Der Deutsche Mannschaftsmeister bei den Damen, das SYNERGIE-SPORTS TEAM TV Erlangen wird seinen Titel 2012 nicht verteidigen. Nach dem Wechsel zweier Leistungsträgerinnen zum EJOT Team Buschhütten konzentriert sich nicht nur bei den Männern die Stärke der Liga auf immer weniger Teams. Erlangen, die diesem Brain Drain etablierter Triathletinnen und junger Talente nicht mit effektiven Gegenmaßnahmen kontern konnten, ist das erste prominente Opfer mehrerer unglücklicher Faktoren und der noch immer nicht gefestigten Strukturen und Zuständigkeiten der höchsten Ligaklasse im Triathlon.
Buschhütten, allgemein wegen seiner zunehmend dominanten Stellung als FC Bayern des Triathlons in der Wahrnehmung, muss wie alle Beteiligten der Triathlon Bundesliga darauf achten, dass die Serie wegen sportlicher Dominanz einzelner ausgezeichnet wirtschaftender Protagonisten nicht noch vor dem ersten Startschuss an Strahlkraft verliert und bereits mittelfristig allen Beteiligten Schaden zufügen kann.
Um Fehlinterpretationen entgegenzuwirken. Das Drehen des Wechselkarussells zum Saisonende begleitet die Triathlon Bundesliga seit ihrem Bestehen. Nach Jahren der Hegemonie von Witten bei den Damen, war lediglich Erlangen als sportliche Überraschung des Jahres 2011 schlicht nicht in der Lage oder Willens den Begehrlichkeiten anderer Teams gegenzusteuern. Ebenso muss deutlich gemacht werden, dass es für die Bundesliga noch viele andere Hürden zu nehmen gilt. Doch langsam scheint der Zug für einen Erfolg der Triathlonliga abzufahren. Besonders die Verdrängung der ITU World Championship Series und die damit einhergehende Kannibalisierung der besten Kurzdistanz-Triathleten tragen zur Attraktivitätssteigerung der Liga nicht unbedingt bei.
Im Fußball diskutierte Themen, wie z.B. "Financial Fairplay" gehören auch in einem gesunden Triathlon-Ökosystem weit nach oben auf die Agenda von Deutscher Triathlon Union und einer Triathlon Bundesliga GmbH. Wenn die Ersatzbank eines Ligateilnehmers stärker ist, als die 1. Mannschaften des Wettbewerbs muss über eine wie auch immer geartete (freiwillige) Selbstbeschränkung oder externe Regulierung, wie einer Novellierung des Zweitstartrechts nachgedacht werden. Für Ansammlungen von Talenten auf der Ersatzbank ist insbesondere im Triathlon der Frauen die Leistungsdichte nicht ausreichend gegeben.