Vielleicht hatte er es bereits in dem Augenblick bereut, als er bereitwillig Platz auf dem olympischen Podium am Serpentine Lake gemacht hatte. Javier Gomez Noya, einer der beständigsten Triathleten der letzten Dekade, einer der beliebtesten Athleten in der kleinen Triathlon-Familie hat den Weg frei gemacht für die Presse, die heimische und internationalen Fotografen mit ihren halbmeterlangen Objektiven und kiloschweren Rucksäcken: "Alistair, Jonny". "Javier" hörte man bei der Jagd nach dem Bild der Brüder mit Gold- und Bronzemedaille um den Hals weniger häufig.
Gold, Silber und Bronze von London 2012: Alistair Brownlee (m.), Javier Gomez (r.) und Jonathan Brownlee (l.). Photo: Triathlon.org | Delly Carr / ITU |
Man wird "Javi" auch weniger sehen. Mit seiner Entscheidung einen Schritt zurückzutreten, für die Brüder und die Medien auf ihrem Wunsch nach dem Titelbild des Tages, vielleicht auch nach einem der prägenden Bilder der Olympischen Spiele von London 2012 hat sich Gomez einmal mehr für die leisen Töne entschieden. Fast schüchtern stand er zwischenzeitlich an den zwei, drei mehr oder minder offiziellen und inoffiziellen Photoflächen, mal auf der korrekten Seite des Zweitplatzierten, mal spiegelverkehrt die Plätze tauschend mit Jonathan Brownlee.
90% der in den (britischen) Medien zirkulierenden Bilder des Olympischen Triathlons der Männer sieht nur Gold und Bronze, Alistair und Jonathan Brownlee. Screenshot: London2012.com / IOC / LOCOG |
Die Silbermedaille im Olympischen Triathlon von London 2012 wird in den Mainstreammedien eine "vergessene" werden. Silber wird aber auch eine Medaille voll sportlicher und menschlicher Klasse sein. Wieder einer dieser olympischen Momente, abseits der Medaillen- und Rekordhatz. Danke Javier für deine Klasse der letzten 10 Jahre.