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Sonntag, 4. September 2011

Sinnvoll und angemessen? Claudia Wisser noch immer Mitglied im Excecutive Board der Europäischen Triathlon Union


Claudia Wissers Stern als Präsidentin der Deutschen Triathlon Union (DTU) sank bereits, als der Dachverband der Triathleten als einer der stärksten nationalen Triathlonverbände weltweit für Claudia Wisser einen Quotenplatz bei der ETU erhielt.
Claudia Wisser, bei der Deutschen Triathlon Union (DTU) nach sich abzeichnender Wahlschlappe nicht erneut angetreten ist noch immer bei der European Triathlon Union (ETU) Mitglied im Excecutive Board. Photo: Thomas Zöller
Die umtriebige Juristin ist noch immer Mitglied im Excecutive Board der ETU. Im Juli 2009 wurde Wisser vom Kongress der Delegierten der ETU neben Alicia Garcia (Spanien), Denis Jaeger (Frankreich), Eugene Kraus (Luxemburg) und Timo Pennanen (Belgien) als neue Mitglieder des Boards gewählt.

Die DTU sollte sich mit der mittlerweile hinlänglich bekannten Erfahrung durchaus Sorgen machen, was sie dort treibt. Nicht umsonst gab es einen begründeten Antrag eines lebenslangen Ausschlusses aus dem Verband oder auch ein Startverbot durch ihren Verein für Ligarennen. Schließlich versuchte sie mit ihrem Geschäftspartner Ralf Eckert und der Unterstützung von Peter Pfaff, Dieter Hofmann und zuletzt Björn Steinmetz den Verband nach eigenem Gusto umzubauen. Sie verhob sich dabei endgültig mit dem Versuch die Presse- und Redefreiheit per präsidialem Antrag einzuschränken.

Im englischen Teil Ihrer Kanzlei-Website verkaufen die beiden Juristen, die bisher keinen der von ihnen (für die DTU) initiierten Prozesse gewinnen konnten, ihre Zeit bei der Deutschen Triathlon Union als Erfolg. Eine gewagte und steile These, insbesondere unter dem Aspekt der sehr suspekten Absetzung des Kassenprüfers Carsten Bieler und weiterer Sonderbarkeiten in der Amtsführung der beiden Anwälte, die sicherlich eine weitere Bewertung nötig machen. "Within two years only (November 2008 until November 2010) Wisser and Eckert cleaned up the German Triathlon Association - the German top organisation of triathletes and duathletes - as its legal representatives" heißt es vollmundig auf kfuq.com.

Vor dem Aufstieg Wissers verspielte der Verband die mühsam unter DTU-Präsident Klaus Müller-Ott wiedererlangte Reputation innerhalb der International Triathlon Union (ITU) und auch ETU durch die Art und Weise, wie man sich des Mitglieds des Executive Boards der ITU entledigen musste. Die Umstände, wie Wisser an die Macht gelangte und sich dort mit allen Mitteln zu halten suchte sorgte endgültig für internationales Kopfschütteln.

Für die Deutsche Triathlon Union wäre es ein positives Signal, wenn sich das Kapitel Claudia Wisser auch auf internationaler Ebene schließen würde. Der Posten bei der ETU sollte mit einer honorablen Person aus Deutschland eine zeitnahe Neubesetzung finden, wie sich Deutschland auch innerhalb der ITU wieder mehr Gehör und Einfluss auf höchster Funktionärsebene  verschaffen muss.

Donnerstag, 25. November 2010

Mundverbot und Repression, wenn Machterhalt in Verbänden seltsame und bedenkliche Blüten treibt


Die Deutsche Triathlon Union (DTU) ist immer für eine Überraschung gut. Vor dem letzten Verbandstag stellte das mittlerweile abgelöste und noch immer privat und beruflich verbundene Präsidentenduo Claudia Wisser und Ralf Eckert einen Antrag auf Abschaffung der Rede- und Pressefreiheit, um die kritischen Stimmen per Satzung mundtot zu machen.
Claudia Wisser (rechts) plante als Präsidentin der Deutschen Triathlon Union per Antrag die Presse- und Redefreiheit abzuschaffen. Ralf Eckert (links), Lebenspartner und Vizepräsident Finanzen gilt als der Kopf des geschäftstüchtigen Duos mit gemeinsamer Kanzlei kfup.com, Kooperation für Wirtschaftsrecht und Sport Business. Den kurzen gemeinsamen Weg der beiden Anwälte schmückt eine stattliche Anzahl von Opfern und Leichen. Im Sport hält Claudia Wisser noch immer einen Sitz im Board der European Triathlon Union (ETU). Ein Skandal für viele ehrenamtlich tätige Mitarbeiter der DTU. Photo: Thomas Zöller
So sind die Anträge offenbar nach gängiger Lesart der aufgebrachten Landespräsidenten zu lesen. Ob der Art der Amtsführung der über eine Anwaltskanzlei verbundenen Verbandsoberen Wisser und Eckert sind zahlreiche Landesvorsitzende insbesondere aus Hessen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und last but not least Nordrhein-Westfalen nicht einverstanden. Sie übten Kritik und wurden dafür ausgegrenzt und eingeschüchtert. Letztlich ebnete erst die Weigerung des Präsidiums des mit 8.000 gemeldeten Athleten mitgliederstärksten Landesverband aus NRW seinen langjährigen Präsidenten Dieter Hofmann zum Verbandstag zu entsenden den Weg für den Umbruch. Hofmann, bis zuletzt dafür eintretend Wisser und Eckert mit zum Teil fragwürdigen Mitteln den Rücken freizuhalten folgen bis zur nächsten Wahl in NRW Vizepräsident Klemens Naber und Schatzmeister Hubert Gilgenrainer als geschäftsführendes Präsidium nach.

Als Zeichen der Unzufriedenheit der Landespräsidenten hätten die Hallbergmoser Wisser und Eckert schon einen geplatzten außerordentlichen Verbandstag in Frankfurt werten müssen, bei dem sie sich mehr Kompetenzen und eine Monatspauschale für das Ehrenamt genehmigen lassen wollten. Die Opposition  einigte sich mit dem ehemaligen Triathleten und Bundestagsabgeordneten Reinhold Hemker auf einen Gegenkandidaten, der über viel Erfahrung verfügt und als ehemaliger Pfarrer für den nötigen Ausgleich und damit verbundenen Neuanfang sorgen kann.
Sofern er es schafft die verbliebenen Vasallen der Ära Wisser/Eckert einzubinden oder loszuwerden. Sonst droht ihm schon in den ersten Präsidiumssitzungen das böse Erwachen, wenn er ohne einen tüchtigen Geschäftsführer den Strippenziehern aus der zweiten Reihe ausgeliefert ist. Den Geschäftsführer hatten Eckert und Wisser quasi direkt zum Einstieg gefeuert und sich damit eine kostspielige Klage vor dem Arbeitsgericht eingehandelt.

Dienstag, 30. September 2008

Ehemaliger DTU-Funktionär Reinhard Wilke beim Deutschen Institut für Schiedsgerichtsbarkeit


Richter Reinhard Wilke, ehemaliger Vizepräsident der Deutschen Triathlon Union (DTU) und dort neben der zwischenzeitlichen Zuständigkeit für das Ressort Finanzen auch für den Bereich Anti-Doping verantwortlich, ist nach seinem Rücktritt beim Spitzenverband für Triathlon auf die Liste des Deutsches Institut für Schiedsgerichtsbarkeit e.V. (DIS) gesetzt worden. Der DIS ist offiziell vom Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) als Schiedsinstanz anerkannt. Der damalige Richter am Schleswig-Holsteinischen OVG widmet sich zukünftig juristischen Fragen der Dopingbekämpfung beim DIS. Das Sportschiedsgericht geht auf eine NADA-Initiative zurück. So gesehen ist es richtig, dass ich dort über Dopingfälle zu entscheiden haben werde.

Wilke hatte als Vorsitzender der Anti-Doping Kommission (ADK) der Deutschen Triathlon Union anfangs Adaptionsprobleme, die in einer Reihe von wenig nachvollziehbaren Entscheidungen der ADK mündeten und auch auf unzulängliches Regelwerk zurückzuführen waren. Gegen Ende seiner Amtszeit zeigte er eine wesentlich klarere Linie im Kampf und Ahndung des Sportbetrugs.

Vor dem per Misstrauensantrag abgewählten DTU-Präsidenten Dr. med. Klaus Müller-Ott war Wilke mit der Revision der völlig veralteten Anti-Doping Ordnung betraut, die er 2004 modernisiert in Kraft setzen konnte. Die ADO ist danach weiter aktualisiert und auf dem Stand der internationalen Anforderungen der WADA und der NADA gehalten worden. Nur die letzte Anpassung an den WADA-Stand sowie an den seinerzeit bevorstehenden Beitritt zum Deutschen Sportschiedsgericht konnte nicht mehr von ihm beendet und umgesetzt werden. Das ist teilweises Ausgangsmaterial jetziger Umsetzungsbemühungen der DTU.

Wilke initiierte und führte ebenfalls eine Untersuchung gegen Triathlet Lothar Leder, brachte aber auch hier durch seinen Rücktritt das mögliche Verfahren nicht mehr bis zum Ende. Die Deutsche Triathlon Union stellte wenig später die Untersuchung des von Michael Lehner vertretenen ehemaligen Top-Triathleten ein. 

Müller-Ott sieht sich zwischenzeitlich einer Strafanzeige des aktuellen Präsidiums nach § 266 StGB bei der Staatsanwaltschaft beim Landgericht Frankfurt am Main ausgesetzt. Laut einer Presseerklärung des amtierenden Interrims-Präsidenten Rainer Düro vom 23. September ist es derzeit noch völlig offen, ob in diesem Zusammenhang ggfs. auch Ermittlungen gegen andere ehemalige Präsidiumsmitglieder eingeleitet werden müssen. 

Wilke zeichnet ebenfalls für eine Strafanzeige wegen „Ausspähens von Daten nach § 202a StGB“ gegen Kai Baumgartner (3athlon.de) aus dem Jahr 2005 verantwortlich, die nach zuvoriger Verfahrenseinstellung durch den leitenden Staatsanwalt unbegründet und erfolglos in einer Wiederaufnahme des Verfahrens und einer Durchsuchung der Räumlichkeiten des Journalisten mündeten.
Gemeinhin wurde das erfolglose Bemühen als Versuch gewertet, den ausgewiesenen Kritiker des damaligen Präsidiums einzuschüchtern und Informationskanäle innerhalb der DTU trockenzulegen. Baumgartner verwies schon damals auf Schwachstellen, die sich 2007 und 2008 offensichtlich bestätigen sollten und in naher Zukunft das Ziel von staatsanwaltlichen Ermittlungen sein könnten. Wilke räumte später in einem Gespräch eine teilweise Fehleinschätzung der Situation ein und verwies darauf "einen der zentralen Punkte des Anti-Doping-Kampfes zu schützen, nämlich den der Vertraulichkeit des Verfahrens bis zu einem beweiskräftigen Ergebnis."

Sonntag, 18. Dezember 2005

Verfahren nach Strafanzeige von Reinhard Wilke eingestellt, Akteneinsicht wird beantragt


Das Verfahren nach einer Strafanzeige von DTU-Vizepräsident Reinhard Wilke ist von der Staatsanwaltschaft Kassel erneut eingestellt und der sichergestellte Laptop übergeben worden. 

Der von der Kampagne betroffene Baumgartner lässt zur Zeit durch seine Anwälte Akteneinsicht bei der Staatsanwaltschaft Kassel beantragen, um die Rolle von DTU-Vizepräsident Wilke im Ermittlungsverfahren näher prüfen zu können. Wilke, seines Zeichens Richter soll massiv in Richtung Polizeibehörde und Staatsanwaltschaft kommuniziert haben, um das Verfahren in seinem Sinne voranzutreiben. „Nach Sichtung der Akten wird sich entscheiden, ob gegen Herrn Wilke zivil- oder strafrechtlich vorgegangen werden sollte“ erklärte Baumgartner am Wochenende.

Donnerstag, 15. Dezember 2005

DTU-Vizepräsident Reinhard Wilke greift Pressefreiheit an, Verfahren erneut vor Einstellung.

Nach einer Strafanzeige von Reinhard Wilke (DTU-Vizepräsident für Recht /Finanzen und Schwager des DTU-Präsidenten Dr. Klaus Müller-Ott) durchsuchte (FAZ, 14.12.05) die Staatsanwaltschaft Kassel am frühen Dienstagmorgen, den 13. Dezember die Räume des Internet-Triathlon-Portals www.3athlon.de in Kassel und beschlagnahmte einen Computer zwecks Beweissicherung.

Das Verfahren gegen das einflußreiche und verbandskritische Portal wurde wegen "Ausspähens von Daten nach § 202a StGB" eingeleitet. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Kassel aber bereits signalisiert, dass es bis zum Wochenende zu einer erneuten Einstellung des Verfahrens kommen wird. 

„Es gibt angenehmere Überraschungen“ erklärt Kai Baumgartner, Betreiber von 3athlon.de. „Die Beamten waren sehr nett, obwohl sie mich mit Mühen aus dem Bett geklingelt hatten. Sie mussten schon die Nachbarschaft bemühen, um in das Haus zu gelangen. Leider konnte ich so früh keinen Kaffee und Geburtstagskuchen anbieten, da ich mit den ersten Gratulanten später gerechnet habe“ führt das Geburtstagskind schmunzelnd weiter aus.

Begründet wurde der Verdacht, mit einer wilden Verschwörungstheorie Wilkes, nach der sich Baumgartner unbefugt Daten verschafft habe. Dies soll direkt durch eine dritte Person oder selbsttätig geschehen sein. Die Möglichkeit einer undichten Stelle im aktuellen Personalbestand der DTU scheint Wilke ausdrücklich auszuschließen. Es soll sich bei den erhaltenen Daten um vertrauliche Informationen der DTU über einen angeblichen Dopingfall bei den Deutschen Meisterschaften handeln. Die Beschwerde der betroffenen Person nach der persönlich gestalteten Kontaktaufnahme durch 3athlon.de hat seinerzeit zu Irritationen mit der DTU geführt.

Dies ist nach einer Einstweiligen Verfügung bezüglich der Veröffentlichung eines vorläufigen Kassenberichts für das DTU-Geschäftsjahr 2004, der die desolate Haushaltsauflage aufzeigt schon der zweite massive Angriff von Wilke gegen 3athlon.de. 
Baumgartner ist noch immer über den Vizepräsidenten ärgerlich: „Es ist bedauerlich mit welchem Mangel an Kompetenz das DTU-Präsidium arbeitet. Anstatt die Sportart Triathlon voran zu bringen, die Weltmeisterschaften 2007 im eigenen Land ernsthaft vorzubereiten oder die Probleme im Langdistanztriathlon (FR-aktuell.de,08.12.05) zu lösen, werden haltlose Verdächtigungen in die Welt gesetzt. Die Anzeige werte ich als eine Kampagne, die nur dazu gedient hat den Betrieb von 3athlon.de zu stören, mich einzuschüchtern und vom Präsidium abzulenken.“ 

Das Ziel einen kritischen Geist zu Handlungsweisen des DTU-Präsidiums im Handlungsspielraum einzuschränken, ist dieses Mal verfehlt worden. Baumgartner rechnet aber bald mit den nächsten Versuchen durch das völlig von der Basis abgelöst und von den Landesverbänden schwer kontrollierbar agierende Präsidium. „Das gesamte Verhalten des Herrn Wilke, insbesondere dessen Einflussnahme auf das Ermittlungsverfahren, darf der Triathlonsport in Deutschland nicht weiter durchgehen lassen. Hier sind Grenzen weit überschritten worden. Es liegt unter sportpolitischen Aspekten nun an den Mitgliedern der DTU, den 16 Landesverbänden, dieses Verhalten zu bewerten und die notwendigen Konsequenzen daraus zu ziehen!“ 

„Wie dem auch sei“ schließt Baumgartner schulterzuckend das Fazit der etwas turbulent verlaufenden Geburtstagsfeier ab, „soll das derzeitige DTU-Präsidium weiter das Grab für den Verband schaufeln. Ich kümmere mich derzeit lieber um ein paar andere Triathlonbaustellen, die weitaus mehr Spaß und Freude bereiten. Zudem ist die neue Saison mit der Aufstiegsrunde des bundesweit aktiven Vereins 3athlon.org e.V. in die 2. Bundesliga auch nicht mehr so weit weg. Da möchte ich in Form sein, um 1-2 Renneinsätze mitzumachen und damit das gut harmonisierende Team zu unterstützen.“