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Donnerstag, 25. April 2013

Hohe Testosteronwerte: Triathlet Hannes Hempel postiv auf Doping getestet. Erneute Strafe dürfte das Ende der sportlichen Karriere bedeuten.

Hannes Hempel, sportlich eher erfolgloser Triathlon-Exportartikel aus Österreich hat erneut gegen den Anti-Doping Code der WADA verstoßen. Der wegen Weitergabe mit dem Blutdopingmittel EPO an Bernhard Kohl bereits 2008 verurteilte und für vier Jahre gesperrte Hempel ist im März mit abweichenden Testosteronwerten in die Dopingfalle getappt. Hempel war in der Vergangenheit im Bestechungsskandal um eine wegen Dopings überführten Triathletin belastet aber nicht verurteilt worden. Am 8. März 2013 wurden im Rahmen einer Trainingskontrolle die Proben entnommen und die A-Probe wurde als positiv eingestuft. Hempel erwägt in einer Stellungnahme die Öffnung seiner B-Probe:

"Heute habe ich von der NADA Austria ein E-Mail erhalten. Darin wurde mir völlig überraschend mitgeteilt, dass ich in meiner Dopingkontrolle (Trainingskontrolle) vom 8. März positiv auf Testosteron getestet worden bin. Nach dem medialen Skandal von 2009 wollte ich mit Doping nichts mehr zu tun habe. Meine sportlichen Ambitionen beschränken sich ausschließlich darauf, das ich meine Karriere mit einem für mich versöhnlichen Ausgang beende. Es ist mir unerklärlich, wie es zu diesem positiven Testergebnis gekommen ist, daher erwäge ich die Öffnung der B-Probe."

Der Triathlonverband hat mittlerweile ebenfalls mit einer Pressemitteilung reagiert und den formalen Ablauf des Verfahrens skizziert: "Der Österreichische Triathlonverband wurde gestern zeitgleich mit dem Athleten Hannes Hempel, dem Triathlon Weltverband (ITU) und der WADA über ein positives Analyseergebnis der A-Probe einer Trainingskontrolle des Athleten Hannes Hempel informiert. Auf Grund der Veröffentlichung dieses positiven Analyseergebnisses der A-Probe durch den Athleten selbst, ist auch der ÖTRV im rechtssicheren Rahmen betreffend der Veröffentlichung einer positiven A-Probe, womit wird die positive A-Probe von Herrn Hempel bestätigen können.

Dem Athleten steht noch das Recht zu die Öffnung und Analyse der B-Probe bis 30.04.2013 zu beantragen. Festgehalten darf dabei werden, dass zum derzeitigen Verfahrensstand kein Dopingfall im Sinne der rechtlichen Grundlagen vorliegt. Dieser liegt vor, wenn der Athlet auf die Öffnung der B-Probe verzichtet oder bei Öffnung und Analyse der B-Probe das Ergebnis der A-Probe bestätigt wird.
Ex-Radprofi Hempel hat auf Grund der 'Unerlaubten Weitergabe von Dopingmitteln' bereits eine Sperre (09.05.2008 bis 09.01.2012) hinter sich. Nach der Weitergabe von Informationen an die Rechtskommission wurde die damalige Sperre auf Grund der "Kronzeugenregelung" um vier Monate verkürzt. Seit Jänner 2012 war Hempel somit wieder uneingeschränkt startberechtigt."

Kommentar:In dubio pro reo. Aber vielleicht sollte Hannes Hempel darüber nachdenken, wie er seinen nationalen Dachverband (ÖTRV) und die Klagenfurter Triathlonszene vor weiteren Imageschaden bewahren kann - und die Sportart wechseln. Seinen kürzlich erzielten österreichischen Meistertitel in der M40 im Duathlon und vierten Gesamtrang, wird nach endgültiger Einstufung als Dopingfall und Abschluss eines danach folgenden Verfahrens, aberkannt werden. Vielleicht sollte Hempel seine Karriere ohne "versöhnliches" Ergebnis beenden.

  1. http://www.dnf-is-no-option.com/search/label/Hannes%20Hempel
  2. http://www.triathlon-austria.at/de/menu_main/newsshow-stellungnahme-kontroll-analyseergebnis-hannes-hempel
  3. http://kurier.at/sport/sportmix/triathlon-wieder-positive-dopingprobe-von-hannes-hempel/10.237.015
  4. http://www.hanneshempel.at/?p=374

Sonntag, 15. Januar 2012

Hampelei um Doper Hannes Hempel


Da war doch etwas... Hannes Hempel, ehemaliger Radfahrer und in eine Dopingaffäre verwickelter Triathlet ist ab 2012 wieder in der Wettkampfszene Österreichs aktiv. An sich nicht berichtenswert und eher etwas für den SPAM-Filter. Für Befremden - zumindest bei mir - hat ein aus einer Pressemitteilung stammendes Zitat auf dem Portal Trinews gesorgt. Dort heißt es nicht nur zwischen den Zeilen, dass andere Sportler nicht von Hempel benannt und folglich belastet worden seien. "Das ist mir sehr wichtig. Ich würde niemals Sportler in den Sumpf hinein ziehen" wird dort Hempel zitiert. Ein weiterer geläuterter Saulus? oder einfach eine weitere Sauerei?

Zur Erinnerung: Im Doping-Verfahren gegen den österreichischen Profiradsportler Bernhard Kohl belastete dieser Hempel, weil er von ihm das Epo-Mittel CERA erhalten habe. Die österreichische Kurzstrecken-Triathletin Lisa Hütthaler sagte vor Gericht aus, Hempel habe zur Bestechung einer Labormitarbeiterin in NADA-Labor Seibersdorf geraten. Das Strafverfahren gegen Hempel wurde zwischenzeitlich von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt eingestellt. Das von der NADA Austria am 29. Juli 2009 eingeleitete Dopingverfahren gegen Hannes Hempel endete am 15. Juni 2010 mit einer vierjährigen Sperre. Die Sperre wurde von der NADA am 10. Januar 2012 aufgehoben, nachdem Hempel mit den Behörden kooperiert haben soll.

Allem Anschein nach, haben die Aussagen sowohl vor der SOKO Doping und NADA Austria ausgereicht, um die Dopingsperre signifikant um 4 Monate zu verkürzen. Auf Seiten der Strafverfolgung nachvollziehbar, die NADA Österreich macht gerade durch die Außenkommunikation von Hempel - zurückhaltend ausgedrückt - eine unglückliche Figur.

Schade, dass neben Hütthaler und Kohl keine weiteren Namen aus dem Umfeld von Hempel ans Tageslicht gekommen sind. Wahrscheinlich werden sie auch weiterhin die Früchte ihrer illegalen Arbeiten auf den Siegerpodesten dieser Welt ernten. Hempel plant selbst Starts beim Ironman 70.3 St. Pölten und dem Ironman Austria in dieser Saison.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

XTERRA WM 2011: Ist das ein echter Sieger? Abwägungen zwischen juristischen und sportlich-gesellschaftlichen Wertvorstellungen

Jan van Berkel, Jurist und mittlerweile für die Niederlande startender Olympischer Triathlet mit dem Nahziel einer Teilnahme bei den Olympischen Spielen von London hat eine kurze juristische und sportlich-gesellschaftliche Abwägung über Wertigkeit und Rechtmässigkeit des von Michael Weiss am vergangenen Wochenende errungenen Titels des XTERRA Triathlon-Weltmeisters vorgenommen.
Michael Weiss' Erfolg bei den Weltmeisterschaften wird unter Sportlern, und Medien zum Teil kritisch gesehen, weil eine Verstrickung in die Dopingaffäre um die Wiener Blutbank Humanplasma offensichtlich durch eine Rechtslücke nicht  endgültig aufgeklärt werden konnte. Der Zeuge Bernhard Kohl erschien erst gar nicht zur Verhandlung bei der NADA Österreich. Photo: © 2011 XTERRA/TEAM Unlimited LLC.
Der knapp 4-seitige Artikel (PDF) befasst sich neben den rechtlichen Aspekten um die Wiener Humanplasma-Affäre, die Untersuchung durch die NADA Österreich und den Schiedsspruch insbesondere mit den Ressentiments anderer Profi-Triathleten und Altersklassensportler.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Das Doping-System in Österreich, die Sportdokumentation auf ServusTV

In der rund 50-minütigen Reportage nimmt Autorin Alexandra Venier das systematische Doping in Österreich unter die Lupe und stellt die entscheidende Frage nach einem System oder eines oder mehrer miteinander verwobener Netzwerke von "Einzeltätern".

Anhand der Fälle um die Profiradsportler Bernhard Kohl, Jörg Jaksche und Lisa Hütthaler ermöglicht sich einen Blick hinter die Kulissen, um die Arbeitsweisen und Rollen der Dealer und Berater, wie Sportmanager Stefan MatschinerGynäkologe Eufemiano Fuentes  und die Wiener Blutbank Humanplasma näher zu ergründen.