Erstmalig in der Geschichte der World Triathlon Corporation ist die vollständige NBC-Coverage des Ironman Hawaii Triathlons 2011 offiziell auf Youtube in HD verfügbar. Keine schlecht gemachten illegalen Kopien, keine ominösen Downloads für alle Triathletinnen und Triathleten, die bei der exklusiven Erstausstrahlung Mitte Dezember keinen Zugang zu ESPN/NBC hatten. Die Hawaii Champs Chrissie Wellington und Craig Alexander wird es genauso freuen, wie die zahlreichen Ehefrauen und Schwiegermütter des zukünftigen Langdistanz-Finishers :)
Kai Baumgartner kommentiert den Ironman Hawaii Triathlon, Triathlon bei Olympia und den Lifestyle von Triathleten. Der vertiefende Blick auf weitere Ausdauersportarten, Sportpolitik und Doping gehört ebenso zum Pflichtprogramm, wie die Suche nach den Dingen hinter dem Tellerrand. Per Interview, Kommentar, Reportage in Wort, Podcast, Bild oder als Video.
Sonntag, 25. Dezember 2011
Samstag, 10. Dezember 2011
Wie Gene die Leistung im Triathlon beeinflussen, Studie widmet sich dem COL6A1-Gen und der Radzeit
K. O'Connell, M. Posthumus, M. Collins, drei Biologen und Sportwissenschaftler der University of Cape Town und der Research Unit for Exercise Science and Sports Medicine am South African Medical Research Council untersuchten über vier Ironman Events hinweg die Zusammenhänge sportlicher Leistungsfähigkeit in den Triathlondisziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen und der Ausprägung des für das Bindegewebe zuständigen Typ VI Kollagen-Gens COL6A1.
Individuelle Bikesplits haben neben externen Faktoren wie Gruppendynamiken auch genetische Faktoren. Photo: UliHB - 3athlon |
Eine Gruppe von 661 Triathleten wurde beim Ironman South Afrika in Kapstadt dahingehend untersucht, welcher polymorphe Typus des COL6A1 vorliegt und ob sich besondere Leistungspräferenzen im Blick auf Gesamtleistung und der Leistung in den Einzeldisziplinen, etwa mit hohem Kraft-Ausdauer Anteil ableiten lassen. Mutationen von COL6A1 können zu Muskelschwäche und Muskelschwund und damit einhergehender verminderten Laufleistung (im Tierversuch an Mäusen) führen.
Bei Gegenüberstellung des COL6A1 rs35796750 Polymporphismus (IVS32-29 T/C), einer die Leistung im Tierversuch mindernder Ausprägung gegenüber dem COL6A1 TT Genotyp resultieren statistisch signifikant schnellere Radzeiten (p=0.014) und Endzeiten (p=0.030). Eine Dreiteilung der Radzeiten in Gruppen verdichtete den Anteil des TT Genotyps bei den schnellsten Bikesplits. Fast: TT=35.7%; Middle: TT=29.0%; Slow: TT=23.8%; p=0.008. Bei den weniger durch Kraft-Ausdauer geprägten Disziplinen Schwimmen und Laufen konnte dieser Effekt nicht nachgewiesen werden.
Die Studie greift stellvertretend für viele andere Faktoren eine Teilmenge der Begriffsdefinition Talent heraus. Bewußte Ernährung und Lebensweise, Training und Fleiß ist im Triathlon mitnichten alleiniger Erfolgsgarant. Bewegungskoordination, Muskeltypus, Stoffwechseldisposition, Habitus, Immunsystemstabilität sind nur einige wenige Ausprägungen des genetischen Zusammenspiels mit exogenen Faktoren, die den sportlichen Erfolg beim Triathlon entscheidend mitprägen. Der Schleier des Einflusses des Lebenstils auf die variabel reagierende Ebene der Epigenetik lüftet sich erst in jüngerer Zeit und verspricht zukünftig spannende Studienergebnisse, abseits des Denkens von vorbestimmten Determinanten.
P.S.: Kleiner Trost für alle "Bindegewebsschwächler". Freude an der Bewegung ist auch ohne Triple-A Rating (AAA) des eigenen Genoms möglich :)
Donnerstag, 8. Dezember 2011
Studie: Intensive Ausdauerbelastungen wie Triathlon oder Ultralauf sollen rechte Herzkammer temporär schädigen
Eine aktuelle Studie von André La Gerche vom St Vincent's Hospital, University Melbourne und University Leuven setzt sich mit den Folgen von intensiven Ausdauerbelastungen im Rahmen von Wettkämpfen bei gut bis sehr gut trainierten Triathleten und Läufern über längere Distanzen (3 bis > 10 Stunden Wettkampfdauer) auseinander. Das Ergebnis relativiert das Selbstbild der Ausdauersportler mit Faible für die langen Wettkampfstrecken.
Eine temporär verminderte Leistungsfähigkeit des rechten Herzventrikels tritt nach intensiven Langzeitausdauerleistungen auf. Deutlich fallen Alpines Radfahren (Alpenmarathon) und Langdistanz-Triathlon in der Leistung ab. Screenshot (Präsentation): André La Gerche, ESC Congress 2010 (PDF). |
Zumindest temporär, über einen Zeitraum von etwa einer Woche zeigt sich nach intensiven Belastungen bei allen untersuchten Personen eine vorübergehende Pumpschwäche des rechten Herzventrikels. Rund 7 Tage benötigt das Herz, um sich von der Belastung erholen zu können. Für eine kleine Teilgruppe deuten die Ergebnisse auf eine dauerhafte Schädigung des Herzens hin, indem aktive Muskelzellen durch Bindegewebszellen ersetzt werden. Die Effizienz des Muskels leidet nachhaltig.
Die Testgruppe aus 40 Teilnehmern (7 Marathonläufer, 11 Mitteldistanz-Triathleten, 9 Radfahrer (Alpine Langstrecke), 13 Langdistanz-Triathleten), die allesamt Platzierungen im ersten Viertel aller startenden Teilnehmer schaffte, ist für endgültige Aussagen vergleichsweise klein. Erste statistisch signifikante Schlußfolgerungen lassen sich aber durchaus treffen.
Alle Probanden trainieren mindestens 10 Stunden pro Woche und wurden kardiographisch vom Forscherteam um La Gerche betreut. Nach dem Wettkampf bestätigte sich das Bild einer Rechtsherzbelastung durch den Sport. Der rechte Ventrikel zeigte eine Volumenvergrößerung, einhergehend mit einer Reduktion der ausgeworfenen Blutmenge. Die Werte des Peptids Typ B (BNP), einer natriuretische Aminosäurekette waren erhöht. BNP wird bei einer Überdehnung der Ventrikel gebildet.
Alle Probanden trainieren mindestens 10 Stunden pro Woche und wurden kardiographisch vom Forscherteam um La Gerche betreut. Nach dem Wettkampf bestätigte sich das Bild einer Rechtsherzbelastung durch den Sport. Der rechte Ventrikel zeigte eine Volumenvergrößerung, einhergehend mit einer Reduktion der ausgeworfenen Blutmenge. Die Werte des Peptids Typ B (BNP), einer natriuretische Aminosäurekette waren erhöht. BNP wird bei einer Überdehnung der Ventrikel gebildet.
Die nachhaltige Schädigung auf zellulärer Ebene konnte bei 5 von 40 Probanden (12,5%) mit einer vergleichsweise hohen Anzahl von Wettkampfeinsätzen (auf das Lebensalter bezogen) durch eine Anreicherung des Kontrastmittels Gadolinum mittels Kernspintomographie nachgewiesen werden. Mit der Anreicherung gelang La Gerche der Nachweis einer Fibrose. Diese dauerhafte Schädigung manifestiert sich durch den Austausch von Herzmuskelzellen gegen Bindegewebszellen. Theoretisch kann eine Fibrose von Herzzellen des Reizleitungssystems eine Ursache von möglichen Herzrhythmussörungen bei Ausdauersportlern sein.
Zukünftige Forschung sollte weiteres Datenmaterial langjährig aktiver Ultra-Ausdauerathleten zur Differenzanalyse sammeln, wie auch die Bewertung langandauernd-intensiver im Verhältnis zu langandauernd-moderater Aktivität zur Diskussion zu stellen ist.
Zukünftige Forschung sollte weiteres Datenmaterial langjährig aktiver Ultra-Ausdauerathleten zur Differenzanalyse sammeln, wie auch die Bewertung langandauernd-intensiver im Verhältnis zu langandauernd-moderater Aktivität zur Diskussion zu stellen ist.
Quellen: Cardiac injury following intense endurance exercise predominantly affects the right ventricle and increases with exercise duration and pre-race conditioning, ESC Congress 2010 & European Heart Journal 2011
Dienstag, 6. Dezember 2011
Aufhören, wenn es am Schönsten ist - Biathletin Magdalena Neuner gibt Karriereende bekannt
Es gibt wenig Neuigkeiten in der Welt des Spitzensports und der sportlichen Hochglanzshow, die überraschend kommen. Magdalena Neuner, Deutschlands hochdekorierter Biathlon-Sonnenschein hört auf.
Biathletin Magdalena Neuner (hier beim Empfang in Wallgau, 29. April 2011) wird man schon nach der aktuellen Wintersaison 2011/2012 eher abseits der Piste antreffen. Photo: GraceKelly, Wikipedia |
Auf ihrer Website nimmt Neuner ausführlich und persönlich Stellung:
"Bevor die nächsten Wettkämpfe anstehen, habe ich jedoch noch etwas Wichtiges, das ich Euch gerne mitteilen möchte. Eigentlich hatte ich geplant, Euch das schon vor zwei Wochen zu sagen, aber leider war mir das aus organisatorischen Gründen nicht möglich und ich musste einen späteren Termin wählen. Das war mir sehr unangenehm, weil ich eigentlich von Anfang an, ehrlich und offen mit dem Thema umgehen wollte.
Immer wieder wurde ich in den letzten Interviews gefragt, wie lange ich denn noch Biathlon machen werde. Es wurde sehr viel spekuliert und ich musste mich immer heraus winden und um den heißen Brei herum reden. Ich habe gesagt, sobald ich mehr weiß, werde ich dies bekannt geben. Ich habe eine Entscheidung getroffen, die für mich persönlich richtig und auch sehr gut überlegt ist, und ich bin froh, dass ich endlich ehrlich das aussprechen kann, was ich denke.
Ich werde meine Karriere als Biathletin nach dem Winter beenden. Für einige von Euch ist das jetzt sicherlich sehr überraschend und unangenehm. Das kann ich gut nachempfinden und verstehe, dass diese Entscheidung nicht leicht nachvollziehbar ist und jeder von Euch anders darüber denkt. Lange Zeit habe ich mit mir gehadert, mir Gedanken gemacht, die Situation aus mehreren Blickwinkeln betrachtet und habe dabei natürlich auch an Euch gedacht. Ich habe es mir mit Sicherheit nicht leicht gemacht. Doch mittlerweile habe ich eine Entscheidung getroffen und habe einfach das Gefühl, dass die Zeit reif ist für eine Veränderung und mich nach dem Sport etwas Neues, ganz Tolles erwartet!
Zum einen sehne ich mich nach Normalität, nach ein wenig mehr Ruhe und danach, einfach mal die Dinge machen zu können, die ich in meinem Sportlerleben nie machen konnte; zum anderen bin ich sehr motiviert neue Dinge auszuprobieren, habe schon viel getestet und mit Sicherheit auch Fähigkeiten in anderen Bereichen. Vielleicht könnt ihr mir ja dabei helfen, neue Ideen zu entwickeln. Dafür wäre ich euch sogar sehr dankbar und bin offen für Anregungen, wenn sie zu mir passen.
Irgendwann spielt auch das Thema Familienplanung für mich eine Rolle, das können bestimmt gerade die Frauen unter Euch gut nachvollziehen.
Doch vorher möchte ich einfach erst mal noch ein paar Dinge ausprobieren. Zur Zeit bin ich noch dabei, den C-Lizenz Trainerschein zu machen und freue mich darauf, Kindern und Jugendlichen meine Erfahrungen, die ich als Sportlerin gemacht habe, als Trainerin weiter zu geben.
Auf jeden Fall werde ich euch erhalten bleiben, eben einfach nur an einer anderen Stelle und ich würde mich freuen, wenn ihr mich auf meinem neuen Lebensabschnitt begleitet. Über diese zukünftigen Entwicklungen halte ich euch regelmäßig auf dem Laufenden.
Die letzten Jahre waren eine ganz besondere und aufregende Zeit für mich – und ich genieße meine Zeit im Sport immer noch sehr!
Jetzt freue ich mich erst einmal sehr auf den bevorstehenden Winter, vor allem natürlich auf die WM in Ruhpolding. Auf Euch Fans, die tolle Stimmung in den Stadien und die schönen Dinge, die ich im Sport noch erleben darf. Es wird für uns alle bestimmt eine ganz schöne Saison und ich würde sagen – lasst sie uns einfach so richtig genießen und zusammen feiern!"
Am Ende der gerade erst begonnen Wintersaison soll also Schluß sein. Aufhören, wenn es am Schönsten ist. Den Sport an den Nagel hängen, bevor die Leistungs- und Motivationskurve nach unten weisen nötig Respekt ab. Respekt insbesondere weil Magdalena Neuner wahrscheinlich ihr biologisches Hochleistungsalter erst in 4-5 Jahren erreicht. Chapaeu, erfolgreiche Abschiedssaison - und auf ein glückliches DNS 2013.
"Bevor die nächsten Wettkämpfe anstehen, habe ich jedoch noch etwas Wichtiges, das ich Euch gerne mitteilen möchte. Eigentlich hatte ich geplant, Euch das schon vor zwei Wochen zu sagen, aber leider war mir das aus organisatorischen Gründen nicht möglich und ich musste einen späteren Termin wählen. Das war mir sehr unangenehm, weil ich eigentlich von Anfang an, ehrlich und offen mit dem Thema umgehen wollte.
Immer wieder wurde ich in den letzten Interviews gefragt, wie lange ich denn noch Biathlon machen werde. Es wurde sehr viel spekuliert und ich musste mich immer heraus winden und um den heißen Brei herum reden. Ich habe gesagt, sobald ich mehr weiß, werde ich dies bekannt geben. Ich habe eine Entscheidung getroffen, die für mich persönlich richtig und auch sehr gut überlegt ist, und ich bin froh, dass ich endlich ehrlich das aussprechen kann, was ich denke.
Ich werde meine Karriere als Biathletin nach dem Winter beenden. Für einige von Euch ist das jetzt sicherlich sehr überraschend und unangenehm. Das kann ich gut nachempfinden und verstehe, dass diese Entscheidung nicht leicht nachvollziehbar ist und jeder von Euch anders darüber denkt. Lange Zeit habe ich mit mir gehadert, mir Gedanken gemacht, die Situation aus mehreren Blickwinkeln betrachtet und habe dabei natürlich auch an Euch gedacht. Ich habe es mir mit Sicherheit nicht leicht gemacht. Doch mittlerweile habe ich eine Entscheidung getroffen und habe einfach das Gefühl, dass die Zeit reif ist für eine Veränderung und mich nach dem Sport etwas Neues, ganz Tolles erwartet!
Zum einen sehne ich mich nach Normalität, nach ein wenig mehr Ruhe und danach, einfach mal die Dinge machen zu können, die ich in meinem Sportlerleben nie machen konnte; zum anderen bin ich sehr motiviert neue Dinge auszuprobieren, habe schon viel getestet und mit Sicherheit auch Fähigkeiten in anderen Bereichen. Vielleicht könnt ihr mir ja dabei helfen, neue Ideen zu entwickeln. Dafür wäre ich euch sogar sehr dankbar und bin offen für Anregungen, wenn sie zu mir passen.
Irgendwann spielt auch das Thema Familienplanung für mich eine Rolle, das können bestimmt gerade die Frauen unter Euch gut nachvollziehen.
Doch vorher möchte ich einfach erst mal noch ein paar Dinge ausprobieren. Zur Zeit bin ich noch dabei, den C-Lizenz Trainerschein zu machen und freue mich darauf, Kindern und Jugendlichen meine Erfahrungen, die ich als Sportlerin gemacht habe, als Trainerin weiter zu geben.
Auf jeden Fall werde ich euch erhalten bleiben, eben einfach nur an einer anderen Stelle und ich würde mich freuen, wenn ihr mich auf meinem neuen Lebensabschnitt begleitet. Über diese zukünftigen Entwicklungen halte ich euch regelmäßig auf dem Laufenden.
Die letzten Jahre waren eine ganz besondere und aufregende Zeit für mich – und ich genieße meine Zeit im Sport immer noch sehr!
Jetzt freue ich mich erst einmal sehr auf den bevorstehenden Winter, vor allem natürlich auf die WM in Ruhpolding. Auf Euch Fans, die tolle Stimmung in den Stadien und die schönen Dinge, die ich im Sport noch erleben darf. Es wird für uns alle bestimmt eine ganz schöne Saison und ich würde sagen – lasst sie uns einfach so richtig genießen und zusammen feiern!"
Am Ende der gerade erst begonnen Wintersaison soll also Schluß sein. Aufhören, wenn es am Schönsten ist. Den Sport an den Nagel hängen, bevor die Leistungs- und Motivationskurve nach unten weisen nötig Respekt ab. Respekt insbesondere weil Magdalena Neuner wahrscheinlich ihr biologisches Hochleistungsalter erst in 4-5 Jahren erreicht. Chapaeu, erfolgreiche Abschiedssaison - und auf ein glückliches DNS 2013.
Links: Stimmen zum Rücktritt und Ausblick auf einen Rücktritt vom Rücktritt.
MHEA-Doping, Dmitriy Smurov für 2 Jahre gesperrt
Dem Kasachen Dmitriy Smurov wurde bei einer Wettkampfkontrolle im chinesischen Weihai die verbotene Substanz Methylhexaneamin (MHEA) nachgewiesen. Der 123. der ITU-Punkteliste wird für zwei volle Jahre rückwirkend zum 19. Oktober 2011 gesperrt.
Methylhexanamin ist auf der Dopingliste der WADA als Stimulanz eingetragen. Photo: Ben Mills and Ephemeronium, Wikipedia |
Der 4. der World Military Games (Rio de Janeiro, Juli 2011) kam primär im Asia Cup, einer unterhalb der World Championship Series und auch des World Cups angesiedelten Veranstaltungsreihe, zum Einsatz. Dort erzielte er regelmäßig Ergebnisse in den Top 5 bis 10.
MHEA (Methylhexaneamine), auch unter der Bezeichnung Dimethylamylamin (DMAA) gilt als Stimulanz. Positive Dopingtests auf MHEA gab es im Jahr 2009 erstmals bei fünf jamaikanischen Athleten, die letzten bekannten Dopingvergehen datieren vom Oktober 2011 in den Sportarten Wakeboard und Baseball.
Montag, 5. Dezember 2011
Appetithäppchen, NBC Ironman Hawaii Triathlon 2011 auf Youtube
Wie in jedem Jahr findet auch die mehrfach mit einem Emmy ausgezeichnete Übertragung der Weltmeisterschaft im Ironman Hawaii Triathlon Mitte Dezember auf NBC (NBC Sports, 10. Dezember 4:30pm EST) statt. Wer also Chrissie Wellington, Craig Alexander, Mirinda Carfrae, Pete Jacobs, Leanda Cave, Andreas Raelert und Co. sehen möchte, sollte sich dem Termin dick im Kalender eintragen.
Leider wird aus rechtlichen Gründen, auf regulärem Wege in Europa die Sendung nicht in allen Ländern empfangen. Hilfestellungen können internationale Satelliten oder Webstreamingdienste und Proxy-Server leisten.
Dienstag, 22. November 2011
Ausgeblutet, Deutscher Mannschaftsmeister im Triathlon TV Erlangen verzichtet auf Startrecht
Der Deutsche Mannschaftsmeister bei den Damen, das SYNERGIE-SPORTS TEAM TV Erlangen wird seinen Titel 2012 nicht verteidigen. Nach dem Wechsel zweier Leistungsträgerinnen zum EJOT Team Buschhütten konzentriert sich nicht nur bei den Männern die Stärke der Liga auf immer weniger Teams. Erlangen, die diesem Brain Drain etablierter Triathletinnen und junger Talente nicht mit effektiven Gegenmaßnahmen kontern konnten, ist das erste prominente Opfer mehrerer unglücklicher Faktoren und der noch immer nicht gefestigten Strukturen und Zuständigkeiten der höchsten Ligaklasse im Triathlon.
Buschhütten, allgemein wegen seiner zunehmend dominanten Stellung als FC Bayern des Triathlons in der Wahrnehmung, muss wie alle Beteiligten der Triathlon Bundesliga darauf achten, dass die Serie wegen sportlicher Dominanz einzelner ausgezeichnet wirtschaftender Protagonisten nicht noch vor dem ersten Startschuss an Strahlkraft verliert und bereits mittelfristig allen Beteiligten Schaden zufügen kann.
Um Fehlinterpretationen entgegenzuwirken. Das Drehen des Wechselkarussells zum Saisonende begleitet die Triathlon Bundesliga seit ihrem Bestehen. Nach Jahren der Hegemonie von Witten bei den Damen, war lediglich Erlangen als sportliche Überraschung des Jahres 2011 schlicht nicht in der Lage oder Willens den Begehrlichkeiten anderer Teams gegenzusteuern. Ebenso muss deutlich gemacht werden, dass es für die Bundesliga noch viele andere Hürden zu nehmen gilt. Doch langsam scheint der Zug für einen Erfolg der Triathlonliga abzufahren. Besonders die Verdrängung der ITU World Championship Series und die damit einhergehende Kannibalisierung der besten Kurzdistanz-Triathleten tragen zur Attraktivitätssteigerung der Liga nicht unbedingt bei.
Im Fußball diskutierte Themen, wie z.B. "Financial Fairplay" gehören auch in einem gesunden Triathlon-Ökosystem weit nach oben auf die Agenda von Deutscher Triathlon Union und einer Triathlon Bundesliga GmbH. Wenn die Ersatzbank eines Ligateilnehmers stärker ist, als die 1. Mannschaften des Wettbewerbs muss über eine wie auch immer geartete (freiwillige) Selbstbeschränkung oder externe Regulierung, wie einer Novellierung des Zweitstartrechts nachgedacht werden. Für Ansammlungen von Talenten auf der Ersatzbank ist insbesondere im Triathlon der Frauen die Leistungsdichte nicht ausreichend gegeben.
Run auf US-Ironman Triathlons ungebrochen, Triathlon vergleichsweise rezessionssicher
Nach den Siegen der Britin Leanda Cave und des Spaniers Eneko Llanos Burguera beim Ironman Arizona am vergangenen Wochenende bestätigt sich im Land mit den meisten in einem Verband organisierten Triathleten weiter der Aufwärtstrend. Innerhalb von 10 Minuten waren alle öffentlich verfügbaren Fahrkarten in das Land von 3,8k + 180k + 42k Qualen, Leiden und Freuden per Online-Anmeldung vergriffen. Lediglich die exakt 1.300,- US-Dollar teuren Charity-Startplätze der Ironman Foundation sind in begrenzter Anzahl verfügbar.
Golf wird in manchen Einkommensschichten vom Triathlon angelöst und gilt ald bedingt rezessionssicher. Photo: Lilrizz (Wikipedia), Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication
|
Dies ist umso erstaunlicher, weil gerade die USA in immensen Haushaltsturbulenzen steckt und USAT als zuständiger Verband vor wenigen Stunden recht moderat die Gebühren für Mitgliedschaft und Tageslizenzen für die Triathlonsaison 2012 erhöht hat, um den jährlich steigenden Verwaltungs- und Dienstleistungskosten abzufangen. USAT befindet sich aktuell im Wandel zum vollumfänglichen Dienstleistungsunternehmen mit zahlreichen Serviceangeboten, die natürlich auch im Wettbewerb mit kommerziellen Angeboten stehen und feiner Austarierung bedürfen.
Auf der anderen Seite ist bei Betrachtung der demografischen Daten der anhaltende Run im Triathlon gut zu erklären. Triathlon ist nicht nur Sport, sondern wird (in Lebensabschnitten) als Lifestyle verinnerlicht und in der Peergroup kommuniziert. Triathlon wird im Land der knapp bemessenen Urlaubstage und Mehrfach-Jobs besonders intensiv ab der Mittelklasse aufwärts betrieben. Ausgesprochen viele Unternehmer, CEOs oder Mitarbeiter des Senior Managements zwischen 30 und 55 Jahren tauschen zunehmend Golfschläger gegen Badehose und Schwimmbrille. So zumindest in den USA für einen elitären und ausreichend großen Kreis von Personen, um wirtschaftlich interessant zu sein: Triathlon ist das neue Golf.
In Europa und besonders in Deutschland ist die Datenlage eine andere. Triathlon wächst zwar auch in der interessanten Zielgruppe der gehobenen Einkommensklassen um 40+ Lebensjahren deutlich. Noch ist Triathlon hierzulande der Sport für Athleten mit einem anderen Luxusproblem: Viel Zeit. Flexibel verfügbare Zeitfenster und wenig Geld vereinen trotz Abitur mit 12 Schuljahren und verschulten Bachelor-Studiengängen Schüler und Studenten auf sich. Sie stellen in den Ligen und unter den Aktiven mit mehr als 6 Starts pro Jahr einen Großteil der Starts.
In den letzten Jahren mehren sich in Europa ebenfalls die Zahlen der älteren Quereinsteiger, die aber meist nur kürzere Zeit dem Sport verbunden bleiben und naturgemäß weniger intensiv eine der wichtigereren Nebensachen der Welt angehen.
Welche Schlußfolgerungen gelten für die Vermarktung und Geschäftsentwicklung für DTU, Veranstalter, Sportindustrie und Vereine? Nach Erhebung und Analyse weiterer statistisch signifikanter Daten müssen die Angebote weiter auf den europäischen Markt zugeschnitten werden. Das Angebot für Quereinsteiger, gesundheits- und wellnessbewusste Triathletinnen und Triathleten wird wachsen und die spitzensportliche Förderung muss sich den geänderten schulischen und universitären Anforderungsprofilen mit gezielten Förder- und Entlastungsprogrammen der Generation Burnout stellen.
Welches Handicap? "13:30" lautet dann die einzig richtige Antwort.
Welches Handicap? "13:30" lautet dann die einzig richtige Antwort.
Mittwoch, 16. November 2011
Das Goldmann Dilemma, Profisportler verzichten freiwillig auf Lebensjahre
Bob Goldman, Wissenschaftler befragte in den 80ziger Jahren zahlreiche Profisportler über ihre Zukunftspläne und Wünsche. Eine der entscheidenden Fragen lautete, ob für eine garantierte Goldmedaille (bei Olympischen Spielen) eine Droge, also ein Dopingmittel einsetzen würden. Pferdefuß bei der Befragung: Durch die Einnahme der Droge muss auf Lebenszeit verzichtet werden und der Sportler verstirbt innerhalb der nächsten 5 (!) Jahre. Das erschreckende Ergebnis kann nicht eindeutiger ausfallen und gilt noch immer als Warnsignal.
Für über 50% der in den 80ziger Jahren befragten Profisportler schlägt die Waage für Doping und den Verzicht auf Lebenszeit aus. Photo: Andreas Praefcke, Wikipedia Commons |
Über 50 Prozent der Befragten sprach sich für eine Goldmedaille und eine damit verbundene maximale Lebenszeit von 5 weiteren Jahren aus. Eine jüngere Studie aus dem Jahr 2009 von James Connor befragte 250 Australier in einer repräsentativen Telefonumfrage. Lediglich zwei Kandidaten nahmen die Nachteile der verkürzten Lebenszeit auf sich, um sich den versprochenen Vorteil des Erfolgs verschaffen zukönnen. Connor sieht sich in seinen Thesen bestätigt, dass Hochleistungssportler nicht mit normalen sozialogisch-moralischen Kategorien zu erfassen sind.
Ableitend für die aktuellen Bemühunen im Anti-Doping Kampf bei stagnierenden oder schwindenden Budgets von WADA, NADA und Co. bleibt festzuhalten, dass Spitzensportler für den Erfolg wahrscheinlich erheblich mehr (gesundheitliche) Risiken eingehen werden, als ein durchschnittlicher Mensch.
Dienstag, 15. November 2011
Einfaches Mundspülen mit Zuckerlösung erhöht Ausdauerleistungsfähigkeit
Eine Studie der Wissenschaftler Elie-J. M. Fares und Bengt Kayser untermauert die bisherigen ersten Indizien und Theorien, dass für eine verbesserte Ausdauerleistungsfähigkeit keineswegs ausschließlich die tatsächlich stattfindende Verstoffwechselung von einfachen und komplexen Kohlenhydraten entscheidend ist.
Average values for time-to-exhaustion, heart rate, and RPE in the four conditions. Grafik: ncbi.nlm.nih.gov |
Die beiden Wissenschaftler der Universität Genf (Institute of Movement Science and Sports Medicine, Faculty of Medicine, University of Geneva, 1211 Geneva 4, Switzerland) und Universität Balamand (Institute of Literature and Human Sciences, Physical Education Department, University of Balamand, Beirut, Lebanon) konnten den Nachweis erbringen, dass bereits sich das Ausspülen des Mundes mit einer Kohlenhydratlösung statistisch signifikant niederschlägt.
Bei Ausdauerbelastungen von etwa einer Stunde konnte vor einer endgültigen Leerung der Kohlenhydratspeicher die Leistung auf den intensiven Teststufen gesteigert werden. Die Autoren zeichnen Rezeptoren für einfache und komplexe Kohlenhydrate im Mund- und Rachenraum der Probanden für die Aufnahme und Signalgenrierung und Weiterleitung verantwortlich.
Ein interessanter Aspekt der Studie beschäftigt sich nicht nur mit der Mundspülung während der Belastung, sondern mit der Vorstartphase. Zukünftige Studien und auch kommerzielle Produkte werden sich bestimmt zeitnah mit den Ableitungen von Fares und Kayser befassen.
Bei Ausdauerbelastungen von etwa einer Stunde konnte vor einer endgültigen Leerung der Kohlenhydratspeicher die Leistung auf den intensiven Teststufen gesteigert werden. Die Autoren zeichnen Rezeptoren für einfache und komplexe Kohlenhydrate im Mund- und Rachenraum der Probanden für die Aufnahme und Signalgenrierung und Weiterleitung verantwortlich.
Ein interessanter Aspekt der Studie beschäftigt sich nicht nur mit der Mundspülung während der Belastung, sondern mit der Vorstartphase. Zukünftige Studien und auch kommerzielle Produkte werden sich bestimmt zeitnah mit den Ableitungen von Fares und Kayser befassen.
Quelle: Carbohydrate Mouth Rinse Effects on Exercise Capacity in Pre- and Postprandial States, 27.07.2011
Montag, 14. November 2011
Triathlon M-Dot und Ironman Tattoos - es gibt sie noch die wagemutigen Triathleten
Wer kennt sie nicht, die Paradiesvögel unter den Ausdauersportlern, dessen einziger Lebenszweck darin zu bestehen scheint, möglichst grell-bunt das Auge des Betrachters zu umschmeicheln. Waren es in den 80ziger Jahren noch neonfarbene, ausdrücklich knapp bemessene Bekleidungsteile, denen man mitunter einen eindeutigen Unisex-Charakter unterstellte, dominierten bei den "Lifetime Commitments" in der Folgedekade Tattoos im Triathlon.
Natürlich ist der polynesisch-südpazifische Raum gefüllt von historischen oder ritualisierten Motiven für Tattoos, in denen organische und geometrische Formen dominieren. Doch dieses Thema wird Bestandteil des Ironman Hawaii Specials 2012 sein.
"Ironman, a brand so strong people (are) tattooing it" sagte einmal Ben Fertic, Präsident der World Triathlon Corporation zu mir. Tattoos, insbesondere der MDOT und das Ironman Markensymbol scheinen nicht mehr ganz so häufig den Weg auf mehr oder minder exponierte Körperstellen zu finden. Doch die Auswahl im Internet ist erstaunlich groß, wie auch der offene Blick beim Ironman Hawaii in der Bucht von Kona zahlreiche Geheim- und Ehrenabzeichen einer sportlichen sich abgrenzenden Elite und Erinnerungstattoos erkennen lässt. Auch 2012 wird munter weitergestochen werden...
Weitere MDOT, Ironman und Triathlon Tattoos unter Izismile.com (Danke an honeyjazz für den Tipp)
Samstag, 5. November 2011
Martin Engelhardt neuer Präsident der Deutschen Triathlon Union, Reform der Gebührenordnung verabschiedet
Martin Engelhardt, amtierender Präsident des Hessischen Triathlon Verbandes (HTV) ist am 5. November im Rahmen des außerordentlichen Verbandstages der Deutschen Triathlon Union (DTU) zum Präsidenten gewählt worden. Der Orthopäde tritt mit seiner Wahl bereits zum zweiten Mal (nach 1987 bis 2001) an die Spitze des Dachverbands. Der mehrmalige orthopädische Delegationsleiter der deutschen Olympismannschaft folgt den nach wenigen Monaten zurückgetretenen Reinhold Hemker und einer Interimslösung der geschäftsführenden Vizepräsidenten Reinhold Häußlein und Bernd Rollar nach. Zuvor verlor sich der Verband in öffentlichen Querelen um das Duo Claudia Wisser und Ralf Eckert, sowie Klaus Müller-Ott.
Mit der Personalentscheidung für den pragmatisch-durchsetzungsfähigen und exzellent vernetzten Chefarzt aus Osnabrück sind zahlreiche Änderungen im Verband verbunden, deren Erfolg auch von einer konstruktiven Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen - vom Veranstalter über die Vereine bis zu den Landesverbänden - im Triathlon abhängt.
Eine geänderte Gebührenordnung stellt das bisherige Modell von Veranstalterabgaben und gesonderten Abgaben für Tageslizenzen und Startpässe auf den Kopf und birgt insofern Risiken, wenn aus welchen Gründen auch immer die Abgaben für Tageslizenz oder Startpaß wegfallen sollten. Die Abgaben (aus optionalen Veranstalerabgaben auf Landesebene) fließen allein in die Kassen der verschiedenen Länder. Dafür erhöhen sich die Anteile der DTU bei den Startpässen von 14 Euro auf 25 Euro und bei den Tageslizenzen für einzelne Rennen von 4 Euro auf 8 Euro. Viele Landesverbände werden ihre Gebührensätze schon für 2012 angepasst an die Vereine weitergeben (müssen), wie auch die geplante Satzung der DTU selbst sicherlich vom Amtsgericht zur Nachbesserung im Detail in die Geschäftsstelle der DTU geschickt werden wird. Eine Auflage, die die Delegierten bewusst eingegangen sind, um zukünftige juristische Stolpersteine zu vermeiden. Zwischenzeitlich behält der Bayerische Triathlon Verband durch seinen Präsidenten Peter Pfaff weiterhin seine oppositionelle Haltung bei und sorgt für eine zunehmende Isolation des BTV.
Eine geänderte Gebührenordnung stellt das bisherige Modell von Veranstalterabgaben und gesonderten Abgaben für Tageslizenzen und Startpässe auf den Kopf und birgt insofern Risiken, wenn aus welchen Gründen auch immer die Abgaben für Tageslizenz oder Startpaß wegfallen sollten. Die Abgaben (aus optionalen Veranstalerabgaben auf Landesebene) fließen allein in die Kassen der verschiedenen Länder. Dafür erhöhen sich die Anteile der DTU bei den Startpässen von 14 Euro auf 25 Euro und bei den Tageslizenzen für einzelne Rennen von 4 Euro auf 8 Euro. Viele Landesverbände werden ihre Gebührensätze schon für 2012 angepasst an die Vereine weitergeben (müssen), wie auch die geplante Satzung der DTU selbst sicherlich vom Amtsgericht zur Nachbesserung im Detail in die Geschäftsstelle der DTU geschickt werden wird. Eine Auflage, die die Delegierten bewusst eingegangen sind, um zukünftige juristische Stolpersteine zu vermeiden. Zwischenzeitlich behält der Bayerische Triathlon Verband durch seinen Präsidenten Peter Pfaff weiterhin seine oppositionelle Haltung bei und sorgt für eine zunehmende Isolation des BTV.
„Ich denke, dass wir hier einen guten Kompromiss gefunden haben, der auch dazu beitragen wird, dass die Interessensgruppen im Triathlon wieder gemeinsam arbeiten“, so Engelhardt. „Ohnehin geht vom Verbandstag eine Art Aufbruchstimmung aus, da sich durch die Arbeit der geschäftsführenden Präsidenten (Häußlein, Rollar) und der Geschäftsführung eine neue Kommunikationskultur entwickelt hatte, die sich auch heute in Frankfurt zeigte.“
Der Frage der informellen Akzeptanz der Wahl Engelhardts durch die International Triathlon Union (ITU) muss ein gewisser Stellenwert beigemessen werden. Engelhardt und der damalige ITU-Präsident und jetzige Ehrenpräsident Les McDonald lagen in einem Stellvertreterkonflikt über Jahre im Rechtsstreit und isolierten dabei die DTU zunehmend. Erst Müller-Ott gelang es den Streit durch pragmatische Zugeständnisse beizulegen und Deutschland zurück auf die internationale Bühne zu holen. Die WM im eigenen Land (Hamburg 2007) stellt das Highlight der internationalen Aufbauarbeit von Müller-Ott dar. Wie lang der Arm des Kanadiers noch ist und ob sich die amtierende ITU-Präsidentin Marisol Casado in ihren Führungsstil hineinregieren lassen wird, bleibt eine spannende Frage der nächsten Legislaturperiode.
Neu ist die Reduzierung der Anzahl der Präsidiummitglieder, um schnellere Entscheidungen herbeiführen zu können. Wichtigste Neuerung ist die Aufwertung des Geschäftsführers Matthias Zöll zu einem vollwertigen Mitglied. Durch die Einbindung des hauptamtlich tätigen Mitarbeiters soll die Effizienz gesteigert und die Fehlertoleranz verringert werden. Sofern die einzelnen Präsidiumsmitglieder weiterhin aktiv ihren Auftrag wahrnehmen ein lobenswerter Schritt. Jedoch gehört Zöll durch die naturgemäßen Informationsflüsse zu den mächtigsten Mitgliedern des Präsidiums. Bestätigung erfuhren als Mitglieder im Präsidium der DTU Reinhold Häußlein (Leistungssport), Bernd Rennies (Breitensport), Bernd Rollar (Finanzen) und Sandra Weber (Jugend), die aber schon im Januar aus persönlichen Gründen den Weg für eine Nachfolgerschaft freimachen wird. Ergänzung findet die Wahl des Präsidiums mit der Nominierung des BWTV-Präsidenten und Großveranstalters Björn Steinmetz zum Sprecher der Landespräsidenten als Präsidiumsmitglied ohne Stimmrecht.
Der Frage der informellen Akzeptanz der Wahl Engelhardts durch die International Triathlon Union (ITU) muss ein gewisser Stellenwert beigemessen werden. Engelhardt und der damalige ITU-Präsident und jetzige Ehrenpräsident Les McDonald lagen in einem Stellvertreterkonflikt über Jahre im Rechtsstreit und isolierten dabei die DTU zunehmend. Erst Müller-Ott gelang es den Streit durch pragmatische Zugeständnisse beizulegen und Deutschland zurück auf die internationale Bühne zu holen. Die WM im eigenen Land (Hamburg 2007) stellt das Highlight der internationalen Aufbauarbeit von Müller-Ott dar. Wie lang der Arm des Kanadiers noch ist und ob sich die amtierende ITU-Präsidentin Marisol Casado in ihren Führungsstil hineinregieren lassen wird, bleibt eine spannende Frage der nächsten Legislaturperiode.
Die vakante Führungsposition im Hessischen Triathlon Verband übernimmt gemäß Beschluss des Vorstands Vizepräsident Jürgen Helt kommissarisch, der sich zusammen mit seinen Vorstandskollegen um einen neuen Vizepräsidenten bemühen muss. Der HTV wird erfahrungsgemäss im Februar 2012 im Rahmen eines außerordentlichen Verbandstages den Beschluss des Vorstands den Delegierten zur Abstimmung vorlegen. Es ist somit zu erwarten, dass der alte Vorstand in bisheriger Konstellation seine Arbeit fortführen kann.
Weitere Informationen zur Wahl der DTU können über ein Kurzinterview mit Martin Engelhardt und einer Pressemitteilung auf den Seiten der DTU in Erfahrung gebracht werden.
Offenlegung: Kai Baumgartner war als Präsident des Hessischen Triathlon Verbands Vorgänger von Martin Engelhardt. Durch seinen Rücktritt wurde die Ablösung von Claudia Wisser und Ralf Eckert an der Spitz der DTU eingeleitet.
Weitere Informationen zur Wahl der DTU können über ein Kurzinterview mit Martin Engelhardt und einer Pressemitteilung auf den Seiten der DTU in Erfahrung gebracht werden.
Offenlegung: Kai Baumgartner war als Präsident des Hessischen Triathlon Verbands Vorgänger von Martin Engelhardt. Durch seinen Rücktritt wurde die Ablösung von Claudia Wisser und Ralf Eckert an der Spitz der DTU eingeleitet.
Freitag, 28. Oktober 2011
Comeback 3.0, Lance Armstrong plant Wiedereintritt bei der Tour de France
Glosse oder Realität? Sollte die kurze Visite des siebenfachen Tour de France Champions Lance Armstrong im Reigen der Triathleten bereits beendet sein?
Rolle vorwärts mit K.O.: Tour de France Dominator Lance Armstrong könnte dem Ironman Hawaii nie geahnte Medienaufmerksamkeit bescheren. Photo: © 2011 XTERRA/TEAM Unlimited LLC. |
Nach dem 23. Platz im XTERRA Triathlon am vergangenen Wochenende auf Maui sah Armstrong seine Erwartungen als nicht erfüllt an. Bereits nach der Pressekonferenz habe sich der ehrgeizige Texaner und ehemalige Triathlet über seine schlechte Leistung beschwert, die nicht seinen und den Ansprüchen seiner Fans und seiner Krebs-Stiftung gerecht werden würde.
Beim verbalen Rundumschlag deutete er gegenüber dem Portal Cyclismas.com eine neuerliche Zusammenarbeit mit Teammanager Johan Bruyneel an.
Ist damit ein Start beim Ironman Hawaii Triathlon in weite Ferne gerückt oder nur eine neue Kapriole von einem Getriebenen, der es nicht lassen kann?
Mittwoch, 26. Oktober 2011
XTERRA WM auf Maui, Video mit Rennimpressionen
Der ehemalige MTBer Michael Weiss aus Österreich feierte mit dem Sieg bei den Weltmeisterschaften im Off-Road Triathlon seinen bisher größten Erfolg, die Show stahl ihm im Vorfeld jedoch der siebenfache Tour de France Champion Lance Armstrong.
Durch den Umzug an die Nordküste in das Gebiet um das Ritz-Carlton, Kapalua hat der XTERRA Maui zwar ein wenig von seiner Gefährlichkeit eingebüßt, schließlich entscheidet kaum mehr kindskopfgroßes und scharfkantiges, rot-schwarzes Lavageröll zwischen sicherer Sitzposition und Sturz mit Schnittverletzungen. Das Video mit Rennimpressionen zieht einen trotzdem in den Bann der Schönheit der Insel und des Events.
Für Buddy Jan Frodeno ist Vize-Weltmeister Dan Hugo aus Südafrika der Sieger der Herzen. Photo: © 2011 XTERRA/TEAM Unlimited LLC. |
Dies mag auch Armstrong reklamieren, der an 5. Stelle aus dem Wasser kommend zwischenzeitlich auf Rang 2 im MTB-Abschnitt durch eine Rolle vorwärts kurzzeitig K.O. ging und die WM noch in den Top 25 beenden konnte.
Einmal mehr zeigte der US-Amerikaner, dass er im Triathlon Ambitionen hat und ein Start beim Ironman Hawaii 2011 oder 2012 für die Mitbewerber kein Kindergeburtstag werden dürfte.
An Kindergeburtstag erinnerten indessen Äußerungen von Triathlon-Olympiasieger Jan Frodeno ("On that note, I´m really sorry but I can´t help feel that @dghugo was the first legitimate athlete across the line today! Well done buddy!") und Top 10 Kona-Finisher Andreas Böcherer ("If you are not clean enough for mountainbiking, can you be clean enough for triathlon ?!?! #fb") via Twitter.
Während Frodeno als 12. der WM auf Maui, die er mehr als Tourist aus der Off-Season bestritt gerne seinen südafrikanischen Trainingspartner und Vize-Weltmeister Dan Hugo als König des XTERRA Maui sehen würde, mockiert sich Böcherer mehr oder minder subtil über die Schutzsperre des Weltmeisters Weiss aus dem Jahr 2007 wegen zu hoher Blutwerte (Hämatokritwert von 51,4, statt erlaubter 50) als Profi-MTBer. Triathlet und Jurist Jan van Berkel widmet sich der Causa Michi Weiss zwischenzeitlich auf seine Art, die etwas mehr als 160 Zeichen benötigt und darum vielschichtiger ist.
Videos: © 2011 XTERRA/TEAM Unlimited LLC.
XTERRA WM 2011: Ist das ein echter Sieger? Abwägungen zwischen juristischen und sportlich-gesellschaftlichen Wertvorstellungen
Jan van Berkel, Jurist und mittlerweile für die Niederlande startender Olympischer Triathlet mit dem Nahziel einer Teilnahme bei den Olympischen Spielen von London hat eine kurze juristische und sportlich-gesellschaftliche Abwägung über Wertigkeit und Rechtmässigkeit des von Michael Weiss am vergangenen Wochenende errungenen Titels des XTERRA Triathlon-Weltmeisters vorgenommen.
Der knapp 4-seitige Artikel (PDF) befasst sich neben den rechtlichen Aspekten um die Wiener Humanplasma-Affäre, die Untersuchung durch die NADA Österreich und den Schiedsspruch insbesondere mit den Ressentiments anderer Profi-Triathleten und Altersklassensportler.
Mittwoch, 19. Oktober 2011
Sicherheitsbedenken, Challenge Kapstadt abgesagt, Ironman wirbt um Starter
Wenige Tage vor dem Startschuss ist die Challenge Kapstadt überraschend abgesagt worden. Für den 7. November 2011 geplant, musste wegen Sicherheitsbedenken auf der Strecke, nur 17 Tage vor dem Eventwochenende die Notbremse gezogen werden.
Die Challenge Capetown soll wegen Sicherheitsbedenken erst im November 2012 stattfinden. Logo: ChallengeFamily |
"Challenge und die Verwaltung von Kapstadt haben sich zu einem erfolgreichen Event 2012 bekannt" sagt Renndirektor Grant Kunneke.
"Das ist die schwerwiegendste Sache, mit der wir in der Geschichte der Challenge zu tun hatten, wel es so viele Athleten und ihre Familien betrifft" erklärt Felix Walchshöfer, Challenge Family CEO. "Aber es ist die richtige Entscheidung, weil wir in unseren Rennen weder in Bereichen der Sicherheit oder des Erlebnisses unserer Athleten einen Kompromiss eingehen werden."
Ein weitere Versuch soll im November 2012 stattfinden. Angemeldete Athleten erhalten wahlweise ihr Startgeld zurück oder einen Gutschein für das Folgejahr. Ergänzt wird die Kompensation durch einen übertragbaren Freistart in einer Dreierstaffel.
"Das ist die schwerwiegendste Sache, mit der wir in der Geschichte der Challenge zu tun hatten, wel es so viele Athleten und ihre Familien betrifft" erklärt Felix Walchshöfer, Challenge Family CEO. "Aber es ist die richtige Entscheidung, weil wir in unseren Rennen weder in Bereichen der Sicherheit oder des Erlebnisses unserer Athleten einen Kompromiss eingehen werden."
Ein weitere Versuch soll im November 2012 stattfinden. Angemeldete Athleten erhalten wahlweise ihr Startgeld zurück oder einen Gutschein für das Folgejahr. Ergänzt wird die Kompensation durch einen übertragbaren Freistart in einer Dreierstaffel.
Zwischenzeitlich reagiert die World Triathlon Corporation erstmalig in ihrer Geschichte auf eine Ausnahmesituation bei einer Veranstaltung eines "Mitbewerbers". In einer Presseerklärung werden Starts bei den regelmäßig sehr früh ausgebuchten Ironman Florida, Ironman Arizona, Ironman Cozumel und Ironman Western Australia angeboten. Begründet wird das Vorgehen mit einer Unterstützung der langwierigen Vorbereitungsperiode und Urlaubsplanung.
Guter Service am Athleten, verschärfte Konkurrenz um den Sportler oder Zeichen eines verbesserten kooperativen Umgangs der beiden Rennserien?
Fehlendes Teilnehmerinteresse, 5150 Clearwater Triathlon abgesagt
Das Saisonfinale im 5150 Triathlon (5i50) in Clearwater, Florida Mitte November ist von der World Triathlon Corporation mangels Anmeldungen abgesagt worden. Alle gemeldeten Triathleten erhalten die Gebühren zurück, der Triathlon soll 2012 erneut in den Rennkalender Eingang finden.
Der 5150 Triathlon von Clearwater war für den 12. November 2011 geplant und musste um ein Jahr verschoben werden. Screenshot: World Triathlon Corporation |
Die Triathlons im 5150-Format über die sogenannte Olympische Distanz (1,5-40-10) können bislang nicht die Erwartungen der WTC oder an die Erfolge im Ironman oder Ironman 70.3 anknüpfen. Neben zahlreichen hochklassigen Konkurrenzveranstaltungen professioneller oder ehrenamtlicher Ausrichter scheint der von der WTC gewünschte positive Imagetransfer der großen Geschwister noch nicht eingetreten zu sein. Fans der Serien möchten Triathlons mit dem Branding eines Ironman Triathlons, 5i50 ist für die Zielgruppe neben anderen externen Faktoren vielleicht schlicht mit einem zu technischen Termini belegt.
Die flache und schnelle Strecke von Clearwater war die Bühne für den internationalen Durchbruch von Michael Raelert. Als Weltmeister im Ironman 70.3 Triathlon startete er in Florida mit starken Rad- und Laufsplits seinen mehrjährigen Erfolgslauf, der erst durch eine Verletzung vor der EM im Ironman Triathlon in Frankfurt am Main zwischenzeitlich beendet werden sollte.
Die Weltmeisterschaften im Ironman 70.3 wurden erstmalig in 2011 unmittelbar vor der WM im Ironman Hawaii Triathlon in Las Vegas ausgetragen und erhielten großes Lob für Streckenauswahl und zeitliche Platzierung. Der Australier Craig Alexander konnte 2011 beide Weltmeistertitel auf sich vereinen.
Dienstag, 18. Oktober 2011
Anti-Doping Symposium der NADA mit Normann Stadler
Normann Stadler, zweifacher Weltmeister im Ironman Hawaii Triathlon ist am 27. Oktober 2011 als Gast beim traditionellen Journalisten-Workshop der NADA (Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland) in Bonn.
Unter dem Arbeitstitel „Noch 273 Tage – Sieht London saubere Spiele?“ diskutieren zahlreiche Fachleute über die Perspektiven der Anti-Doping-Bewegung im und auf das Olympiajahr 2012. Zu den Diskutanten zählen neben dem Hawaii-Sieger Stadler unter anderem die neue NADA-Vorstandsvorsitzende Dr. Andrea Gotzmann sowie ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt und Josef Stadtfeld, Geschäftsführer der Sponsorenvereinigung S20.
Die Teilnahme an dem vom Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) unterstützten NADA-Workshop für Journalisten ist kostenfrei. Es werden Experten aus allen Bereichen der Anti-Doping-Bewegung als Referenten und Gesprächspartner erwartet. Ein zentrales Thema ist die Arbeit der neu eingerichteten Task Force der NADA.
Anti-Doping Meldesystem ADAMS 3.0 in den Startlöchern, neue Oberfläche soll "Whereabouts" einfacher machen
Die Nationale Anti-Doping Agentur geht ab dem 22. November mit der aktuellen ADAMS Version 3.0 online. Um Fehlbedienungen bei der Eintragung der sogenannten "Whereabouts" auszuschließen werden eine ganze Reihe von Schulungsmaßnahmen ab dem 5. Oktober bis 9. Dezember angeboten.
Das Anti-Doping Administration & Management System erscheint im November in Version 3.0. Photo: WADA |
ADAMS steht für Anti-Doping Administration & Management System und ist für die beiden höchsten Anti Doping Testpools obligatorisch.
Mittwoch, 12. Oktober 2011
Ironman belohnt treue Starter, Regeländerungen bei der Kona Lottery kann Startplatz für Hawaii bedeuten
Der Weg zum Ironman Hawaii war in der Vergangenheit relativ klar und deutlich abgezeichnet. Doch es gibt seitens der World Triathlon Corporation (WTC) Neuerungen, die treue Kunden belohnt. So zumindest CEO Andrew Messick im Podcast IM Talk von John Newsom und Bevan James Eyles, wo er einen Teil des smarten Kundenbindungsprogramms skizziert.
Die besten 50 männlichen und 30 weiblichen Triathlon-Profis qualifizieren sich über die Weltrangliste, die sogenannten Kona Pro Rankings. VIPs und neudeutsch bezeichnete Celebrities aus Sport und Gesellschaft können im Ausnahmefall einen Freistart, eine Wildcard erhalten. Dazu zählen auch an der Hand abzählbare Startplätze für herausragende Sponsoren.
Für das große Feld der Altersklassenathleten, den Agegroupern verläuft der Weg, sofern sie keine der obigen Kriterien wie einer VIP-Existenz oder exzellente Kontakte zu den Sponsoren erfüllen, über die Qualifikationsrennen in den jeweiligen Altersklassen auf dem Globus. Durch geschickte Rennauswahl können die Chancen bei gleichbleibender Leistung durchaus in manchen Altersklassen und zu bestimmten Jahreszeiten deutlich erhöht werden.
Dann gibt es noch die Option für zuweilen zehntausende von US-Dollarn einen der wenigen auf der Auktionsplattform ebay.com versteigerten Plätze zu erhaschen. Die Erlöse werden in der Regel einem guten Zweck in der Gemeinde von Kailua-Kona, Hawaii zugeteilt. Als letzte Chance kann man sich für vergleichsweise kleines Geld auf Active.com an der Kona Lottery beteiligen. Einige Startplätze werden nach festen Länderkontingenten unter allen verlost. Auch hier steht ein guter Zweck bei der Verwendung der Erlöse Pate.
Exakt hier greift die Änderung. Nach aktuellem Sachstand sollen 50% dieser bisherigen Lottery-Plätze nach Anzahl der (gefinishten) Ironman Triathlons vergeben werden. Konkret bedeutet, dass in den nächsten Jahren all jene eine Chance auf einen Start beim Ironman Hawaii bekommen, die als besonders loyale und gute Kunden bezeichnet werden können, deren sportliche Leistungsfähigkeit jedoch nicht in Deckung mit den Qualifikationskriterien in den Altersklassen gebracht werden konnte.
Bisherige Teilnehmer an der klassischen Lotterie kumulieren, basierend auf der Anzahl der vergeblichen Versuche einen Startplatz zu erhaschen, ihre Chancen. Je öfter der angehende Kona Starter vergeblich bei der Lotterie teilgenommen hat, desto größer werden die statistischen Chancen auf den Erfolg. Vorausgesetzt alle anderen Triathletinnen und Triathleten nehmen nicht ebenfalls in jedem Jahr an der Auslosung teil.
Die wichtigsten Aussagen von Andrew Messick (ab der 13. Minute des Podcasts):
“Starting in 2012 we’re making two pretty substantial changes to that (the lottery). The first is that for athletes who have are serious triathletes who have done twelve or more full’s in their career and are still racing, we’re going to guarantee them a chance to race Kona.”
[...]
“It might take a little bit of time for us to be able to cycle them all in, but we feel that you should have an opportunity to race Kona once in your lifetime. If you’re a serious triathlete, if you’re serious about the sport, you’re dedicated, you’re loyal, and you just happen to not be fast. I believe that being a serious long term triathlete and demonstrating by doing twelve or more full’s, that you deserve it as much as people are who are super quick. So part of our lottery slots are going toward those people.”
[...]
“We’re going to start by the people who have done the most, and start by ticking them off every year and then get through all of them. I believe the long term people who are committed to us, get the chance to come here. Because it’s a magical place and it’s special and you deserve a shot at Kona.”
DOSB und Sportärzte warnen vor Medikamentenmissbrauch
Der kleine ketzerische Artikel “Die schizophrene gesellschaftliche Haltung gegenüber Doping” vom 3. Oktober 2011 sollte eine kleine Diskussion im Triathlon anregen und behandelte schon dort die gesellschaftlich-soziologischen Problemfelder der heutigen Leistungsgesellschaft. Nicht nur, dass mittlerweile Italien ernsthaft Drogentests für Aktienmanager erwägt, London über seine Banker schimpft, sehen auch der Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) und die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) eine rasante Entwicklung im Medikamentenmissbrauch in Alltag und Sport.
Der Missbrauch von Medikamenten stellt eine ernsthafte Bedrohung der Volksgesundheit dar. Photo: Wikipedia - GNU Freie Dokumentationslizenz |
Pressemitteilung:
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) haben gemeinsam vor Medikamentenmissbrauch gewarnt. “Was Doping im Wettkampfsport, ist Medikamentenmissbrauch im Freizeitsport und allen anderen gesellschaftlichen Feldern. Hier müssen wir gemeinsam gegensteuern”, sagte DOSB-Präsident Thomas Bach in Frankfurt/Main: “Der DOSB möchte das Thema stärker als bisher ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Dabei sind die Sportärzte ein wichtiger Partner.”
DGSP-Präsident Prof. Dr. med. Herbert Löllgen sagte: “Die deutschen Sportärzte haben bei allen ihren Erklärungen und Statements immer gegen Medikamentenmissbrauch Stellung genommen. Gerade im Sport können Medikamente fatale Nebenwirklungen haben, vor allem ist vor unkontrollierter Gabe von Schmerzmitteln zu warnen: Schmerzen sind ein natürliches Warnzeichen, sie sind zu beachten und sollten in besonderen Fällen vom Arzt abgeklärt werden. Das gilt vor allem bei Gelenkschmerzen und auch vor z.B. Marathonläufen.”
Studien belegen, dass in Deutschland zwei Millionen Menschen gelegentlich Medikamente zur Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz einnehmen. 800.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tun dies regelmäßig. Und selbst in der Schule und an Universitäten spielen leistungssteigernde Arzneimittel schon eine Rolle. Während ein bis zwei Prozent der Oberstufenschülerinnen und -schüler schon einmal Medikamente zur Steigerung der Gehirnleistung ohne medizinische Notwendigkeit eingenommen haben, sind es bei Studierenden bereits fünf Prozent. Diesem Trend gelte es Einhalt zu gebieten, erklärte Bach.
Deshalb ergriff der DOSB im Vorjahr die Initiative und setzt sich seitdem zusammen mit dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) und der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände für die Aufklärung über das Thema ein. Dabei baut der Dachverband des deutschen Sports auch auf die Hilfe seiner Mitgliedsorganisationen wie der DGSP.
Mit der Initiative soll auf die mehr als 1,5 Millionen Bundesbürger aufmerksam gemacht werden, die von Medikamenten abhängig sind. Ziel sei es, über die Gefahren aufzuklären, die vom Medikamentenmissbrauch ausgehen, sagte Bach: “Medikamentenmissbrauch gefährdet die Volksgesundheit. Dieser Missbrauch verstößt gegen die ursprüngliche Natürlichkeit des Sports und ist gesundheitsgefährdend. Er kann aber auch zur Gefahr für andere werden, wenn dadurch Selbstüberschätzung zum Beispiel im Straßenverkehr eintritt.”
Mit einem Symposium unter dem Titel “Medikamentenmissbrauch in Deutschland: Eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung” wollen DOSB, ADAC und ABDA am 3. November in Berlin die gesellschaftliche Dimension des Themas verdeutlichen und aktuelle Entwicklungen darstellen.
Lance Armstrong mit Sieg beim Four Peaks Urban Dirt Triathlon
Lance Armstrong scheint weiter Gefallen beim Cross-Triathlon zu finden. Nach dem 5. Platz bei den offenen US-Meisterschaften im XTERRA Triathlon von Utah, setzt sich der mehrfache Tour de France Champion gegen ein etwas schwächeres Feld durch.
Bei seinem Start-Ziel-Sieg finisht er die einzelnen Disziplinen 750 m Schwimmen (10:24), 21km Mountainbiken (46:02) und einen Crosslauf über 5km (18:21) in respektablen Zeiten, um dann per Bauchplatscher auf einer Rutsche vergleichsweise infantil ins Ziel zu schlittern.
Die nächste Station ist die Weltmeisterschaft auf Maui, Hawaii am 23. Oktober 2011. Dort wird sich Armstrong auch mit Triathlon-Olympiasieger Jan Frodeno messen.
Die nächste Station ist die Weltmeisterschaft auf Maui, Hawaii am 23. Oktober 2011. Dort wird sich Armstrong auch mit Triathlon-Olympiasieger Jan Frodeno messen.
Dienstag, 11. Oktober 2011
Einstimmung zur XTERRA WM Maui: Rechts vor Links auf südafrikanisch
Bevor es schon bald zur Weltmeisterschaft der Cross-Triathleten beim XTERRA Maui geht, an der auch Triathlon Olympiasieger Jan Frodeno teilnehmen wird, ein Blick über den Tellerrand. Südafrika ist eines der bevorzugten Trainingsreviere internationaler Triathlon- und Ausdauersportler. Top-MTBer, Cross-Triathleten wie Conrad Stoltz und Co. trainieren auf weitläufigen Farmen und wilder Savanne.
Noch einmal glimpflich davon kommt Evan van der Spuy beim MTB Rennen von Albert Falls Dam, Südafrika.
Volkszählung der Fahrräder beim Ironman Hawaii, Cervelo und Zipp die Gewinner
Beim traditionellen Bikecount am Eingang der Wechselzone heißt der neue-alte Gewinner unter den Zeitfahrmaschinen am Pier von Kailua-Kona einmal mehr Cervelo. Die kanadische Schmiede für Räder der gehobenen Klasse und analog gut gefüllten Geldbeuteln führt mit 488 Zählern vor TREK (185) und Felt (124). Spannend wird der 2012er Bikecount werden, wenn das neue Zeitfahrrad von Hawaii Champion Craig Alexander, das Specialized Shiv im Markt etabliert sein dürfte.
Bikecount: Bevor die Räder in die Wechselzone geschoben werden, werden akribisch alle Komponenten für die Statistiken, aufbereitet. Photo: Ulihb |
Bei den Laufrädern ist Zipp (1907) ähnlich wie Shimano (1335) bei den Komponenten ganz klarer Platzhirsch, während bei den Sätteln Fi’zi:k (485), ISM (328) und Selle Italia (241) vergleichsweise eng zusammenliegen. Weitere Informationen zum Bikecount mit allen Listen im Lava Magazine.
Nachbetrachtung IronmanLive.com und hr Liveübertragung
Betrachtet man die Übertragung des Ironman Hawaii Triathlons 2011 fallen zwei Dinge auf. Live fand der Ironman Hawaii 2011 nur an drei Orten in der Welt der bewegten Bilder statt. Zunächst einmal auf der WTC eigenen Plattform Ironman.com, die das Videosignal über den großen US-Broadcaster Universalsports eingebunden hatten. Dann natürlich auf Universalsports.com und in einer nicht ganz so kleinen hessischen Gemeinde, in Frankfurt am Main bei der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt hessenfernsehen.
Deutlicher als in den Jahren zuvor trat die Haupteigenschaft der Liveberichterstattung als derzeit geschlossenes System hervor, das aktuell keine hohe Priorität genießt und in der naturgemäß Sponsoren der Weltmeisterschaften einen hohen Sichtbarkeitsanteil haben. Der Kampf um Sponsorensichtbarkeit im Rennen dürfte in den nächsten Jahren durch das sich weiter abkapselnde Ökosystem Ironman eher noch zunehmen. Athleten werden primär von seitlichen oder hinteren Bildwinkeln eingefangen, aussagefähiges Bildmaterial zur Rennentwicklung der Top 4 bis 10 bei den Frauen und Männern steht selten zur Verfügung. Einen Schock lieferte die Bildregie mit der Abblende kurz vor dem Zieleinlauf von Craig Alexander, das hessenfernsehen saß buchstäblich im Dunkeln, von einer transparenten Darstellung entscheidender Überholmanöver im Kampf um Platz 2 und 3 bei den Herren abgesehen.
Primär liegt das Hauptaugenmerk der Video- und TV-Produktion auf das mit zahlreichen Emmy-Awards ausgezeichneten TV-Format, das alljährlich Mitte Dezember auf ESPN/NBC ausgestrahlt und auf DVD zum Verkauf gepresst wird. Ob der Vermarktungsvereinbarung mit Infront für Europa und Südafrika auch mittelfristig Auswirkungen auf ein weltweites Live-Signal, verbesserte Bilddramaturgie zeitnah zum Veranstaltertag und eine verbesserte Abbildung des tatsächlichen Rennverlaufs haben kann, bleibt abzuwarten. Externe Sponsoren werden zumindest so eine Chance haben mit den TV-Sendern Vereinbarungen zu treffen, wie es auch eine große Bierbrauerei im Falle des Ironman Hawaii 2011 im hessenfernsehen getan hat.
Primär liegt das Hauptaugenmerk der Video- und TV-Produktion auf das mit zahlreichen Emmy-Awards ausgezeichneten TV-Format, das alljährlich Mitte Dezember auf ESPN/NBC ausgestrahlt und auf DVD zum Verkauf gepresst wird. Ob der Vermarktungsvereinbarung mit Infront für Europa und Südafrika auch mittelfristig Auswirkungen auf ein weltweites Live-Signal, verbesserte Bilddramaturgie zeitnah zum Veranstaltertag und eine verbesserte Abbildung des tatsächlichen Rennverlaufs haben kann, bleibt abzuwarten. Externe Sponsoren werden zumindest so eine Chance haben mit den TV-Sendern Vereinbarungen zu treffen, wie es auch eine große Bierbrauerei im Falle des Ironman Hawaii 2011 im hessenfernsehen getan hat.
Wie es auch geht, zeigen einmal mehr schöne Aufnahmen der us-amerikanischen Triathlete:
Es wäre für 2012 sehr schön, wenn am Renntag in einem Livestream höherer Auflösung auch die Kameras vor den in der Lavawüste kämpfenden Athleten ihre Signale einspeisen würden, um mehr von der Faszination Ironman, Kampf und Seelenqual in ihren Gesichtern ablesen zu können. Verlässliche, alle 5km auf der Laufstrecke aktualisierte Leaderboards und Bilder der Top 5 in den entscheidenden Rennsituationen machen das Salz in der Suppe einer gelungenen Übertragung aus. Bis Mitte Dezember lässt die Spannung dann doch auch bei den größten Fans merklich nach, um auf die gewohnt erstklassigen Kunstwerke für NBC zu warten.
Montag, 10. Oktober 2011
Video: Rückblende - die Entscheidung im Ironman Hawaii Triathlon 2011 verpasst?
Allen Fans, denen in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Augen zugefallen oder das Internet abhanden gekommen ist, empfiehlt sich der Zugriff auf das komplette Archiv mit allen Entscheidungen und Dramen um die Weltmeister Chrissie Wellington und Craig Alexander. Mit fiebrigen Händen kann man den Kampf der "Deutschen" Andreas Raelert, Dirk Bockel, Timo Bracht, Sonja Tajsich, Andi Böcherer und Faris A-Sultan Revue passieren zu lassen. Die Crew von Ironman.com um Greg Welch belässt die komplette Entscheidung noch eine Weile im Archiv auf Universalsports.com. Noch nicht gesehen?
Video: Portrait der Triathlon-Brüder Andreas und Michael Raelert
Eine halbe Stunde widmet sich der mittlerweile in der Mediathek verfügbare Beitrag des NDR den Brüdern Michael und Andreas Raelert. Einstellungen aus dem privaten Umfeld, akribische Arbeit im Windtunnel von Mailand mit Radprofi und Tour de France Sieger Cadel Evans, Einblick in das Wertesystem und die 24/7-Arbeitseinstellung wechseln sich ab mit der Dramaturgie sportlicher Rückschläge, die eine Profi-Triathlet zu verkraften hat.
"Ironman - zwei Rostocker auf Hawaii" portraitiert Andreas Raelert und seinen Bruder Michael Raelert. Screenshot: NDR Mediathek |
In dem Beitrag von Willem Konrad sind wichtige Stationen der Brüder die Triathlons von Roth, Frankfurt mit dem DNS von Michael Raelert wegen orthopädisch-muskulärer Probleme und natürlich auch das große Finale - der Ironman Hawaii mit Bronze für Andreas Raelert.
Commerzbank Triathlon Team Spin-Off, Timo Bracht neuer Kopf
Ein inoffizieller Nachfolger des Commerzbank Triathlon Teams hat sich bereits gefunden - unter dem neuen Teamkapitän Timo Bracht. Als Trainer fungiert der ehemalige Bundestrainer der Deutschen Triathlon Union Ralf Ebli, Teammanager wird Jörg Mayer.
Aufbruch zu neuen Ufern? Timo Bracht plant mit einigen ehemaligen Teammitgliedern eine Ausgründung in ein neues Triathlon-Team. Photo: Commerzbank Triathlon Team |
Während noch ein Titelsponsor für das sechsköpfige Team gesucht wird, in dem etwa auch Jan Raphael unterkommen wird, scheint sich das bis 31. Dezember 2011 bestehende sportlich in diesem Jahr überaus erfolgreiche Team der Commerzbank in zwei Nachfolgergruppen aufzuspalten.
Normann Stadler, ehemaliger Teamkapitän und Initiator des Dresdner Kleinwort Triathlon Teams, das später im Commerzbank Triathlon Team aufging, fokussiert sich zusammen mit dem derzeit schnellsten Triathleten in einem offiziellen Ironman Triathlon, Marino Vanhoenacker auf die Eigenvermarktung.
Sonntag, 9. Oktober 2011
Craig Alexander mit Streckenrekord zum 3. Titel, 5 Deutsche in den Top 10
Craig Alexander hat seinen 3. Weltmeistertitel im Ironman Hawaii Triathlon in 8:03:56 Stunden gewonnen. Der zweifache Weltmeister auf der Halbdistanz überzeugt bereits auf der Radstrecke und liefert sich ein Fernduell mit Landsmann und Vize-Weltmeister Pete Jacobs und Andreas Raelert. Die letzten 4 Meilen setzen Krämpfe im hinteren Oberschenkel Alexander massiv unter Druck, verhinderten aber nicht die neue Bestzeit.
Raelert, großer Favorit und Vize-Weltmeister 2010 muss bereits im Wasser einen Rückschlag durch eine blutende Platzwunde an der linken Augenbraue verkraften und verliert schon auf dem Rad wichtige Minuten auf Alexander. Die nächsten Plätze des schnellen Rennens gehen an Dirk Bockel, Timo Bracht, Mike Aigroz und Raynard Tissink, Andreas Böcherer, Luke McKenzie, Faris Al-Sultan.
Top 10 Männer
1. Craig Alexander (AUS) 8:03:56
2. Pete Jacobs (AUS) 8:09:11
3. Andreas Raelert (GER) 8:11:07
4. Dirk Bockel (LUX) 8:12:58
5. Timo Bracht (GER) 8:20:12
6. Mike Aigroz (SUI) 8:21:07
7. Raynard Tissink (RSA) 8:22:15
8. Andreas Böcherer (GER) 8:23:19
9. Luke McKenzie (AUS) 8:25:42
10. Faris Al-Sultan (GER) 8:27:18
Top 10 Frauen
1. Chrissie Wellington (GBR) 8:55:08
2. Mirinda Carfrae (AUS) 8:57:57
3. Leanda Cave (GBR) 9:03:29
4. Rachel Joyce (GBR) 9:06:57
5. Caroline Steffen (SUI) 9:07:32
6. Karin Thuerig (SUI) 9:15:00
7. Sonja Tajsich (GER) 9:15:17
8. Heather Wurtele (CAN) 9:17:56
9. Caitlin Snow (USA) 9:18:11
10. Virginia Berasategui (ESP) 9:19:52
Craig Alexander hat alle Kritiker Lügen gestraft und die Konkurrenz bereits beim Radfahren psychologisch massiv unter Druck setzen können. Photo: Larry Rosa |
Top 10 Männer
1. Craig Alexander (AUS) 8:03:56
2. Pete Jacobs (AUS) 8:09:11
3. Andreas Raelert (GER) 8:11:07
4. Dirk Bockel (LUX) 8:12:58
5. Timo Bracht (GER) 8:20:12
6. Mike Aigroz (SUI) 8:21:07
7. Raynard Tissink (RSA) 8:22:15
8. Andreas Böcherer (GER) 8:23:19
9. Luke McKenzie (AUS) 8:25:42
10. Faris Al-Sultan (GER) 8:27:18
Top 10 Frauen
1. Chrissie Wellington (GBR) 8:55:08
2. Mirinda Carfrae (AUS) 8:57:57
3. Leanda Cave (GBR) 9:03:29
4. Rachel Joyce (GBR) 9:06:57
5. Caroline Steffen (SUI) 9:07:32
6. Karin Thuerig (SUI) 9:15:00
7. Sonja Tajsich (GER) 9:15:17
8. Heather Wurtele (CAN) 9:17:56
9. Caitlin Snow (USA) 9:18:11
10. Virginia Berasategui (ESP) 9:19:52
Samstag, 8. Oktober 2011
Ironman Hawaii: McKenzie und Al-Sultan führen den Radexpress nach Hawi- Lieto, Vanhoenacker und Alexander mit Rückfahrticket
Ein nahezu perfekter Tag auf der Radstrecke, mit sehr wenig Wind und kleineren, ein wenig Schatten spendenden Wolkenfeldern spielt den schwächeren Zeitfahrern in die Hand. 2011 sollen keine knallharten Bedingungen werden, bei denen man allenfalls das Rad am Oberlenker unter Kontrolle halten kann. Andy Potts und TJ Tollakson setzen auf dem ersten Drittel der Radstrecke die wichtigen ersten Akzente. Doch für Tollakson mit der unbüblichen Aeroposition sollte wegen Magenproblemen bereits in Kawaihae, etliche Kilometer vor dem Wendepunkt von Hawi der Ironman Hawaii beendet sein.
Dutzende Kilometer, im Anstieg nach Hawi, als ein wenig Wind auffrischt sind es Luke McKenzie, Faris Al-Sultan und Andreas Raelert, die die lang gezogene Gruppe von über 2 dutzend Profi-Triathleten etwas auseinanderreißen. Die großen Mover auf der Rückfahrt mit angenehmem Wind auf weiten Teilen im Rücken sind aber die üblichen Verdächtigen, darunter Chris Lieto, Marino Vanhoenacker, Luke McKenzie, Dirk Bockel und - Craig Alexander. Es soll auch Lieto sein, der mit wenigen Minuten Vorsprung in die Wechselzone zum Marathon einfährt.
Für viele überraschend, aber zu erwarten ist die Radleistung von Alexander. Intensives Radtraining für den strategisch wichtigen Abschnitt Kawaihae - Hawi - Kawaihae und eine Reduzierung der Kurbellänge von 172,5 auf 167,5 mm resultieren in einem komfortablen, größeren Hüft-Femur Winkel und lassen die Albträume aller Durschschnittsläufer Wirklichkeit werden.
Im Triathlon der Frauen zeigen sich mit Julie Dibens, Caroline Steffen, Leanda Cave und Rachel Joyce die üblichen Verdächtigen an der Spitze. Dibens fährt wie im Vorjahr exzellent, während Chrissie Wellington eindeutig Schwierigkeiten hat, den Rückstand nach dem Schwimmen schnell und signifikant schrumpfen zu lassen. Effektiver bewegen sich Karin Thürig und Natascha Badmann als eher schwächerer Schwimmerinnen durch das Feld der Triathletinnen. Vor allem Thürig fährt definitv in einer eigenen Liga, in der allenfalls Dibens ansatzweise mitspielen kann. Erste in T2: Dibens in 4:44:14 Stunden in neuer Radrekordzeit, während Thürig als Inhaberin des alten Rekords mit 4:44:19 nur unwesentlich länger benötigt aber anders als Dibens (DNF wegen Fußverletzung) das Rennen in den Top 10 beendet.
Schon jetzt kann man festhalten, dass es in beiden Rennen zu wahren Schlachten kommen wird. Zunehmende Hitze, viele starke Läufer und Läuferinnen in Schlagdistanz versprechen nach schnellem Radfahren vielleicht auch extrem schnelle Marathonläufe mit Blick auf Streckenbestzeiten.
Wer immer den Ironman Hawaii 2011 gewinnen wird, hat es nach diesem Tag der von purem Speed geprägt war, verdient. Ergebnisse und Rennberichte sind zeitnah auf Ironman.com und verfügbar. Kommentare und Interpretationen folgen gewohnt an dieser Stelle.
Top 10 Männer
1. Lieto, Chris 05:12:37
2. McKenzie, Luke 05:17:47
3. Vanhoenacker, Marino 05:17:54
4. Alexander, Craig 05:17:56
5. Bockel, Dirk 05:18:01
6. Boecherer, Andreas 05:19:27
7. Twelsiek, Maik 05:20:26
8. Raelert, Andreas 05:20:54
9. Tissink, Raynard 05:22:39
10. Al-Sultan, Faris 05:23:21
Im Triathlon der Frauen zeigen sich mit Julie Dibens, Caroline Steffen, Leanda Cave und Rachel Joyce die üblichen Verdächtigen an der Spitze. Dibens fährt wie im Vorjahr exzellent, während Chrissie Wellington eindeutig Schwierigkeiten hat, den Rückstand nach dem Schwimmen schnell und signifikant schrumpfen zu lassen. Effektiver bewegen sich Karin Thürig und Natascha Badmann als eher schwächerer Schwimmerinnen durch das Feld der Triathletinnen. Vor allem Thürig fährt definitv in einer eigenen Liga, in der allenfalls Dibens ansatzweise mitspielen kann. Erste in T2: Dibens in 4:44:14 Stunden in neuer Radrekordzeit, während Thürig als Inhaberin des alten Rekords mit 4:44:19 nur unwesentlich länger benötigt aber anders als Dibens (DNF wegen Fußverletzung) das Rennen in den Top 10 beendet.
Schon jetzt kann man festhalten, dass es in beiden Rennen zu wahren Schlachten kommen wird. Zunehmende Hitze, viele starke Läufer und Läuferinnen in Schlagdistanz versprechen nach schnellem Radfahren vielleicht auch extrem schnelle Marathonläufe mit Blick auf Streckenbestzeiten.
Wer immer den Ironman Hawaii 2011 gewinnen wird, hat es nach diesem Tag der von purem Speed geprägt war, verdient. Ergebnisse und Rennberichte sind zeitnah auf Ironman.com und verfügbar. Kommentare und Interpretationen folgen gewohnt an dieser Stelle.
Top 10 Männer
1. Lieto, Chris 05:12:37
2. McKenzie, Luke 05:17:47
3. Vanhoenacker, Marino 05:17:54
4. Alexander, Craig 05:17:56
5. Bockel, Dirk 05:18:01
6. Boecherer, Andreas 05:19:27
7. Twelsiek, Maik 05:20:26
8. Raelert, Andreas 05:20:54
9. Tissink, Raynard 05:22:39
10. Al-Sultan, Faris 05:23:21
Ironman Hawaii: Andy Potts trotzt schwerer Strömung, Andreas Raelert fast K.O.
Andy Potts führt mit einem respektablen Vorsprung als Soloschwimmer das Feld der Elite-Triathleten über 3,8 Kilometer in knapp unter 50 Minuten (49:44 Minuten) zurück an den Pier von Kailua-Kona. Eine große Gruppe von Verfolgern, unter der Leitung von Pete Jacobs, Frederik Van Lierde, Luke McKenzie, Matthew Reed, Marko Albert, Dirk Bockel und dem Belgier Frederik Vanlierde sprintet knappe 2 Minuten später in die große Wechselzone, nachdem die Strömung aus dem Norden kommend, den Rückweg der Schwimmer deutlich schwerer als den Weg hinaus zur Wendeboje im Süden gestaltet hatte.
Knapp schafft die deutsche Hoffung auf den Titel, Andreas Raelert (51:58) den Sprung in diese Verfolgergruppe. Eine massive, offensichtlich offene und blutende Wunde unter der linken Augenbraue zeugt von einer Kollision in der Wechselzone mit dem gebürtigen Neuseeländer Matthew Reed. Reed, neben Potts und Tom Lowe der größte und schwerste Profi, läuft offensichtlich einige Meter zurück an seinen Wechselplatz und kollidierte prompt mit dem Vize-Weltmeister Raelert. Ein Umstand, der den großen Favoriten nicht im ersten Moment behindern muss. Wenn aber das Adrenalin den Körper verlässt und der trockene Fahrtwind und die Sonne ihre zerstörerische Kraft im weiteren Rennverlauf entfalten, kann dieser Cut, diese kleine Blessur über Sieg und Niederlage entscheiden. Insbesondere, wenn die Blutung nicht gestoppt werden kann.
Für Potts könnte sein Helm, den er (verbotenerweise) in seinem Wechselbeutel, statt an dem Rad deponiert hat, ein übles Nachspiel haben. Ob kein Vergehen, eine Zeitstrafe oder gar Disqualifikation werden die Kampfrichter sicherlich noch vor Erreichen der T2, bevor es zum Marathon geht, entscheiden.
Für Potts könnte sein Helm, den er (verbotenerweise) in seinem Wechselbeutel, statt an dem Rad deponiert hat, ein übles Nachspiel haben. Ob kein Vergehen, eine Zeitstrafe oder gar Disqualifikation werden die Kampfrichter sicherlich noch vor Erreichen der T2, bevor es zum Marathon geht, entscheiden.
Beste Frau: Amanda Stevens (51:54) und wie erwartet Chrissie Wellington (1:01:03 Stunden) deutlich langsamer als in den Jahren zuvor - ein deutliches Zeichen, dass der Radunfall vor wenigen Tagen ihr Schwimmtraining negativ beeinflusst hat.
Top 10 Männer
1. Potts, Andy 00:49:44
2. Jacobs, Pete 00:51:38
3. Reed, Matty 00:51:41
4. Albert, Marko 00:51:43
5. Bockel, Dirk 00:51:44
6. Van Lierde, Frederik 00:51:46
7. McKenzie, Luke 00:51:47
8. Henning, Rasmus 00:51:48
9. Boecherer, Andreas 00:51:49
10. Bell, Luke 00:51:51
Top 10 Frauen
1. Stevens, Amanda 00:51:54
2. Dibens, Julie 00:51:58
3. Zelenkova, Lucie 00:52:30
4. Cave, Leanda 00:53:54
5. Joyce, Rachel 00:53:56
6. Williamson, Kelly 00:55:49
7. Ellis, Mary Beth 00:55:54
8. Steffen, Caroline 00:57:15
9. Carfrae, Mirinda 00:57:17
10. Nishiuchi, Maki 00:57:18
Freitag, 7. Oktober 2011
Ironman Hawaii 2011: Was, Wann, Wo?
Der Ironman Hawaii Triathlon 2011 findet am kommenden Samstagabend ab 18:30 Uhr (Startschuss GMT+1) mitteleuropäischer Zeit statt. Damit man auch im fernen Deutschland den Überblick behält, eine kurze Auflistung der aktuellen "Bewegtbild"-Reportagen.
Der Zieleinlauf wird bei den Herren mit den Top-Stars Andreas Raelert, Craig Alexander und Marino Vanhoenacker rund 8 Stunden später erwartet. Die ersten Frauen um Superstar Chrissie Wellington kommen 45 bis 70 Minuten später auf die Finishline des Alii Drive.
Der Zieleinlauf wird bei den Herren mit den Top-Stars Andreas Raelert, Craig Alexander und Marino Vanhoenacker rund 8 Stunden später erwartet. Die ersten Frauen um Superstar Chrissie Wellington kommen 45 bis 70 Minuten später auf die Finishline des Alii Drive.
- Livestream, Ironman.com (Universal Sports), 08.10.2011,
ab ca. 18:00 - ca. 11:00 Uhr (09.10.2011) - SRM Wattmessdaten, srmlive.de, 08.10.2011,
ab ca. 19:45 Uhr - GPS-Athlete-Tracking, Myathletelive.com, 08.10.2011,
ab ca. 18:00 - ca. 11:00 Uhr (09.10.2011) - heimspiel! extra", hessenfernsehen (Stream, Stream ohne Inhaltsseiten), 09.10.2011,
0:50 - 4:30 Uhr - Porträt A. und M. Raelert, NDR, 09.10.2011,
23:15-23:45 Uhr - Satelittensignal ohne Kommentar,
12.5° West - Frq. 12677- Polarisation hor. - Symbolrate 5634 FEC 3/4, 08.10.2011, ab ca. 18:00 - Weitere Sendeplätze werden ergänzt
P.S.: Dieses Blog wird auch durch die Unterstützung von Partnern, wie XTERRA Wetsuits ermöglicht. Mit dem Gutschein-Code "EUXTERRA" kann ein XTERRA Vector Pro Neoprenanzug als Langarm oder Kurzarm bis zum 31.12.2011 für 225,- Euro direkt beim Hersteller in den USA erstanden werden. Dies entspricht gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung einer Ersparnis von etwa 36 bis 50 %.
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