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Sonntag, 16. September 2012

Kai Walter neuer starker Mann im Ironman - Stefan Petschnig und Helge Lorenz konzentrieren sich auf Österreich, Rolf Aldag scheidet bei der World Triathlon Corporation aus

Die World Triathlon Corporation (WTC) wird im Zuge weiterer Konsolidierungen die Europazentrale nach Hanau und damit näher an die prestigeträchtige und wirtschaftlich starke Metropolregion Frankfurt am Main holen. "Wir wollen in den kommenden Monaten noch besser auf die Anforderungen unserer Partner eingehen und weiter in die Mitte der Wirtschaftswelt Europas rücken", führt Andrew Messick, Chief Executive Officer der WTC die Beweggründe aus. Die WTC, Rechtinhaberin der Marken IRONMAN, IRONMAN 70.3, 5150 Triathlon Series, Iron Girl und IronKIDS lotet derzeit weitere Synergien aus.

Neuer mächtigster Mann der WTC in Europa wird damit Kai Walter, bisher Managing Director International Operations Europe. "Ich freue mich, noch mehr Verantwortung für die Ironman-Rennserien übernehmen zu dürfen. Unser Standort in unmittelbarer Nähe zu Frankfurt ist bestens geeignet, um gemeinsam mit unseren Teams in Europa und Südafrika international die Vielzahl der anstehenden Aufgaben bewältigen zu können."
Kai Walter (links) hat sich in den letzten Jahren zunehmend aus dem Schatten von Kurt Denk und Co. lösen können und  bis dato eine beispiellose Karriere im Triathlon hingelegt. Photo: Ingo Kutsche
Walter hat nach einer Karriere bei der Bundeswehr als rechte Hand des Ironman Germany-Machers Kurt Denk nach und nach weitere operative Aufgaben übernommen und es über die Stationen des Renndirektors zum teilhabenden Geschäftsführer der Xdream Sports & Events GmbH gebracht, bevor diese von der WTC aufgekauft wurde. Walter hat sich für weitere zusätzliche Kompetenzen bei der WTC empfohlen. Stefan Petschnig, seit Juli 2012 als Walters Vorgesetzter Managing Director Europe & South Africa der WTC und sein Partner Helge Lorenz (Managing Director Business Development) scheiden aus der EU-Chefetage aus, erfüllen aber weiter ihr vertragliches Engagement bis 2015. Nach dem Ausscheiden Denks und der Konzentration von Petschnig und Lorenz auf die Rennen in Österreich hält Walter alle wichtigen Entscheidungsstränge in seiner Hand.

 "Wir schätzen das Angebot der WTC, unsere bisherigen Rollen zukünftig von Hanau aus wahrzunehmen. Unser Lebensmittelpunkt und unsere Familien sind allerdings in Klagenfurt und wir haben schweren Herzens den Entschluss gefasst, abzusagen", erläutert Petschnig die überraschende Entscheidung. "Es ist ein Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wir haben damit wieder Zeit für jene Rennen, die wir selbst aufgebaut haben, bevor wir unsere Europa-Funktionen bei der WTC übernommen haben", präzisiert Partner Lorenz die Hintergründe.

Rolf Aldag, ehemaliger Radprofi im Team T-Mobile/Telekom und Ironman Lanzarote Finisher scheidet nach weniger als einem Jahr als Managing Director Germany bei der World Triathlon Corporation (WTC) aus. "Ich scheide aus persönlichen Gründen aus, weil ich mein Familienleben einfach nicht weiterdurch Dauerabwesenheit belasten will. Knapp 300 Kilometer zwischen meinem Wohnort [Ahlen] und Hanau sind einfach zu viel." Sein berufliches Hauptaugenmerk möchte Aldag zukünftig wieder auf den Radsport richten, bei dem er lange Jahre nach seiner Rolle als Edel-Domestike für Jan Ullrich im Team-Management von HTC-Highroad tätig war.
Der ehemalige Profiradsportler Aldag war keine 12 Monate für den Ironman Triathlon in Deutschland mitverantwortlich.. Photo: Kai Baumgartner
Aldag hatte seinerzeit für Schlagzeilen gesorgt, als er zusammen mit Teamkollege Erik Zabel medienwirksam Doping gestanden hatte. Allerdings bezog sich das Geständnis nur für den Zeitraum, der bereits verjährt war. Aldag wurde von Andrew Messick, CEO der World Triathlon Corporation berufen. Messick selbst hatte unmittelbar vor seinem Engagement im Triathlon die Profirundfahrt Tour of California geleitet und war maßgeblich am Vertrag zwischen Lance Armstrong und seiner Charity Livestrong und Ironman beteiligt.

Montag, 3. Oktober 2011

Rolf Aldag neuer Managing Director Germany für Ironman

Der ehemalige Profi-Radsportler und Teammanager Rolf Aldag wird für die World Triathlon Corporation (WTC) mit ihren Triathlon-Events Deutschland und Europa die Position als Geschäftsführer einnehmen. Die WTC schließt mit der spektakulären Personalentscheidung vorerst eine Reihe von Konsolidierungsmaßnahmen für Europa ab.
Der ehemalige Profiradsportler Aldag wechselt vom Radsport in den Ironman Triathlon. Photo: Kai Baumgartner
WTC Geschäftsführer Andrew Messick, der erst 2001 aus einer us-amerikanischen Radsportserie zum Ironman Triathlon wechselte, sicherte sich die Hilfe Aldags im Rahmen einer weiteren Verstärkung für die stockende Europa-Expansion. „Rolf ist eine hervorragende Ergänzung für unser Team. Er hat lebenslange Erfahrung im Ausdauersport und sich zudem als Manager profiliert. Mit Rolf wollen wir in Deutschland und Europa weiter wachsen“, sagte Messick nach Informationen des SID.
Im Jahr 2006 qualifizierte sich Rolf Aldag im Rahmen des Canarias Ironman Lanzarote als Agegrouper für die Weltmeisterschaften auf Big Island, Hawaii. Nach dem Event fand er noch ausreichend Zeit mit seiner Famile aktiv die Insel zu erkunden. Photo: Kai Baumgartner
Aldag konnte sich nach einem erfolgreichen Marathondebüt im April 2006 mit einer Zeit von 2:42 Stunden im Mai 2006 im Rahmen des Canarias Ironman Lanzarote in 10:22:14 Stunden (1:23:18 - 5:18:05 - 3:27:56) die Qualifikation für die Ironman Weltmeisterschaften auf Hawaii im gleichen Jahr sichern. Der 43-jährige Beckumer freut sich auf die neuen Herausforderungen: „Ich mag die Sportart und den Anblick, wie die Sportler die Herausforderungen meistern. Ich freue mich, Mitglied der WTC-Familie zu werden und den Ausdauerathleten dabei zu helfen, ihre Ziele zu erreichen.“

Eine seiner Hauptaufgaben wird das Gegensteuern bei der Stagnation in der Europaexpansion sein. Rennabsagen, etwa für die 5150-Events von Berlin und München hatten die Erfolgsstory der WTC in Deutschland und anderen europäischen Ländern zunächst ins Stocken gebracht. Aldag kann zusätzlich Wegbereiter für den Transfer von sinnvollen Strukturen aus dem Radsport in den Triathlonsport sein, muss jedoch eine Beeinträchtigung durch das schlechte Image des Radsports vermeiden.

Aktuell ist Aldag noch Chef des sich in Auflösung befindlichen Profi-Radteams HTC-Highroad. Er fuhr insgesamt volle zehn Einsätze bei der Tour de France als Edelhelfer für Bjarne Riis, Jan Ullrich und Erik Zabel. Während einer Pressekonferenz am 24. Mai 2007 gestand Aldag für eine vergleichsweise geringe Zeitspanne seiner aktiven Laufbahn von 1995 bis 1999 Doping mit EPO betrieben zu haben und entschuldigte sich öffentlich, gerade auch bei den Journalisten, die er über Jahre belogen habe.

Kritiker werfen Aldag noch immer vor, über den tatsächlichen Zeitraum des Dopings nicht die Wahrheit erzählt zu haben und werten sein Geständnis zumindest als fragwürdig und in Teilen unglaubwürdig.

Update vom 18.10.2011: Rolf Aldag löst sich laut Financial Times Deutschland nicht vollständig vom Radsport. Eine zweigleisiges Engagement ist für die WTC auf der Ebene eher ungewöhnlich:


Hinweis: SID, FOCUS und Sport1 haben in einer ersten Version ihrer Meldungen Rolf Aldag fälschlicherweise als Geschäftsführer Europa (Managing Director Europe) bezeichnet. Die WTC hat die genauen Titel von Kai Walter und Rolf Aldag in einer Pressemitteilung präzisiert, deren Inhalte in diesen Artikel eingeflossen sind.