Mit zwei Top Ten-Resultaten haben die Damen der Deutschen Triathlon Union bei der Triathlon-Europameisterschaft in Alanya ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Anja Knapp (Dettingen) wurde mit der Zeit von 1:56:39 Stunden Sechste und Rebecca Robisch (Saarbrücken) erlief sich mit 1:57:09 Stunden Rang zehn. Neue Europameisterin ist die Niederländerin Rachel Klamer, die nach 1:55:43 Stunden, Vickie Holland (GBR) um zwei Sekunden auf den Silber- und Vendula Frintova (CZE) um zehn Sekunden auf den Bronzerang verwies.
„Das war ein sehr starkes Rennen von beiden Damen“, war Cheftrainer Ralf Ebli zufrieden. „Vor allem kämpferisch war das wirklich überragend, so dass sie die erhofften Leistungen abrufen konnten.“ Mit einem Strahlen hatte auch U23 Bundestrainer Dan Lorang den Zieleinlauf verfolgt. „Das war großer Sport, und Rebeccas Laufen war sensationell.“
Erwartet weit vorne kam Knapp als Fünfte aus dem Wasser und konnte sich so in die 18-köpfige Spitzengruppe einordnen, zu der auch viele der Favoritinnen, wie Frintova, Jessica Harrison (FRA), Klamer, Irina Abysova (RUS), Melanie Hauss (SUI) oder die Britinnen Holland und Vanessa Raw zählten. 50 Sekunden dahinter kam Robisch aus dem Mittelmeer und musste sich so mit der Verfolgung arrangieren. Allerdings war die Saarbrückerin mit nur sieben weiteren Athletinnen in Gruppe zwei, so dass der Vorsprung der Spitze zunächst anwuchs, zwischenzeitlich mehr als 1:30 Minuten betrug und sich am Ende auf 1:28 Minuten belief: auch weil die Führenden sich grundsätzlich einig waren und den starken Läuferinnen unter den Verfolgerinnen wie Robisch keinen Zugriff mehr auf den Medaillenkampf gewähren wollten.
Somit gingen 18 Damen, angeführt nach schnellem Wechsel von Anja Knapp, auf die abschließende Laufstrecke an der türkischen Riviera entlang. Schnell setzte sich das Duo Vendula Frintova und Jessica Harrison etwas ab. Knapp folgte dahinter in einer Sechsergruppe. Allerdings musste die Deutsche diese in Runde zwei etwas davonziehen lassen, so dass die vorderen Ränge außer Sichtweite der Dettingerin gerieten. Mit Platz sechs war sie am Ende aber sehr zufrieden. „Ich habe mich noch ein bisschen müde gefühlt, so dass vielleicht ein wenig mehr möglich gewesen wäre, aber die Platzierung ist in Ordnung.“
Im Kampf um das Podium entwickelte sich eine spannende Entscheidung, da Harrison schnell das Tempo überzogen hatte, und auch Frintova noch einmal aufgelaufen wurde. Damit gingen fünf Frauen nahezu zeitgleich in die finale Runde. In dieser setze sich das spätere Siegertrio vom Rest ab und am Ende sicherte sich im Sprint dann Klamer die EM-Krone.
Robisch war zwar die schnellste Läuferin aus Gruppe zwei, doch war der Rückstand zu groß. Am Ende mit der besten Laufleistung aller EM-Teilnehmerinnen sprang ein toller zehnter Platz heraus. „Im Ziel und nach dem Lauf bin ich zufrieden, aber das Schwimmen hat mich schon ein wenig enttäuscht“, schaute Robisch mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf den Wettkampf, entschied sich aber letztlich für das lachende.
Toller Auftakt durch Laura Lindemann mit Platz zwei
Einen tollen Auftakt hatte am Mittag bereits Juniorin Laura Lindemann aus Potsdam der Deutschen Triathlon Union bescherte. Mit einer beherzten und engagierten Leistung holte sie nach 59:03 Minuten die Silbermedaille. Im Sprintrennen der Juniorinnen musste sie sich nur der Titelverteidigerin Georgia Taylor-Brown (GBR, 58:46 Minuten) geschlagen geben. Dritte wurde die Italienerin Angelica Olmo (59:11 Minuten). „Laura hat ihren starken Saisoneindruck bestätigt. Glückwunsch zu dieser Leistung, die sehr engagiert und auch taktisch reif war“, sagte DTU-Cheftrainer Ralf Ebli nach dem Rennen. „Vor allem, dass sie nach der Flucht auf dem Rad im Schlussspurt noch einmal zulegen und neue Kräfte mobilisieren konnte, ist aller Ehren wert. Lob und Glückwunsch auch an die Heimtrainer.“
Für die beiden Freiburgerinnen Laura Sprißler (1:01:30 Minuten) und Sarah Wilm (1:02:10 Minuten) lief das Rennen etwas unglücklich. Sprißler erhielt nach dem Radfahren eine Zeitstrafe und erlief sich letztlich noch Rang 20. Wilm verpasste nach dem Schwimmen eine Radgruppe, musste so hinter dem Feld herfahren und kam mit der schnellsten Laufzeit (17:16 Minuten) noch auf Rang 23. Die jüngste im DTU-Bunde, Charlotte Ahrens (Rostock, 1:02:59 Minuten), erreichte bei ihrem ersten EM-Auftritt einen achtbaren 28. Platz. „Laura hatte etwas Pech nach guten Schwimmen und Radfahren“, hatte Ebli Mitgefühl mit der jungen Athletin. „Und Sarah war im Schwimmen leider zu spät dran. Da ist es lobenswert, dass sie trotz großen Rückstandes noch die beste Laufzeit hingelegt hat. Und unsere Jüngste, Charlotte Ahrens ist beim internationalen Debüt absolut im Rahmen mit dem, was sie hier geboten hat.“