Während in Kona weiterhin der Winter Einzug hält und der Pazifik „frischer“ wird freut sich Triathlon-Deutschland auf seine WM im Herbst und mit entsprechendem Aufwand wird die Werbetrommel gerührt.
Die WM in Hamburg soll das größte einheimische Starterfeld der Agegrouper stellen. Eine große Herausforderung, wenn man bedenkt, dass in der Vergangenheit die Athleten aus Deutschland bei den Weltmeisterschaften der International Triathlon Union meist mit Abwesenheit glänzten und in manchen Jahren Spannungen zwischen Athleten und „DTU-Beauftragten“ vorherrschten.
Völlig geschockt zeigt man sich bei Betrachtung der aufzubringenden Startgelder für das Event das die schnellsten Herren deutlich unter 2 Stunden absolvieren werden . Satte 259,- Euro werden für den kurzen Spaß auf der Olympischen Distanz veranschlagt. Herkömmliche erstklassig organisierte Rennen über diese Strecke sind zwischen 40 und 80 Euro zu haben. OK, man bekommt dann auch endlich ein Teamleibchen, um endlich optische Geschlossenheit demonstrieren zu können, teuer ist es aber dann noch immer.
So schön und positiv eine Weltmeisterschaft im eigenen Lande durchaus zu bewerten ist, stellt sich erneut die Frage nach tragfähigen Konzepten, die der organisierte Sport für den "Breitensport" auf die Beine stellt. Denn nichts anderes ist (bei aller verdienten Achtung vor der Leistung und dem Trainingsaufwand der Agegrouper) eine WM der Altersklassen, die den oft berufstätigen Startern neben den Kosten für Trainingslager, Ernährung und Ausrüstung den nächsten Kostenbatzen vor den Latz knallen. Das sehen die Verantwortlichen vielleicht ähnlich. Nur so läßt sich erklären, warum die Förderung der Alterklassen in solchen Startgeldern mündet...
Triathlon ist teuer, Ironman hat seinen Preis und wird für den Tagesspaß auch immer „relativ“ teuer sein, aber rund 260 Euro sind Abzocke.
Ein anderes, den Sport unterstützendes Kostenmodell hätte ich mir da eher gewünscht. Den „Puffer“ zum Decken des Haushalts bilden schließlich auch die Massen der normalen Starter in den offenen Klassen – hier hätte man Quersubventionieren können oder an anderer Stelle im DTU-Haushalt sparen sollen.