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Sonntag, 28. April 2013

St. Anthony's Triathlon: Jan Frodeno siegt in Florida, Rebecca Robisch wird Zweite in Antalya, Anne Haug mit Pech.

Jan Frodeno (Saarbrücken) gewann nach 1:47:05 Stunden den St. Anthony’s Triathlon in Florida. Rebecca Robisch (Saarbrücken) erzielte als Zweite das beste deutsche Resultat beim Europacup in Antalya. Die aktuelle Weltranglistenerste und Führende der Triathlon-WM-Wertung Anne Haug (Bayreuth) hatte in Florida dagegen wenig Glück und beendete das Rennen nach einigen Problemen immerhin als Neunte.

Als Zehnter hatte Frodeno bei seinem Wettkampf, in dem entgegen den Regeln der WM-Serie beim Radfahren Windschattenverbot herrschte, das Wasser verlassen. „Ich war recht nervös im Vorfeld, da ich nicht wusste, was auf mich zukommt bei einem 40 Kilometer-Zeitfahren“, gestand der Sieger nach dem Rennen. Doch schon auf diesem Zeitfahren arbeitete sich der Olympiasieger auf Rang zwei vor und übernahm schnell die Führung nach dem zweiten Wechsel. Am Ende setzte sich Frodeno mit zehn Sekunden Vorsprung vor dem Russen Ivan Vasiliev durch. Dritter wurde Hunter Kemper aus den USA. „Das ist ein spannendes Format und ich super happy mit dem Sieg bei einem Frühjahrsklassiker mit dieser Besetzung“, war Frodeno glücklich im Ziel. „Endlich habe ich das Eis mal wieder gebrochen. Geschenkt wurde einem hier aber nichts.“

Unglückliches Rennen für die WM-Führende Anne Haug

Bei den Damen erzielte die ehemalige Nationalkader-Athletin Svenja Bazlen als Vierte das beste deutsche Resultat (2:00:10 Stunden). Anne Haug kämpfte von Beginn an mit Schwierigkeiten: schlechter Start im Schwimmen, technische Probleme am Rad und auch noch der Verlust von Verpflegung und des Zeitchips. Immerhin sprang am Ende noch Platz neun im Sprint gegen Jessica Harrison heraus, mit der besten Laufzeit im Feld. Siegerin wurde Alicia Kaye aus den USA nach 1:57:10 Stunden.

Podestplatz für Rebecca Robisch beim Europacup in Antalya

Im türkischen Antalya hatte die DTU beim Europacuprennen ihre Nachwuchsleute an den Start geschickt. Rebecca Robisch wurde bei den Damen hervorragende Zweite, und auch Hanna Phillipin (Saarbrücken) erzielte auf Rang zehn ein gutes Ergebnis. Die besten deutschen Resultate bei den Herren erzielten Justus Nieschlag (Lehrte) als Vierter, Christian Otto (Potsdam) auf Rang zehn und Stefan Zachäus (Saarbrücken) auf Platz zwölf. Bundestrainer Dan Lorang war entsprechend mit dem Gesamtauftreten des Teams zufrieden. „Das war eine gute Performance, und Rebecca sticht mit dem Podium natürlich ein wenig heraus.“

  1. http://satriathlon.com/
  2. http://www.frodeno.com/
  3. http://www.triathlon.org/athletes/results/rebecca_robisch/2589
  4. http://www.anne-haug.de/

Montag, 6. August 2012

Festgelegt, die Prognose für den Olympischen Triathlon von London 2012:Goldmedaille für Alistair Brownlee

Tausend "hätte, wäre, wenn" wird man am Dienstag, den 7. August gegen 13:15 Uhr Ortszeit am Londener Hyde Park hören, wenn Alistair Brownlee die Goldmedaille im Triathlon vor seinem Bruder Jonathan gewonnen hat. Ja, jetzt wird sich festgelegt: Eine kleine Schwimm-Radgruppe mitsamt der Top-Favoriten Alistair und Jonathan Brownlee wird bereits beim Schwimmen ausbrechen und ein brutales Tempo auf dem Fahrrad anzetteln, dem das 55-köpfige Hauptfeld nur in den ersten 3 oder 4 Runden Zeit abringen kann, bevor es sich in taktischen Spielereien verliert.
Alistair Brownlee stehen weniger die sportlichen Gegner im Wege, als er selbst. Derzeit können allenfalls sein jüngerer Bruder Jonathan und der Spanier Javier Gomez Noya (von rechts nach links) mit dem Tausendsassa mithalten. Trotzdem lecken sich die starken Nationen wie Deutschland, Rußland und Frankreich, sowie die olympischen Top-Scorer Simon Whitfield, Bevan Docherty und Sven Riederer die Finger nach einem Podiumsplatz. Photo: Delly Carr/ITU Media
Ganz vorne auf dem Rad - bei dem die Brownlees häufig vorne an der Spitze anzutreffen sein werden - mit dabei der britische Edel-Domestique Stuart Hayes, der slovakische Brownlee-Sparringspartner Richard Varga, zwei oder drei Russen und ein oder zwei Franzosen, der Spanier Javier Gomez und Maik Petzold aus Deutschland. Das Hauptfeld wird exzellent zusammenarbeiten und versuchen, wie bei der Sprint-Distanz von Hamburg oder auch in Kitzbühel Ausreißversuche zu unterbinden oder die Führungsgruppe bis kurz vor dem Ende in Führung liegend regelrecht verhungern und Energie vergeuden zu lassen.

Nach brutalem Radsplit mit wenigen durch Nässe verursachte Stürzen an der berüchtigten Kurve am Buckingham Palace setzen sich die stärksten Läufer schon auf den ersten 500 Metern von den Helfern ab. Die Gruppe fliegt förmlich auseinander. Ab Kilometer 7 oder 8 ist allenfalls ein Trio aus 2 x Brownlee + 1 x X rund um den Buckingham Palace unterwegs. Der Rest ist Formsache, wie ein Finish Hand in Hand oder ein beherzter Zielsprint.

So weit die Theorie. In der Praxis lief sich Alistair schon einmal in London in totale Erschöpfung und verlor auf den letzten 400 Metern satte 9 Plätze. Es wird richtig, richtig spannend und extrem schnell  - und gefährlich werden. Ab 11:30 Uhr Ortszeit wird es nur ein Motto geben: (fast) Alle gegen die Brownlees und ihre Helfer!

Titelverteidiger Jan Frodeno strahlt einen Tag vor dem Showdown Optimismus aus: "Ich bin fit und es ist spannend, wie die verschiedenen Vorbereitungen gelaufen sind. Es hat richtig Spaß gemacht in den letzten Wochen, weil mich meine Verletzung nicht mehr behindert hat. Auch war es spannend zu sehen, wie der Körper auf die Phase reagiert hat, in der ich nicht laufen und mich in diesem Bereich mehr regenerieren konnte. Ich bin jedenfalls nicht nur hier, um bei Olympia einfach dabei zu sein. Die letzten Wochen haben eine riesige Herausforderung geboten und bis hierher hat es wunderbar geklappt. Zumindest den letzten Einheiten nach ist meine Laufform sehr gut und kämpft damit mit meiner guten Laune um die Tageswertung."

Steffen Justus, beständigster DTU-Triathlet der letzten zwei Jahre hat durch einen Leistungssprung im Schwimmen beim World Series Triathlon von Hamburg seine Chancen auf die Top 5 dramatisch erhöht. Wenn er die Form in London abrufen kann, könnte er bester Deutscher werden: "Ich möchte im Schwimmen wie in Hamburg eine gute Leistung abrufen und vorne mit dabei sein und dann möglichst in der Spitzengruppe auf die Laufstrecke gehen.

Wir haben in den letzten Tagen genau das getan, was uns in optimaler Form auf den Wettkampf vorbereitet und daher kann ich auch optimistisch sein. Ich habe jedenfalls im Training keinerlei Faktor gehabt, der mich nachdenklich machen müsste. Auch die Tempoeinheiten liefen rund, so dass ich bestens präpariert an den Start gehen kann. Und ich habe auch mit unseren 'Mädels' nach dem Rennen gesprochen und die waren beeindruckt von der Atmosphäre, das erhöht meine Vorfreude natürlich umso mehr.

Das wird sicherlich ein Rennen, das zunächst an einen Sprint erinnert, also Vollgas von Beginn an. Gut ist, dass ich eine Topposition beim Schwimmen [Schwimmstart wurde ausgelost] habe, da ich mit den schnellen Russen, neben den Brownlee-Brüdern und auch mit Jan [Frodeno] zusammen stehe. Was ich versprechen kann, ist, dass wir keinen so einfach wegkommen lassen werden. Ansonsten hoffe ich, vorne mit dabei zu sein, wenn es zum Laufen kommt und dann werde ich alles geben."

Maik Petzold, beim Schwimmen und Radfahren traditionell eine feste Bank hat seit dem 5. Platz beim Sprint-Triathlon von Hamburg 2012 neues Vertrauen in die eigene Laufform gesteckt. "Die letzten Trainingseinheiten liefen wirklich super." Auf Facebook relativiert er aber sogleich etwaige Mannschaftstaktiken, die nach dem Triathlon der Frauen laut wurden: "das ist triathlon, wir werden immer individualisten bleiben auch wenn es hier und da absprachen geben wird! sonst würden wir eine mannschaftssportart betreiben :-)"

National leicht eingefärbte Prognose:
1. Alistair Brownlee (GBR)
2. Jonathan Brownlee (GBR)
3. Alexander Bryukhankov (RUS)
4. Javier Gomez (ESP)
5. David Hauss (FRA)
6. Steffen Justus (GER)
7. Hunter Kemper (USA)
8. Sven Riederer (SUI)
9. Maik Petzold (GER)
10. Jan Frodeno (GER)

Gerne können Tipps angegeben werden. Sieg ergibt 2 Punkte, Platz jeweils 1 Punkt, eine Platz-Prognose mit max. einem Platz Abweichung 0,5 Punkte. Die Startliste aller 55 gemeldeten Triathleten hilft bei der Auswahl.