Sonntag, 26. Februar 2012

TV-Tipp: Race Across Australia mit neuer Weltbestzeit auf ORF Sport +

Der große Bruder ist das Race Across America (RAAM), doch auch in Downunder im Land der Koalas haben sich Extremradfahrer zusammengefunden, um 4.000 Radkilometer nahezu ohne Pause von Perth nach Sydney zurückzulegen. Neben eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen und Innenansichten in Athlet und Helfercrew wird über eine neue Weltbestzeit von 4 Tagen, 20 Stunden und 25 Minuten des Quartetts Andreas Fuchs, Gerald Moser, Christian Wallisch und Andreas Sachs zur berichten sein.

Christian Wallisch einsam und alleine in der australischen Wildnis. Photo: Austriateam.com
Angenehmer Nebeneffekt der eigentlich völlig nebensächlichen Rekordjagd zugunsten der Österreichischen Muskelforschung ist eine umfangreiche Berichterstattung auf dem Spartenkanal ORF Sport +.
  • 12.3. 20.45 Uhr
  • 13.3. 8.45 + 23.45 Uhr
  • 14.3. 11.45 + 2.45 Uhr
  • 15.3. 14.45 + 5.45 Uhr
  • 16.3. 17.45 Uhr

Samstag, 25. Februar 2012

Jürgen Helt und Peter Richter an die Spitze des HTV gewählt

Nach der Wahl von Dr. Martin Engelhardt zum Präsidenten der Deutschen Triathlon Union (DTU) musste im Hessischen Triathlon Verband (HTV) der kommissarisch von Vorstand benannte Präsident Jürgen Helt aus Viernheim im Rahmen eines außerordentlichen Verbandstages per Wahl bestätigt werden. Die Versammlung hat mit der Wahl von Helt zum Präsidenten und Peter Richter (Frankfurt) zum Vize-Präsidenten für Kontinuität in Hessen votiert und garantiert auch für den Dachverband DTU stabile politische Verhältnisse.

Neben den Neuwahlen wurde mit lediglich 15 Gegenstimmen eine neue Veranstalterordnung verabschiedet, die die neue Regelung auf Bundesebene reflektiert. Im Zuge der Gebührenänderungen wird der DTU-Startpass teurer. Der Startpass kostet statt wie bisher 26,- nun 35,- und ab 2013 36,50 Euro.

Eine der ersten Aufgaben des neuen Präsidiums wird jedoch eine Personalentscheidung sein. Die Neubesetzung der Position der ausscheidenden Frauenwartin Mascha Will-Zocholl sollte im Sinne einer kontinuierlichen Arbeit im Ressort vorangetrieben werden. Weil sich aus der Versammlung keine Kandidatin fand, wird die Amtsinhaberin weiter arbeiten, bis eine Nachfolgerin gefunden ist.
Jürgen Helt und Peter Richter wurden an die Spitze des HTV gewählt. Helt folgt als Präsident Martin Engelhardt nach, der aktuell die Position als Präsident der DTU besetzt. Photo: Thomas Zöller /HTV

Pressemitteilung Hessischer Triathlon Verband:

Einen harmonischen Verlauf nahm der Verbandstag des Hessischen Triathlon Verbandes am heutigen Samstag in Darmstadt. Nach dem Ausscheiden von Dr. Martin Engelhardt, der seit November den Vorsitz bei der DTU führt, war die Neuwahl eines Präsidenten nötig. Einstimmig gewählt wurde bei großer Beteiligung der bisherige Vize-Präsident Jürgen Helt. Dessen bisherige Position nimmt nun Peter Richter (Eintracht Frankfurt) ein. Bestätigt wurde außerdem Sean McClymont als Jugendwart. Ein Antrag zur Satzungsänderung wurde ebenso wie der Antrag zur neuen Gebührenordnung mit der nötigen Zweidrittelmehrheit angenommen. Weitere Informationen und das Protokoll folgen in den nächsten Tagen.

Der HTV bedankt sich bei Dr. Martin Engelhardt und Frauenwartin Mascha Will-Zocholl für ihr außergewöhnliches Engagement während der letzten Jahre und wünscht den neuen und den alten Präsidiumsmitgliedern viel Erfolg bei ihrer Arbeit.

Doping: Triathlet Nicolas Charretier sechs Monate gesperrt

Nicolas Charretier wurde vom zuständigen Fachverband Anti-Doping Frankreich wegen einer positiven Wettkampfkontrolle am 25.09.2011 auf das Glukokortikoid Prednisolon für sechs Monate gesperrt. Die Sperre gilt für den Elite-Triathleten rückwirkend vom 20. Dezember 2011. Zusätzlich verfallen alle Rennergebnisse, ITU-Punkte und Preisgelder ab dem Zeitpunkt des nachgewiesenen Dopingvergehens.

Freitag, 24. Februar 2012

Olympische Spiele 2012: Der Fahrplan für den Olympischen Triathlon von London

Während es für viele Nationen und Triathleten in den kommenden 12 Wochen um die letzten wichtigen Punkte für die Olympia-Qualifikation geht, können sich bereits qualifizierte Athleten und Fans den Zeitplan einprägen.

Die Entscheidung im Olympischen Triathlon der Frauen findet am Samstag, 4. August um 9:00 Uhr am Hyde Park statt, die Männer müssen sich bis zum Dienstag, 7. August wenige Tage länger gedulden.

Allen Familien, die ungestört die Freibäder nutzen möchten, sei somit der frühe Samstagvormittag und späte Dienstagvormittag ans Herz gelegt.

Wednesday 1 August
09:30-10:30 - Swim Familiarisation (the Serpentine, Hyde Park)
10:45-11:45 - Coaches Briefing

Thursday 2 August
06:30-07:15 - Bike Familiarisation (full course)
07:30-08:30 - Swim Familiarisation (the Serpentine, Hyde Park)
09:00-10:00 - Women's race briefing and pontoon draw

Saturday 4 August
09:00 - Women's Olympic competition at Hyde Park
13:00-14:00 - Bike Familiarisation (up to the top of Constitution Hill)
14:00-15:00 - Swim Familiarisation (the Serpentine, Hyde Park)

Sunday 5 August
09:30-10:30 - Swim Familiarisation (the Serpentine, Hyde Park)
11:00-12:00 - Men's race briefing and pontoon draw

Tuesday 7 August
09:00-09:45 - Bike Familiarisation (full course)
11:30 - Men's Olympic competition at Hyde Park

Donnerstag, 23. Februar 2012

Erneute Verletzung für Triathlon-Überflieger Alistair Brownlee

Für viele Insider ist er der Medaillenkandidat Nummer 1 für den Olympischen Triathlon. Der britische Superstar Alistair Brownlee mit dem Auftreten des jungen Harry Potter ist erneut verletzt.

Alistair Brownlee stehen weniger die sportlichen Gegner im Wege, als er selbst. Derzeit können allenfalls sein jüngerer Bruder Jonathan und der Spanier Javier Gomez Noya (von rechts nach links) mit dem Tausendsassa mithalten. Photo: Delly Carr/ITU Media
Wie Brownlee gegenüber der BBC mitteilte, muss er wegen eines Einrisses (Tear) der linken Achillessehne eine Schutzmanschette für mindestens einen Monat tragen. Noch gibt sich Brownlee, der für seine harten Trainingsumfänge und Intensitäten berüchtigt ist zuversichtlich, um rechtzeitig für das Heimspiel in London fit zu werden. Malcolm Brown, Trainer und Manager der britischen Triathleten beschwichtigt ebenfalls und sieht einem erfolgreichen Start im Mai 2012 im kalifornischen San Diego positiv entgegen.

Zusammen mit seinem jüngeren Bruder und Trainingspartner Jonathan Brownlee jagt er den Traum von der gemeinsamen Überquerung der Ziellinie am Hyde Park nach.

Brownlee erholte sich bereits in der Vergangenheit schnell von schweren Verletzungen, wie einem Ermüdungsbruch im Oberschenkel, um alle Zweifler mit überragenden Siegen Lügen zu strafen. Dem mentalen Druck des Olympischen Jahres muss auch eine robuste Frohnatur wie Brownlee standhalten können.

Die Natur der Sache, der extrem langsame Stoffwechsel und Heilungsprozess einer Sehne, könnte bei einer ernsthaft in Mitleidenschaft gezogenen Achillessehne eine wirkliche Gefahr für seinen Start im August und die nahe sportliche Zukunft bedeuten. Olympischer Triathlon London, 7. August: Alistair Brownlee DNS?

Mittwoch, 22. Februar 2012

Deutsche Triathlon Union setzt im Sportmarketing auf Burda Sports Group

Matthias Teske wurde in die Deutsche Triathlon Union (DTU) geholt, um das seit der Silbermedaille von Stephan Vuckovic stiefmütterlich behandelte Marketing weiter zu professionalisieren. Der ehemalige Mann von Upsolut und seines Zeichens Referent der DTU für Marketing hat mit der Frankfurter Burda Sports Group einen Partner gefunden, der sowohl Strategie, Konzept und Exekution eng begleiten soll.
Gemeinsam mit der Burda Sports Group will Matthias Teske, DTU-Referent für Marketing und Veranstaltungen, die Vermarktung des Verbands und damit des Triathlons in Deutschland vorantreiben. Photo: Deutsche Triathlon Union
Nach den sportlichen Erfolgen auf der Kurzdistanz (Vuckovic 2000, Daniel Unger 2007, Jan Frodeno 2008) und vergleichbaren Erfolgen im Ironman Triathlon (Thomas Hellriegel 1997, Normann Stadler 2004 und 2006, Faris Al-Sultan 2005) hatten zahlreiche verbandspolitische Querelen wichtige Energien von der Monetarisierung der sportlichen Erfolge abgezogen.

Die Herausforderung der DTU besteht darin, vielfältige Interessenslagen von Sportlern, Sponsoren, Medien, Veranstaltern und dem Verband unter einem Hut zu vereinen, um Scherkräfte weitgehend zu vermeiden.

Pressemitteilung DTU: Deutsche Triathlon Union treibt ihre Vermarktungsaktivitäten voran. DTU setzt zukünftig auf Zusammenarbeit mit der Burda Sports Group

Die Deutsche Triathlon Union arbeitet ab sofort mit der Burda Sports Group zusammen. Von der Frankfurter Vermarktungs-Agentur lässt sich der Dachverband im Hinblick auf die Erstellung neuer Sponsoringkonzepte sowie auf die Entwicklung neuer Vermarktungsplattformen beraten. Darüber hinaus verantwortet die Burda Sports Group auch die Sponsorenakquise und –betreuung mit.
 
„Im Zuge unserer Neuaufstellung war es nur ein konsequenter Schritt, auch in dem wichtigen Feld der Vermarktung mit einem professionellen Partner zusammenzuarbeiten. Durch die Nähe zu unserem Verbandssitz und die hervorragenden Referenzen sehen wir ausgezeichnete Möglichkeiten, gemeinsam mit der Burda Sports Group, zukünftigen Partnern im Triathlon hervorragende Marketing- und Kommunikationsperspektiven bieten zu können“, erklärt Matthias Teske diesen Schritt. Der DTU-Referent für Marketing und Veranstaltungen wird auf Verbandsseite die gemeinsamen Aktivitäten koordinieren. „Zu Gute kommen sollen die Resultate dann unseren Mitgliedern und der Weiterentwicklung unseres Sports.“
 
Mit großem Optimismus geht auch die Burda Sports Group ihre neue Aufgabe an. „Wir sind davon überzeugt, dass der Triathlonsport in Deutschland aus sportlicher Sicht und im Hinblick auf die Vermarktungsmöglichkeiten großes Potential hat und wir zusammen mit der DTU eine attraktive Plattform für Unternehmen schaffen werden“, sagt Jan L. Hay, der als Senior Berater für die Vermarktung der DTU verantwortlich sein wird.
 
Mit mehr als 45.000 Mitgliedern und rund 25.000 Startpass-Inhabern ist die DTU der zweitgrößte Triathlonverband der Welt. Die Aufgabe des Verbands besteht darin, den Triathlonsport in seinen verschiedenen Wettkampfformen, den Duathlon sowie abgewandelte Wettbewerbe des Ausdauermehrkampfs auf gemeinnütziger Grundlage zu fördern. Dazu zählen neben der Betreuung der  Mitglieder auch die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften sowie die Koordination des olympischen Leistungssports und damit die Betreuung der Nationalmannschaft.
 
Die Burda Sports Group verfügt über ein Netzwerk zu international tätigen Unternehmen, großen nationalen Institutionen sowie zu Spitzensportlern. Beratungs- und Vermarktungsmandate wie der Deutsche Olympische Sportbund oder die Sportstadt München zeichnen den Full-Service-Dienstleister aus.

Keine halben Sachen: Challenge Triathlon erhält Europameisterschaften für Roth und Kraichgau

Der Schulterschluß zwischen der International Triathlon Union (ITU), bzw. European Triathlon Union (ETU) und den privaten Veranstaltern trägt weitere Früchte. Einmal mehr sind hervorragend organisierte Triathlonveranstaltungen in Deutschland Nutznießer. Unter dem Dach einer Challenge Germany firmierend, richtet die Challenge Roth am 8. Juli 2012 die EM auf der Langdistanz über 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und 42km Laufen aus. Der kleine Bruder aus dem Kraichgau darf sich am 10. Juni 2012 über die Austragungsrechte auf der Halbdistanz freuen.
Die EM auf der Langstrecke und Halbdistanz gehen 2012 ins fränkische  Roth und Kraichgau. Photo: TEAMChallenge
Die ITU gibt mit der Vergabe der Ausrichtung endgültig die selbst eingeführten Intermediär-Distanzen (4-120-30km auf der Langstrecke und 3-80-20km auf der Halbdistanz) auf und schließt sich den traditonellen Formaten Halb- und Langdistanz an. Das zunehmende Durcheinander der Distanzen und Strecken befindet sich durch die verbesserte Kooperation von Veranstaltern und Verbänden weiter auf Konsolidierungskurs.

Einen kuriosen Haken hat die Entscheidung der ETU dennoch. Während die Europameister auf der Langstrecke in Roth gekürt werden, kämpfen weitere Top-Athleten auf der Langstrecke etwas weiter nord-westlich in Frankfurt am Main um den Titel des Europameisters im Ironman Triathlon. Seitens WTC, ETU und TEAMChallenge muss zukünftig Feinabstimmung geleistet werden, um sportliche Kuriositäten mit multiplen Welt- Europameistern wie beim Boxen zu vermeiden.
Zusätzlich gibt es gegenläufige Bestrebungen der StarEvents S.A.R.L. ihre durch verkürzte Schwimm- und Laufstrecken stärker bei der ITU einzubinden.

Die Deutsche Triathlon Union (DTU) erreichte mit der Nominierung bereits einen ersten Achtungserfolg für Anfang des Jahres in Wien intensivierte Lobbyarbeit durch Präsident Dr. Martin Engelhardt, Geschäftsführer Matthis Zöll und NRWTV-Präsidentin Sonja Oberem.

Pressemitteilung TEAMChallenge: Challenge Germany wird Gastgeber der Triathlon-Europameisterschaft  - EM 2012 in Roth und im Kraichgau

ROTH/KRAICHGAU. Riesenerfolg für die Challenge-Family: Die Europäische Triathlon Union (ETU) hat die Austragung der Triathlon-Europameisterschaften in der Lang- und Halbdistanz an den Challenge Germany vergeben. Zum ersten Mal in seiner Geschichte darf der legendäre Challenge Roth bei seiner 11. Auflage am 8. Juli 2012 die Langdistanz-Meisterschaft auf europäischer Ebene ausrichten, ebenso wird der Challenge Kraichgau am 10. Juni 2012 Gastgeber der Halbdistanz-EM. 

Der Challenge Roth gilt als Ursprung und Heimat des Triathlonsports in Europa und ist das größte Langdistanz-Rennen der Welt, seine Partnerveranstaltung Challenge Kraichgau der größte Halbdistanz-Wettkampf Europas. Für die Vergabe der Europameisterschaften an zwei Wettkämpfe der Challenge-Weltserie war aber nach Worten von Eugene Kraus und Denis Jaeger (ETU) vor allem der hohe qualitative Standard von Challenge Roth und Challenge Kraichgau maßgebend. „Die Challenge-Rennen sind bekannt für ihre hervorragende Wettkampfqualität, deshalb freuen wir uns außerordentlich über die neue Partnerschaft zwischen der ETU und der Challenge-Family“, sagten die beiden ETU-Funktionäre. 

Felix Walchshöfer, Veranstalter der Challenge-Weltserie mit insgesamt 12 Wettkämpfen, ist ebenfalls glücklich über die Austragung der Europameisterschaften und wünscht sich – über das Jahr 2012 hinaus – eine langfristige Zusammenarbeit mit der ETU. „Aus Europa kommen viele der weltbesten Triathleten, und unsere Veranstaltungen in Roth und im Kraichgau sind führend in Europa. Hier die Europameisterschaften auszutragen, schärft das Profil unserer Wettkampfserie und garantiert gleichzeitig beste Wettkampfbedingungen”, so der Challenge-Chef. Er fügt hinzu: “Besonders freuen wir uns darüber, dass die ETU die bisherigen Wettkampf-Distanzen bei Europameisterschaften geändert hat und nunmehr die klassische Lang- und Halbdistanz auslobt. Das war der Start in eine gemeinsame Zukunft und wird die Reputation des Triathlonsports entscheidend voranbringen”.

Hocherfreut über die Vergabe der Europameisterschaften nach Roth und ins Kraichgau zeigte sich auch Dr. Martin Engelhardt, der Präsident der Deutschen Triathlon Union. Gemeinsam mit DTU-Geschäftsführer Matthias Zöll hatte er das Thema “Veranstaltungen“ noch Ende Januar bei einem Treffen der europäischen Präsidenten in Wien thematisiert und nun einen schnellen ersten Erfolg verzeichnen können. “Eine Langdistanz-EM in Roth und eine Halbdistanz-EM im Kraichgau sind für uns tolle Gelegenheiten, der internationalen Triathlongemeinde zu zeigen, dass wir hervorragende Veranstalter und Gastgeber sind. Erfreulich ist auch, dass wir den deutschen Triathlon-Fans nationale und internationale Top-Athleten präsentieren können."


Mit Roth verbindet Engelhardt übrigens auch eine persönliche Geschichte. „Für mich ist es zudem so etwas wie eine Reise zurück zu den Wurzeln, denn 1986 habe ich als Aktiver schon einmal eine EM in Roth erleben dürfen, und das war eine der am besten organisierten Meisterschaften, an denen ich teilgenommen habe.“

Weitere Informationen stehen auch auf den Seiten des DOSB zur Verfügung.

Dienstag, 21. Februar 2012

Der Armstrong-Effekt im Ironman Triathlon lockt mit Live-TV in den USA

Wie das us-amerikanische Triathlete Magazin publiziert, sieht WTC Geschäftsführer Andrew Messick realistische Chancen, dass durch den möglichen Start des Texaners Lance Armstrong erstmalig in der Geschichte des Ironman Hawaii Triathlons das TV-Netzwerk NBC das Rennen Live übertragen könnte.

Die Übertragung wäre ein erster sichtbarer Nebeneffekt der nicht unumstrittenen Rückkehr des siebenfachen Tour de France Siegers zu seinen sportlichen Wurzeln und der Kooperation seiner Stiftung mit Ironman. Die in Europa unter Athleten kontrovers diskutierte Marketingkooperation erfährt erstmalig in der Öffentlichkeit eine greifbare Dimension.

Das verhaltene Statement des NBC-Sprechers Chris McCloskey hingegen lässt zu diesem frühen Zeitpunkt noch keine endgültigen Schlüsse eines Zustandekommens der Übertragung zu - bis auf den Umstand, dass seitens WTC offensichtlich fest mit einem Start von Lance Armstrong gerechnet wird.

Live berichteten in der Vergangenheit in Deutschland bereits trotz zahlreicher Hindernisse und Herausforderungen ARD/hessenfernsehen.

Montag, 20. Februar 2012

NADA Österreich sperrt Altersklassen-Triathleten

Die NADA Österreich hat den Triathleten Manfred Jung wegen Dopings rückwirkend für zwei Jahre gesperrt.

Agegrouper Jung war bei einer Wettkampfkontrolle im Rahmen des Ironman 70.3 St. Pölten am 22. Mai 2011 positiv auf auf das verbotene Hormon Testosteron getestet worden und erzielte den 91. Gesamtrang (12. Platz seiner Altersklasse). Die von der NADA ausgesprochene Sperre gilt ab dem Kontrolldatum für zwei Jahre. Der Sportler war und ist nicht im Besitz einer ÖTRV-Jahreslizenz, sondern nutzte eine sogenannte Tageslizenz.

Schweigen im Blätterwald: Triathlon-Fachmedien halten sich im Fall Lance Armstrong bedeckt

Ein bizarres Schauspiel kann aktuell in den globalen Fachmedien der Triathlon-Szene beobachtet werden. Ausgesprochen schmallippig geben sich - noch - jene Medien, die sich ausdrücklich als unabhängig und kritisch erklären. Das Thema? Die nicht unumstrittene Rückkehr des Superstars im Profiradsport zum Triathlon - Lance Armstrong.
Der Start von Lance Armstrong bringt in der europäischen Triathlon-Szene eine kontroverse Diskussion hervor. In den USA, der Heimat des Texaners sind die kritischen Töne vergleichsweise weniger ausgeprägt. Im Falle einer Ablehnung wird diese aber intensiver und emotionaler kommuniziert. Photo: Xterraplanet.com

Die PR- und Werbemaschine Armstrong bietet exklusiven Zugriff auf ihren einzigen Protagonisten, sie bewegt viel Geld und Werbeetats. Sie hat, um es auf den Punkt zu bringen, zu starke politische Verbindungen, um es sich mit ihr zu verscherzen. Vergleichbares gilt für eine immer mächtiger werdende World Triathlon Corporation (WTC) mit ihren globalen Rennserien im Ironman, Ironman 70.3 und 5150 Triathlon.

Natürlich gibt es Ressentiments gegen den siebenfachen Toursieger, die ihr Momentum aus den gesammelten Dopinganschuldigungen ehemaliger Weggefährten gegen den professionellsten aller Ausdauerathleten beziehen. Sie wurden bisher allesamt energisch, gerne auch mit Unterstützung schlagkräftiger Anwälte, vom Tisch gefegt.

Thomas Kistner folgt in der Süddeutschen Zeitung den möglichen Ursachen für die Einstellung der staatsanwaltlichen Untersuchungen durch Andre Birotte und verortet intensives Lobbying im Fall Lance Armstrong. Kistner veröffentlicht erstmals, dass beim Ironman 70.3 Triathlon Panama lediglich ab Platz 4 auf Doping getestet wurde, Michael Eder greift das Thema für die FAZ (Update vom 20.9.2012, 16:00 Uhr) auf. Eigene Recherchen führten vor Veröffentlichung des Kistner-Artikels zu identischen Ergebnissen. Eine auf meine Anfrage angekündigte Pressemitteilung seitens der WTC ist noch nicht erfolgt (vgl. Nachreichung der PM um 15:00 Uhr *1).

Die Durchführung der Tests auf Doping können als Sonderbehandlung oder zufälliges Ereignis betrachtet werden. Sie sind im kritischer eingestellten Europa mundgerecht zugeschnittenes Kanonenfutter für allerlei Verschwörungstheoretiker, die sich in den von den Schiedsrichtern tolerierten und im offiziellen Videokanal auf Youtube dokumentierten Regelverstößen*2 einmal mehr bestätigt sehen.

Selbst der in der Kommunikation als besonders freundlich geltende Däne Rasmus Henning gibt sich irritiert und spricht von einem Novum bei dieser Form der Dopingkontrolle. Die sich allen Profis stellende Frage einer Ungleichbehandlung, einer Protektion Armstrongs, fällt öffentlich nicht, steckt aber im Subkontext zahlreicher verhalten-besorgter Äußerungen.

Lediglich Torbjørn Sindballe, aus gesundheitlichen Gründen vom aktiven Sport zurückgetreten, stellt sich in den Sozialen Medien öffentlich klar gegen Armstrong und befürchtet eine Wettbewerbsverzerrung und einen Imageschaden für die Sportart.

Armstrong, seit Jahren finanziell unabhängig, wurde in Panama immerhin Zweiter, nur knapp auf der Laufstrecke geschlagen von Bevan Docherty, dem zweifachen Medaillengewinner im Olympischen Triathlon von Athen und Beijing. Er hat ein straffes aber realisierbares Programm geschnürt, das neben mehreren us-amerikanischen 70.3 Triathlons den Start beim Ironman Nizza vorsieht, um sich ausreichend Punkte für den Start beim Ironman Hawaii zu sichern.

Aus Spaß habe ich in der Saison 2011 mit Jürgen Zäck 1:100 auf Sieg und Streckenrekord von Armstrong bei einem etwaigen Kona-Debüt im gleichen Jahr gewettet. Ein Spiel, auf das der Altmeister gepflegter Radperformance nach Panama in dieser Form nicht mehr eingehen mag. Die Quote ist auf mickerliche 1:1 zusammengesackt. Wie wird sie lauten, wenn sich Armstrong gar als Weltmeister im Ironman 70.3 Las Vegas spätestens im September regelkonform ohne Wildcard für Hawaii qualifizieren sollte?

"Nach Panama" - nach Panama ist eine Zäsur im Ironman Triathlon. Es ist der Beginn der kurzen Ära Armstrong, die wahrscheinlich nur in einem einzigen Auftritt bei der WM im Ironman Hawaii Triathlon als Showact der Extraklasse gipfeln wird.

Armstrong ist der PR-Durchlauferhitzer, die zweite Endstufe einer rasant wachsenden Spielart im Triathlon, dessen Eigentümer in den nächsten Jahren den gewinnbringenden Verkauf ihrer Beteiligungen anstreben dürften.

Zweifelsfrei wird durch den Texaner mehr Aufmerksamkeit auf den Triathlon gezogen, als in den letzten 10 Jahren zusammen. Vielleicht finden die Statistiker auch eine signifikante Korrelation, einen "Armstrong-Effekt" bei den Teilnehmerzahlen und der wirtschaftlichen Bewertung des Ironman. Doch zu welchem Preis?

Vielleicht fragt sich in diesen Tagen ITU-Präsidentin Marisol Casado, wie sie die neue Antidoping-Kampagne der International Triathlon Union mit dem Ironman 70.3 Panama und den Wünschen der USADA auf Zugriff staatsanwaltlicher Untersuchungsunterlagen gegen Armstrong auf Deckung bringen soll? Wie kann es sein, dass sich USADA, WTC und Ausrichter vor Ort den Schwarzen Peter gegenseitig zuschieben und nicht dazu beitragen, aufzuklären, wie es zum Auslassen des Podiums bei den Kontrollen kam? Wie treten die Profi-Triathleten auf, die sich gleich auf mehreren argumentativen Ebenen bei Familie, Fans und Sponsoren mit dem Phänomen Armstrong auseinandersetzen müssen. Welche Meinung vertritt der ehemalige Radprofi, geständige Dopingsünder und jetzige WTC-Direktor Rolf Aldag? Vielleicht diskutieren gerade die Damen und Herren der deutschen öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten, wie die Budgetwünsche zwecks Produktion der Ironman-Serie mit dem Informations- und Bildungsauftrag zu vereinbaren sind: "Bitte etwas Kritisches zu Doping einbauen oder so..."

Wie erklärt sich Altersklassenathlet Hans Mustermann in seiner Öffentlichkeit wenn er mit den Radsport und Profitriathleten als Kollateralschaden in einen Topf geworfen wird?

Die Show wird auch nach Armstrong weitergehen, vielleicht hat die Welt des Triathlons nur den Protagonisten bekommen, den sie verdient. Ich werde mich jedenfalls wie auch jeden Juli wenn die Bilder aus Frankreich herüberflackern mit Popcorn bewaffnet auf meine Couch begeben und das Spektakel mit der nötigen intellektuellen Distanz genießen und brav weiter Schwimmen, Radfahren und Laufen. Brot und Spiele! "Das guck' ich mir an, da bin ich dabei."

Vielleicht finden USADA und WADA aber auch vor der WM im Oktober ausreichend Indizien für eine Verfahrenseröffnung. Eine Eröffnung kann unmittelbare Auswirkungen auf Armstrongs Rennkalender haben. Die Kosten-/ Nutzenrechnung der Causa Armstrong kann im Anschluss nach Schließung der Akte erfolgen.


*1 Erklärung der WTC vom 20.02.2012, 15:00 Uhr:

Die Planung der WTC-Tests erfolgt nach den Richtlinien des internationalen WADA Test-Standards. Was die Auswahl der Athleten für die Dopingkontrolle angeht, ist es WTC-Grundsatz Details dazu nicht zu veröffentlichen. Obwohl berichtet wird und wurde, dass es zum Standard gehört, die drei besten Athleten zu testen, gibt es diesbezüglich kein festes Regelwerk. Die Auswahlkriterien ändern sich von Wettbewerb zu Wettbewerb. Dies dient in einem effektiven Dopingprogramm vor allem den Elementen der Abschreckung und Unvorhersehbarkeit von Kontrollen. Die Auswahl für die Kontrollen erstreckt sich üblicherweise von den Top-Athleten bis zu zufällig von der Startliste ausgewählten Testpersonen. Der Testplan in Panama war keinesfalls so ausgelegt, dass einzelne Athleten von einem Test ausgenommen waren.

*2 Lance Armstrong hat durch frühzeitiges Ablegen von Badekappe und Schwimmanzug, Beginn der Radfahrens in der Wechselzone zwischen den Radständern und Beginn des Halbmarathons mit Startnummer in der Hand besonders in der Wechselphase zahlreiche Regelverstöße begangen. Andere Profis haben ebenfalls zu früh die Fahrt mit dem Rad begonnen. Im weiteren Verlauf des Triathlons wurde dieser Regelverstoß bei nachfolgenden Triathleten unterbunden. Armstrong verließ zusätzlich kurzfristig die Radstrecke. Dem enteilten Franzosen Billard folgend, nahm Armstrong an einer Weggabelung den falschen, rechten Abzweig, um nach wenigen Metern querfeldein zurück auf die Strecke zu finden. Kompagnon Chris Lieto nahm in Sichtweite fahrend die richtige, linke Abzweigung. Armstrong sollte sich vor dem nächsten Start intensiv mit dem Regelwerk auseinandersetzen, nicht alle Kampfrichter werden eine Häufung von Regelverstößen tolerieren.

Donnerstag, 16. Februar 2012

Doping: Sperren für Schweizer Aquathleten und Duathleten aus Portugal

Wie die International Triathlon Union und Swisstriathlon berichteten sind gegen zwei Multisportler Dopingstrafen wegen positiver Tests im Rahmen von Wettkämpfen verhängt worden. Der Schweizer Alexandre Dällenbach, ehemaliger Nationalkaderathlet und Nachwuchs-Weltmeister im Aquathlon wurde rückwirkend per 12. Juli 2011 für zwei Jahre wegen des Nachweis von Testosteron gesperrt worden. Zusätzlich werden alle Wettkampfergebnisse für den fraglichen Zeitraum aus den Listen gelöscht.
Der Portugiese Sergio Silva wurde von der International Triathlon Union für 6 Monate wegen des Nachweis von Demethylpentilamin gesperrt. Er führte den positiven Dopingbefund auf ein Nachrungsergänzungsmittel zurück. Photo: Ben Mills and Ephemeronium/public domain
Der Athlet, der zuletzt in der Saison 2010 Mitglied eines Swiss Triathlon Kaders (Juniorenkader) war, muss zudem für die Verfahrenskosten von CHF 5.000.- aufkommen, hat jedoch die Möglichkeit, den Entscheid vor dem Tribunal Arbitral du Sport (TAS, CAS) in Lausanne anzufechten.

Der Portugiese Sergio Silva wurde von der ITU für den Zeitraum von 6 Monaten gesperrt. Der Weltklasse-Duathlet argumentierte seine positiven A- und B-Proben mit dem Wirkstoff Demethylpentilamin (DMPA) auf den Gebrauch von Nahrungsergänzungsmitteln zurück. Ungleich härter wurde der Kasache Dmitriy Smurov für ein Vergehen im vergangenen Jahr bestraft.

Die ITU nutzte den Vorfall, um erneut eindringlich vor den Gefahren verunreinigter oder nicht ausreichend deklarierter Nahrungsergänzungsmittel in einer ausführlichen Pressemitteilung zu warnen:


The International Triathlon Union (ITU) has announced it has imposed a six-month ban on Sergio Silva, a duathlete from Portugal, after committing an anti-doping rule violation in an in-competition doping control test at the 2011 Gijon ITU Duathlon World Championships in Spain.

The ban will end on 9 May 2012 and prohibits Silva from entering or participating in any competition or activity authorised by ITU, its National Federations (NFs) and/or any other signatory to the World Anti-Doping Code. 

Silva's anti-doping rule violation was a result of the presence of demethylpentilamine (DMPA), also known as methylhexaneamine (MHEA).  DMPA is a stimulant and a prohibited substance according to the WADA Prohibited List and the ITU Anti-Doping Rules.

Silva provided a sample, collected in-competition at the 2011 Gijon ITU Duathlon World Championships on 24 September 2011. The certificate of analysis confirmed the adverse analytical finding was received by ITU from the WADA-accredited National Anti-Doping Laboratory in Madrid, Spain and indicated the presence of DMPA.

On 19 January 2012, the Madrid Laboratory reported the analysis of the B sample confirmed the finding of DMPA (MHEA) in Silva's A sample, resulting in an anti-doping rule violation in accordance with Article 2.1.2 of the ITU Anti-Doping Rules and the World Anti-Doping Code.

Silva appealed for leniency provisions on the basis that the finding of DMPA in his sample is the result of his ingestion of Top Fuel Launch, a dietary supplement prescribed by his nutritionist who erroneously confirmed it did not contain any prohibited substances; but which in fact contained important quantities of Geranium Oil also known as dimethylpentylamine (DMPA).

The ITU Anti-Doping Hearing Panel concluded that the documentation and evidence provided by Silva was persuasive and that he took the substance inadvertently with no intent of enhancing his performance. However, the panel also felt Silva must also be held to the same standard as all other athletes. He was warned on the dangers of supplement use, relied on the flawed advice of his nutritionist and did not research further into the reference to DMPA on the supplement's label.

After reviewing all the facts of this case and carefully deliberating on all the issues, the ITU Anti-Doping Hearing Panel concluded the mandatory 2-year sanction for a first anti-doping violation under article 10.2 of the ITU Anti-Doping Rules can be reduced.  The panel decided that Silva did commit an anti-doping rule violation and shall be suspended for 6 months.

As a result, Silva will forfeit his gold medal and all ranking points from the ITU Duathlon World Championships and must return all prize money.

It is the panel's hope that this case will prompt all triathletes to not only become aware of their responsibilities and obligations under ITU Rules and the WADA Code but to take them seriously by being aware of everything they ingest and by avoiding the use of dietary supplements.

The decision of the ITU Anti-Doping Hearing Panel is final but may be appealed to the Court of Arbitration for Sport by Silva, the Portuguese Triathlon Federation or WADA.

ITU is strongly committed to maintaining the integrity of the sport by ensuring athletes are competing on a level-playing field by abiding to the World Anti-Doping Agency (WADA) Code to help keep triathlon clean.  ITU Anti-Doping Rules are written in compliance with the WADA Code.  For a National Federation (NF) to be affiliated with ITU, it must abide by the WADA Code and ITU Rules.

Samstag, 11. Februar 2012

Hoffung für den Duathlon, Powerman Zofingen erhält WM-Status der International Triathlon Union

Noch vor rund wenigen Monaten habe ich einen kleinen Abgesang auf den Duathlon halten müssen. Die ITU hat sich wie auch mit XTERRA und IRONMAN offensichtlich dem kommerziellen Sport auch in der wohl härtesten ihrer Sparten geöffnet. Nutznießer der neuen Duathlon-Initiative wird das in Duathlonkreisen berühmt-berüchtigte Städtchen Zofingen. Die Weltmeisterschaften im Duathlon sollen 2012 und 2013 im schweizerischen Zofingen stattfinden.
Die Weltmeisterschaften im Duathlon werden 2012 und 2013 in Zofingen ausgetragen. Screenshot: Powerman Zofingen

Ruhe vor dem Sturm: DTU-Triathlonkader klotzt in Südafrika Umfänge

Während sich Ex-Weltmeister Daniel Unger am morgigen Sonntag in der Karibik einem ersten Formtest unterzieht, um seine Chancen auf Olympia in London zu wahren, legten die Mitglieder des Kaders der Deutschen Triathlon Union erste Schwerpunkte auf dem Rad. Nach etlichen Grundlageneinheiten und Kraftausdauer auf dem Rad steht schon bald ein Umzug und die Schwerpunktlegung auf die Entwicklung spezifischer Lauffähigkeiten auf dem Programm. Noch ist die Stimmung kameradschaftlich-ausgelassen, doch mit jedem Tag rückt der Schatten der wichtigen Qualifikationsrennen für London näher. Wie in der Vergangenheit können sich die Fans und Athleten auf einen sportlich-fairen Mehrkampf um die verbleibenden Startplätze freuen.

Für die Nationalkaderathleten der DTU begannen die Radausfahrten im Trainingslager in Stellenbosch wegen der Hitze schon morgens um sechs Uhr Ortszeit. Die Gruppe führen auf dem Bild Maik Petzold (li.) und Christian Prochnow an. Photo: Deutsche Triathlon Union/ Michael Neugebauer
Den Mitgliedern des Nationalkaders der Deutschen Triathlon Union (DTU) machen beim Training in Südafrika eher die heißen Temperaturen zu schaffen. Für insgesamt sechs Wochen hat Sportdirektor Wolfgang Thiel die B-Kader-Athleten zusammengezogen, um in Stellenbosch und in Potchefstroom die Basis für die olympische Saison zu legen.
„Stellenbosch bietet herrliche und anspruchsvolle Rad- und Laufstrecken“, benennt Thiel die Hintergründe seiner Ortswahl. „Daher ist der erste Part des Trainingslagers auch so ausgerichtet, dass wir hier einen Radschwerpunkt im Grundlagenausdauerbereich setzen, wofür vor allem die vielen Berganfahrten bestens geeignet sind.“ Seit dem 17. Januar bereitet sich die Trainingsgruppe um die drei bereits für Olympia qualifizierten Anja Dittmer, Jan Frodeno und Steffen Justus intensiv auf die kommenden Aufgaben vor. Insofern haben die DTU-Athleten bereits drei Belastungsblöcke hinter sich und stehen kurz vor dem Umzug nach Potchefstroom, wo der zweite Teil des Trainingslagers stattfinden wird, in dem die Laufumfänge in den Vordergrund rücken. „Potchefstroom ist mit seiner Höhenlage von 1500 Metern ein idealer Ort für eine Verschärfung des Grundlagentrainings“, so Thiel.

Bis jetzt haben alle gut mitziehen können, so dass eine entspannte Stimmung vorherrscht, zumal die Triathleten ab heute vier Entlastungstage vor sich haben. „Wir haben schon fleißig Kilometer in allen Disziplinen gesammelt“, sagt etwa Maik Petzold. „Es standen bisher täglich drei bis vier Einheiten auf dem Plan und so waren wir dann immer zwischen fünf und sieben Stunden beschäftigt.“ Entsprechend früh begannen die DTU-Sportler ihr Tagewerk. „Radabfahrt war um 6:00 Uhr morgens, damit wir nicht von der Sonne zu sehr gegart werden“, berichtet Petzold. Sein Zimmergenosse Christian Prochnow hat dies eher als Herausforderung angesehen. „Hitze, Sonneneinstrahlung und der gewöhnungsbedürftige Verkehr waren schon besondere Elemente für das Training auf zwei Rädern.“
Unter der Anleitung von Sportdirektor Wolfgang Thiel (Mitte) wärmt sich der DTU-Nationalkader im Trainingslager in Stellenbosch auf (v.l.): Olympiasieger 2008 und damit Titelverteidiger Jan Frodeno, Steffen Justus, Sebastian Rank, Maik Petzold und Rebecca Robisch.  Photo: Deutsche Triathlon Union/ Michael Neugebauer 
Im Fokus steht für alle DTU-Athleten, zielstrebig an den jeweiligen Stärken und Schwächen zu arbeiten. „Ich genieße es sehr hier zu sein, und denke, dass die Zeit schneller vergeht, als man denkt“, fasst Petzold die Atmosphäre zusammen.

Enden wird der Tripp des DTU-Trosses am 01. März in Frankfurt, wo dann die direkte Vorbereitung auf die Wettkampfsaison mit den ersten Rennen beim Weltcup in Mooloolaba (17. März) und bei der WM-Serie in Sydney (14. und 15. April) folgen wird. „Einige werden die Deutschen Crossmeisterschaften am 10. März zum Form- und Härtetest nutzen“, hat Thiel dabei einen Wettkampftermin fest im Visier, mit dem der Countdown für den Kampf um WM-Punkte, die letzten Olympiatickets und die Spiele in London eingeläutet wird. (mit Material von kub/DTU)

Freitag, 10. Februar 2012

Doping: Jan Ullrich räumt in einer Erklärung Kontakt zu Fuentes ein

Jan Ullrich, abgestürzter Radstar hat nach dem Urteil des CAS erstmalig Kontakt zum spanischen Arzt Eufemiano Fuentes eingeräumt und Manipulationen für einen kurzen Zeitraum zugegeben. Für Ullrich, der bisher stets nur über Betrug an Sportkollegen - die nach landläufiger Auffassung vermutlich in großen Teilen gedopt waren - gesprochen hat, der einzig mögliche Schritt, um in den Breitensportbereichen des Radsports wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben.
Jan Ullrich, hier beim Giro d'Italia am 23. Mai 2006 hat erstmalig Kontakt zu Fuentes eingeräumt. Photo: Rocco Pier Luigi
Ein fader Beigeschmack bleibt, weil Ullrich die letzte Chance ungenutzt lässt, um der Öffentlichkeit mitzuteilen, was seit Jahren überfällig ist. Der Wahlschweizer bleibt damit im Grunde seinem Kurs der selbstgewählten Eigendemontage durch öffentliches Schweigen treu. Schade eigentlich aber auch irgendwie verständlich. Änderungen zu den bisherigen Einlassungen und Äußerungen des bedingt eloquenten Radsportlers dürften noch immer unmittelbaren Einfuss auf bisherige und zukünftige Einnahmen haben. Geld, das der ehemalige Großverdiener sicherlich noch an seinem jetzigen Lebensmittelpunkt benötigen wird.

Seine Presseerklärung: Das Sportschiedsgericht hat mich nun für zwei Jahre gesperrt. Dieser Schiedsspruch bringt ein Disziplinarverfahren zu Ende, das beinahe drei Jahre gedauert hat. Dieses sportrechtliche Tauziehen war für alle Beteiligten unbefriedigend, für mich selbst wie für die Öffentlichkeit. Es ist für mich unverständlich, warum wir alle so lange auf dieses Urteil warten mussten.

Ich nehme den Schiedsspruch hin und werde ihn nicht anfechten. Nicht, weil ich mit allen Punkten in der Urteilsbegründung übereinstimme, sondern, weil ich das Thema endgültig beenden möchte. Persönliche Konsequenzen habe ich ja bereits 2007 mit dem Rücktritt vom Profiradsport gezogen. Ich bestätige, dass ich Kontakt zu Fuentes hatte. Ich weiß, dass das ein großer Fehler war, den ich sehr bereue. Für dieses Verhalten möchte ich mich aufrichtig bei allen entschuldigen – es tut mir sehr leid. Rückblickend würde ich in einigen Situationen während meiner Karriere anders handeln.

Ich wollte für die Tour 2006 nochmal alles rausholen. Nach meinem Toursieg 1997 und fünf zweiten Plätzen war der Druck der Öffentlichkeit, der Sponsoren und auch mein Eigendruck immens groß. Alle wollten einen zweiten Toursieg, besonders nach dem Rücktritt von Lance Armstrong.

Kurz vor der Tour 2006 macht es dann einen großen Schlag: Suspendierung, Schlagzeilen, Ächtung, Hausdurchsuchungen, Strafverfahren, Klagen. Ich fühlte mich alleingelassen, wie durch einen Sieb gefallen. Die ganze Welt wollte mich an die Mauer stellen und dann bin ich instinktiv in Deckung gegangen, habe mich erst mal zurückgezogen. Wie gesagt: Ich will mich nicht beklagen, dass alles kam nicht ohne Grund. Ich wollte schon damals, kurz nach meiner Suspendierung, den Fehler, den ich gemacht habe, öffentlich eingestehen, aber mir waren die Hände gebunden. Auf Anraten meiner Anwälte und wie es in solchen Fällen üblich ist, habe ich zu den Vorwürfen geschwiegen. Letztendlich hat mich dieses Thema über Jahre so sehr belastet, dass ich krank wurde und irgendwann zusammengebrochen bin.

Ich bin froh, dass endlich ein Urteil gefällt wurde. Für mich ist damit das Kapital meiner aktiven Radsportkarriere endgültig abgeschlossen und ganz persönlich ist es für mich und meine Familie das Ende einer über Jahre hinweg schwierigen Zeit. Der heutige Schiedsspruch kann für mich und meine Zukunftspläne nichts mehr ändern. Ich habe nie daran gedacht, in irgendeiner Funktion wieder in den aktiven Profiradsport zurückzukehren. Mit dieser Erklärung ist von meiner Seite alles gesagt und zu diesem Thema möchte ich keine weiteren Statements, Stellungnahmen oder Interviews in der Öffentlichkeit abgeben. Dafür bitte ich um Verständnis. Ich ziehe hiermit einen Schlussstrich.

Ich habe dem Radsport viel zu verdanken und werde auch weiterhin meine Freude und Leidenschaft für diesen Sport an andere weitervermitteln. In Zukunft werde ich deshalb auch in verschiedenen Funktionen und Bereichen im Jedermann-Radsport tätig sein. Ich blicke auf meine Radsport-Karriere und Erfolge mit Stolz zurück und freue mich auf mein neues Berufsleben.

Jan Ullrich

Donnerstag, 9. Februar 2012

Spendenmarathon im Ironman Triathlon: Lance Armstrongs Charity Livestrong will über 1 Millionen Dollar sammeln


Livestrong, die mächtige gemeinnützige Organisation des mehrfachen Tour de France Gewinners Lance Armstrong hat eine strategische Partnerschaft mit Ironman Triathlon geschlossen. Ziel der Stiftung ist es im Kampf für mehr Aufmerksamkeit für Krebsopfer mehr als 1 Millionen US Dollar für Krebspatienten und deren Angehörige im Rahmen des Ironman-Weltserien zu sammeln. In der Vergangenheit geriet Livestrong in Kritik, weil hohe Marketingausgaben vergleichsweise geringen Budgetposten für konkrete Hilfen oder der Krebsforschung entgegenstünden. Kritiker wie Bill Gifford bemängeln die geradezu symbiotische Beziehung zwischen Organisation und Armstrong mit gegenseitigen Abstrahleffekten - in guten und in schlechten Zeiten.
Nach seinen Exkursen zum XTERRA Triathlon will Lance Armstong  in der Saison 2012 über 1.000.000 USD für seine Charity-Organisation Livestrong sammeln. Photo: Xterraplanet.com
Mit diesem Schritt steht trotz möglicher Dopinguntersuchungen der USDA gegen Armstrong ein Start des Texaners beim Ironman Hawaii Triathlon am 13.Oktober 2012 unmittelbar bevor, sofern er sich qualifizieren kann. Die Einleitung eines Dopingverfahrens hätte sofortige Auswirkungen auf seine geplanten Triathlonstarts dieser Saison.

Folgt man der Pressemitteilung möchte sich der Ausnahmeathlet ausdrücklich nicht einer Wildcard bedienen, die ihm einen Freistart beim Klassiker auf Big Island, Hawaii gerantieren würde.

Der ehemalige Weltklasse-Nachwuchstriathlet hatte sich bereits im letzten Jahr eindruchsvoll bei Open-Water Schwimmevents und XTERRA-Offroad Triathlons zurückgemeldet und schon länger durch auf Youtube eingestellte Materialtests auf den Rennstrecken von Big Island die Spekulationen angeheizt.

Seinen ersten Start unter dem Dach der Ironman Triathlonmarke wird bei den folgenden amerikanischen Ironman 70.3 Triathlon erwartet: Ironman 70.3 Panama, Ironman 70.3 Texas, Ironman 70.3 Florida, Ironman 70.3 Hawaii. Das Europedebüt ist beim Ironman France in Nizza geplant.

Mit etwas Glück und ausreichender Punktzahl geht es dann zur WM im Ironman Triathlon in Kailua-Kona. Dort trifft Armstrong auf das Lager der Langdistanz-Spezialisten, die seinen Bemühungen mit gemischten Gefühlen aber keineswegs panisch entgegensehen.

Gilt Armstrong im Wasser und auf dem Rad als absolut konkurrenzfähig, machte ihn bereits im Vorjahr eine Plantar Fascitis zu schaffen. Für eine Weltklasseleistung nötiges Lauftraining könnte zur Achillesferse des ehrgeizigen Texaners werden, wenn Verletzungen oder zu wenig Lauftraining drohen. Als taktische Variante bietet sich die Konzentration auf Ironman-Events mit technisch anspruchsvollen Abfahrten und konditionell fordernden Höhenprofilen auf der Radstrecke an. Der Nice Ironman France bietet eine erstklassige Gelegenheit eine Schwimm-Rad-Taktik im Stile eines Normann Stadlers erstmalig auf der vollen Distanz über 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und 42,195km Laufen erfolgreich umzusetzen.

Für die WM auf Hawaii sollten dann noch ein paar taktische Reserven verfügbar sein, um gegen Craig Alexander und Andreas Raelert bestehen zu können.

Ironman unterstützt Livestrong mit 250 Startplätzen für die Events, bei denen Lance Armstrong an den Start gehen wird. Im Rahmen der Team LIVESTRONG Challenge Series sind diese Startplätze via TeamLIVESTRONG.org verfügbar.

Weitere Informationen und Originaltöne sind unter Marketwatch.com oder Ironman.com oder in nachfolgender Pressemitteilung verfügbar, während Thomas Kistner in der Süddeutschen Zeitung (Update vom 10.02.2012) eine sehr kritische Haltung einnimmt.


Lance Armstrong startet bei Ironman und Ironman 70.3-Rennen. LIVESTRONG nimmt Veranstaltungen in das Programm seiner Ausdauer-Events auf, um weltweit Mittel für den Kampf gegen Krebs zu sammeln.

AUSTIN, TEXAS. Die Lance Armstrong Foundation hat heute eine neue Partnerschaft mit Ironman© bekannt gegeben, die dabei helfen soll, mehr als eine Million Dollar (752.000 Euro) für Krebspatienten aufzubringen. Lance Armstrong, selbst ehemaliger Krebspatient, vielfacher Sieger bei Radsport-Bewerben und Gründer sowie Vorsitzender der Foundation, wird als Profi-Athlet an mehreren Ironman and Ironman 70.3©-Veranstaltungen, darunter der Ironman 70.3 Panama, der Memorial Hermann Ironman 70.3 Texas, der Ironman 70.3 Florida, der Ironman 70.3 Hawaii und der Ironman France (Nizza) teilnehmen. Das Ziel Armstrongs ist eine Teilnahme an der Ironman-Weltmeisterschaft in Kailua-Kona, Hawaii am 13. Oktober 2012. Armstrong wird dabei als Teil des Team LIVESTRONG antreten, das diese Rennen damit zu seiner Liste von Ausdauerbewerben hinzufügt, bei denen für Krebspatienten gesammelt wird.

„Ich bin dankbar für diese Partnerschaft zwischen Ironman und LIVESTRONG um einerseits Geld für Krebspatienten zu sammeln und gleichzeitig die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Thema Krebs zu lenken”, sagt Armstrong. ”In meiner Karriere als Athlet und Sprecher in Sachen Krebserkrankung habe ich gelernt, dass für Fortschritt starke Partnerschaften notwendig sind. Darum geht es auch im Team LIVESTRONG – ein Ziel zu verfolgen. Und: Es geht darum, Herausforderungen anzunehmen und Krebspatienten zu zeigen, dass sie kämpfen müssen. In Sachen Krebs ist viel mehr Aufmerksamkeit notwendig und jeder der sich für die Herausforderung bereit fühlt, ist eingeladen, dem Team LIVESTRONG beizutreten.”

„Als 13-Jähriger hat Lance seinen ersten Triathlon im Rahmen der IronKids©-Serie absolviert“, sagt Andrew Messick, Chief Executive Officer der World Triathlon Corporation. „Mit 16 Jahren wurde er zum Profi und stand im Ruf ein zukünftiger Star unserer Sportart zu werden. Mit 18 trat er bereits gegen die besten Athleten an: Mark Allen, Dave Scott und Scott Molina. Wir sind sehr glücklich über seine Rückkehr zu unserem Sport. Lance ist im Wettkampf unglaublich ehrgeizig und seine Entscheidung bei Ironman und Ironman 70.3 am Start zu stehen ist sehr gut für unsere Sportart.“

„Die Entscheidung von Lance, im vielleicht schwierigsten Eintagesbewerb im gesamten Sport an den Start zu gehen, zeigt, was das Überleben einer Krebserkrankung für Millionen Menschen auf der Welt bedeuten kann“, sagt Scott Tinley, zweifacher Ironman-Weltmeister und Mitglied der Ironman-Ruhmeshalle („Hall of Fame“). „Lance war schon als Kind extrem zielorientiert und hat aus dieser Einstellung eine unglaubliche Karriere im Radsport und eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Krebs geschmiedet. Die Partnerschaft zwischen LIVESTRONG und Ironman wird die Situation von Krebspatienten verbessern. Die Menschen werden sehen, wie der Sport als Vehikel dazu dienen kann, die Welt besser zu machen. Die Partnerschaft wird nur positive Auswirkungen haben“, fügt Tinley hinzu.

„Ich freue mich, dass Lance – einer der größten Ausdauerathleten aller Zeiten – zum Triathlon zurückkehrt“, sagt Craig Alexander, dreifacher Ironman-Weltmeister und zweifacher Ironman 70.3-Weltmeister. Chris Lieto, mehrfacher Ironman- und Ironman 70.3-Sieger fügt an: „Er ist ein außergewöhnlicher Athlet und er will gewinnen. Durch seine Entscheidung wird die Aufmerksamkeit auf unseren Sport gelenkt. Die Profis freuen sich auf ihn.“

Das Team LIVESTRONG hat eine limitierte Anzahl von Startplätzen für diese Events aufgelegt. Interessierte Teilnehmer finden auf www.LIVESTRONG.org mehr Informationen. Athleten, die bereits für eines dieser Events angemeldet sind, können ebenfalls noch dem Team LIVESTRONG beitreten. Generell gibt es für alle Events auch noch Startplätze, mehr Informationen dazu auf der jeweiligen Website oder auf www.ironman.com.

Durch die Partnerschaft wird Ironman auch als Gold-Sponsor des Team LIVESTRONG auftreten. Als Sponsor wird Ironman jeweils vier Startplätze für die Ironman-Weltmeisterschaften 2012 und 2013 zu Auktionszwecken zur Verfügung stellen. Der Gesamterlös geht direkt an LIVESTRONG.

20x400: Daniel Unger träumt vom Olympischen Triathlon in London

Daniel Unger, Weltmeister im Triathlon von 2007 hat seinen Traum von der zweiten Teilnahme bei Olympia noch nicht ausgeträumt. Nach einem 6. Platz bei Olympia von Beijing, den er als Mitglied des erweiterten Favoritenkreises für sich persönlich als sportlich enttäuschend erlebte, war die Qualifikationssaison 2011 von Rückschlägen geprägt. Tiefpunkt war etwa der World Series Triathlon von Kitzbühel, der für den Militärweltmeister von 2000 buchstäblich ins Wasser fiel. Muskuläre Probleme ließen ihn weit hinter den eigenen Erwartungen mit hohem Rückstand auf den Sieger Alistair Brownlee ins Ziel einlaufen.

Daniel Unger mit 20x400 Meter auf der Laufbahn. Photo: Helle Frederiksen (Twitter, FaceBook)
Den wichtigen mentalenUmgang mit Rückschlägen hat Unger jedoch schon einmal unter Beweis gestellt. Bereits fest für Olympia nominiert, zwang den Familienvater eine Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber zum Verzicht bei den Spielen von Athen.

2012 muss sich Unger jedoch erst gegen ein halbes Dutzend hungriger und jüngerer Konkurrenten aus dem Kader der Deutschen Triathlon Union (DTU) zur Wehr setzen und das letzte Ticket nach London für Deutschland ergattern.

20x400 Meter auf der Laufbahn - nur ein Wimpernschlag, Momentaufnahme der täglichen Mixtur aus "Blut, Schweiß und Tränen" aller Olympioniken und der auf dem Weg Gescheiterten. Ex-Weltmeister Daniel "Ungerman" Unger geht vielleicht ein letztes Mal in seiner Karriere als Kurzdistanz-Triathlet den beschwerlichen Weg.

Daniel Unger kämpft sich auf den Kanaren an die alte Laufform von 2007 heran. Nach erfolgreicher Qualifikation muss er für einen Platz in den Top 5 am Tag X in London voraussichtlich deutlich schneller als in Hamburg laufen.

Ein erster Formtest findet am 12. Februar 2012 im Rahmen des Bridgetown Sprint Triathlons (ITU Panamerica Cup) auf der karibischen Insel Barbados statt. Hier kann Ungerman auch erste wertvolle Punkte sammeln.

Zweiter Versuch: Berlin soll 5150 Triathlon und zukünftig Ironman 70.3 ausrichten

Die Dunstschwaden des ersten Versuchs einer Etablierung des 5150 Triathlons in Berlin mit einem anderen Ausrichter sind kaum verzogen, schon gibt es Hoffnung auf konkrete Wettkampftermine.
Berlin soll 2012 und 2013 Austragungsort des Berlin 5150 Triathlons und Ironman 70.3 Berlin Triathlon werden. Screenshot: World Triathlon Corporation - SCC Events Berlin
Der SCC Berlin, eine echte Hausnummer in der Berliner Ausdauerszene (Berlin Marathon) hat nicht nur einen Vertrag mit der World Triathlon Corporation über den 5i50 Triathlon über die Kurzstrecke geschlossen. Vielmehr soll nach der Premiere am 1. Juli 2012 das Event ab 2013 in einen Ironman 70.3 gewandelt werden. Ein Datum für die Premiere des Ironman 70.3 Berlin steht noch nicht fest.

Weitere Informationen stehen in einer Pressemitteilung zur Verfügung:

World Triathlon Corporation und BERLIN MARATHON-Veranstalter SCC EVENTS geben Partnerschaft bekannt. Am 1. Juli 2012 findet in Berlin der erste 5150 Triathlon statt, im Jahr 2013 wird aus dem Wettbewerb ein Ironman 70.3.

Ausdauer hat SCC EVENTS bereits als einer der größten Lauf-Veranstalter weltweit bewiesen, jetzt folgt der nächste Schritt: Mit dem 5150 Triathlon Berlin 2012 am 1. Juli setzt das Berliner Unternehmen gemeinsam mit der World Triathlon Corporation (WTC) ein Ausrufezeichen hinter die Triathlon-Zukunft der deutschen Hauptstadt.

„5150“ steht für die olympische Triathlon-Distanz, zusammengesetzt aus 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen.

„Wir sind begeistert von der Professionalität, mit der die SCC EVENTS bei ihren Veranstaltungen vorgeht. Für uns sind Jürgen Lock und sein Team die idealen Partner, um den 5150 Triathlon und im kommenden Jahr einen Ironman 70.3 in Berlin zu veranstalten“, freut sich Stefan Petschnig, Executive Manager der WTC für Europa und Südafrika. „Dass wir einem Partner gleich das Zugeständnis einer zukünftigen Ironman 70.3-Lizenz machen, ist außergewöhnlich“, sagt Petschnig.

„Für uns ist Berlin definitiv ein Flagship-Rennen und wir freuen uns auf einen großartigen Wettbewerb in einer der interessantesten Städte der Welt“, ergänzt Kai Walter, Managing Director International Operations bei der WTC.

Jürgen Lock, Geschäftsführer bei SCC EVENTS, fügt an: „Ein Triathlon dieser Klasse in der Hauptstadt trägt weiter zur Profilierung von Berlin als Sportstadt bei. Dies bedeutet eine Aufwertung der hiesigen Sportlandschaft und ist auch von großer Bedeutung, als hier in den kommenden Jahren keine nennenswerten Europa- oder Weltmeisterschaften stattfinden.“

Geschwommen wird in der Spree, die Radstrecke führt zur Tempelhofer Freiheit, wo sich auch die Laufstrecke und das Ziel befinden. Im Rahmen des 5150 Triathlon findet auch ein Einsteiger bzw. Sprint-Wettbewerb (750m, 20km, 5km) statt. „Unser Ziel ist klar ein hochkarätiger Triathlon, der sowohl für Top-Athleten wie auch Breitensportler attraktiv ist“, betont Mark Milde, Race Director von SCC EVENTS.

Die Anmeldung für den 5150 Berlin ist unter www.5150berlin.com geöffnet. Das Startgeld beträgt 69,90 Euro (Preise zzgl. 5 Prozent Servicegebühr) für den 5150 Triathlon und 59,90 Euro für die Sprintdistanz. Wer sich bis zum 29. Februar 2012 (24 Uhr) anmeldet, zahlt 59,90 Euro bzw. 49,90 Euro. Teilnehmer, die sich für den 5150 Triathlon Berlin 2012 anmelden, sichern sich so einen Startplatz für den Ironman 70.3 Berlin im kommenden Jahr.

Jetzt keinen Drehwurm: Thomas Dold erneut Sieger beim Empire State Building Run-Up, Wellington Dritte

Der Baden-Württemberger konnte nach 10:28 Minuten bereits zum siebten Mal in Folge den Treppenlauf in New York gewinnen. Bei der 35. Auflage des Empire State Building Run über exakt 1576 Treppenstufen konnte der 27-Jährige zwar keine neue persönliche Bestmarke aufstellen, jedoch mit gelungener Bein- und Armtechnik und bekannter Drehwurmresistenz als schnellster Läufer aller Starterinnen und Starter brillieren. Die Entscheidung bei den Frauen ging an die Neuseeländerin Melissa Moon in 12:39'.
Sieben auf einen Streich: Jährlich scheint Thomas Dold beim Empire State Building Run über 1576 Treppenstufen das Maß aller Dinge. Photo: Courtesy of NYRR/Thomas Dold
Auf Platz 3 lief keine geringere als die amtierende Ironman Hawaii Weltmeisterin Chrissie Wellington in 13:15' ins Ziel, die 2012 eine Auszeit vom Ironman Renngeschehen nehmen wird. Nächste Station für Wellingtons "Regenerations"-Tour ist am 11. Februar Köln.

So muss man sich also die aktive Freizeitgestaltung von Chrissie Wellington in ihrem Ironman-Sabatical vorstellen. Photo: Courtesy of NYRR
Auch Mr. Treppenlauf Thomas Dold zeigte sich als waschechter Fan von Wellington: "Heute hat es mir fast die Sprache verschlagen, als ich bei der Siegerehrung des Empire State Building Run Up die drittplatzierte sah. Leibhaftig stand Chrissie wellington vor mir."

Doping: Spätes Urteil gegen Jan Ullrich

Nach dem strikten Durchgreifen des Court of Arbitration for Sport (CAS) im Fall von Alberto Contador sieht die höchste sportrechtliche Instanz auch den deutschen Radstar Jan Ulrich des Dopings für schuldig an. Das Ausnahmetalent Ulrich, dem viele die Nähe zu den falschen Umfeldern und Beratern nachsagen gilt als Auslöser einer regelrechten Renaissance der deutschen Zweiradwirtschaft, die diese Verdienste trotz aller Urteile nicht vergessen wird. Ullrich ist gerne gesehener und durchaus bezahlter Gast bei Breitensportevents im Radsport. Der Antrag des Rad-Weltverbands UCI, Ullrich sogar lebenslang für alle Aktivitäten im Radsport zu sperren, wies der CAS hingegen ab.
Jan Ullrich, hier beim Giro d'Italia am 23. Mai 2006 wird aus allen Ergebnislisten ab 2005 gestrichen. Zu den Folgen des Schiedsspruchs können auch wirtschaftliche Einbußen durch Rückforderungen von Antritts- und Preisgeldern oder Prämien von Sponsoren zählen. Photo: Rocco Pier Luigi
Das Gericht sah eine Verstrickung in die spanische Dopingaffäre um den Arzt Eufemiano Fuentes als erwiesen an. Ullrich wird für zwei Jahre gesperrt und alle Siege nach Mai 2005 werden aus den Büchern gestrichen. Betroffen sind davon auch ein dritter Platz bei der Tour de France und ein Sieg bei der Tour de Suisse 2006. Der CAS sieht sich im Fall Ullrich, ähnlich wie im Fall Contador der Kritik ausgesetzt die Urteile viel zu spät zu sprechen. Insider deuten die Verzögerungen auf versuchte Einflussnahmen auf die Unabhängigkeit des Gerichts, branchenübliche Verzögerungstaktiken und den Wunsch der Gerichte sattelfeste Urteile herbeizuführen, die zivilgerichtlichen Berufungsverfahren standhalten.

Presseschau: Süddeutsche, Spiegel Online

Montag, 6. Februar 2012

Doping: Radstar Alberto Contador für 2 Jahre vom CAS gesperrt

Der Court of Arbitration for Sport (CAS) hat den Radprofi Alberto Contador zu einer Sperre von zwei Jahren wegen Dopings verurteilt. Dopingproben des Spaniers enthielten das illegale Kälbermastmittel Clenbuterol und Rückstände, die auf Kontakt mit Infusionsbeuteln (zur Bluttransfusion) schließen. Der spanische Radsport-Dachverband,  Real Federación Española de Ciclismo (RFEC) hatte Contador noch freigesprochen. Das CAS hatte in einem lange erwarteten und von der UCI und der WADA angestrengten Urteil über 4.000 Seiten Gutachten und Beweismaterial sichten müssen, weil Contador den Fund der verbotenen Substanz auf dem Verzehr von verunreinigtem Rindfleisch zurückgeführt hatte.
Der spanishe Radprofi Alberto Contador ist grundsätzlich noch jung genut, um ein Comeback nach seiner Sperre von zwei Jahren zu geben. Photo: Wikimedia Commons
Die Sperre gilt rückwirkend bis einschließlich zum 5. August 2012. Damit sind weder ein Start bei der Tour de France oder bei den Olympischen Spielen von London möglich. Die Siege bei der Tour de France 2010 sowie beim Giro d'Italia 2011 wurden aberkannt.

Statistikhappen fûr desillusionierte Zweifler: Seit 1995 sind mit Carlos Sastre (2008) und Cadel Evans (2011) nur diese beiden Gewinner der Tour de France nicht mehr oder minder intensiven Dopinganschuldigungen, Untersuchungen oder Urteilen ausgesetzt. Für die Zeit davor fehlt ein entsprechendes Problembewusstsein.

Weitere Informationen zum Fall Alberto Contador, wie eine (vollständige Chronologie der Ereignisse) sind u.A. auf Spiegel Online verfügbar. Eine Pressemitteilung und das Urteil stehen auf CAS.org zum PDF-Download bereit.

Sonntag, 5. Februar 2012

Doping: Mythen, UV-Lichtkuren und Claudia Pechsteins Blutwerte

Jens Weinreich bricht in einem aktuellen Blogbeitrag eine mittelschwere Lanze für Grit Hartmann, die ihrerseits dem Phänomen der UV-Bestrahlung von Blut und Reinfusion durch den Erfurter Arzt Andreas Franke mit gründlicher Recherche näher rückt.
Photo: Verschiedene ältere Studien belegen die leistungssteigernde Wirkung der UV-Bestrahlung von Blut und Reinfusion nach der Behandlung. Der aktuell gültige WADA-Code regelt ziemlich eindeutig, dass jedwede Blutentnahme ohne TUE gegen den Code verstößt. Wikipedia Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, 2.5 Generic, 2.0 Generic and 1.0 Generic license.
Im Zuge der Argumentationsketten und zitierten Studien ergeben sich naturgemäß von manchem Mediziner (Winfried Gassmann, Siegen) zuvor öffentlich geäußerten aber völlig unterschiedliche Einschätzungen des Sachverhalts der Causa Claudia Pechstein. Es wird auch hier durch die Arbeiten von Hartmann und Fritz Sörgel weiter spannend bleiben, während sich die WADA zwischenzeitlich (Update vom 07.02.2012) deutlich zu den Erfurter Methoden positioniert.

Samstag, 4. Februar 2012

Doping: Keine Strafe für siebenfachen Tour de France Champion LanceArmstrong

Lance Armstrong, siebenfacher Gewinner der Tour de France wird keine Strafen seitens der offiziellen Untersuchung wegen Dopings (Federal Prosecution) erwarten müssen.

Lance Armstrong versuchte sich in der vergangenen Saison insbesonder beim Cross-Triathlon und erreichte bei den US-Meisterschaften trotz Sturz einen respektablen 5. Rang. Photo: Xterraplanet.com

Damit ist für den ehemaligen Nachwuchstriathleten von Weltformat ein Start bei den Weltmeisterschaften im Ironman Hawaii Triathlon über das reguläre Qualifikationssystem (Kona Pro Ranking, bzw. Weltklasseplatzierungen aus 5150 und Ironman 70.3) oder eine Wild Card der World Triathlon Corporation im Oktober 2012 oder in den Folgejahren in Reichweite.

Einziger möglicher Fallstrick? Die us-amerikanische Anti-Doping Agentur USADA möchte unabhängig von der Einstellung der strafrechtlichen Untersuchungen weiter die Zeugenaussagen auswerten, um gegen Armstrong und weitere Teile des organisierten Radsports zu ermitteln.

Weiter Hintergrundinformationen zur staatsanwaltlichen Untersuchung hält AP unter vor.

Donnerstag, 2. Februar 2012

Ironman Triathlet Oliver Brendel: Ich bin dann mal gelähmt

Oliver Brendel war langjähriges Mitglied im Triathlonforum auf 3athlon.info und musste ein hartes Schicksal verkraften. Eine Autoimmun-Erkrankung zwang den sportlichen Ausdauer-Allrounder nicht nur zum Kürzertreten. Die Krankheit führte phasenweise bis zur Lähmung mit Daueraufenthalt auf der Intensivstation und Rollstuhl.
Olover Brendel erzählt in der Neobooks Edition "Ich bin dann mal gelähmt" sein Schicksal vom Sportenthusiasten in den Rollstuhl und zurück. Photo: Amazon.com
Ein kleiner TV-Bericht der Sendung Galieo (Prosieben) widmet sich dem Schicksal, das ein glückliches Ende nahm. Nach einer deutlichen Besserung konnte im Rahmen des TRILIFE Teams 2008 ein Ironman Triathlon gefiisht werden. Oliver Brendel hat mittlerweile unter dem Titel "Ich bin dann mal gelähmt" ein E-Book publiziert.