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Montag, 14. Januar 2013

Kleine Wette auf die zukünftige Führung der Union Cycliste Internationale

Noch ist Pat McQuaid Präsident der Union Cycliste Internationale (UCI), noch hat Lance Armstrong den Iren nicht mit einer beeideten Aussage belastet. Demnach gilt weiterhin die Unschuldsvermutung. Dennoch bleibt Zeit und Raum für Spekulation für das große, sich abzeichnende Stühlerücken in der UCI. Denn allen Beteiligten ist klar, dass der organisierte Radsport kurz vor dem Zusammenbruch steht, sofern das IOC tatsächlich den Ausschluss aus dem olympischen Programm für 4-8 Jahre umsetzt.

Silvia Schenk hat bei einer Neuwahl an der Spitze der UCI durchaus Chancen. Ob sie zur Wahl antreten würde, steht auf einem anderen Blatt. Photo: Transparency International Deutschland
Neue Köpfe müssen her. Der Fisch stinkt vom Kopf, es wird für die Delegierten der nationalen Radsportfachverbände sehr schwer einen glaubwürdigen Vertreter aus den eigenen Reihen zu finden und zur Mitarbeit in den wahrscheinlich schwersten Stunden der UCI seit Ende des 2. Weltkriegs zu bewegen. Rekrutieren könnten sich die Kandidaten auch aus der Bewegung "Change Cycling Now" (CCN), wenngleich bei den Beteiligten um den dreifachen Tour de France Sieger Greg LeMond, Gianni Bugno (zweifacher Weltmeister), Jaimie Fuller (CEO Skins, klagt aktuell gegen die UCI), Dr Michael Ashenden (Dopinganalytiker), Emma O'Reilly (ehemalige Physiotherapeutin von Lance Armstrong) und Jonathan Vaughters (Manager Team Garmin-Sharp) natürlich auch wirtschaftliche Interessen, eigene Agenden und fehlende politische Erfahrung abgeklopft werden müssen. [1]

Aus deutscher Sicht, könnte die Juristin Silvia Schenk, sofern sie denn Interesse hat, gute Chancen bei einer Bewerbung um das höchste Amt der UCI haben. Die ehemalige 800-Meter Läuferin bringt zahlreiche sogenannte Soft- und Hardskills für den sich seit Jahren in der Krise befindliche Radsport mit. Fachkenntnis kann die ehemalige Richterin aus der Präsidentschaft des Bund Deutscher Radfahrer (BDR, 2001-2004) vorweisen, wenngleich sie sich dort beim Bemühen um Transparenz die Zähne ausgebissen hat. Weitere politische Erfahrung sammelte sie als Stadträtin im Magistrat der Stadt Frankfurt. Von 2007 bis 2010 war Schenk Vorsitzende von Transparency International Deutschland und ist seit 2010 Mitglied des Vorstands.

Schenk beteiligte sich auch an der Ausgestaltung der sogenannten "Eisernen Transparenz" der Ironman-Triathlons von Frankfurt und Wiesbaden: Eine Initiative der Renndirektoren Kurt Denk und Kai Walter. Sie war zudem in das innovative Anti-Doping Programm des Commerzbank Triathlon Teams (ehemals Dresdner Kleinwort) um Kapitän Normann Stadler eingebunden.

[1]: Changecyclingnow.org/