Mittwoch, 25. Juli 2012

Demontage eines Weltmeisters - kritisiert Daniel Unger die Nominierungskriterien der Deutschen Triathlon Union?


Daniel Unger, Triathlon-Weltmeister von Hamburg 2007 führt just in den letzten Tagen vor dem Olympischen Triathlon von London eine PR-Kampagne, die es in sich hat. Es ist vielleicht eine wohlmeinende Kampagne seines Umfelds, gedacht zur Bestätigung der eigenen Leistungen aus der Vergangenheit. Verklärend, frustriert oder eine Mischung. Nur so kann man die kolportierten verbalen und inhaltlichen Aussetzer des Bad Saulgauers verstehen, die in der letzten Wochen kommuniziert wurden.
Daniel Unger kam für die Qualifikation wegen diverser Verletzungen 2011 nicht rechtzeitig genug in Tritt. Ein Infekt verhinderte zusätzlich ausreichend Punkte für die Startberechtigungen wichtiger Triathlons einzusammeln. Aus der Traum von Olympia in London. Photo: Helle Frederiksen
Zuerst versteigt sich ein Lokalredakteur darin in den Nominierunsgkriterien der DTU ein Komplott gegen Unger und für seinen alten Weggefährten und Kaderkollegen Maik Petzold zu sehen. Wenige Tage vor der Eröffnungszeremonie, schmerzt Unger die Erinnerung an die versäumten Spiele von Athen offenbar so sehr, dass er die vertane Chance von London als Déjà-vu-Erlebnis wahrnimmt. 2004 musste er schon einmal auf einen Start bei Olympia verzichten. Damalige offizielle Diagnose: Pfeiffersches Drüsenfieber.
Die Tiefschläge gen Kienbaum kommen in einer Phase, in der seine ehemaligen Teamkollegen sich nur auf drei Dinge konzentrieren sollten: Training, Regeneration und die bestmögliche Gesundheit. Die Lokalredaktion aus Ungers Heimatstadt sieht dies offenbar anders: "Doch die DTU verzichtete auf eine Nachnominierung – wohl auch weil Thiel sicher gehen wollte „seinen“ Schützling Maik Petzold nach London zu bringen. Denn die DTU hatte vor dem Rennen in Madrid die Olympia-Qualirichtlinien verschärft und kündigte an: „Sonst ist Petzold nominiert“, so die DTU. Petzold wurde in Madrid Sechster – wohl zur Erleichterung Thiels und der DTU" muss auch ein Maik Petzold lesen.

Dieser kann sich folgerichtig einen Kommentar auf Facebook nicht verkneifen. Der hausgemachte Mini-Sturm im Wasserglas ist da: "echt schade was ich in deisem bericht lesen muß. ich wäre liebend gerne gegen daniel angetreten, egal wo! so jedenfalls nicht wie es im bericht steh,t ich brauche mich vor niemanden verstecken und der verband hat alles getan um daniel ein faire chance zu bieten, doch er hat es wie schon die letzten vier jahre nicht verstanden seine chance zu nutzen!"

Unmittelbar nach besagtem Triathlon in Immenstadt wetterte Unger gegen die ehrenamtlichen Kampfrichter, die ihn ungerechtfertigter Weise auf der Radstrecke bei den Deutschen Meisterschaften über die Mitteldistanz mit einer Zeitstrafe belegt haben sollen. Unger, schon bei Aussprache der Zeitstrafe von der sportlichen Konkurrenz auf dem Rad unter Druck gesetzt,* protestierte mit einem Ausstieg: DNF. „Ich will damit ein Zeichen setzen. Denn die Zeitstrafe war absolut ungerechtfertigt. Das kann ich nicht akzeptieren. Es kann nicht sein, dass Amateur-Kampfrichter uns Sportlern durch unsinnige Entscheidungen das ganze Wettkampfwochenende versauen. Hier muss sich was ändern“.

Wer im Glashaus sitzt: Unger muss sich und seine Rolle finden, sich in der Riege der Langdistanzathleten neu erfinden und definieren. Ein Weg ist die Fokussierung auf wesentliche Dinge, wie Training und Regeneration. Tut er dies nicht, werden auch weiter Sportkollegen bei diversen Triathlons an dem ehemaligen ITU-Weltmeister vorbeiziehen und Lokalredakteure unsinnige Texte schreiben, die haften bleiben. Immenstadt war ein erster Fingerzeit auf die aktuelle Hackordnung in Triathlon-Deutschland.

Gönnen wir Daniel Unger diese Zeit, wie er sie sich ebenfalls gönnen sollte und auch seinen ehemaligen Teamkollegen ihre Zeit vergönnt sein möge. Die Fenster im Spitzensport sind wahrlich kurz genug offen für Top-Leistungen...

* Update vom 25. Juli 2012: Aktuell gehen von verschiedenen Augenzeugen vor Ort die Meinungen deutlich auseinander, ob Daniel Unger zum Zeitpunkt des DNF auf dem Rad in Führung liegend unter Druck gewesen sei oder nicht. Ich war nicht vor Ort und kann mich nur auf mehrere grundsätzlich zuverlässige Quellen stützen. Eine entsprechende Anfrage an das Management konnte den Sachverhalt bisher noch nicht weiter aufklären.


In einer ersten Version des Artikels lautete der Titel "Demontage eines Weltmeisters - Daniel Unger kritisiert Nominierungskriterien der Deutschen Triathlon Union". Dieser ist insofern nicht gerechtfertigt, als dass ein Journalist der Lokalredaktion die Spekulationen zur Nominierung und ihren Kriterien vorantreibt.

Dienstag, 24. Juli 2012

Großbildleinwände rund um Strecke des London Triathlons

Der Olympische Triathlon ist neben dem Straßenradsportdisziplinen, Marathon und den Wettbewerben in den Bootsklassen der einzige Event bei dem die Strecken zu fast 100 Prozent kostenfrei besucht werden können. In Zeichen horrender Preise auf dem Schwarmarkt für Tickets anderer Highlights, wie den Finalläufen in der Leichtathletik ein positives Signal für den Triathlon.

Damit der Zuschauer an der Strecke, der nicht Zugang zu den kostenpflichtigen Plätzen auf der Ehrentribüne in Wechselzone und Zielkanal bestmöglich über den Rennverlauf am 4. und 7. August 2012 informiert ist, wird an einem zentralen Punkt der Strecke eine Großbildleinwand ab dem 28. July aufgestellt und verbleibt bis zum 12. August an Ort und Stelle.
  1. Bristol - Millennium Square
  2. Cardiff - The Hayes
  3. Coventry - Millennium Place
  4. Edinburgh - Festival Square
  5. Leeds - Millennium Square
  6. Leicester - Humberstone Gate
  7. London Hyde Park - (BT London Live)
  8. Manchester - Exchange Square
Public Viewing ist zusätzlich in 7 weiteren englischen Metropolen an den Renntagen möglich. Der Showdown im Olympischen Triathlon von London kann kommen...

Montag, 23. Juli 2012

Der Bayerische Triathlon Verband reagiert mit einem Offenen Brief auf die Ausschlußandrohung durch die DTU

Im Konflikt zwischen dem Bayerischen Triathlon Verband (BTV) und der Deutschen Triathlon Union (DTU) kommt nach der Veröffentlichung auf DNF-is-no-option.com am 19. Juli 2012 Bewegung. Der BTV reagierte am Montag, den 23. Juli mit einem Offenen Brief. In ihm versucht er die Sichtweise des Landesverbandes darzulegen und die eigene Politik zu rechtfertigen. Als Verteidigungsstrategie führt der BTV zahlreiche Vorwürfe an, wie etwa fehlende Intransparenz in finanziellen Belangen auf Seiten der DTU, Schaffung von Verwaltungsstrukturen auf Kosten der Landesverbände und undemokratische Prozesse und Verhaltensweisen auf.

Der Vorwurf der Intransparenz aus dem Munde des BTV-Präsidenten Peter Pfaff lädt zum Schmunzeln ein. Gerade die Vertreter aus Bayern, inbesondere auf Präsidiumsebene der DTU und als Repräsentanten in den Gremien der Landesverbände "lebten" in der Vergangenheit diverse Spielarten von Intransparenz und Demokratie mit ganz eigener Definition. Eine unvollständige Liste bietet einen kleinen Einblick auf das Tagesgeschäft der kurzen und leidvollen Ära "Claudia Wisser - Ralf Eckert - Peter Paff - Dieter Hofmann" (ehemals Präsident NRWTV):
  • Die Präsidentenfindungskommission unter der Führung von Peter Pfaff endete mit Wahl der Juristen Claudia Wisser und Ralf Eckert aus Hallbergmoos. Beide bauten mit den mächtigen Stimmen aus Bayern und NRW, später auch Baden-Württemberg, den Verband nach eigenem Gusto um. Wenig später wurde bekannt, dass Wisser und Eckert das Vier-Augen-Prinzip nicht nur im Verband und beruflich gemeinsam wahrnahmen. 
  • Hausverbot und Verweigerung der Kassenprüfung durch den ordentlich bestellten Kassenprüfer Carsten Bieler durch obiges Führungsduo.
  • Abwahl des Kassenprüfers Carsten Bieler und Einsatz anderer Kassenprüfer mit einem an Minimalismus fast künstlerisch anmutenden, nahezu inhaltsleeren Bericht.
  • "DTU-Maulkorberlass" durch obiges Führunsgduo, resp. das damals von ihnen geführte Präsidium der DTU.
  • Vergabe der Printkommunikation an das Magazin TRITIME nach dem öffentlichen Teil der Sitzung der Landespräsidenten im Umfeld eines bayerischen Triathlon-Klassikers. Obwohl ein Großteil der Präsidenten wenige Stunden oder gar Minuten vorab vor Ort waren, wurden sie nicht in den Prozess der Anbieterwahl eingebunden - sehr wohl aber der BTV-Präsident.
  • Der BTV war maßgeblich und federführend an der Ausarbeitung des neuen Gebührenmodells beteiligt, wie auch die ehemalige DTU-Führung. Peter Pfaff war Mitglied der Gebührenkommission. Der BTV, bzw. sein Präsident ist augenscheinlich mit dem bestehenden Verwendungszweck nicht einverstanden.
  • Ausschlagen sämtlicher Schlichtungsversuche bis hoch zum DOSB und einer Sitzung der Landespräsidenten vom 12.05.2012.
  • Demonstratives Fernbleiben beim Treffen der Landespräsidenten vor dem Außerordentlichen Verbandstag/-Rat, bei dem viele Detailfragen und konstruktiver Meinungsaustausch zu den Themen Gebührenordnung, Satzung, Neuwahlen, Wahl des Präsidiums, etc. stattfanden.
  • Melden der Mitglieder beim Bayerischen Landessportbund in den Jahren 2011 und 2012 durch Peter Pfaff (ca. 11.700 und 12.400), um diese Stimmgewalt in die demokratischen Prozesse der DTU einbringen zu können. Damit einhergehende Weigerung die Differenz von ca. 50% der Stimmen, die bei der DTU direkt gemeldet wurden zu bezahlen.
  • Inkorrekte Abrechnungen bei Veranstaltungen (mit Tageslizenzen) gegenüber der DTU. 
  • etc.
Auf DNF is no option sollen auch andere Meinungen im Wortlaut gehört werden. Daher folgt der Offene Brief von BTV-Präsident Peter Pfaff  bei aller Widersprüchlichkeit dem Inhalte nach in voller Länge (auf der Website des BTV veröffentlicht von Ralph Schick, Betreiber eines Triathlon-Portals und Shops):

Liebe Triathlonfreunde,

wieder droht die DTU den BTV auszuschließen, hierzu die Fakten:

Derzeit hat der BTV kein Stimmrecht, kein Antragsrecht und auch kein Auskunftsrecht. Das bedeutet keine Verschlechterung, denn auch vorher hat die DTU die Anträge des BTV auf Aussprache „abgebügelt“ und unsere zahlreichen, schriftlich gestellten Fragen zum Haushaltsplan – insbesondere dazu, wo die ganzen Mittel innerhalb der Verwaltung verbleiben – einfach ignoriert und nicht beantwortet. Wir wissen also bis heute nicht, wozu die DTU weitere Mittel benötigt, die eine Erhöhung der Startpassgebühren und Tageslizenzen erforderlich machen würden. Eine derartige Abgabenpolitik, Startpassinhaber und Sportler einfach zur Kasse zu bitten, ist mit dem BTV nicht machbar.

Im Jahre 2011 hat der BTV 140 000,- € an die DTU überwiesen, im Jahre 2012 werden insgesamt wieder ca. 140 000,- € aus Bayern an die DTU fließen. Aber die Gier der DTU ist noch größer: Sie verlangt eine Erhöhung um fast 30.000,- € pro Jahr und eine Nachzahlung für die Jahre 2008 bis 2011 in Höhe von mehr als 50 000,- €. Diese Nachzahlung fordert die DTU für Mitglieder, die nur beim Bayerischen Landes - Sportverband (BLSV) von den einzelnen bayerischen Vereinen gemeldet wurden, aber nicht beim BTV. Der BTV selbst kann nur für seine Mitglieder den Mitgliedsbeitrag abführen, so wie es in der Vergangenheit immer korrekt durchgeführt wurde. So hat beispielsweise der Bezirk Mittelfranken in Bayern 2783 Triathlon- Mitglieder beim BLSV gemeldet, aber nur 1317 Mitglieder beim BTV, und auch nur für diese wurde vom BTV die komplette Summe an die DTU abgeführt. Die weitere Vorgehensweise wurde mit dem BLSV besprochen und wir werden zum Schutze unserer Vereine, soweit sie dies in der gleichen Weise sehen, dieses Problem gemeinsam lösen. Insoweit besteht eine offene Frage über die Nachzahlung der Mitgliedsbeiträge der beim BLSV gemeldeten Triathleten. Somit liegt gemäß Satzung der DTU kein Grund vor den BTV auszuschließen.

Der wahre Grund ist unsere gerichtliche Auseinandersetzung wegen der ungerechtfertigen Anhebung der Gebühren. Nach dieser neuen Gebührenerhöhung bezahlen alle Landesverbände ca. 700 000,- € an die DTU, der BTV davon alleine 170 000,- €, - und dieses Geld geht komplett in die Verwaltung der DTU, der Leistungssport sieht keinen Cent! Die bayerischen Sportler sollen als Melkkuh für die Funktionäre der DTU benutzt werden.

Mit sportlichen Grüßen

Peter Pfaff

(Anmerkung: Update vom 24.07.2012)

Donnerstag, 19. Juli 2012

Triathlon Word Series in Hamburg: Eine Stadt feiert die Triathlon-Olympioniken auf Sprint-Distanz

Nicht weniger als 14 Starter aus dem Nationalkader der Deutschen Triathlon Union werden sich beim Hamburger Triathlon-Wochenende den zahlreichen deutschen Triathlonfans präsentieren. Dabei nehmen auch die sechs Olympiastarter der DTU die Gelegenheit wahr, gut zwei Wochen vor den olympischen Wettkämpfen in London ihre aktuelle Form zu testen. Über eine Sprintdistanz wollen die deutschen Athleten ein gehöriges Wort um die vorderen Platzierungen mitreden.
Freut sich als eine der beständigsten Schwimmerinnen der DTU auf ein tolles Rennen und will unter die Top Ten: Svenja Bazlen. Bild: Petko Beier - DTU 
Nach seiner langen Verletzungspause steht dabei speziell die Leistungsstärke von Olympiasieger Jan Frodeno (Saarbrücken) im Blickpunkt. „Ich bin nach dem letzten Wettkampf in Kitzbühel auch im Lauftraining gut durchgekommen und habe keine Probleme gehabt“, sieht sich der 30-Jährige auf einem guten Weg. „Es macht vor allem viel Spaß wieder mit dem Team zusammen trainieren zu können“, ergänzt er mit Blick auf die Olympiamannschaft, zu der auch Steffen Justus (Saarbrücken) und Maik Petzold (Bautzen) bei den Herren sowie Svenja Bazlen (Freiburg), Anja Dittmer (Neubrandenburg) und Anne Haug (München) zählen.

Diese ist beim „Heimrennen“ rund um den Hamburger Rathausplatz komplett am Start. Dass mit Sarah Fladung (Saarbrücken), Anja Knapp (Dettingen), Ricarda Lisk (Waiblingen) und Kathrin Müller (Freiburg) sowie Franz Loeschke, Christian Prochnow (beide Potsdam), Sebastian Rank (Rostock) und Jonathan Zipf (Saarbrücken) jeweils vier weitere Frauen und Männer der DTU in die Binnenalster springen werden, verdeutlich den hohen Stellenwert der beiden Hamburger Rennen. Entsprechend viel Arbeit kommt somit auch auf Sportdirektor Wolfgang Thiel zu.
Nach dem gelungenen Comeback beim ITU Triathlon WCS von Kitzbühel vor wenigen Wochen will Jan Frodeno in Hamburg weiter an seiner Form für Olympia arbeiten und eine gute Leistung abrufen. Bild: Petko Beier - DTU
„Wir treten hier quasi mit zwei Teams innerhalb der DTU an“, umschreibt er die besondere Konstellation, die durch die Olympischen Spiele in London Anfang August hervorgerufen wird. „Wir haben das Olympiateam am Start, für das Hamburg den Abschluss einer harten Trainingsphase bedeutet. Und wir haben die Kaderathleten am Start, die sich nun auf die WM-Serie konzentrieren können.“ Von beiden erwartet Thiel durchaus sehr gute Ergebnisse. „Die einen wollen demonstrieren, dass ihr Training in den letzten Wochen gefruchtet hat, und die anderen wollen sich von ihrer besten Seite zeigen und in der WM-Wertung punkten.“

Elfter und vermutlich letzter Start von Maik Petzold
Dies kann Svenja Bazlen nur bestätigen. „Ich freue mich auf das Rennen, weil es ein Sprint ist, und vor allem weil es Hamburg ist“, sagt die Wahlfreiburgerin. „Insofern möchte ich auch demonstrieren, dass ich topp trainiert habe und unter die besten Zehn kommen.“ Voller Vorfreude ist auch Maik Petzold, der zum mittlerweile elften Mal bei diesem Event mit dabei sein wird. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge werde ich den wohl letzten Start in der höchsten Triathlonliga auf deutschem Boden erleben. Für mich war und ist das Rennen in Hamburg einzigartig. Hier habe ich über ein Jahrzehnt miterlebt, wie unser Sport gewachsen ist und wir mit ihm.“ Eine Platzierung will er indes nicht vorgeben, hofft aber auf ein schnelles Rennen.

Etwas tiefer in die eigenen Erwartungen lässt sich dagegen Jonathan Zipf schauen, der zum „zweiten Team“ der DTU zählt. „Letztes Jahr ist mir in Hamburg ein neunter Platz gelungen, das will ich auf jeden Fall wiederholen. Auch die Tatsache, dass es sich um ein Sprintrennen handelt, kommt mir eigentlich sehr entgegen. Nach oben soll deshalb alles offen sein“, schmunzelt er, wird aber ob der bisher zäh verlaufenen Saison wieder ernster. „Ich möchte endlich zeigen, dass wieder mit mir zu rechnen ist.“

Das hat auch Ricarda Lisk im Blick, die zuletzt nicht ganz glücklich mit ihren internationalen Auftritten war. Das soll sich in Hamburg ändern, wo die zeitliche Nähe zu Olympia die Organisatoren dazu bewogen hat, zwei Sprintrennen absolvieren zu lassen, damit die Olympioniken ebenfalls starten können und für hochklassige Teilnehmerfelder gesorgt ist. Die Waiblingerin findet das allerdings „etwas schade“, wenngleich die Veranstalter ihre Begründung sicher gerne hören: „Da kann man die tolle Atmosphäre nur eine Stunde lang genießen.“

Genießen können diese auch die Triathlonfreunde, die nicht in Hamburg weilen. Am Samstag ist die ARD-Sportschau zwischen 18:15 und 19:45 Uhr live beim Herrenwettkampf (Start 18:26 Uhr) dabei, und am Sonntag zeigt das ZDF in der Sportreportage Ausschnitte des Damensprints (Start 16:06 Uhr).

Bayerischer Triathlon Verband vor Ausschlußverfahren durch Deutsche Triathlon Union

Dem Bayerische Triathlon Verband (BTV) droht ein Aussschlußverfahren durch die Mitglieder des Dachverbands der Deutschen Triathlon Union (DTU). Auf Basis eines beantragten Beschlusses der Landespräsidenten soll die DTU aufgefordert werden einen Außerordentlichen Verbandstag einzuberufen. Einziger Tagesordnungspunkt des demokratisch gewählten Gremiums: "Diskussion und Abstimmung über den Ausschluss des Bayerischen Triathlon Verbands aus der DTU wegen fortwährenden verbandsschädigenden Verhaltens".
Dem Bayerischen Triathlon Verband droht der Ausschluß durch einen Außerordentlichen Verbandstag der Deutschen Triathlon Union. Logo: BTV
Begründung erfährt der Antrag der Landesverbände durch die Paragraphen 4.3.3 a), 4.3.3 b) sowie 4.4.4 der Satzung der DTU in der Fassung vom 6. November 2010. "Trotz diverser schriftlicher Aufforderungen und Fristsetzungen seitens der DTU ist der BTV seinen Verpflichtungen zur satzungsgemäßen Zahlungen seiner Verbandsabgaben nicht nachgekommen" führt der Antrag weiter aus.

Aktuell ruhen die Rechte des BTV wegen Zahlungsverzug, die Startpässe der Athleten des BTV wurden z.T. direkt von der DTU verschickt, um den Konflikt nicht auf den Rücken der Einzelmitglieder auszutragen. Hintergrund des Konflikts ist noch immer ein Stellvertreterkrieg, den BTV-Präsident Peter Pfaff offenbar für die ehemalige DTU-Doppelspitze Claudia Wisser und Ralf Eckert aus dem Großraum München führt. Als Agrument für die Klage führt Pfaff die gestiegenen Abgaben, die nach den letzten Änderungen der Gebührenordnung auf Bayern zukommen ins Feld. Änderungen, die der BTV seinerzeit selbst maßgeblich mit vorangetrieben hatte.

Eine entsprechende Klage des BTV gegen die DTU wurde als "zulässig aber unbegründet" am 5. April 2012 abgewiesen. Der BTV hat mit der Begutachtung der Klageabweisung einen unabhängigen dritten Juristen beauftragt, der in der schriftlichen Urteilsbegründung "große Mängel" festgestellt habe. Davor soll die gemeinsam als Juristen tätige ehemalige DTU-Führung Wisser/Eckert die rechtliche Beratung des BTV durchgeführt haben.

Pikantes Detail für den anstehenden Außerordentlichen Verbandstag ist der Umstand, dass der BTV zwar 12.400, möglicherweise für das Stimmrecht relevante Mitglieder gemeldet hat, aber nur etwa die Hälfte trotz anderslautender Berechnungsschlüssel gegenüber der DTU begleichen möchte. Der seit Jahren schwelende Streit um Geld, Pöstchen und gekränkte Ehre geht also auch im olympischen Jahr ungehemmt weiter.

Mittwoch, 18. Juli 2012

Verdrängungsgeschichten: Quo vadis Triathlon?

Es ist bekannt, dass die Sportart Triathlon international auf dem Vormarsch ist. Statt von Boom oder Hype darf man inzwischen durchaus von Etablierung in der öffentlichen Wahrnehmung sprechen. Insbesondere die größeren Veranstaltungen wie Challenge oder Ironman, aber auch die bevorstehende Olympiade und die zunehmenden Berichterstattungen im TV insgesamt verleihen der Sportart Flügel und zusätzliches Momentum.
Triathlon wird für die Besserverdienenden in dieser Welt immer attraktiver. Photo: Lilrizz (Wikipedia), Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication
Angesichts dieser Tatsachen sind die Veranstalter nicht nur von Langdistanz-Konkurrenzen, die sich über ein gesamtes Wochenende erstrecken und somit fast schon Festival-Charakter aufweisen, gefordert. Man muss sich dem Zuwachs und Wachstum in einer konstruktiven Weise stellen und nicht primär monetären Interessen nachgeben.

Darf es sein, dass ein Profi nicht auf Hawaii startet, weil die notwendigen Mittel für den finanziell aufwendigen Qualifikationsmodus nicht zur Disposition stehen? Soll dieses System ernsthaft auf die Masse der Amateure und Age-Grouper losgelassen werden? Die Konsequenzen sind absehbar, unfair und damit unschön, und sogar politisch unkorrekt. Schließlich würden nicht länger die Besten, sondern die finanziell Besten gewinnen.

Sollte sich Triathlon wie einst Tennis zu einer Reichensportart entwickeln? Muss das Wachstum durch das Fluten der Kurse mit Teilnehmern überhitzt werden? Ist eine Orientierung an den Qualifikationsnormen von Olympia tatsächlich keine Überlegung wert?

Sicherlich ist Triathlon eine teure Sportart. Ziele, Ansprüche, Gruppenpression und Werbung sorgen für hohe Ausgaben, sowohl für Ausrüstungsgegenstände als auch für Startgelder.

Einer zunehmenden Kommerzialisierung darf man als Triathlet aber auch durchaus kritisch gegenüberstehen und nicht nur sportliche Werte wie Fairplay entgegensetzen. Schließlich ist Triathlon eine Lebensphilosophie, Grundeinstellung und ein großes Stück Freiheit. Triathleten sind lockere Typen, definieren sich durch Training total und Leistung pur. Training und Wettkämpfe befreien von den Sorgen des alltäglichen Wahnsinns und Entrümpeln die Gedanken an die Mühlen monetärer Monster.

Dennoch befindet sich Triathlon derzeit in einer kritischen Phase. Können Grundwerte transzendiert werden oder wird der schöne Sport mehr und mehr vom Kapitalismus assimiliert?

Gastbeitrag von Michael Lorenz

Dienstag, 17. Juli 2012

Bioethiker und Philosoph Julian Savulescu fordert kontrollierte Freigabe von Doping im Spitzensport

Der Philosoph und Bioethiker Julian Savulescu fordert öffentlich die kontrollierte Freigabe von Doping im Spitzensport und eröffnet wenige Tage vor den Olympischen Spielen die ethische Diskussion um Spitzensport, Sportförderung, Fair Play und Sportbetrug.
Julian Savulescu, Uehiro Professor der Practical Ethics an der University of Oxford, Fellow des St Cross College in Oxford, Director des Oxford Uehiro Centre for Practical Ethics, und Leiter der Melbourne–Oxford Stem Cell Collaboration fordert einen kontrollierten Umgang mit Doping im Spitzensport. Photo: Universiy of Sydney
Savulesco, rumänisch-australischer Professor für Praktische Ehik an der Universität von Oxford führt in einem Interview mit Spiegel Online etwa die Ungleichheit der Chancen zwischen hochprofessionellen Dopern, Dopern und nicht dopenden Athleten ins Feld. Er beschreibt die Sackgasse in der sich der aktuelle Spitzensport und seine Kontrollmechanismen befinden, das ethische Dilemma, in dem sich betreuende Ärzte bewegen und viele weitere Aspekte.

In meinem Artikel "Die schizophrene gesellschaftliche Haltung gegenüber Doping" habe ich am 3. Oktober 2011 versucht, eine ähnliche Diskussion anzustoßen und interessante Resonanz aus der Triathlon-Szene erfahren.

Donnerstag, 12. Juli 2012

Startplatz für TriStar 111 Monaco am 2. September 2012 zu verlosen

Kaum schaue ich bei Twitter rein und schon habe ich einen Startplatz für einen leckeren Triathlon in Monaco gewonnen. Georg Hochegger, einer der Männer hinter der Agentur StarEvents mit der TriStar-Serie hat in einem lustigen Quiz zwei Startplätze verlost. Ich war einer der glücklichen Gewinner. Da ich am 2. September anderweitig verplant bin, gebe ich den Platz gerne weiter.
Für den TriStar Monaco über die 111er Triathlon-Distanz ist ein Startplatz zu gewinnen. Logo: Star Events
Kein Quiz, aber ein wenig Arbeit muss schon sein! Wer also gewinnen möchte muss drei (3) Dinge erledigen:
  1. Verlinkt diesen Blog (lohnt sich sowieso ;) von eurer privaten oder z.B. Vereins-Website dauerhaft, z.B. DNF is no option mit der Adresse http://www.dnf-is-no-option.com/.
  2. Schreibt unten in den Kommentaren eine beliebige Zahl von 1-99 oder schickt mir diese Zahl per E-Mail (Adresse: http://kaibaumgartner.com/de/impressum/). Ihr könnt dabei optional auch eure Webseite mit dem eingebauten Link zusätzlich angeben.
  3. Klickt bis zum 1.08.2012 (MESZ) mindestens 1 x auf den auf eurer Website erstellten Link, damit ich ihn in der Webseitenanalyse finden kann.


  1. Gewonnen hat, wessen eindeutiger Webseitenbesuch über diesen sogenannten Backlink dem Mittelwert (arith. Mittel) aus allen Zahlen in den Kommentaren aus 2. entspricht, bzw. ihm am Nächsten kommt. Zu kompliziert?
    Ein Beispiel mit 4 Mitspielern: 12 + 34 + 2 + 67 = 115 : 4 = 28,75 = 29 (gerundet). Der 29. Backlink gewinnt. 
  2. Der Gewinn wird am 1. August ermittelt und in den Kommentaren und in diesem Blogpost vermerkt. Der Rechtsweg wie immer ausgeschlossen, keine Haftung und Gewähr, keine Barauszahlung des Gewinns, die oder der Gewinner sind damit einverstanden einen kleinen Rennbericht mit einem Photo auf DNF is no option zu verfassen.


Alle Infos zum TriStar Monaco gibt es auf StarEvents TriStar Monaco.

Mittwoch, 11. Juli 2012

Doping für die Haare schon 2013 bei der Tour de France?

"Doping für die Haare", so lautet der Markenclaim eines Pharmaherstellers, der für sein Haarshampoo bisher im Breitensport-Sportsponsoring betrieben hat. Insidern bekannt ist ein kleines Team im Triathlon oder auch der ehemalige Radprofi und vielleicht schon bald vierfache Gewinner (die Causa Lance Armstrong lässt grüssen) der Tour de France, Jan Ullrich.

Folgt man aktueller Berichterstattung des Handelsblatts in seiner Online-Ausgabe haben sich mit Alpecin und dem Radhersteller Trek Bicycles zwei Schwergewichte zusammengerauft.

Stimmen die Gerüchte soll mit einem verfügbaren Jahresbudget von 13-20 Millionen Euro ein GS1-Profiradteam auf die Beine gestellt werden, das neben klarer deutschsprachiger Handschrift zumindest finanziell im vorderen Viertel der Teams mitfahren kann.

Kommt also 2013 oder 2014 das neue deutsche Radsportwunder oder ist die Idee zum Haareraufen und Scheitern verurteilt?

Links:
http://www.handelsblatt.com/sport/sonstige-sportarten/planung-unter-zeitdruck-alpecins-grosser-traum-vom-radrennstall/6863100.html

http://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/gastkommentar-die-zeit-ist-ueberreif-fuer-ein-neues-radsportteam/6855394.html

Sonntag, 8. Juli 2012

Der schmale Grat der Raelert Brothers - Wann ist dünn zu dünn?


Ironman Frankfurt, es regnet und Andreas Raelert sieht bereits bei Radkilometer 140 stark gezeichnet aus. Mehr der Wille treibt ihn an, als die Souplesse auf dem Rad, die er 2010 trotz niedriger Eisenwerte im Blut zeigen konnte. Kein optimaler Tag für die große Rostocker Hoffung für den Weltmeistertitel beim Ironman Hawaii. Eine zehnsekündige Zeitstrafe nach dem Schwimmen (in T2 abzusitzen), Radsturz bei 10 km/h und energetische Probleme an einem vieleicht nur "mittelprächtigen" Tag in der Rhein-Main-Metropole fassen Raelerts längsten Tag des Jahres bis dato zusammen.

Andreas Raelert, große deutsche Hoffnung auf einen Weltmeistertitel beim Ironman Hawaii Triathlon stürzt bei den Europameisterschaften im Ironman Triathlon in Frankfurt am Main. Raelert kann ohne technischen Schaden und größere Verletzung sowohl das Radfahren, als auch den abschließenden Marathon beenden, um auf Rang 4 einzulaufen. Der zweifache Ironman-Weltmeister Normann Stadler war Augenzeuge des Sturzes und direkt auf dem Motorrad dahinter: "Zum Glück sind die Jungs vorsichtig gefahren. Der Sturz war bei ca 10 km/h. Rest der Gruppe hat Druck von Pedale genommen und 'gewartet' bis Andy wieder dran war. Fairness pur!" Photo: Daniel Kraft
Ein magisches Zauberwort ist in den Ausdauersportarten der Last-Kraftverhältnis. Watt pro Kilogramm Lebend-Körpergewicht sind entscheidende Eckdaten, die sich erfahrene Triathleten und nahezu alle Profi-Triathleten nach den obligatorischen Leistungstests auf dem Ergometer und Laufband sehr genau anschauen. Neben den absoluten Wattangaben ist der Quotient aus Körpergewicht und geleisteten Watt auf dem Radergometer, bzw. der Geschwindigkeit auf dem Laufband ein entscheidender Parameter, um die Leistung absolut und relativ bestmöglich einordnen zu können. Doch wann ist zu dünn zu dünn? Wann ist der schmale Grat zwischen bestmöglicher Kraft und zu geringem Gewicht überschritten? Wann ist geringes Gewicht positiv für die Laufzeit und negativ für die Radzeit zu bewerten? Wann fehlt die körperliche Substanz, die Reserve für taktische Varianz, Eventualiäten und Wetterkapriolen?

Markenzeichen Kooperation unter Brüdern: Andreas Raelert wird von seinem Bruder Michael Raelert im Rennen regelkonform unterstützt. Archivphoto Challenge Roth 2011: Ingo Kutsche
Den Brüdern Michael und Andreas Raelert gebührt Respekt und allergrößte Hochachtung vor der bisherigen Karriere und der in weiten Teilen hochprofessionellen Handhabung der täglichen Aufgaben eines Profis. Doch zunehmend mischt sich Skepsis in die Gefühlswelt des Betrachters der beiden Modellathleten, wenn es um die Chancen auf einen Sieg oder gar Doppelsieg beim Ironman Hawaii geht. Andreas Raelert, 184cm groß und ca. 70kg schwer war bisher der robustere der Brüder. Michael gilt vielleicht als das physiologisch größere Talent, als sein Bruder Andreas. Die Bilder von der Pressekonferenz in Frankfurt Live vor Ort oder im TV machen nachdenklich. Hat der der 6. und 12.-Platzierte der Olympischen Spiele von Sydney und Athen und Inhaber der Weltbestzeit auf der Langdistanz von Roth (7:41:33, 2011) die Stellschraube Körpergewicht überdreht? Triathlon ist nicht Radsport und auch nicht Laufsport, die beide von exzessivem Gewichtsmonitoring leben. Triathlon ist durch sein komplexes Gesamtanforderungsprofil mehr als die Summe aus Schwimmen, Radfahren und Laufen und anfällig für Fehlinterpretationen der Athleten und Betreuer. Genau dieser Eindruck drängt sich auf, wenn man das kraftlose Agieren von Andreas Raelert auf dem Rad an diesem Sonntag in Frankfurt verfolgt.

Noch ist der Ironman in Frankfurt in der heißen Phase des Marathons und Andreas Raelert auf dem Weg zu einem grundsoliden Marathon - nach Sturz und Schwächen auf dem Rad - auf der Verfolgung von Marino Vanhoenacker, Sebastian Kienle und Co. Vielleicht straft Raelert noch seine Kritiker ab. Beim Ironman Hawaii und auch den verbleibenden Triathlon-Veranstaltungen ist den Raelert Brothers mehr Substanz (auf den Rippen) zu wünschen. Bisher haben beide Raelerts noch keinen wirklich kraftzehrenden Tag auf Big Island, wie zuletzt 2004 auf der Radstrecke erlebt.

Ein konservativ eingestelltes Gewicht kann im Blick auf die maximal mögliche Renndauer, Radperformance, Verletzungsprophylaxe oder etwa Infektanfälligkeit wichtige Mosaiksteinchen für den Doppeltriumph beim Ironman Hawaii zusammenführen.

Liegen folglich in einem höheren Body-Mass-Index (BMI) für die Raelert Brothers die entscheidenden stillen Reserven? Die Zukunft wird es zeigen...

Sonntag, 1. Juli 2012

Online-Petition zum neuen Gesetzesentwurf zur Einschränkung des Radfahrens in Hessens Wäldern

Bis zur Wintersaison ist es zwar noch eine Weile hin. Trotzdem sollte man auch im Sommer den beständigen Blick über den Tellerrand wagen. Die hessische Landesregierung berät einen Gesetzesentwurf, der das Radfahren in hessischen Wäldern durch das Landesparlament beschränken würde.
Die Deutsche Initiative MTB e.V. setzt sich gegen einen Gesetzentwurf, der das Radfahren in Hessens Wäldern massiv einschränken würde, stark. Foto: DIMB
Die Paragraphen 15 Absatz 2 und 4 haben es dabei in sich. Radfahrer, insbesondere MTBer sollen nur noch Wege befahren dürfen, die befestigt sind und „von nicht geländegängigen, zweispurigen Kraftfahrzeugen ganzjährig befahren werden können" (§ 15 Abs. 2). Das gemeinsame Fahren von mehreren Personen soll nicht mehr vom allgemeinen Betretungsrecht umfasst sein. Die Genehmigung des Eigentümers des Waldgrundstücks (§ 15 Abs. 4) ist zwingend erforderlich. Die Tragweite sollte jedem Aktiven Radfahrer bewusst sein.

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