Donnerstag, 22. Oktober 2009

XTERRA Cross-Triathlon WM auf Maui, Europäer Favoriten für Gesamtsieg und das Double aus Ironman und XTERRA

Keine zwei Wochen nach den Ford Ironman Hawaii World Championship auf Big Island trifft sich auf der Nachbarinsel Maui eine kleine Schar von Ausdauerjunkies, die sich bei den nächsten Weltmeisterschaften einer privaten Rennserie messen wollen.

Die XTERRA World Championship küren über 1,5 Kilometer Schwimmen im Südpazifik, 30 Kilometer Mountainbike über zum Teil halbmetergroße und extrem scharfe Lavabrocken auf Privatgrundbesitz rund um den Haleakalá Vulkan und abschließende 11 Laufilometer über eben diese "Lavapiste" und gegen Ende der Tortur tiefen, rötlichen oder orange-gelben Flugsand die neuen Weltmeister im XTERRA Cross-Triathlon.

Bei den Frauen wird die britische Titelverteidigerin Julie Dibens voraussichtlich am härtesten von Renata Bucher aus der Schweiz gefordert. Die Favoriten bei den Herren sind schnell genannt: Titelverteidiger und MTB-Profi Rubén Ruzafa (ESP) trifft auf den in dieser Saison beständig gute fahrenden Franzosen Franky Batelier. Mit einem Fragezeichen muss Challenge Roth Überraschung Richard Ussher versehen werden. Der Kiwi mit Außenseiterchancen könnte allen Favoriten auf der Jagd nach dem Podium die ein oder andere lange Nase zeigen. Die deutschen Fahnen hoch halten Nico Pfitzenmaier, Felix Schumann und Sascha Wingenfeld.

Aus Österreich kommt gleich einer der beiden Top-Kandidaten für die Double-Wertung, bei der die beste Platzierung bei der Ironman- und XTERRA WM addiert wird: Michael Weiss überzeugte in Kona mit dem 25. Platz der Männer in 8:55:54 Stunden, sieht sich aber einmal mehr aktuellen Dopingvorwürfen durch den ehemaligen Radprofi Bernhard Kohl ausgesetzt. Die entsprechenden staatsanwaltlichen Unterlagen sind laut Kurier.at auf 7.000 Seiten angeschwollen. Im Jahr 2005 soll er Kunde bei der Wiener Blutbank Humanplasma gewesen sein, so meint sich zumindest Kohl erinnern zu können. Ebenfalls zu den Top-Favoriten auf das Double zu zählen, ist der Spanier Eneko Llanos. 2009 konnte der Silbermedaillengewinner beim Ironman 2008 nur den 14. Platz beim Ironman in Kona holen. Es bleibt spannend, wie er den Dämpfer verdaut hat und ob der dreifache Double-Champ nicht zu viele Körner auf dem Alii Drive gelassen hat. Noch vor Llanos und Weiss einlaufen könnte auch der Australier Luke McKenzie. Als 15. von Kona hält er sich auch noch alle Optionen für den Gesamtsieg offen.

Die Veranstalter sollten sich indessen erneut überlegen, ob sie nicht wieder zurück auf den traditionellen Termin, nur eine Woche nach der Ironman WM gehen. 14 Tage später sind nicht mehr allzu viele Ironman Athleten auf Hawaii und das überschaubare und familiäre Feld dünnt sich weiter aus. Nach der Hektik in Kailua-Kona sicherlich ein angenehmer Nebeneffekt.

Foto: Eneko Llanos ist Top-Favorit auf das Double (© Kai Baumgartner)