Die Video-Highlights des zweiten WM-Rennens im Triathlon von San Diego mit den Protagonistinnen Gwen Jorgensen, Emma Moffatt, Non Standford und DTU-Athletin Anne Haug sind bereits auf Youtube verfügbar. Eine komplette Wiederholung und ein Zusammenschnitt ist zeitnah auf triathlonlive.tv abrufbar.
Kai Baumgartner kommentiert den Ironman Hawaii Triathlon, Triathlon bei Olympia und den Lifestyle von Triathleten. Der vertiefende Blick auf weitere Ausdauersportarten, Sportpolitik und Doping gehört ebenso zum Pflichtprogramm, wie die Suche nach den Dingen hinter dem Tellerrand. Per Interview, Kommentar, Reportage in Wort, Podcast, Bild oder als Video.
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Samstag, 20. April 2013
DTU: Anne Haug schrammt wenige Sekunden am Podium vorbei in San Diego „Der letzte Punch hat etwas gefehlt“
Mit sieben Sekunden Rückstand auf die Siegerin Gwen Jorgensen (USA) beendete Anne Haug (Bayreuth) nach 2:00:06 Stunden das zweite Rennen der Triathlon-WM-Serie in San Diego auf Rang vier. Noch knapper vor der 30-Jährigen DTU-Athletin lagen Non Standford (GBR) als Zweite und Emma Moffat (AUS). Anja Dittmer (Neubrandenburg, 2:02:33 Stunden) erreichte Platz 16 und Anja Knapp (Dettingen, 2:04:04 Stunden) kam, gehandicapt durch eine lädierte Rippe, als 27. über die Ziellinie. Mit ihrem vierten Rang behielt Haug aber unangefochten die Führung im Gesamtranking (1433 Punkte).
Und Haugs Strahlen bei der Siegerehrung belegte, dass sie trotz des knapp verpassten Podiums zufrieden war. „Ich bin glücklich mit dem Wettkampf, es hat etwas der letzte Punch gefehlt, auch weil ich ein wenig müde vom Rennen in Auckland war, aber insgesamt war das heute ein gutes Rennen.“ So sah es auch Bundestrainer Dan Lorang, der sich über „Annes stabile Leistung zur Sicherung der Führung in der WM-Serie“ freute. Mit etwas gemischten Gefühlen schaute er indes auf das Gesamtergebnis aus DTU-Sicht. „Insgesamt kann ich aber nicht unzufrieden sein. Anja Dittmers Wettkampf zeigt im Vergleich zum ersten Rennen eine Tendenz in die richtige Richtung und Anja Knapp hatte deutlich sichtbar Probleme mit ihrer Verletzung, so dass keine gute Laufleistung möglich war.“
Gleich die erste Disziplin war im Pazifischen Ozean eine sehr schnelle Angelegenheit und erbrachte nach dem ersten Wechsel selbst einer schnellen Schwimmerin wie Knapp einen Rückstand von 39 Sekunden ein. Gut hielt sich da sogar mit „nur“ 1:03 Minuten Rückstand Anne Haug, die noch vor Anja Dittmer in die erste Wechselzone kam.
Diese verließ ein Quartett in Führung liegend, in dem mit Sarah Groff (USA) und Emma Moffat (AUS) zwei der Favoritinnen waren. Dahinter ordneten sich zunächst in Radrunde eins zwei Gruppen, eine zehnköpfige mit Anja Knapp, die 31 Sekunden hinterherfuhr und das große Feld mit den anderen beiden DTU-Starterinnen weitere elf Sekunden zurück. Entsprechend dauerte es nicht lange, bis das Renngeschehen sich auf zwei Radgruppen konzentrierte, die vier Führenden und die Verfolgerinnen auf der Jagd dahinter.
In der Folge entwickelte sich ein untypisches Bild, denn Anne Haug machte nicht - wie schon oft gesehen - das Tempo in der Nachführarbeit, sondern hielt sich zurück. Da dies auch der Großteil der Top-Damen tat, wuchs die Differenz zur Spitze: zwar nicht kontinuierlich, weil sich in der Mitte des Radsplits das Rennblatt etwas wendete und der Vorsprung in Sekundeneinheiten pro Runde kleiner wurde oder stabil blieb, doch am Ende auf etwas über eine Minute. Vor allem auf den abschließenden zehn Kilometern der zweiten Disziplin arbeitete im Verfolgerfeld niemand mehr, so dass beim Wechsel in die Laufschuhe Moffat und Groff in äußerst günstiger Rennposition waren.
Als erste auf die Verfolgung aus dem großen Feld machte sich Anne Haug, die als schnellste aus der Wechselzone kam, direkt dahinter Anja Knapp, dann die starken Läuferinnen wie Non Stanford und Jodie Stimpson (beide GBR) sowie Gwen Jorgensen (USA). An der Spitze liefen Groff und Emma Moffat in einem Tempo an, das selbst die Verfolgerinnen – mit deutlich weniger Radarbeit in den Beinen – gerade mithalten konnten. Nach einer von drei Laufrunden setzte sich Moffat ab, Groff wurde zunehmend langsamer und Haug hatte in einer Vierergruppe einen Rückstand von 51 Sekunden, während die beiden „Anjas“ sich auf den Plätzen 22 (Dittmer) und 25 (Knapp) eingeordnet hatten.
In Runde drei zündete die junge Amerikanerin Jorgensen eine Art Laufturbo und sicherte sich mit der schnellsten Laufzeit des Tages (33:10 Minuten) ihren ersten Sieg bei einem Wettkampf der Triathlon-WM-Serie. Auch die Distanz der anderen Verfolgerinnen mit Haug zu Moffat wurde anhaltend kleiner und auf der Zielgeraden sprintete Non Stanford auf Rang zwei. Allerdings konnte die australische Weltmeisterin von 2009 und 2010 sich noch vor Anne Haug ins Ziel retten, die mit sieben Sekunden Rückstand auf die Siegerin wieder ein tolles Rennen lieferte. „Gwen Jorgensen und Non Stanford haben das Tempo sehr hoch gehalten beim Laufen. Letztlich bin ich zufrieden, dass ich bis 200 Meter vor der Ziellinie im Kampf um die Podiumsplätze dabei war.“
1. GWEN JORGENSEN USA 01:59:59 Stunden
2. NON STANFORD GBR +00:04 Sekunden
3. EMMA MOFFATT AUS +00:04 Sekunden
4. ANNE HAUG GER +00:07 Sekunden
5. JODIE STIMPSON GBR +00:32 Sekunden
6. ANDREA HEWITT NZL +01:23 Minuten
7. SARAH GROFF USA +01:28 Minuten
8. BARBARA RIVEROS DIAZ CHI +01:42 Minuten
9. ASHLEIGH GENTLE AUS +01:47 Minuten
10. JURI IDE JPN +01:57 Minuten
16. ANJA DITTMER GER +02:34 Minuten
27. ANJA KNAPP GER +04:05 Minuten
Sonntag, 17. März 2013
Perfekter Saisonauftakt für ITU-Vize-Weltmeisterin Anne Haug mit erstem Weltcupsieg beim Rennen in Mooloolaba
Die Bayreuther Triathletin Anne Haug hat das Wettkampfjahr 2013 so begonnen, wie sie das Vorjahr beendet hat: mit einem Sieg im australischen Mooloolaba. Beim ersten Weltcuprennen der Saison in Queensland konnte die Vize-Weltmeisterin nach 2:03:31 Stunden gleich ihren ersten Triumph bejubeln und dabei namhafte Konkurrentinnen wie die Britin Jodie Stimpson und die zweifache Weltmeisterin Emma Moffat (AUS), Andrea Hewitt (NZL) und Lauftalent Emma Jackson (AUS) distanzieren.
Alleinstellungsmerkmal in der Geschichte der DTU
Haug ist die zweite Athletin der Deutschen Triathlon Union, die mehr als zwei Gesamtsiege bei einem World Series Rennen oder Weltcup in Folge erzielen konnte. Den DTU-Rekord hält Anja Dittmer mit drei Erfolgen in einer Reihe aus dem Jahr 2003: Tiszaujvaros, Hamburg und Nizza beendete sie jeweils als Erste.Die letzten Tageserfolge erzielten Haug (Auckland, 2012) im Grand Final der World Series, sowie jeweils Ricarda Lisk (Hamburg, 2008) und die vierfache Olympionikin Dittmer (Cancun, 2006) im Weltcup, der damals höchsten Wertungsklasse im ITU-Triathlon, die durch die World Series zurückgestuft wurde.
„Das habe ich so wirklich nicht erwartet“, kommentierte die 30-Jährige den perfekten Saisoneinstieg, auch für den Nationalkader der Deutschen Triathlon Union, strahlend im Ziel. „Ich bin recht spät in die Vorbereitung eingestiegen und daher war damit nicht zu rechnen.“ Ebenfalls hochzufrieden zeigte sich Ralf Ebli, Cheftrainer der DTU: „Wir freuen uns natürlich sehr über die tolle Leistung, in erster Linie für Anne, aber auch für uns als Nationalmannschaft. Ein solches Resultat gleich zu Jahresbeginn hebt die Stimmung und bedeutet für alle Kaderathleten einen weiteren Motivationsschub.“
Untypisch für die Bayreutherin legte sie den Grundstein zu ihrem Erfolg beim Schwimmen, denn mit einer für sie starken Performance schaffte sie hier den Sprung in die erste Radgruppe. „Darauf lag auch vor dem Wettkampf mein Hauptfokus: beim Schwimmen möglichst weit vorne dabei zu sein, und dann mal sehen, was der Rennverlauf so ermöglichen wird.“ Zwar hatte sie ein wenig Rückstand, als die Damen den Ozean verließen, aber durch einen sehr schnellen Wechsel schaffte sie gleich den Anschluss an die Spitze.
Da in dieser Führungsgruppe der Großteil der Topleute fuhr, setzten sich acht Damen ab, die den Weltcup im Laufen entschieden. Hier hatte Haug das Renngeschehen immer unter Kontrolle und setzte gut einen Kilometer vor dem Ziel ihre Attacke, der keine Konkurrentin folgen konnte. „Der Lauf ging für mich recht komfortabel, daher habe ich zum Schluss probiert, ob ich noch einen Gang zu legen kann, und das hat geklappt.“
Mittwoch, 10. August 2011
Anti-Doping Kampagne auf Youtube - International Triathlon Union wartet mit Stars und Sternchen auf
Die International Triathlon Union (ITU) fährt in einer, zusammen mit der World Anti Doping Agency (WADA) koordinierten, Kampagne gegen den Betrug im Sport durch Doping ihre Stars auf der Olympischen Distanz auf. In "say no to doping" wurden Gesichter und Statements von A, wie Athletensprecher Kris Gemmel bis zur Weltmeisterin Emma Moffatt gesammelt.
Sonntag, 17. Juli 2011
Schöner Laufen mit Emma und Paula
Hamburg ist neben Frankfurt und Roth sicher eines der großartigsten Triathlonevents Deutschlands, wahrscheinlich auch unter globalen Gesichtspunkten. Perfekte Organisation, hunderttausende zum Teil fachkundige und enthusiastische Zuschauer und meist behutsam und medial attraktiv zusammengestellte Startfelder mit - für eine Randsportart - soliden Medienverträgen bringen die Zutaten für den gelungenen Mix. Die schönste Zutat sind aber immer wieder Triathletinnen, die nicht nur kämpfen, wie alle Mitbewerberinnen im Feld, sondern "schön kämpfen".
Die Australierinnen Emma Snowsill, Emma Jackson und Emma Moffatt überzeugen durch gute Lauftechniken. Photo: Delly Carr / ITU Media |
Es ist immer wieder erstaunlich, welch unterschiedlichen Laufstile und Techniken in der erweiterten weiblichen Weltspitze anzutreffen sind. Ein Indikator, dass die Leistungsdichte im Gegensatz zu den Herren noch etwas luftiger geschichtet ist. Olympischer Triathlon, als Ausdauersportart mit hoher Intensität, zieht seine Stärke aus der Athletik. Bei genauerer Analyse der erfolgreichen Triathletinnen der letzten Jahre auf der Kurzdistanz zeichnet sich eine Korrelation ab (Statistiken stehen auf Anfrage zur Verfügung. BTW: Schönes Thema für eine Master- oder Examensarbeit). In der absoluten Weltspitze, gemessen an Siegen und Podiumsplatzierungen bei WCS Triathlons, dominieren nicht nur die Athletinnen mit der stärksten Physis, wie Herz-, Kreislaufsystem, Muskulatur, Last-, Kraftverhältnis, etc. Ganz oben in den Top 3-6, wo die Luft wirklich dünn wird, dominieren auf Dauer Athletinnen mit sehr guter, vielleicht schon herausragender individueller Lauftechnik.
Individuell, weil natürlich die Physiognomie insbesondere bei Stellung des Schultergürtels und durch das Radtraining bedingte Beckenkippung Abweichungen vom Lehrbuch zulassen muss und Kompromisse einzugehen sind. Betrachtet man das Rennen der Frauen von Hamburg 2011, zeigten Emma Snowsill, Emma Jackson und mit kleinen Abstrichen Emma Moffatt aus Australien, wer hier den Benchmark setzt. Für mich keine Überraschung, dass sich diese Athletinnen durchsetzen mussten. Lediglich die abwesende, derzeit an einer leichten Muskelverletzung laborierende, mit außergewöhnlicher Souplesse dahinschwebende Paula Findlay aus Kanada ist eine der wenigen Top-Triathletinnen auf diesem Niveau. Vanessa Fernandes, über Jahre den Sport insbesondere auf der Laufstrecke mitgestaltend, fällt technisch von diesem Quartett doch deutlicher ab.
Wer 2012 in London dominieren will, hält mit einer exzellenten und daher auch Verletzungen vorbeugenden Lauftechnik das vielleicht entscheidende Puzzleteil in den Händen. Im Optimalfall wurden diese Bewegungsmuster in den sensiblen motorischen Phasen in Kindheit, Jugend und Adoleszenz von herausragenden Betreuern durch Leichtathletik- oder Crosslauftraining vermittelt. Für Erika und Hans Mustermann bleibt festzuhalten, dass Lauf-ABC, kurze Intervalle, Steigerungs-, Neigungsläufe und Co. nicht nur etwas in der Leichtathletikabteilung des Heimatvereins zu suchen haben. Einfach mal vor der nächsten Triathlonsaison reinschauen bei den Spezialisten!
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