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Dienstag, 4. Juni 2013

Hochwassernachwehen: Bonn Triathlon wird zum Duathlon

Der 23. Bonn Triathlon wird aus Gründen der Sicherheitsauflagen für Athleten zum Duathlon. Gestartet wird um 9:30 Uhr.

Neben dem Hochwasserstand an sich, stellen insbesondere veränderte Strömungsverhältnisse und potentiell gefährliches Treibgut, wie Baumstämme und Äste zu hohe Risiken dar. Hinzu kommt eine grundsätzlich vorhandene Gefährdung der Athleten durch den unkontrollierten Zustrom von Oberflächenwasser und Schmutzeintrag in den Rhein. Details können einer Presse- und Athletenmitteilung entnommen werden:

Aus dem 23. SWB Energie und Wasser Bonn-Triathlon wird der 23. SWB Energie und Wasser Bonn-Duathlon 2013Die Sicherheit der Athleten steht an oberster Stelle!!!


Eigentlich wollten wir die Hoffnung so schnell nicht aufgeben, aber nach den Eindrücken von gestern Nachmittag, zahlreichen Gesprächen mit allen beteiligten Institutionen und der Kontaktaufnahme mit dem Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht haben wir uns dazu entschlossen, die Entscheidung nicht noch länger hinaus zu zögern.
Der aktuelle Hochwasserstand zwingt uns umzuplanen und den 23. SWB Energie und Wasser Bonn-Triathlon als Duathlon zu veranstalten. Das heißt die Athleten werden zunächst 10 km laufen, dann 60 km, wie geplant Rad fahren und abschließend wieder 5 km laufen.
Startzeit: 09:30 Uhr

Ein Teil der Starter startet auf der Rheinaustraße in Richtung Rheinaue.

Der andere Teil startet an der Rheinpromenade in Richtung Rheinaue.
Der Zusammenschluss beider Gruppen erfolgt beim Einlaufen in die Rheinaue.

Die Entscheidung ist dem Orga-Team um Joachim Sommershof und Jan Sahner nicht leicht gefallen, aber die Sicherheit der Athletinnen und Athleten hat absoluten Vorrang.

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Zittau erhält Zuschlag für Weltmeisterschaften im Crosstriathlon

Die International Triathlon Union (ITU) hat für 2014 und 2015 drei Weltmeisterschaften im Multisport auf zwei Kontinente verteilt. Die 2014 ITU Cross Triathlon World Championships finden im Rahmen der O-See-Challenge in Zittau, Deutschland statt. 2015 sollen die ITU Duathlon World Championships im australischen Adelaide stattfinden. Mit Motola in Schweden erhält Europa eine weitere WM: die ITU Long Distance Triathlon World Championships sind dort gesetzt.
Beim O-SEE Challenge in Zittau wird 2014 die ITU-Weltmeisterschaft im Cross-Triathlon ausgetragen, so dass namhafte Athleten (im Bild Sebastian Kienle bei seinem Start 2012) in Sachsen um die Cross-WM-Krone kämpfen können. Photo: Torsten Großlaub/ O-SEE Challenge
„Es freut uns sehr, dass es uns gelungen ist, die ITU auf dem Kongress in Auckland davon zu überzeugen, eine solche Weltmeisterschaft nach Deutschland zu vergeben. Hier ein großes Lob an die Bewerbung der Organisatoren des O-SEE Challenge, deren Qualität natürlich ausschlaggebend war“, kommentierte Matthias Zöll, Geschäftsführer der Deutschen Triathlon Union, das positive Votum des Weltverbandes. „Damit bieten wir unseren Athleten erneut die Gelegenheit, sich im eigenen Land bei internationalen Titelkämpfen zu beweisen, und den Triathloninteressierten, die besten Cross-Athleten des Kontinents live zu erleben.“

Das Executive Board der ITU hatte auf dem Weltkongress in Auckland für Zittau als Austragungsort gestimmt. „Eine WM auszurichten ist der Ritterschlag für jeden Rennorganisator“, so der Chef vom Organisationsteam der O-SEE-Challenge, Dr. Klaus Schwager. „Während des diesjährigen Events war ein Offizieller der ITU vor Ort, um sich selbst ein Bild von der Veranstaltung zu machen. Offensichtlich konnten wir auf ganzer Linie überzeugen, denn wir können sogar unsere bisherige Strecke von 1.500 Metern Schwimmen, 36 Kilometern Mountainbikefahren und abschließende neun Kilometer Trailrun beibehalten. Die ITU-Statuten geben eigentlich etwas kürzere Strecken vor.“

Mehrfach, unter anderem in den vergangenen beiden Jahren, hatte auch die DTU bereits die Deutsche Meisterschaft im Cross-Triathlon nach Zittau vergeben.

Insofern ist die nächste Ausgabe des O-SEE Challenge im kommenden Jahr am 17. August eine gute Gelegenheit: Wer 2014 bei der WM an den Start gehen will, der kann bereits die Strecke unter Rennbedingungen testen. Die Onlineanmeldung dafür wird voraussichtlich am 01. Dezember geöffnet. Und zudem ist zu Trainingszwecken zumindest die MTB-Strecke vom O-SEE durch das Zittauer Gebirge ganzjährig ausgeschildert.

Donnerstag, 16. Februar 2012

Doping: Sperren für Schweizer Aquathleten und Duathleten aus Portugal

Wie die International Triathlon Union und Swisstriathlon berichteten sind gegen zwei Multisportler Dopingstrafen wegen positiver Tests im Rahmen von Wettkämpfen verhängt worden. Der Schweizer Alexandre Dällenbach, ehemaliger Nationalkaderathlet und Nachwuchs-Weltmeister im Aquathlon wurde rückwirkend per 12. Juli 2011 für zwei Jahre wegen des Nachweis von Testosteron gesperrt worden. Zusätzlich werden alle Wettkampfergebnisse für den fraglichen Zeitraum aus den Listen gelöscht.
Der Portugiese Sergio Silva wurde von der International Triathlon Union für 6 Monate wegen des Nachweis von Demethylpentilamin gesperrt. Er führte den positiven Dopingbefund auf ein Nachrungsergänzungsmittel zurück. Photo: Ben Mills and Ephemeronium/public domain
Der Athlet, der zuletzt in der Saison 2010 Mitglied eines Swiss Triathlon Kaders (Juniorenkader) war, muss zudem für die Verfahrenskosten von CHF 5.000.- aufkommen, hat jedoch die Möglichkeit, den Entscheid vor dem Tribunal Arbitral du Sport (TAS, CAS) in Lausanne anzufechten.

Der Portugiese Sergio Silva wurde von der ITU für den Zeitraum von 6 Monaten gesperrt. Der Weltklasse-Duathlet argumentierte seine positiven A- und B-Proben mit dem Wirkstoff Demethylpentilamin (DMPA) auf den Gebrauch von Nahrungsergänzungsmitteln zurück. Ungleich härter wurde der Kasache Dmitriy Smurov für ein Vergehen im vergangenen Jahr bestraft.

Die ITU nutzte den Vorfall, um erneut eindringlich vor den Gefahren verunreinigter oder nicht ausreichend deklarierter Nahrungsergänzungsmittel in einer ausführlichen Pressemitteilung zu warnen:


The International Triathlon Union (ITU) has announced it has imposed a six-month ban on Sergio Silva, a duathlete from Portugal, after committing an anti-doping rule violation in an in-competition doping control test at the 2011 Gijon ITU Duathlon World Championships in Spain.

The ban will end on 9 May 2012 and prohibits Silva from entering or participating in any competition or activity authorised by ITU, its National Federations (NFs) and/or any other signatory to the World Anti-Doping Code. 

Silva's anti-doping rule violation was a result of the presence of demethylpentilamine (DMPA), also known as methylhexaneamine (MHEA).  DMPA is a stimulant and a prohibited substance according to the WADA Prohibited List and the ITU Anti-Doping Rules.

Silva provided a sample, collected in-competition at the 2011 Gijon ITU Duathlon World Championships on 24 September 2011. The certificate of analysis confirmed the adverse analytical finding was received by ITU from the WADA-accredited National Anti-Doping Laboratory in Madrid, Spain and indicated the presence of DMPA.

On 19 January 2012, the Madrid Laboratory reported the analysis of the B sample confirmed the finding of DMPA (MHEA) in Silva's A sample, resulting in an anti-doping rule violation in accordance with Article 2.1.2 of the ITU Anti-Doping Rules and the World Anti-Doping Code.

Silva appealed for leniency provisions on the basis that the finding of DMPA in his sample is the result of his ingestion of Top Fuel Launch, a dietary supplement prescribed by his nutritionist who erroneously confirmed it did not contain any prohibited substances; but which in fact contained important quantities of Geranium Oil also known as dimethylpentylamine (DMPA).

The ITU Anti-Doping Hearing Panel concluded that the documentation and evidence provided by Silva was persuasive and that he took the substance inadvertently with no intent of enhancing his performance. However, the panel also felt Silva must also be held to the same standard as all other athletes. He was warned on the dangers of supplement use, relied on the flawed advice of his nutritionist and did not research further into the reference to DMPA on the supplement's label.

After reviewing all the facts of this case and carefully deliberating on all the issues, the ITU Anti-Doping Hearing Panel concluded the mandatory 2-year sanction for a first anti-doping violation under article 10.2 of the ITU Anti-Doping Rules can be reduced.  The panel decided that Silva did commit an anti-doping rule violation and shall be suspended for 6 months.

As a result, Silva will forfeit his gold medal and all ranking points from the ITU Duathlon World Championships and must return all prize money.

It is the panel's hope that this case will prompt all triathletes to not only become aware of their responsibilities and obligations under ITU Rules and the WADA Code but to take them seriously by being aware of everything they ingest and by avoiding the use of dietary supplements.

The decision of the ITU Anti-Doping Hearing Panel is final but may be appealed to the Court of Arbitration for Sport by Silva, the Portuguese Triathlon Federation or WADA.

ITU is strongly committed to maintaining the integrity of the sport by ensuring athletes are competing on a level-playing field by abiding to the World Anti-Doping Agency (WADA) Code to help keep triathlon clean.  ITU Anti-Doping Rules are written in compliance with the WADA Code.  For a National Federation (NF) to be affiliated with ITU, it must abide by the WADA Code and ITU Rules.

Samstag, 11. Februar 2012

Hoffung für den Duathlon, Powerman Zofingen erhält WM-Status der International Triathlon Union

Noch vor rund wenigen Monaten habe ich einen kleinen Abgesang auf den Duathlon halten müssen. Die ITU hat sich wie auch mit XTERRA und IRONMAN offensichtlich dem kommerziellen Sport auch in der wohl härtesten ihrer Sparten geöffnet. Nutznießer der neuen Duathlon-Initiative wird das in Duathlonkreisen berühmt-berüchtigte Städtchen Zofingen. Die Weltmeisterschaften im Duathlon sollen 2012 und 2013 im schweizerischen Zofingen stattfinden.
Die Weltmeisterschaften im Duathlon werden 2012 und 2013 in Zofingen ausgetragen. Screenshot: Powerman Zofingen

Montag, 5. September 2011

Powerman - extra lang und extra hart, das zarte Pflänzchen Duathlon


Duathlon gilt nicht zu Unrecht als der weitaus härtere Bruder des Triathlons und kann insbesondere auf den längeren Strecken auf eine reichhaltige Tradition zurückblicken. Die sportliche Wertigkeit schützt den Multisport aber nicht vor der kleinen Dauerkrise, in der er sich befindet.
Kenny Souza  (King Kenny) bei den World Duathlon Championship in Cathedral City (1990), Kalifornien. Photo: Rich Cruse
Die Kurse von Spalt oder Zofingen mit seiner Erstauflage 1989 sind brutal. Nach 10km Laufen auf welligem Terrain folgen 150km auf dem Rad mit dem gefürchteten Bodenburg Anstieg und erneutem Aufgalopp zu Fuß. Über die letzten 30km kann jeder Zofingen-Teilnehmer über einen Ironman jenseits der beeindruckenden Bergkulisse von Lanzarote nur müde lächeln.

Athleten mit starken Charaktereigenschaften, wie den auch bei niedrigen Temperaturen und Schneefall in Badehose, Tanktop startenden Amerikaner Kenny Souza. Löwenmähne und der neueste Schrei von Oakley auf der Nase gehörten zum Standardrepertoire. Urs Dellsperger, Olivier Bernhard oder Andreas Rudolph haben den Mythos Zofingen ebenfalls mitbegründet. Die Top-Triathleten und Radsportler ihrer Zeit Paula Newby-Fraser, Natascha Badmann, Karin Thürig, Scott Molina, Jürgen Zäck,  oder auch Duathlon Weltmeister (1994) Normann Stadler standen zum Teil erfolgreich hinter der Startlinie des Events. In den letzten  Jahren war Zofingen in fester Hand von Erika Csomor, Benny Vansteelant († 2007) und Jorie Vansteelant.

Duathlon hatte eine einmalige Chance, als Detlef Kühnel - nicht ganz uneigennützig - in Spalt einen Duathlon ganz nach Zofinger Muster als Qualifikationsevent des damaligen Ironman Europe in Roth installieren wollte. Er scheiterte am Widerstand der Athleten und auch des Lizenzinhabers WTC. Duathlon ist nach dieser vergebenen Chance einer Annäherung an den großen Bruder Ironman nach kurzen und intensivem Längenwachstum nie über den Status des zarten Pflänzchens hinausgekommen. 

Wo liegen die Ursachen begründet? Auf der Haben-Seite kann der Duathlon das Fehlen der ersten Triathlondisziplin für sich verbuchen. Kein Schwimmen bedeutet weniger Trainingszeit in einer technisch schweren Disziplin mit der wohl größten Hürde für Neu- und Quereinsteiger. Ebenfalls ein großes Plus ist die längere Saison in Europa. Während die Triathleten noch bei den Gedanken an offene Gewässer und unbeheizte Freibäder im Februar bis April in Mitteleuropa bibbern, geht es im Duathlon schon kräftig zur Sache. Vergleichbares gilt für den Spätsommer, Herbst und Winter.

Das große Soll liegt im konditionellen Anforderungsprofil. Nach einem fordernden Lauf, müssen die ermüdeten Beine auf dem Rad ebenfalls Leistung zeigen, um beim zweiten Lauf endgültig zerstört zu werden. Die pure Härte des Duathlonsports, auch bei den kürzeren Distanzen macht den "Triathlon der Nichtschwimmer" herausfordernd und abschreckend zugleich.

Duathlon hat zudem ein Imageproblem. Es haftet den Athleten etwas vom Lager der Läufer an. Keine breitschultrigen Astralkörper, wie sie im Triathlon zu finden sind. Vor dem Start wabert auch beim Duathlon aus dem Heer der schmalen Oberkörper in bunten Rennradtriktots, die auf unrasierten Beinen sitzen ein wilde Mischung aus Massageölen, abgestandenem Schweiß aus diversen Kleidungsschichten und Angst in der Luft. Von optischen Highlights wie Souza und den Ausflügen der Triathlonstars abgesehen gilt: keine Lava, keine knappen Hosen, weniger Hightech. Duathlon ist konservativ, der Rennverlauf leider noch berechenbarer als im Triathlon.

Die Inhaber und Franchise-Nehmer der Powerman World Series versuchen seit 3 oder 4 Jahren an den richtigen Stellen anzusetzen. Die erstmalig nach langer Zäsur gemeinsam mit der International Triathlon Union durchgeführten Weltmeisterschaften von Zofingen-Macher Stefan Ruf resultierten in einer erkennbaren Vergrößerung des Startfeldes. Sie laden die führenden Special Interest Magazine zu den Wettkämpfen ein, bemühen sich bei den Verbänden für Lobbyarbeit und solide Nachwuchsarbeit, stellen die Distanzen auf den Prüfstand und ergänzen sie um einsteigerfreundliche Formate. Umfangreiche Bild- oder Videogalerien aus den Anfängen sucht man indessen vergeblich. Die gefühlvolle Rettungsaktion ist ein sensibler und langfristiger Prozess, der in der sommerlichen Hauptsaison massiv von der Kannibalisierung durch den boomenden Triathlon bedroht ist.

Seit 1999 konnte sich die Anzahl der Starter in Zofingen von 60 (1999) auf 406 (2011) steigern. Noch in den Jahren 2007 (235) und 2008 (193) waren die Finisherzahlen auf einem Niveau einer aktuellen Erstauflage eines Volkstriathlons eines beliebigen deutschen Städtchens. Ingesamt eine Wachstumsrate, die von zwischenzeitlichen Dellen und einer in den 90er Jahren durchaus prosperierenden Weltserie begleitet wurde und am Scheideweg steht.

Duathlon vor neuen Herausforderungen. Neue Formate im Triathlon mit sehr kurzen Schwimmstrecken, Staffelformate, Etappenrennen und Cross-Triathlon reizen viele Quereinsteiger, die statt beim Duathlon mittlerweile den direkten Weg zum Triathlon oder einem seiner Derivate finden.

Die Kombination aus Laufen, Radfahren und Laufen wird wohl dauerhaft das zarte Pflänzchen bleiben. Sportlich mehr als Ungerecht, dem Charme der kleinen eingeschworenen Gemeinde der Duathleten kann man sich aber dennoch schwerlich entziehen. Vielleicht ist es für den Sport die bessere Lösung, um familiärer, authentischer und ehrlicher zu bleiben.