Fast jeder engagierte Ausdauersportler hat diese Situation bereits so oder so ähnlich erlebt. Einige Sportler diskutieren vor dem Start eines Rennens oder besonders harten Trainingseinheiten den Gebrauch von Schmerzmitteln. Oder Einsteiger recherchieren aus Respekt vor Distanz, Schweinehund und zu erwartender Schmerz- und Seelenpein die ein oder andere legale Abkürzung der gesteuerten Risiko- und Selbstüberwindung.
Schmerzmittel im Sport stellen ein Risiko im Missbrauchsfall dar. Photo: Public domain |
Der Einsatz von Schmerzmitteln ohne gewichtige medizinische Indikation bewegt sich aus verschiedenen Gründen dicht an der Grenze von Doping. Nicht zum ersten Mal warnen Sportethiker oder Mediziner vor dem Einsatz von Schmerzmitteln aus der Gruppe von Cox2-Hemmern, bzw. vergleichbar wirkenden Medikamenten.
Aktuell verweist hochoffiziell die EU-Behörde EMA vor dem steigenden Risiko für das Herz- und Kreislaufsystem am Beispiel von Diclofenac, wie SpOn mitteilt: "Das Arzneimittelsicherheitskomitee der Ema begründet seine Warnung damit, Diclofenac sei hinsichtlich der Risiken für Herz und Kreislauf vergleichbar mit den sogenannten Cox-2-Inhibitoren. Der bekannteste Vertreter dieser Gruppe ist Rofecoxib, bekannt unter dem Namen Vioxx. Hersteller MSD Sharp & Dohme musste das Schmerzmittel 2004 vom Markt nehmen, nachdem in einer Studie ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle bekannt geworden war."
Für gesunde Sportler die besonders belastenden Wettkampf- und Trainingssituationen ausgesetzt sind, können unabhängig von den auf die dauerhafte Einnahme von Cox2-Inhibitoren verwendeten Zahlen der Behörde, auch geringere und sporadisch eingesetzte Medikation ein Risiko darstellen.
Unabhängig von der medizinischen Ebene kann der Missbrauch von Medikamenten formal einen Dopingverstoss bedeuten und kann durchaus als Selbstbetrug und Betrug am Sportkollegen durch manipulierte sportliche Leistung klassifiziert werden.