Donnerstag, 20. Dezember 2012

NADA mit Kampagne zum Melden von Dopingverstößen im sportlichen Umfeld

Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) hat am 20. Dezember 2012 eine Kampagne zum Melden von Dopingverstößen im sportlichen oder sozialen Umfeld von Altersklassen und Spitzensportlern gestartet. Unter dem Motto "Helfen Sie uns, Doping aufzudecken!" wenden sich die Vorstandsvorsitzende Dr. Andrea Gotzmann und Vorstandsmitglied Dr. Lars Mortsiefer in einem Brief an die sportliche Basis und verweisen deutlich auf die im WADA-Code verankerte Kronzeugenregelung. Ob die Kampagne Erfolg haben wird, hängt von den Rahmenbedingungen ab. In der aktuellen Form erscheinen das Schreiben und die konzeptionelle und technische Umsetzung vergleichsweise naiv und unfertig.
Die NADA in Bonn startet mit "Helfen Sie uns, Doping aufzudecken!" quasi die erste Kampagne, die auf die sportliche Basis als Informant und Denunziant setzt. Leider ohne ihn technisch umfassend zu schützen. Photo: NADA
Konkrete Hilfestellungen, wie etwa auch eine rechtliche Aufklärung des "Informanten" fehlen ebenso, wie eine Darstellung des Prozesses nach Meldung an die NADA. Die Möglichkeit sich als Informant anonym an die verschiedenen Kontaktanschriften zu wenden, ist nicht implementiert. Konkret fehlen technisch anonymisierte Uploadmöglichkeiten von digitalisierten Daten und Beweisen oder eine entsprechend geschützte und verschlüsselte E-Mail Kommunikation, die etwa auch Dienste von sogenannten Einweg-E-Mail Hostern berücksichtigt, damit keine eigene Mailanschrift in der Kommunikation genutzt werden muss.

Der Schritt der NADA zur Informanten-Kampagne ist beachtenswert und grundsätzlich begrüßenswert, insbesondere wenn die technischen und konzeptionellen Mängel zeitnah behoben werden sollten und die Kampagne deutlicher zwischen unbeteiligten Informanten und möglichen Kronzeugen differenziert:

Helfen Sie uns, Doping aufzudecken!



Liebe Athletinnen und Athleten,

Sie trainieren jeden Tag viele Stunden für das eine große Ziel: Zu gewinnen - die maximale Leistung zu erzielen!


Doch was denken Sie, wenn Sie vermuten oder sogar wissen, dass Ihr Gegner gedopt ist? Was fühlen Sie, wenn Sie selbst mit Dopingmitteln oder verbotenen Methoden nachhelfen?

Doping kann im ersten Moment Leistungen und Ziele ermöglichen, die ohne die Einnahme der verbotenen Substanzen, oder die Anwendung von verbotenen Methoden wahrscheinlich so schnell nicht erreicht werden. Im zweiten Moment zerstört Doping leicht ein ganzes Leben, mit Sicherheit aber den eigenen Sport und seine unveränderlichen Werte des Fair Play:

Doper betrügen sich und andere. Sie riskieren massive gesundheitliche Schäden. Sie nehmen erhebliche finanzielle und soziale Sanktionen in Kauf. Sie stehen am Ende alleine da.

Deshalb rufen wir Sie auf: Helfen Sie uns, Doping und seine Strukturen aufzudecken. Wir brauchen die Unterstützung und Mitarbeit der aktiven Sportler-Generationen. Lassen Sie uns glaubwürdig für einen sauberen und fairen Sport eintreten, indem wir gemeinsam Doping den Kampf ansagen.

Möglicherweise haben Sie Kenntnis von einem Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen - oder Sie können Missstände beschreiben. Vielleicht haben Sie selbst aus Unwissenheit, Naivität oder in Abhängigkeit von anderen Fehler begangen - oder sind ganz einfach der Versuchung erlegen: Es ist nie zu spät, gegen Doping aufzustehen. Wenn Sie uns unterstützen wollen, Verstöße aufzudecken, erzählen Sie uns, was Sie wissen. Die NADA kann eine Kronzeugenregelung in Betracht ziehen und im Rahmen des NADA-Codes Unterstützung anbieten.

Wenden Sie sich - auch anonym - an die Mitarbeiter der NADA. Zudem steht Ihnen Roland Baar, ehemaliger Ruderweltmeister und erfolgreicher Olympiateilnehmer, als unabhängiger Ombudsmann zur Verfügung. Er wird ihr Anliegen vertraulich behandeln. Sie können auch Claudia Lepping, ehemalige Spitzenathletin kontaktieren, die in ihrer Karriere Doping abgelehnt hat und heute junge Leute gegen Manipulation stark machen will. Außerdem stehen die Sportler der Athletenkommission im DOSB für Hinweise und Fragen zum Thema jeder Zeit zur Verfügung.

Helfen Sie mit, den Sport sauber zu machen!


Andrea Gotzmann und Lars Mortsiefer 
NADA [1]

Montag, 17. Dezember 2012

Challenge Taiwan Taitung, TEAMChallenge weiter auf Triathlon-Expansionskurs

Taiwan ist die neueste Station, der in 2012 deutlich wachsenden Challenge Triathlon Weltserie. Kurz nach der Bekanntgabe einer Renndestination im traumhaften Phuket (Thailand) Anfang Dezember ist Taiwan der jüngste Hotspot im südost-asiatischen Raum. Eine Langdistanz und eine Halb-Distanz sollen am 4. Mai 2013 in Taitung stattfinden. Nach dem jüngsten Coup von TEAMChallenge CEO Felix Walchshöfer verstärkt er an der taiwanesischen Ostküste die Markenpräsenz der Challenge Triathlons. Die Rennen sollen trotz anhaltenden Wachstums die Attribute einer professionell geführten Eventserie mit familiären Charakter in besten Erholungslagen beibehalten.
Taitung, Taiwan sieht am 4. Mai 2013 den ersten Challenge Taiwan Triathlon. Photo: TEAMChallenge GmbH

Die Challenge Taiwan und Half Challenge Taiwan beginnen mit einem Zwei-Runden Schwimmkurs im Taitung Forest Park Lake, einem ebensolchen Radkurs entlang der Carp Mountains, während der Lauf neben Stadt und Stadtkern entlang der Reisfelder und Uferpromenade führen soll.

Die Challenge Triathlon-Serie umfasst aktuell 17 Rennen. Anfang 2013 soll ein weiteres Event angekündigt werden. Global gesehen sind die Triathlons von TEAMChallenge neben den Ironman und 70.3 Triathlons der World Triathlon Corporation (WTC) und den Events der International Triathlon Union (ITU) mit ihren World Series Events im olympischen Triathlon, die ebenfalls Altersklassensportler zulassen, die einzige mehr oder minder konkurrenzfähige Weltserie. Besonderheit bei der ITU-Serie sind unterschiedliche Eigentümer der verschiedenen Triathlons und tournusmäßig wechselnde Veranstaltungsorte.

WTC und TEAMChallenge buhlen mal mehr oder minder intensiv um die Gunst der Standorte. Während die WTC in Cairns einen von den den Kollegen der Challenge in Australien etablierten Standort abluchste, revanchierte sich die Challenge mit dem Takeover des traditionellen Penticton Triathlons in Kanada. Beiden Veranstaltern gemein ist der anhaltende Wachstumskurs, wobei sich die WTC bereits kurzfristig von dem ein oder anderen Veranstaltungsort nach kurzer Zeit verabschiedete und allgemein erste Anzeichen von zu schnellem Wachstum zeigt.

Pressemitteilung TEAMChallenge GmbH vom 17.12.2012:

Nächste Station Taiwan

Mit dem Challenge Taiwan auf der Langdistanz und einem zusätzlich angebotenen Challenge Half Taiwan, die beide am 4. Mai 2013 Premiere feiern, baut die Challenge-Family ihr neues Engagement in Asien aus und fügt dem Rennkalender 2013 – nach dem kürzlich erfolgten Launch des Challenge Laguna Phuket Tri-Fest – zwei weitere spektakuläre Wettkämpfe hinzu. Damit betritt das Rother Familienunternehmen wieder Neuland: In ganz Asien gibt es – mit Ausnahme von zwei, drei kaum bekannten Veranstaltungen – bislang noch keine Triathlon-Langdistanz.

In und um die 110.000 Einwohner-Stadt Taitung an der tropischen Ostküste der Insel Taiwan (Republik China) werden die Athleten perfekte Wettkampfbedingungen vorfinden. Taitung ist bekannt für seine heißen Quellen, als Paradies für Surfer und nicht zuletzt für die atemberaubende Schönheit der Landschaft, die der Gegend den Beinamen „Garten Taiwans“ eingebracht haben. Die Athleten schwimmen in einem fließenden See im Taitung Forest Park, danach folgt die sanft-hügelige Radstrecke über zwei Runden, die im Norden zwischen den sich erhebenden Carp Mountains und der eindrucksvollen Küstenlinie des Pazifischen Ozeans hindurchführt. Unterwegs kommen die Radler durch mehrere traditionelle taiwanesische Dörfer. Der Laufkurs verbindet das kulturelle Zentrum Taitungs mit idyllischen Abschnitten durch Reisfelder und Orchideenhaine, bevor es auf die quirlige und lebendige Ozeanpromenade geht.

Die Halbdistanz wird zusätzlich zum Langdistanzrennen auch deshalb angeboten, um alle Leistungsklassen anzusprechen und insbesondere Athleten aus dem asiatischen Raum auch eine Annäherung an die klassische Langdistanz zu ermöglichen. Auch Staffelplätze wird es in beiden Wettbewerben geben.

[...]

„Challenge-Family füllt große Lücke“
Nicht nur in Taiwan, sondern im gesamten asiatischen Raum gebe es, wie der örtliche Renndirektor Kent Wong und Challenge Family-CEO Felix Walchshöfer übereinstimmend feststellten, eine große Nachfrage nach neuen, qualitativ hochwertigen Rennen. Insbesondere Taiwan sei ein wichtiger Wachstumsmarkt auf dem Kontinent. „Die Challenge-Family mit ihrem Fokus auf Athletenorientierung und höchste Wettkampfqualität füllt hier eine große Lücke“, so Wong. Die Triathlon-Begeisterung auf der Insel erlebe derzeit einen regelrechten Boom. Zudem seien die Nähe zu Hongkong und die leichte Erreichbarkeit Taiwans aus dem gesamten asiatischen Raum beste Voraussetzungen, den Challenge Taiwan schnell und nachhaltig zu etablieren.

„In unseren strategischen Überlegungen spielt der Markt Asien in den nächsten Jahren weiterhin eine ganz herausragende Rolle“, so Felix Walchshöfer, „und Taiwan ist die perfekte Destination für die erste Langdistanz. Ganzjährig angenehme Temperaturen, die außerordentliche Schönheit des Landes und die entspannte Atmosphäre machen den Start auch für Athleten aus Europa zum puren Vergnügen. Wir laden alle Triathleten ein, diese außergewöhnliche Erfahrung mit dem berühmten „Challenge-Spirit“ selbst zu erleben“.

Maßvolle und geplante Expansion der Weltserie
Mit den beiden neuen Events auf Taiwan wächst die Challenge-Family nunmehr auf insgesamt 17 Wettkämpfe. Vorausgegangen war ein langer und intensiver Vorbereitungsprozess, der schließlich in eine maßvolle und geplante Expansion der Weltserie münden konnte. Zu Beginn des neuen Jahres wird es noch eine weitere Überraschung für die Athleten geben.

Die Meldelisten für den Challenge Taiwan in der Lang- und Halbdistanz sind bereits geöffnet. Anmeldung und Infos: www.challenge-taiwan.com. [1]

[1]: Challenge-family.com/news/newsmeldungen/2012-12-17-01.html

Sonntag, 16. Dezember 2012

Doping: Mountainbiker Frederik Zierke verstorben

Frederik Zierke, einer der erfolgreichsten Mountainbike Amateure der Masters Klasse in Deutschland ist bereits am 10. September 2012 am Dopingmissbrauch mit Erythropoetin (EPO) verstorben. Die zuständige Staatsanwaltschaft räumt Fehler bei der Aufarbeitung des Falles ein.
Der MTBer Frederik Zierke starb an den Folgen von Doping. Photo: Schwäbische.de
Wie der Spiegel in seiner Online-Ausgabe berichtet, befand sich im Haushalt des Sportbetrügers ein ganzes Arsenal an gängigen und vergleichsweise einfach zu erwerbenden Mitteln, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen: Neorecormon (EPO der 2. Generation), Winstrol (Anabolikum), Testosteron, Corotrop (Herzmittel zur Blutgefäßweitstellung) und Caniphedrin (Ephedrin). Caniphedrin wird bei Hunden gegen Harninkontinenz eingesetzt. Im Doping wird das Medikament als Aufputschmittel und Stimmungsaufheller vor intensiven Trainingseinheiten oder Rennen missbraucht.

Sportlich war der erst 2011 von Frankfurt nach Leutkirch ins Allgäu gezogene gebürtige Niederländer zuletzt mit dem ehemaligen Radprofi und Triathleten Kai Hundertmarck bei MTB-Events im Einsatz.[1]
Hundertmarck selbst wurde von den damaligen Renndirektoren und Inhabern Kurt Denk und Kai Walter nach einem Disput um eine sogenannte "Eidesstattliche Versicherung" (Erklärung) vom Ironman Frankfurt und Ironman 70.3 Wiesbaden im Jahr 2007 auf Lebenszeit gesperrt. Ein damals auch juristisch einmaliger Schritt der Rennveranstalter, die mit der "EV" für eine größere Absicherung des Events gegen mögliche Dopingmanipulationen sorgen wollten. Eine breite moralische und juristische Diskussion in den Fachmedien und regionalen Tageszeitungen folgte im Anschluss.

Für den Triathlonsport Relevanz hat der Tod Zierkes, weil er sich in einem Interview mit der Online-Ausgabe der Schwäbischen Zeitung als Gründer einer MTB-Sparte des teamTBB bezeichnete. Dieses habe er Anfang August 2011 initiiert: "Wir sind allerdings kein Profi-Team und nicht auf Siege aus." [2]
Auf der Website des international erfolgreichen Triathlon-Teams gleichen Namens und den unterstützenden Triathlon-Shops tauchte Zierke jedoch zu keiner Zeit auf. Für Alex Bok, Kopf von Team und Shop-Kette ist "der Name neu", wie auch für teamTBB-Coach Brett Sutton. Offensichtlich gab es im Sommer 2011 eine kurze Zusammenarbeit in einem Franchise-Radshop in Leutkirch. Dieser firmiert aber bereits seit September des gleichen Jahres unter einem neuen Namen und Gesellschafter. Joseph Spindler, aktueller Ansprechpartner für den deutschen Shop und reguläres Mitglied des teamTBB beschreibt diesen Zeitraum auch mit "Ende der geschäftlichen Beziehung".

[1]: Spiegel.de/sport/sonst/radsportler-im-allgaeu-tot-aufgefunden-a-873104.html
[2]: Schwaebische.de/region/allgaeu/leutkirch/stadtnachrichten-leutkirch_artikel,-Radrennen-sind-Schmerzen-_arid,5119580.html

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Rechtsstreitigkeiten zwischen Cologne Triathlon und NRW Triathlon Verband binden für Modernisierung benötigte Ressourcen

Robert Stabrey kommentiert das sportpolitische Geschehen im Nordrhein Westfälischen Triathlon Verband (NRWTV) auf den Plattformen 3athlon.org oder Dnf-is-no-option.com seit Jahren. Der jüngste Verbandstag des größten Verbands der Deutschen Triathlon Union (DTU) bietet einen guten Grund diese Tradition fortzuführen. Hauptaugenmerk liegt dabei auf den strukturellen Herausforderungen des Verbands und dem aktuellen Rechtsstreit mit dem Veranstalter des Cologne Triathlon Weekends, dessen juristische Vertretung die ehemalige DTU-Präsidentin Claudia Wisser übernommen hat. Der vorläufige Kulmunationspunkt dieses Disputes ist für Anfang Januar 2013 vor einem ordentlichen Gericht terminiert. Schon jetzt sei darauf hingewiesen, dass der NRWTV unter aktuellen Voraussetzungen startende Triathleten sperren kann und dies - so der Tenor des Verbandstages - mit Unterstützung der Delegierten augenscheinlich auch konsequent umsetzen wird:

Kostenintensive Streitereien vor Gericht binden derzeit wichtige Ressourcen des größten Verbandes innerhalb der DTU. Screenshot: NRWTV

Bericht Verbandstag des NRWTV in Kamen

Auf dem Verbandstag des NRWTV am 8. Dezember 2012 wurden die Vereinsdelegierten umfassend über die bislang im laufenden Rechtsstreit mit Veranstalter Jeschke & Friends (Cologne Triathlon Weekend) aufgewendeten Anwalts- und Gerichtskosten informiert. Diese beliefen sich auf bislang 41.000 EUR und man rechnet für das noch nicht beendete Jahr mit weiteren Kosten in der Größenordnung zwischen 5.000 und 10.000 EUR. Am 18. Januar 2013 soll das zuständige Oberlandesgericht (OLG Köln) über die einstweilige Verfügung gegen den NRWTV vom April in einem Revisionsverfahren erneut entscheiden. Juristisch abgesichert ist, dass der NRWTV grundsätzlich Triathleten mit einer Wettkampfsperre belegen darf, denen Verstöße gegen die DTU-Sportordnung nachgewiesen werden können.

Aufgrund der bei der Budgetierung Ende 2011 nicht erwarteten Anwaltskosten, hat sich der Verband seit August eine Haushaltssperre auferlegt. Für 2013 wird mit weiteren Gerichtskosten kalkuliert, Zuwendungen für diverse Trainingsmaßnahmen wurden gestrichen.

Präsidentin Sonja Oberem zog ein ernüchterndes Fazit ihres ersten Amtsjahres. Ihre erst Ende November gegründete Oberem Sport Service GmbH übernimmt vom NRWTV die Ausrichterrolle für den T3-Triathlon in Düsseldorf. Auf die Position des im Juli zurückgetretenen Schatzmeisters Hubert Gilgenrainer rückt nun auch mit deutlicher Mehrheit ratifiziert Horst-Dieter Völker aus Iserlohn.

Kommentar NRWTV: Die Hoffnung stirbt zuletzt


Kosten für Rechtsanwälte, Vergleiche und Gerichtsverfahren sollten normalerweise keine größeren Ausgaben im Jahresbudget eines Breitensportvereines oder Landessportverbandes sein. Beim NRWTV werden sich die diesbezüglichen Ausgaben am Jahresende auf etwa 50.000 Euro aufsummiert haben. Dies sind fast 10 % des Gesamthaushalts, zieht man die sich fast ausgleichenden Einnahmen und Ausgaben für den Düsseldorfer Citytriathlon ab.

Die ernüchternde Bilanz, welche Sonja Oberem nach einem Jahr Präsidentschaft diesbezüglich zog, kann man dabei sehr gut nachvollziehen. Die offen vorgetragene Verärgerung vieler Vereins- und Veranstaltungsdelegierter auf dem Verbandstag in Kamen sind ein Zuspruch für sie und den Vorstand, lösen das Problem aber nicht. Dieses ist der noch nicht beigelegte Rechtsstreit mit Jeschke & Friends, dem Veranstalter des seit einigen Jahren mit Cologne Triathlon Weekend (CTW) titulierten Köln-Triathlon. Der nächste Gerichtstermin wäre am 18. Januar an dem sich das OLG Köln in einem Revisionsverfahren mit der Frage beschäftigt, ob die einstweilige Verfügung gegen den NRWTV Bestand hat. Bleibt dies so, darf der Verband als Hüter der DTU-Sportordnung zwar grundsätzlich sanktionieren, sprich Athleten sperren, dies jedoch nicht im Vorfeld eines von ihm nicht genehmigten Events offen androhen und damit den Veranstaltungsmarkt beeinflussen.

Hierbei muss man dem NRWTV zunächst vorhalten, das er bei der verwaltungstechnischen Genehmigung von Veranstaltungen gemäß DTU-Sportordnung zuletzt kaum etwas maßgeblich verbessert hat. Schon vor vier Jahren wurden die sich häufenden disziplinarischen Fehltritte einzelner Athleten, Kampfrichter und Zuschauer sowie die teilweise dürftig abgewickelten Veranstaltungen von ihm selbst angeprangert. Heuer in Kamen wurde darüber geklagt, dass sich die Zustände weiter verschlimmert haben, mit tätlichen Auseinandersetzungen unter Aktiven, anwaltlichen Drohschreiben sich benachteiligt fühlender Athleten, frustrierten Kampfrichtern und desorientierten Helfern. Hätte man sich intensiver mit den schlechten Veranstaltungen und deren mangelhafter Konzepte beschäftigt und diese im darauffolgenden Jahr nur unter erfüllten Auflagen genehmigt, wäre das Preis-Leistungsverhältnis bezogen auf die Startgeldabgaben vom Landgericht Köln in erster Instanz sicher besser bewertet worden.
Der Verband und die meisten Vereinsdelegierten werfen der säumigen Jeschke & Friends den Bruch einer Vereinbarung vor, die für das Jahr 2012 mit der Neuregelung, sprich Senkung der Veranstalterabgaben getroffen wurde. Beim CTW 2011 war noch die alte 10%-Abgabe von den Startgeldeinnahmen plus Tageslizenzen angesetzt, die der Veranstalter  nicht im ganzen Betrag von vormals 30.000, später 20.000 Euro zahlen will oder kann. Auch ein allenfalls mittelmäßig wirtschaftender Veranstalter hätte mit dem Wissen der für ihn deutlich günstigeren und auch von ihm per Enthaltung nicht abgelehnten neuen Abgabenordnung wenigstens noch einmal die Zähne zusammenbeißen können – so wie er dies auch als aktiver Athlet hin und wieder tut.

Am Ende der Diskussionen in der Sportschule Kaiserau war es richtig, dass die Verbandstagsdelegierten beide Parteien darauf drängten sich zu vergleichen, und das schleunigst. Hier steht Jeschke & Friends ganz besonders unter Druck, will man verhindern, dass sich die Teilnehmerzahlen für die in 2013 geplanten Events nicht entscheidend zurückentwickeln. Eine Hängepartie für die Athleten mit vorübergehender geheimer Einigung, wie für das CTW in diesem Jahr, kann und darf es nicht mehr geben.
Für den NRWTV gilt es zu verhindern, dass die neue Abgabenordnung von anderen Veranstaltern unterlaufen wird, trotz angesprochener Besserstellung. Spätestens hier sind auch alle anderen Landesverbände betroffen, zumal ihnen die Startgeldabgaben seit diesem Jahr alleine zustehen.

Die eigentlich zu knackende Nuss schwebt jedoch über allem. Zugrunde liegt die Dimension, die der Triathlonsport mittlerweile erreicht hat. Diese schreit geradezu nach mehr Professionalität auf der Ebene der mitgliederstarken Verbände. Diese wiederum ist nur mit fest angestellten und gut ausgebildeten Mitarbeitern zu erzielen, insb. in den Teilbereichen Verwaltung, Finanzen und Recht. Zwangsläufig höhere Budgets sind die Voraussetzung dafür. Da die 16 einzelnen Landesverbände sich diese derzeit allesamt nicht leisten können, bleiben nur Zusammenschlüsse, wie von Kai Baumgartner erstmalig 2008 gefordert [1], und damit der Abschied vom Föderalismus. Ein immer wieder mal eingeworfener Vorschlag, die Landesverbände auf 4-6 Regionalverbände zu vereinen muss umgesetzt werden, sonst stirbt die Hoffnung irgendwann wirklich. Die Hoffnung dass alle wieder fair miteinander umgehen, inner- und außerhalb der Wettkämpfe.

Gastbeitrag von Robert Stabrey, Pulheimer SC

[1]: Dnf-is-no-option.com/2008/02/quo-vadis-deutsche-triathlon-union.html

International Triathlon Union zeigt Streckenvideo vom Kitzbühler Horn

Die International Triathlon Union (ITU) hat das Streckenvideo für das Elitefeld und das Rennen der Agegrouper aus Kitzbühel auf Youtube eingestellt. DNF-is-no-option.com berichtete am 6. Oktober als erstes Fachmedium weltweit von der sich anbahnenden kleinen Revolution, als sich die ITU gemeinsam mit dem lokalen Veranstalter dazu entschied eine anspruchsvolle Strecke aus dem örtlichen Begebenheiten zu zaubern.


Das Ergebnis inklusive einer Fahrt im Zeitraffer auf das Kitzbühler Horn kann sich sehen lassen. Die ITU wertet mit der neuen Streckenführung das Radfahren dramatisch auf und bietet ernsthaften Ausreißversuchen der Bergziegen unter den Triathleten eine echte Chance ein Rennen der World Championship Series zu prägen und für sich zu entscheiden. Damit dürfte die gelegentlich an Spannung etwas ärmere zweite Disziplin eine erhebliche Aufwertung erfahren, sofern die Elite-Triathleten mitspielen.

[1]: Dnf-is-no-option.com/2012/10/triathlon-kitzbuhel-vereint-uber-sprint.html
[2]: Dnf-is-no-option.com/2012/10/international-triathlon-kundigt-termine.html
[3]: Triathlon.org/news/article/kitzbuehel_debuts_one_of_the_toughest_triathlon_courses_in_the_world/

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Paralympics Rio 2016 werfen Schatten voraus: Kooperation zwischen dem Deutschen Behindertensportverband e.V. und der Deutschen Triathlon Union e.V.


Die paralympischen Spiele von Rio 2016 werfen ihren langen Schatten voraus. Unter dem Hintergrund der Aufnahme von Triathlon in die "Paralympics" haben die Deustche Triathlon Union (DTU) und der Deutsche Behindertensportverband (DBS) eine stärkere Kooperation angekündigt. Abgesehen vom Spitzensport ist durch vielerlei technische und andere Hilfestellungen ein signifikanter Zuwachs körperlich oder geistig beeinträchtigter Ausdauersportler und Triathleten zu verzeichnen. Die zuständigen Landessportbünde oder der DBS bieten vielfältige Hilfestellungen für eine bessere Integration von behinderten Sportlern in den Trainingsbetrieb des lokalen Triathlonvereins.
Die Paralympics von Rio werfen ihre Schatten voraus. Freuen sich über die zukünftig ausgeweitete Zusammenarbeit (v.l).: Dr. Karl Quade (Vize-Präsident DBS), Dr. Martin Engelhardt (Präsident DTU), Reinhold Häußlein (Vize-Präsident DTU) und Friedhelm Julius Beuchert (Präsident DBS)

DTU: Kooperation zwischen dem Deutschen Behindertensportverband e.V. und der Deutschen Triathlon Union e.V.


Der Deutsche Behindertensportverband e.V. (DBS) und die Deutsche Triathlon Union e.V. (DTU) werden zukünftig noch enger kooperieren. Als Basis für dieses Vorhaben haben die Verantwortlichen beider Verbände einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, in dem für den Bereich des paralympischen Leistungssports einige Aspekte geregelt wurden. Hintergrund ist auch, dass bei den nächsten Paralympischen Spielen in Rio 2016 der Triathlon erstmals Wettkampfsportart sein wird.

„Wir können uns über gleich zwei sehr positive Entwicklungen freuen“, sagte entsprechend Dr. Martin Engelhardt, Präsident der DTU. „Einerseits über den Umstand, dass wir unsere junge Sportart Triathlon 2016 auch bei den Paralympics erleben dürfen. Andererseits über den konstruktiven Austausch mit dem DBS und der nunmehr schriftlich manifestierten Zusammenarbeit.“

Bestandteil dieser Vereinbarung sind in erster Linie die Regelungen hinsichtlich der Vertretungen in den jeweiligen internationalen Sportorganisationen und die Zuständigkeiten mit Blick auf die leistungssportlichen Aspekte. „Mit dieser Kooperation gehen wir gemeinsam den ersten wichtigen Schritt in Richtung Paralympische Spiele in Rio 2016. Hinsichtlich ihrer Vorbereitung wissen unsere Athleten damit zwei starke Verbände an ihrer Seite“, freute sich auch DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher.

Drei DTU-Para-Athleten in DBS-Kader eingestuft
Relevant sind die neuen Bestimmungen aktuell vor allem für drei Para-Triathleten: Martin Schulz, Ralf Arnold mit seinem Guide Martin Schmidkte und Lars Hansen sind vom Deutschen Behindertensportverband in den nationalen Kader für Para-Triathlon eingestuft worden. Schulz wird im kommenden Jahr dem A-Kader des DBS angehören, Arnold, Schmidtke und Hansen dem B-Kader.

Hintergrund
Der Deutsche Behindertensportverband e.V.
Der DBS ist der Fachverband für den Reha-, Breiten- und Leistungssport von Menschen mit Behinderung und Nationales Paralympisches Komitee für Deutschland. Der DBS erfüllt den Zweck, den Behindertensport als ein Mittel der Rehabilitation und gesellschaftlichen Integration zu fördern und einzusetzen und jedem Menschen mit Behinderung die Teilnahme am Sport im Prozess der Rehabilitation sowie unter dem Aspekt der medizinisch begleiteten Gesundheitsförderung zu ermöglichen. Der DBS ist Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), im Internationalen Paralympischen Komitee (IPC), im European Paralympic Committee (EPC) sowie in weiteren internationalen Behindertensportverbänden (z.B. CP-ISRA, IBSA, INAS-FID, IWAS).

Dienstag, 11. Dezember 2012

Mitgliederversammlung des DOSB spricht sich gegen Anti-Doping-Gesetz aus

Die Mitgliederversammlung des DOSB hat sich gegen ein echtes Anti-Doping-Gesetz ausgesprochen. Selbst engagierte Vorträge aus der Praxis, etwa durch Katja Mühlbauer mit zweieinhalb Jahren Erfahrung bei der Münchener Schwerpunktstaatsanwalt Doping fanden keine Mehrheit für den überfälligen Schritt. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung vom 09. Dezember. [1]

Der Deutsche Leichtathletik Verband (DLV) und die Deutsche Triathlon Union (DTU) unterstützen die Initiative für ein Anti-Doping-Gesetz. Bei etwa 130 Millionen Euro jährlicher Förderung sollten sich die organisierten (olympischen) Sportarten vielleicht beständig mit dem Thema, dem Selbstverständnis und der öffentlichen Wahrnehmung der von ihnen geförderten Spitzensportler auseinandersetzen. Mehr Transparenz ist im organisierten Sport überfällig. Dazu gehört auch ein Anti-Doping-Gesetz, das die Lücken zu den derzeitigen mit kleinen Mängeln behafteten Vorreitern Italien und Frankreich schliessen hilft.

[1]: Sueddeutsche.de/sport/mitgliederversammlung-des-dosb-keine-freude-am-fortschritt-1.1545960

Bayerischer Triathlon Verband berichtet vom außerordentlichen Verbandstag in Titting-Emsing

Der Bayerische Triathlon Verband (BTV) hat auf seiner Website einen Bericht [1] vom außerordentlichen Verbandstag mit Neuwahlen und Neuausrichtung der Verbandspolitik veröffentlicht. Zum Abrunden des durch die quasi in Echtzeit auf Dnf-is-no-option.com publizierten Kurzberichte [2, 3] mit detailliertem Hintergrund folgt nun die erste offizielle Pressemitteilung:

Bayerischer Triathlonverband stellt die grundsätzlichen Weichen für eine Rückkehr zur DTU


Am 8.Dezember 2012 fand in Titting-Emsing ein außerordentlicher Verbandstag statt, bei dem die Delegierten im Kern darüber abzustimmen hatten, ob der Bayerische Triathlonverband in Zukunft als eigenständiger Verband außerhalb des Bundesdachverbandes DTU firmieren sollte oder eine zeitnahe Rückkehr in die DTU anzustreben ist, verbunden mit Akzeptanz der aktuellen DTU-Satzung und Gebührenordnung.

Die entscheidende Abstimmung führte zu einem deutlichen Votum der anwesenden Delegierten gegen den bayerischen Sonderweg und für die Wiederaufnahme des BTV als ordentlicher Landesverband der DTU. Unter den neu geschaffenen Voraussetzungen gehen wir davon aus, dass die bayerischen Triathleten in 2013 DTU-Startpässe über ihre Heimatvereine in Bayern beziehen werden können. Nach Festlegung dieser als 7. Tagesordnungspunkt wichtigsten Richtungsentscheidung des Verbandstages fanden turnusgemäße Neuwahlen des Verbandspräsidiums statt. Der bisherige Amtsinhaber Peter Pfaff stand nicht mehr zur Wahl und es bewarben sich der Oberfranke Tobias Heinze sowie der Oberpfälzer Pierre Jander um den vakanten Präsidentenposten. Bei dieser Wahl entschieden sich die bayerischen Vereinsdelegierten mit knapper Mehrheit für einen personellen Neuanfang mit Tobias Heinze. Die weiteren neugewählten Präsidiumsmitglieder sind:


  • Vizepräsident: Dr. Harald Funk
  • Schatzmeister: Max Dachauer
  • Sportwart: Christian Ruttor
  • Jugendwart: Pierre Jander
  • Ausrichtervertreter: Jan Peter Lassen
  • Regelbeauftragte Nord/ Süd: Georg Welsch/ Bernd Stühlein
  • Schriftführer: Christian Wierer
  • Sprecher der Bezirke: Gerd Rucker

Wie bereits vor der Wahl angekündigt stellte das neugewählte Präsidium anschließend separat den Punkt [Anm. d. Red.: formal handelt es sich um einen länger zurückliegenden Antrag des Bezirks Mittelfranken] zur Abstimmung, ob die laufende [diedie laufende] Berufung im Klageverfahren gegen die DTU seitens des BTV zurückgezogen werden sollte, um einerseits keine weitere Zeit zu verlieren und andererseits die zukünftigen Verhandlungen mit der DTU hinsichtlich einer zeitnahen Wiederaufnahme des BTV in den Bundesdachverband nicht durch weiter schwelende juristische Auseinandersitzungen zu blockieren.

Als zusätzliches Zeichen der zukünftigen Neuausrichtung des Bayerischen Triathlonverbandes im Hinblick auf die von Heinze in seinem Wahlprogramm angekündigten Eckpunkte größerer Basisnähe und mehr Transparenz bei relevanten Entscheidungsprozessen fassten die Verbandsdelegierten auch noch den Beschluss, einen Vertreter der Bezirksverbände in Zukunft als stimmberechtigtes Mitglied in das Verbandspräsidium des BTV zu holen. Abschließend wurde ein Zeitrahmen für den nächsten Verbandstag festgelegt, der im Zeitraum Februar/ März 2013 stattfinden sollte und in dessen Rahmen dann auch eine neue Gebührenordnung, die in den nächsten Wochen von der neugewählten Verbands-Führung im Detail auszuarbeiten ist[, verabschiedet werden]. Auf Einladung des BTV mit anwesend beim Verbandstag in Titting/Emsing war auch der Präsident der Deutschen Triathlon-Union Dr. Martin Engelhard sowie der DTU-Geschäftsführer Matthias Zöll, die sich im Rahmen der Sachdiskussionen offen für sämtliche bei den Delegierten aufkommende Fragen hinsichtlich des Finanzbedarfs des Dachverbandes und den Beschlussabläufen beim Ausschluss des BTV durch die anderen Landesverbände vor wenigen Monaten zeigten.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der außerordentliche Verbandstag trotz aller zum Teil auch engagiert geführten Sachdiskussionen und der bekannten unterschiedlichen Positionen zu den bekannten verbandspolitischen Problemfeldern von einem Klima der Sachlichkeit und dem erkennbaren Bemühen aller Beteiligten um eine generelle Annäherung geprägt war.

Die Bayerischen Triathleten haben allen Grund optimistisch in die Zukunft des Triathlonsports in Bayern zu blicken und können sich voraussichtlich bald wieder auf das Wichtigste, nämlich auf die Ausübung des Triathlonsports, egal ob auf bayerischen oder außerbayerischen Wettkämpfen, konzentrieren!

Sonntag, 9. Dezember 2012

Die Krux des Ehrenamts und wirtschaftlicher Abhängigkeiten am Beispiel Roland Knoll

Roland Knoll ist ein verdienter Elite-Triathlet und erfolgreicher Trainer. Schließlich fällt der für die Deutsche Triathlon Union (DTU) größte Erfolg, die Goldmedaille von Jan Frondeo bei den olympischen Spielen von Beijing in seine Mitverantwortung. Bei der Analyse der sportpolitischen Manöver des außerordentlichen Verbandstages des Bayerischen Triathlon Verbands (BTV) soll nur exemplarisch ein einzelner Aspekt herausgegriffen werden. Er verdeutlicht plastisch, über wie wenig Handlungsfreiraum das Team um den politisch gescheiterten Ex-Präsidenten Peter Pfaff verfügte.
Roland Knoll, ehemaliger Trainer der Deutschen Triathlon Union wird zukünftig im Österreichischen Triathlon Verband und Bayrischen Triathlon Verband Aufgaben übernehmen. Daneben kandidierte er für einen Tag als Vizepräsident des BTV. Photo: Felix Rüdiger
Knoll, designierter Honorar-Trainer des BTV und von TriAustria sollte sich in der geplante Rolle des BTV-Vizepräsidenten und "Sidekicks" von Präsidentschaftskandidat Pierre Jander allen Ernstes im weiteren Sinne selbst kontrollieren. Eine Konstellation, die in der Nachbetrachtung reichlich bizarr anmutet. Wie unter solchen Voraussetzungen 120 Stimmen der Delegierten für den Präsidentschaftskandidaten Jander und damit sein Team zusammengekommen sind, bleibt eines der letzten Geheimnisse Tittings. Ebenfalls mysteriös, dass sich arrivierte Trainer wie Knoll und Jander für solchen sportpolitischen Mumpitz haben einspannen lassen. [1-3]

Samstag, 8. Dezember 2012

Tobias Heinze neuer Präsident des Bayerischen Triathlon Verbands

Tobias Heinze ist der neue Präsident des Bayerischen Triathlon Verbandes (BTV). Der Gundelsheimer setzte sich beim rund achtstündigen außerordentlichen Verbandstag in einer knappen Entscheidung mit 129 zu 120 Stimmen gegen Pierre Jander aus Weiden durch. Jander, seit 2009 Landesjugendwart des BTV galt als der Wunschkandidat der scheidenden Präsidiumsmitglieder um den politisch gescheiterten Ex-Präsidenten Peter Pfaff und wurde von BTV-Honorartrainer Roland Knoll vorgeschlagen. Knoll selbst kandidierte für die Position des Vizepräsidenten. Wie dieses Amt der Aufsicht mit seiner Aufgabe als abhängiger Honorartrainer in Einklang zu bringen ist, blieb die Versammlung schuldig. Jander distanzierte sich jedoch bei der Vorstellung der Kandidaten vom Alt-Präsidium, indem er ähnlich wie Heinze für eine schnellstmögliche Rückkehr des BTV in die DTU plädierte.


Weitere Informationen zur Wahl der anderen Präsidiumsmitglieder, Vizepräsident Harald Funk, Schatzmeister Max Dachauer (Wiederwahl), Schriftführer Christian Wierer, den beiden Regelbeauftragten Nord/ Süd Bernd Stühlein und Georg Welsch (jeweils Wiederwahl), Sportwart Christian Ruttor, Jugendwart Pierre Jander (Bestätigung durch Jugendversammlung am Sonntag), Ausrichtervertreter Jan Peter Lassen (Wiederwahl), Sprecher der Bezirke Gerd Rucker (neues Amt mit Stimmrecht im Präsidium), Antrittsrede und Agenda folgen im Laufe der nächsten Tage.


Auf Antrag der Delegierten waren auch DTU-Präsident Dr. Martin Engelhardt und Geschäftsführer Matthias Zöll anwesend, um auf alle aufkommenden Fragen Rede und Antwort zu stehen. Ihre Argumente und die sachliche Diskussionskultur überzeugten letztlich die Versammlung für eine schnelle Rückkehr in die DTU. Diese muss formal durch einen neuerlichen Aufnahmeantrag des BTV auf einem außerordentlichen Verbandstag der DTU im kommenden Jahr stattfinden. Diesbezügliche Termine stehen im Januar oder Februar zur Diskussion, um insbesondere den Aktiven keine weiteren Hindernisse in den Weg zu legen. vom 1. Januar 2013 bis zur Wiederaufnahme können BTV-Athleten, Trainer und Kampfrichter nur eingeschränkt, bzw. gar nicht an den Maßnahmen der DTU (Wettkämpfe, Lehrgänge, Einsätze, etc.) teilnehmen. Daher ist ein Termin in den ersten drei Januarwochen wahrscheinlich.

Hitzige Diskussionen fanden um die Entlastung des Vorstandes statt. Erwartungsgemäß stand die Entlastung des Präsidiums um Pfaff längere Zeit auf der Kippe, weil derzeit noch völlig unklar ist, welche Kosten die letzten Amtsjahre des Ingenieurs verursachen werden. Die Delegierten entschieden sich letztlich für diesen Schritt und einen klaren Cut, um alle Energien auf die Zukunft richten zu können. Durch Entscheidungen des alten Präsidiums möglicherweise entstandene Schäden können zukünftig nur mehr schwer eingefordert werden. Sie müssen von BTV und der Solidargemeinschaft der Triathleten zunächst beziffert und schlussendlich selbst getragen werden.

Einen persönlichen Hintergrundbericht liefert auch Präsident Heinze zu den skurrilen Bemühungen der Seilschaft um Ex-Präsident Pfaff: "Jetzt ging es darum, einen neuen Präsidenten für den BTV zu wählen. Zur Überraschung aller, stellte sich das alte Präsidium mit vertauschten Rollen wieder zur Wahl. Die beiden Posten Präsident und Vizepräsident sollten nun durch den Jugendwart Pierre Jander und den Trainer Roland Knoll besetzt werden. Noch überraschender sollte die Vorstellung des zur Wahl stehenden Kandidaten sein, der nun auf einen völligen Kurswechsel bestand, also nicht wofür er kurz vorher noch eingetreten war, ein eigenständiger BTV, sondern auch das alte Präsidium wolle nun wieder zurück in die DTU. Der andere Kandidat, das war seit einigen Wochen in Insiderkreisen bekannt und seit dem offenen Brief der breiten Mehrheit, war Tobias Heinze. So ging der Verbandstag in die Personenwahl und wählte das alte Präsidium entgültig ab und somit Tobias Heinze als Präsidenten des BTV für die nächsten vier Jahre."[1]

[1]: Tricamp.de/blog/entry/was-lange-wahrt-wird-endlich-gut-oder-btv-nachrichten-iii.html

Bayerns Delegierte stimmen für eine Rückkehr des Bayerischen Triathlon Verbands in die Deutsche Triathlon Union

Der außerordentliche Verbandstag des Bayerischen Triathlon Verbands (BTV) hat den Antrag des Präsidiums um den zuletzt politisch glücklos agierenden Präsidenten Peter Pfaff mit deutlichen 188 Stimmen (73 Ja-Stimmen, 12 Enthaltungen) abgelehnt. Damit erhält ein noch am heutigen Tage neu zu wählendes Präsidium mit einem neuen Präsidenten den Auftrag die Rückkehr des BTV in die Deutsche Triathlon Union (DTU) vorzubereiten und die Gespräche neu aufzunehmen.

Die Delegierten sprachen sich ebenfalls mehrheitlich für die Rücknahme der Klage im Berufungsverfahren des BTV gegen die DTU aus. In ihr wurden hauptsächlich der Wahl von Dr. Martin Engelhardt zum Präsidenten der DTU und der neu verabschiedeten Abgabenordnung die Rechtmässigkeit abgesprochen. Die Urteilsverkündung ist für Januar 2013 avisiert.

Unter dem Tagesordnungspunkt 7 beantragten Pfaff und sein Präsidium den bestehenden Ausschluß aus der DTU durch Beschluss von 15 Landesverbänden zu akzeptieren: Der abgelehnte Antrag im Wortlaut: "Es wird beantragt, dass der BTV den Ausschluss aus der DTU akzeptiert und als eigenständiger Verband den Triathlonsport in Bayern und für die bayerischen Sportler organisieren wird. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass damit auch die Gebühren ab 2013 durch den a.o. VT genehmigt werden."

Noch im Verlauf der sachlichen und engagierten Diskussion, als sich eine Ablehnung abzeichnete, sollte der Antrag abgeändert und inhaltlich deutlich aufgeweicht werden. Im Ergebnis wäre zum Machterhalt der scheidenden Präsidiumsmitglieder eine zuvor als unveränderbar postulierte Position aufgegeben worden. Argumentative Schützenhilfe erhielt Pfaff in den Diskussionen von Jurist Ralf Eckert, der mit Partnerin Claudia Wisser anwesend war und Shopbetreiber Ralph Schick. Schick, wirtschaftlich mit dem BTV verbandelt, irritierte die Anwesenden durch den Versuch die Versammlung ohne Information oder Einverständnis der Delegierten auf Video aufzuzeichnen.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Peter Pfaff und Tobias Heinze wenden sich in offenen Briefen an die Mitglieder des Bayerischen Triathlon Verbands (BTV)

Peter Pfaff, amtierender Präsident des Bayerischen Triathlon Verbands (BTV) und sein Herausforderer Tobias Heinze haben in umfassenden offenen Briefen im Vorfeld des außerordentlichen Verbandstages des BTV am 8. Dezember 2012 um die Aufmerksamkeit der Triathleten Bayerns gebeten. Die Wahl gilt insofern als richtungsweisend für den BTV, weil mit den jeweiligen Personen zwei unterschiedliche Organisationsmodelle des BTV stehen. Während Pfaff die Separation vom Dachverband Deutsche Triathlon Union (DTU) mit einem Antrag (TOP 7) weiter forcieren möchte, plant Heinze die erneute Aufnahme von Gesprächen mit der DTU und den 15 anderen Landesverbänden, um über einen Wiedereintritt des BTV in die DTU zu verhandeln. 

BTV-Präsident Peter Pfaff kämpft um die Wiederwahl - oder auch nicht.

Peter Pfaff, wegen seines intransparenten Führungsstil in die Kritik geratener Präsident des Bayerischen Triathlon Verbands (BTV) wendet sich in einem umfassenden offenen Brief an die dem Triathlonsport in Bayern verbundenen Aktiven, Funktionäre und Freunde des Sports. In dem Anschreiben versucht Pfaff im Geiste neuer Transparenz neben vielen Sachthemen insbesondere Tobias Heinze, seinen potentiell gefährlichsten Gegenkandidaten auf das Amt des Präsidenten, direkt anzugreifen. Etwaige Interessenskonflikte wegen möglicherweise bestehenden wirtschaftlichen Abhängigkeiten werden konkret von Pfaff benannt.

Natürlich bietet es sich an, den offenen Brief Absatz für Absatz im Detail zu kommentieren, jedoch sollte und muss diese wichtige Recherchearbeit zwecks Faktencheck von den Delegierten vorgenommen werden, um eine objektive Meinungsbildung zu erzielen. Dies gilt in ähnlichem Umfang auch für im offenen Brief verlinkte sachliche Artikel und den offenen Brief von Gegenkandidat Tobias Heinze.

Vielleicht führt Pfaff auch nur einen Stellvertreter-Wahlkampf.

Nach Informationen aus München, die DNF-is-no-option.com seit letzter Woche vorliegen, plant Pfaff nicht erneut anzutreten. Ob eine neue Kraft aus seinem Umfeld, ein Strippenzieher aus der Vergangenheit, eine Marionette oder eine völlig neue Person als alternative Wahloption zu Heinze am kommenden Wochenende antreten wird ist eine der spannenden Fragen. Ebenso, ob es eine der üblichen bayerischen Finten ist. Pfaff ist gelegentlich für eine kleine bauernschlaue Überraschung gut.

Schließlich fädelte er als maßgebliches Mitglied der Präsidentenfindungskommission die Wahl von Claudia Wisser und Ralf Eckert ein, die in unmittelbarer Folge die Deutsche Triathlon Union (DTU) in heilloses Chaos geführt haben. Erst durch das demokratische Votum und die Vertreibung des beruflich und privat liierten Paares durch den amtierenden DTU-Präsidenten Dr. Martin Engelhardt und die Mehrheit der Landespräsidenten konnten die wesentlichen Konflikte ausgeräumt werden.

Wie auch immer die Wahl und die Personalentscheidung und damit die Ausrichtung der Verbandspolitk um die Spitze im BTV ausgehen wird, es liegt ein langer und steiniger Weg vor dem BTV und dem ihm angeschlossenen Mitgliedern.

Offener Brief von Peter Pfaff anlässlich des außerordentlichen Verbandstages am 08.12.12 [1]

Liebe Triathleten, liebe Triathletinnen,
liebe Kampfrichter und Kampfrichterinnen,
liebe Vereinsvertreter,

für kommenden Samstag sind alle bayerischen Triathlonvereine zum außerordentlichen Verbandstag eingeladen - und wir bitten Euch:
nehmt die Chance war, bittet einen Vertreter Eures Vereins, die Interessen bayerischer Triathleten wahrzunehmen.

Eigentlich sollte der BTV stolz auf die Arbeit der vergangenen Jahre zurückblicken: 


  • in keinem Bundesland Deutschlands gibt es - im Verhältnis zur Einwohnerzahl - mehr Triathleten, mehr Vereine, mehr Wettkämpfe
  • wir sind sportlich erfolgreich: z.B. sechs Medaillen bei den deutschen Jugendmeisterschaften '12, Vize-Weltmeisterschaftschaft von Anne Haug vom TV Erlangen u.ä. sprechen eine deutliche Sprache
  • wir stehen wirtschaftlich auf gesunden Füßen


Auch wenn vielleicht nicht in dem Maße wie in Bayern - Triathlon gibt es in ganz Deutschland. 

Und auch wenn wir eigentlich nur eins von sechzehn Bundesländern mit rund einem Achtel der deutschen Bevölkerung sind, haben wir bereitwillig jedes Jahr rund ein Viertel der Beitragseinnahmen des Bundesverbandes DTU gezahlt. Beiträge aus der Tasche aller bayerischen Triathleten - aber die DTU will noch mehr Geld.

Ein Konflikt - auf zwei Sätze reduziert: Aufgabe der Landesverbände ist es, den Haushaltsplan der DTU zu genehmigen und so über einen effektiven und sinnvollen Einsatz des Jahresbudgets von derzeit rund 1,7 Mio € (inkl. Fördergelder) zu wachen. Nachdem der BTV nicht mit einer geänderten Gebührenordnung einverstanden war, eskalierte die DTU die Auseinandersetzung, verweigerte jeglichen Vermittlungsversuch durch neutrale Dritte und schloss den BTV im September aus dem Bundesverband aus.

Wer noch einmal die Details nachlesen will, findet hier z.B. eine sachliche Zusammenfassung der Hintergründe.

Am kommenden Samstag geht es also darum, wie sich der BTV gegenüber der DTU positioniert - und damit auch um unser aller Geld.

Mit der Gebührenerhöhung hätte der BTV zukünftig jährlich 190.000 € Beiträge an die DTU zu finanzieren. Wohin dies führt, zeigen andere Verbände: vor gut zehn Jahren, d.h. 2001 war ein Startpass in Bayern noch für 25 DM erhältlich, seit einigen Jahren kostet er 34 €, dazu kommen noch 3 € jährlich an Abgaben an die DTU. Zum Vergleich: die Niedersachsen nehmen heute bereits 53 € pro Triathlet (40 € Startpassgebühr zzgl. 13 € Jahresgebühr). In Hamburg sind es zwar "nur" 40,50 € - dafür kassieren die Hanseaten sogar schon beim Volkstriathlon 23 € Tageslizenz, auf der Olympischen Distanz 24 €. Will man dort Neulinge im Triathlon eher anlocken oder abschrecken? Wer in Bayern keinen Startpass hat, zahlt beim Volkstriathlon keinen Cent, bei allen anderen Distanzen einheitlich 10 € Tageslizenz.

Wie sieht denn die Zukunft der DTU ohne einen seiner größten Beitragszahler aus? 


  • Während der BTV überwiegend durch ehrenamtliche Kräfte lebt, ist der Stamm bezahlter Mitarbeiter bei der DTU in den letzten Jahren stark angestiegen. Die Versuchung, für Gehaltserhöhungen mal eben die Beiträge anzupassen liegt nahe - Aufgabe der Verbände ist es, über die Verhältnismäßigkeit zu wachen.

Ohne den BTV fehlt der DTU rund ein Viertel seines Budgets - die DTU mit ihrer derzeitigen Struktur wäre komplett handlungsunfähig! 

  • In Bayern gibt's nicht nur die schönsten Seen, höchsten Berge und schönsten Landschaften - unsere Triathlonveranstaltungen zählen nicht ohne Grund zu den beliebtesten in Deutschland. Da die DTU die Zusammenarbeit mit dem BTV verweigert, verbietet ihre DTU-Sportordnung den Triathleten ausserhalb Bayerns zukünftig auch die Teilnahme an bayerischen Triathlons.

Jedes Jahr startet eine fünfstellige Anzahl von Triathleten aus anderen Bundesländern bei uns in Bayern - will die DTU diesen zukünftig verbieten, ihren Sport auszuüben? Gemäß Sportordnung müßte sie diese sogar mit einer Sperre belegen. 


Ein Schelm, wer glaubt, der Ausschluss wenige Wochen vor der turnusmässigen Neuwahl des BTV-Präsidiums wäre Zufall. Die DTU pokert - und setzt darauf, dass sich bayerische Triathleten erpressen lassen. So saß unter den Zuhörern auf dem ordentlichen Verbandstag am 13.10. auch bereits der offizielle "Sonderbeauftragte Projekte" der DTU - auch wenn er zu diesem Zeitpunkt noch regulär Vize-Präsident im Schleswig-Holsteinischen Landesverband war. Mittlerweile hat sich der Kandidat der DTU, Tobias Heinze, der sein Geld u.a. mit der Organisation von Leserreisen für das offizielle Verbandsblatt der DTU "Tri-Time" und Trainingslagern in diesem Umfeld verdient, offiziell um das Amt des Präsidenten des BTV beworben.

Keine Frage: es ist gut, dass es Menschen wie Tobias Heinze gibt, die für die Triathleten ein derartiges Angebot bereitstellen.

Aufgabe des Verbandspräsidenten ist es aber auch, darüber zu wachen, dass mit unseren Mitgliedsbeiträgen keine Vetternwirtschaft betrieben wird. Kann dies jemand leisten, der selbst in nicht unerheblichem Maße direkt von der DTU wirtschaftlich abhängig ist?

Tobias Heinze hat mittlerweile seine Ziele offen gelegt:
Für ihn ist ein sofortiger Beitritt zur DTU alternativlos. Einen Plan B für den Fall, dass die DTU nicht von ihren Vorstellungen abrückt, hat er nicht.

Wer sich ohne Plan B an einen Verhandlungstisch setzt, der verhandelt nicht - der bettelt. 

Haben wir Bayern es nötig, betteln zu gehen?


Deshalb sorgt dafür, dass am 8. Dezember ein Vertreter Eures Vereins beim Verbandstag in Titting-Emsing mit dafür stimmt, dass es diesen Plan B gibt. 


Niemand im BTV war zu irgendeinem Zeitpunkt an einem bayerischen Verband außerhalb der DTU interessiert. Aufgabe eines Verbandes ist es, die Menschen zu vereinen - keine Gräben aufzuwerfen.

Warum gab es den Ausschluss? Der BTV hat 2012 für 4.552 Mitglieder, die ihm die Vereine 2011 namentlich gemeldet hatten, Beiträge entrichtet. Die DTU erhob jedoch im Gegensatz zu den Vorjahren Anspruch auf Beiträge für 11.721 Athleten gemäß der jährlichen Bestandserhebung des BLSV. Zum Vergleich: Björn Steinmetz, baden-württembergischer Präsident hatte 3.110 Mitglieder in seinem LV gemeldet - während die Bestandserhebung seines Landessportbunds 6.785 Triathleten zählt. Martin Engelhardt, vergangenen November noch Präsident des hessischen Landesverbandes hatte 3.282 Mitglieder gemeldet - die Bestandserhebung seines Landessportbundeshatte 5.422 Triathleten erfasst. 

Das ist doch dasselbe? Nein. Björn Steinmetz ist als Sprecher der Landesverbände Präsidiumsmitglied der DTU. Martin Engelhardt ist seit einem Jahr Präsident der DTU. Wer vor diesem Hintergrund die offizielle Pressemitteilung der DTU liest, weiß worum es geht: nicht um ein paar tausend Euro - sondern um Beeinflussung der bayerischen Triathleten, um ein falsches Spiel mit dem Ziel, eine lästige Kontrollinstanz zu eliminieren.

Ein idealer Sportverband funktioniert so, dass der einzelne Athlet gar nicht mitbekommt, dass es ihn gibt, engagierte Menschen organisieren den Sport diskret im Sinne des Sportlers. Die DTU hat stattdessen konsequent versucht, den Konflikt auf den Rücken der Athleten zu verlagern. Im Frühjahr haben wir alle erlebt, wie die DTU zunächst die Auslieferung der Startpässe verweigert hat. Jetzt wird das Gerücht gestreut, bayerische Athleten würden zukünftig gar keine Startpässe mehr erhalten.

Das ist falsch. Der BTV wird auch in Zukunft alles unternehmen, damit für keinen Athleten Nachteile entstehen.

Damit vernünftige Gespräche auf Augenhöhe mit der DTU möglich sind, ist ein Plan B unverzichtbar - und der lautet: der BTV akzeptiert zunächst den Ausschluss durch die DTU.

Diese Vorgehensweise im Interesse der bayerischen Triathleten wird auf dem Verbandstag kommenden Samstag im Detail erläutert werden.

Die groben Eckpunkte sind: 


  • Einen Startpass des BTV gibt es zum Preis von 25 Euro, Zusagen von Veranstaltern außerhalb Bayerns, diesen anzuerkennen und keine Tageslizenzen zu erheben liegen vor.
  • Wer bei Deutschen Meisterschaften starten oder aus anderen Gründen einen DTU-Startpass haben will, kann diesen offiziell über die Geschäftsstelle des BTV zum Preis von 60 € erhalten. Gestreute Gerüchte, dafür müsse man sich einen nicht-bayerischen Verein suchen und zusätzliche teure Mitgliedsbeiträge zahlen, sind falsch.
  • Athleten, die bei Top-Wettkämpfen Preisgeld-berechtigt sein möchten (z.B. WTC), können über den BTV auch einen Elite-Pass für 150 € erhalten.
  • die bisherige Veranstalterabgabe, nach der Triathlon-Ausrichter 10% der Startgeldeinnahmen abzuführen haben, entfällt ersatzlos - wir bitten die Ausrichter, die Reduktion direkt an die Athleten weiterzugeben und damit zukünftig günstigere Startpreise zu ermöglichen.


Es wird auch keine Sippenhaft im Stil der DTU geben: wer einen gültigen Startpass vorweisen kann, muss keine Tageslizenz in Bayern lösen - egal welcher Landesverband dahinter steckt. 

Noch einmal klar und deutlich: niemand im BTV will einen Verband außerhalb der DTU - der Ausschluss des BTV ist ausschließlich auf das Betreiben der DTU zurückzuführen.

Der BTV will eine konstruktive, aber auch kritische Kontrollfunktion innerhalb der DTU wahrnehmen. Deshalb darf eine Verhandlung mit der DTU kein Betteln um Wohltätigkeiten sein, es muss ein Gespräch auf Augenhöhe sein.

Unsere Bitte an Euch alle: unterstützt den Triathlon in Bayern!

Wir bitten um Verständnis, dass Delegierte am Samstag nur gegen Legitimation ein Stimmrecht haben werden. 

Bayerischer Triathlon-Verband

Peter Pfaff
Präsident

[1]: Triathlon-bayern.de/aktuelles/news/article/offener-brief-von-peter-pfaff-anlaesslich-des-ausserordentlichen-verbandstages-am-081212/

Montag, 3. Dezember 2012

Chrissie Wellington beendet Ironman Karriere ungeschlagen

Triathletin Chrissie Wellington (Christine Ann Wellington, * 18.02.1977) hat nach ihrem denkwürdigen Sieg beim Ironman Hawaii 2011, bei dem sie trotz Verletzung mit überragender Lauf- und Energieleistung gewann, ihren Rücktritt erklärt.
Ihr letzter großer sportlicher Auftritt fand im Rahmen der Ironman Triathlon WM 2011 von Kailua-Kona, Hawaii statt. Die Britin bewegt sich mit dem vierten Titel und der Weltbestzeit in einer Liga mit Paula Newby-Fraser (8 Titel) und Natascha Badmann (6 Titel) und den Pendants Mark Allen und Dave Scott bei den Herren. Photo: Larry Rosa
Bereits das letzte Jahr nahm die bei 13 Triathlons auf der Langdistanz ungeschlagene Inhaberin der Weltbestzeit (8:18:13 Std., 10.07.2011, Roth) eine Auszeit. Im vergangenen Jahr konzentrierte sich die Britin auf die Vermarktung ihrer Autobiografie, Vortragsreisen und verschiedene gemeinnützige Veranstaltungen.

Selbst ein Sturz, wenige Tage vor dem Ironman Hawaii 2011 verhinderte trotz starker Abschürfungen und einer Brustmuskelzerrung nicht einen neuerlichen Sieg von Chrissie Wellington. 2012 folgte das Sabattical-Jahr, Ende 2012 der Rücktritt. Die weiblichen Mitbewerberinnen auf die Podiumsplatzierungen werden diese Neuigkeit freudig zur Kenntnis nehmen. Ebenso Skeptiker und Kritiker, die Wellingtons Leistung und Physiognomie mit Doping mit Wachstumshormonen und Leistungsmanipulation assoziiert haben. Photo: Chrissie Wellington

Chrissie Wellingtons Statement vom 03.12.1012:

“Over the past 12 months I have had time to reflect and think, about my past and, of course, also of my future. Being a professional Ironman athlete has been one of the greatest experiences of my life. I have achieved more than I could have ever imagined, and been so fortunate to travel to some beautiful places, compete against the best in the world, and forge many lasting friendships. Those life-changing experiences and memories will stay with me forever.

As an athlete I sought ‘the perfect race’. That race within myself where I dug to the depths mentally and physically, and that hard-fought race with my competitors. The Ironman World Championships in 2011 was the icing on the cake for me as an athlete. It was my ‘perfect race’ and it ‘completed’ me.

My passion for the sport hasn’t waned, but my passion for new experiences and new challenges is what is now burning the most brightly. Hence, I have got to the point where I know that it is right for me to retire from professional Ironman racing. Needless to say this decision has not come easy, but deep in my heart I know it is the right thing for me to do. My future will, of course, involve sport and triathlon – but it will no longer be the axis around which my entire life revolves.

In the past year, since I won the Ironman World Championships, I’ve thoroughly enjoyed being able to dedicate myself to other aspects of my life, including charity work, public speaking, policy development, and of course publishing and promoting my autobiography, ‘A Life Without Limits’. I will keep everyone updated on my future plans via my website – www.chrissiewellington.org and twitter - @chrissiesmiles.

Of course I could not have achieved what I have without the unwavering support of so many people – my family and friends, my manager Ben and the Wasserman team, my amazing coaches, my wonderful, wonderful sponsors who have enabled me to make my passion my career, the race organisers, my fellow pro athletes, the media who have given me such an amazing platform, the volunteers and all the thousands of age groupers around the world.

I will continue to act as an ambassador for a number of my sponsors.

Finally, I would like to take this opportunity to thank every single person that has been part of my Ironman journey, and wish you all the very best for the 2013 season and beyond.”