Freitag, 3. Oktober 2008

Schlacht ums Island Lava Java, 1:0 K-Swiss vs. Dresdner Kleinwort

Alljährlich trifft sich am Morgen nach dem Schwimmen im Südpazifik die Ironman-Gemeinde im Szene-Cafe Island Lava Java zum leckeren Genuss des süffigen Kona-Kaffees. Der ein oder andere Pfannkuchen mit roten Kartoffeln, Schinken und Ei darf dazu ebenfalls nicht fehlen. Schließlich hat man am frühen Morgen schon beträchtlichen Hunger auf Salz (NACL) und anderer herzhaften Köstlichkeiten – dem Schweiß sei es gedankt.



Der Siedepunkt des tagtäglichen Schaulaufens, -cruisens, -powerns oder schlichten Schau-Daseins wird auch von der umgebenden Industrie als wichtiger Eyecatcher (immer dieses pseudo-englische gequake: „Hingucker“ hätte es auch getan) wahrgenommen und durch alle Schichten der anwesenden Ironman-Sonstwas frequentiert. Sei es World Triathlon Corporation CEO Ben Fertic oder Lisa Maier, die zum ersten Mal ihren bis zum Oktober 2008 als bessere Hälfte wahrgenommenen Lebensabschnittsgefährten begleiten und unterstützen darf – seelische Tiefpunkte und euphorische Hochs inklusive. (Die Scheidung wird zum 01. November 2008 eingereicht, sofern nicht das versprochene einwöchige Sightseeing-Programm eingehalten wird: Beginn einen Tag nach dem Rennen, 7:00 Uhr am Morgen :-)

Manche wohnen zwischenzeitlich offentsichtlich da und machen in der heißen Rennwoche ihren Stopp mehrmals täglich und haben gleich dem Essen den eigenen Namen gegeben. Frühstück, Post-Swim Frühstück, Pre-Lunch, Lunch, Dinner, Betthupferl am stets gleichen Platz oder zumindest an einem von drei bevorzugten Tischen.

Stand im letzten Jahr am späten Vormittag das Lava Java rund um die charmante, geduldige und stets freundliche Crew ganz im temporären Zeichens der Dresdner Kleinwort, schaut es 2008 etwas anders aus. „The Zoo“ (man war sich unsicher, ob man ausgesperrt oder DIE da eingesperrt waren), wie der zwischenzeitlich state of the art und völlig VIP-mäßige zweistündige Absperrbereich der schönsten Außentische direkt am Alii Drive von den US-Amerikanern benannt wurde, hat Konkurrenz bekommen. Dem hinlänglich bekannten froschgrün-blütenweißen Corporate Design der Investment Banksparte schlägt die geballe Schuhpower entgegen.

Hatte die hierzulande noch eher unbekannte Schuhfirma K-Swiss schon im letzten Jahr im Hard Rock Cafe selbiges ziemlich ordentlich gerockt haben sie sich 2009 fast das komplette Lava Java gekrallt. Spiegelt sich das Befinden der Wall Street derzeit in Kailua-Kona an den VIP-Tischen wieder? Heißt es zukünftig nicht mehr Bulle und Bär, Ochs und Esel, sondern „wie viele Tische habt ihr im Lava Java?“

Man weiss es nicht, nur eines ist sicher: Normann Stadler, ausgewiesener Lava Java Lover übt sich vielleicht in vornehmer Zurückhaltung, bis nach dem Ironman Hawaii Triathlon 2009. Doch eines noch viel sicherer: Vor ihm - quasi als Dauergast einquartiert - hat sich Dauerrivale Chris McCormack, der ausgiebig am Morgen mit seiner ganzen Familie auf dem Präsentierteller zu speisen pflegt. „The Psychowar, Part VII…“