Triathlon wird für die Besserverdienenden in dieser Welt immer attraktiver. Photo: Lilrizz (Wikipedia), Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication
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Darf es sein, dass ein Profi nicht auf Hawaii startet, weil die notwendigen Mittel für den finanziell aufwendigen Qualifikationsmodus nicht zur Disposition stehen? Soll dieses System ernsthaft auf die Masse der Amateure und Age-Grouper losgelassen werden? Die Konsequenzen sind absehbar, unfair und damit unschön, und sogar politisch unkorrekt. Schließlich würden nicht länger die Besten, sondern die finanziell Besten gewinnen.
Sollte sich Triathlon wie einst Tennis zu einer Reichensportart entwickeln? Muss das Wachstum durch das Fluten der Kurse mit Teilnehmern überhitzt werden? Ist eine Orientierung an den Qualifikationsnormen von Olympia tatsächlich keine Überlegung wert?
Sicherlich ist Triathlon eine teure Sportart. Ziele, Ansprüche, Gruppenpression und Werbung sorgen für hohe Ausgaben, sowohl für Ausrüstungsgegenstände als auch für Startgelder.
Einer zunehmenden Kommerzialisierung darf man als Triathlet aber auch durchaus kritisch gegenüberstehen und nicht nur sportliche Werte wie Fairplay entgegensetzen. Schließlich ist Triathlon eine Lebensphilosophie, Grundeinstellung und ein großes Stück Freiheit. Triathleten sind lockere Typen, definieren sich durch Training total und Leistung pur. Training und Wettkämpfe befreien von den Sorgen des alltäglichen Wahnsinns und Entrümpeln die Gedanken an die Mühlen monetärer Monster.
Dennoch befindet sich Triathlon derzeit in einer kritischen Phase. Können Grundwerte transzendiert werden oder wird der schöne Sport mehr und mehr vom Kapitalismus assimiliert?
Gastbeitrag von Michael Lorenz