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Freitag, 11. November 2016

Ehemaliger Ironman-Europachef Thomas Dieckhoff heuert bei DOSB-Tochter, der Deutschen Sport Marketing an

Thomas Dieckhoff heuert nach einer dreijährigen Tätigkeit  (03.01.2013-31.12.2015) bei Ironman als Geschäftsführer für den europäischen Arm beim kommerziellen Bereich Deutsche Sport Marketing (DSM) des Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) an. Der ehemalige Manager aus dem FMCG-Umfeld verantwortete bei Ironman die aggressive Expansion in der EMEA-Region mit zahlreichen neuen Events auf der vollen Ironman-Distanz und Halbdistanz unter dem Label 70.3. Er konnte jedoch nicht ganz die extrem hohen Erwartungen der Eigentümer Providence Equity Partners bei der Gewinnung von neuen Großsponsoren und der Entwicklung von Bestandspartnern befriedigen. Der Diplom-Kaufmann ist als Geschäftsführer der Deutschen Sport Marketing (DSM) zum 01. Januar 2017 Nachfolger von Axel Achten und für alle kommerziellen Vermarktungs- und Lizenzaspekte zuständig. [1, 2]

Thomas Dieckhoff verantwortet nach drei Jahren Engagement für Ironman den kommerziellen Bereich des DOSB als Geschäftsführer der Deutschen Sport Marketing GmbH . Photo: Stefan Jäger/World Triathlon Corporation
DSM/DOSB-Pressemeldung vom 09.11.2016: Thomas Dieckhoff ist neuer Geschäftsführer bei der DSM

Der Aufsichtsrat der Deutschen Sport Marketing hat sich einstimmig für Thomas Dieckhoff als neuen Geschäftsführer ausgesprochen

Der Diplom-Kaufmann war zuletzt Geschäftsführer der IRONMAN GmbH und tritt am 01. Januar 2017 die Nachfolge von Axel Achten an.

Mit dem Staffelstab werden Thomas Dieckhoff vielfältige Aufgaben und Anforderungen übertragen: Als Wirtschaftstochter der Stiftung Deutscher Sport, gegründet vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), vermarktet die DSM die Deutsche Olympiamannschaft und die Deutsche Paralympische Mannschaft, organisiert das Deutsche Haus bei den Spielen und ist zudem für die strategische Führung in der Breitensportvermarktung zuständig.

Stephan Abel, Aufsichtsratsvorsitzender der DSM, freut sich auf die Zusammenarbeit: „Wir haben uns im Aufsichtsrat für Thomas Dieckhoff entschieden – mit ihm konnten wir einen neuen Geschäftsführer verpflichten, der uns mit seinem strategischen Verständnis und innovativen Ideen für eine zukunftsfähige Vermarktung unter dem Dach von Sportdeutschland überzeugt hat. Wir danken Axel Achten dafür, dass er 17 Jahre lang die Deutsche Sport Marketing zu einer wirtschaftlich und inhaltlich sehr erfolgreichen Vermarktungsagentur entwickelt hat.“

Der 59-jährige Thomas Dieckhoff zeichnet sich durch langjährige Führungsverantwortung bei namhaften Unternehmen der Konsumgüter- und Sportindustrie aus. Zuletzt leitete er erfolgreich die Expansion der Marke IRONMAN in der Region Europe, Middle East & Africa. Neben seinen beruflichen Aktivitäten ist Thomas Dieckhoff ein erfahrener Athlet mit zahlreichen Teilnahmen an Marathon- und IRONMAN-Rennen sowie großer Affinität für den Breiten- und Spitzensport.

Thomas Dieckhoff: „Mir ist es ein besonderes Anliegen, zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Sport Marketing und des DOSB die Zukunft des Sports in Deutschland aktiv mitzugestalten. Die Aufgabe bei der DSM bietet hierfür die besten Möglichkeiten – im Sinne der Weiterentwicklung von Vermarktungsinhalten, einer strategischen Schärfung von Themen und nicht zuletzt natürlich auch der konsequenten Verfolgung wirtschaftlicher Ziele. Das Umfeld bietet großes Potential aber auch Herausforderungen, denen ich mich sehr gern und voller Überzeugung stelle.

Sein Büro bezieht Thomas Dieckhoff in der Frankfurter Otto-Fleck-Schneise 12 – die Deutsche Sport Marketing und der DOSB agieren ab dem 01.01.2017 auch räumlich unter einem Dach.[3]

  1. World Triathlon Corporation holt mit Thomas Dieckhoff erfahrenen Manager in die Ironman-Europazentrale
  2. Thomas Dieckhoff verlässt IRONMAN nach drei erfolgreichen Jahren, IRONMAN EMEA verliert Führungskraft
  3. Thomas Dieckhoff ist neuer Geschäftsführer bei der DSM


Samstag, 8. August 2015

Dalian Wanda Group in talks to acquire World Triathlon Corporation andIRONMAN triathlon for $850 million

According to South China Morning Post, Dalian Wanda Group, owned by China's richest man Wang Jianlin is in talks to acquire IRONMAN's parent company World Triathlon Corporation (WTC). An mass participation sports asset would follow other acquisitions in the sports and media segment. Switzerland based sports marketing firm Infront Sports & Media was bought for EUR 1.05 billion in February 2015. A group, that was interested in  WTC itself, but walked away from a deal. [1]

Maybe Infront's parent company can close a deal, certainly on a much lower price, than introduced from South China Morning Post. Not very reasonable sounds the "very high" price tag of $850m, considering assumed obligations like the $220m loan (due 2021) to pay a dividend to it's current owner Providence Equity partners and a $20 revolver due 2019 on WTC's balance sheet. Rating agency Moody's Investors Service has assigned a B2 Corporate Family Rating (CFR) and B2-PD Probability of Default Rating (PDR) to World Triathlon Corporation ("WTC" or "the company") in 2014. [2]

South China Morning Post wasn't able to get a confirmation from any involved party, but several of our own insider sources confirmed the negotiations and a very specific time window to close the deal around 10th of August 2015:

Dalian Wanda outbid other potential buyers for Ironman and is now in negotiations to finalise a deal with its owner, private equity firm Providence Equity Partners, the person said this week. There is no certainty that Dalian Wanda will manage to finalise a deal, the person added.
The source asked not to be identified because the negotiations are confidential. A spokesman for Providence declined to comment, while representatives for Dalian Wanda and Ironman did not immediately respond to a request for comment.
  1. China’s richest man in talks to buy Ironman triathlon competition for more than US$850m. Wang Jianlin's company, Dalian Wanda Group, is in talks to purchase triathlon firm, says source.
  2. Rating Action: Moody's assigns B2 corporate family rating to World Triathlon Corporation, Global Credit Research - 17 Jun 2014

Sonntag, 7. September 2014

Wie der rote Stift die Liveübertragung der IRONMAN 70.3 WM auf einen neuen Tiefpunkt drückt

Vom aktuellen Spardiktat der World Triathlon Corporation (WTC) ist der geduldige Fan und Zuschauer viele Dinge gewohnt. Der sogenannte Livestream zur IRONMAN 70.3 WM im kanadischen Mont-Tremblant ist ein Rückfall in die frühen Anfänge der Liveübertragung unter dem damaligen Ironmanlive.com-Chef und späteren CEO und Präsident  Benjamin Fertic zum Millenium. 

Vier Videostreams aus festen Winkeln, ein sporadisch und mit Mutmassungen gefütterter Liveticker und verwackelte Handyvideos drücken die aktuellen Bemühungen der WTC aus, eine "Weltmeisterschaft" ins richtige Bild zu rücken. Sponsoren, Fremdenverkehrsförderung und last but not least die Profiathleten werden sich über die entgegengebrachte Wertschätzung freuen.

Noch 2013 überzeugte die WTC mit einer soliden Übertragung der 70.3 WM aus Las Vegas inkl. fundiertem Livekommentar von Greg Welch, Helikopteraufnahmen, die das packende Renngeschehen gut einzufangen wussten. Doch seit dem sich der aktuelle Eigentümer eine Vorabauszahlung von satten 220 Millionen US Dollar genehmigt hat, für die die WTC zwei gewichtige Kredite aufnehmen musste, krankt die Qualität der Übertragung und leider auch der Events gewaltig.
Mit heißer Nadel unter Nutzung von verschiedenen Web 2.0-Diensten wie Scribblelive.com und Livestream.com zusammengestrickt: Die Übertragung der IRONMAN 70.3 WM verzichtet auf Bewegtbilder die von Kameraleuten und einer Regie bereitgestellt werden. Vier fest installierte unbewegliche Kameras sollen den Wissendurst über den Verlauf eines sportliche hochkarätig besetzten Event decken. Screenshot: Ironman.com

Selbst den Flaggschiff-Events wie den "Europameisterschaften" in Frankfurt am Main und Wiesbaden sieht man den Rotstift an allen Ecken und Enden an. Gespart wird auch beim Preisgeld für Profis, über die gezahlten Antrittsgelder aus Zeiten eines Kurt Denks und Kai Walters hört man die Veteranen hinter vorgehaltener Hand raunen. Gespart wird bei der Organisation des Events, der medialen Aufbereitung, der gebotenen Leistung für den zahlenden Kunden, etc. Wundert man sich dann darüber, dass die WTC es nicht schafft Global Player als Sponsoren mehr als eine Saison an ein Event, eine Region oder die globale Serie zu binden?

Ist nicht der kürzlich sehr erfolgreich an die Börse gegangene Kamerahersteller GoPro ein wichtiger Partner der WTC? Natürlich besteht ein Titelsponsoring explizit für den IRONMAN Hawaii Triathlon. Natürlich wird auch die NBC-Reportage einmal mehr zu Nominierten für den us-amerikanischen Emmy Award zählen. Der Verzicht auf packende Bilder und einmalige Perspektiven bei der IRONMAN 70.3 WM in Mont-Tremblant muss zu den verpassten Chancen zählen diesen Partner und weitere Partner vom Qualitätsstandard der WTC dauerhaft und nachhaltig zu überzeugen.

Wie es besser geht zeigen in unserer Sportart derzeit die Partner die International Triathlon Union (ITU) und mit Einschränkungen auch die konkurrierende Challenge-Serie. Javier Gomez, letztes Wochenende zum vierten Mal Weltmeister über die Kurzstrecke im kanadischen Edmonton geworden flimmerte in Echtzeit über die TV-Bilder zahlreicher Rechtepartner, eine umfassende Liveberichterstattung mit erstklassigem Bewegtbildsignal rundeten den Service ab. Diesen Service kann man sich durchaus bei der gebotenen Qualität etwas Kosten lassen. Gomez, auch in Mont-Tremblant am Start, wird sich bei seinem Versuch einen weiteren "WM-Titel" im Kampf gegen Sebastian Kienle, Jan Frodeno und weitere hochkarätige Konkurrenz zu sichern auf einer Zeitreise wähnen. Zurückversetzt in eine Zeit, als noch 56k Modems die obere Grenze der Leitungskapazitäten des Rezipienten darstellten. Schade für den IRONMAN-Triathlon, bemitleidenswert bei den vom Konzern erzielten Umsätzen und Gewinnen nach Steuern...

  1. Ironman.com/triathlon/coverage/detail.aspx?race=worldchampionship70.3&y=2014#axzz3CdDkJ1La
  2. Dnf-is-no-option.com/2014/07/number-of-month-world-triathlon.html

Dienstag, 1. Juli 2014

Number of the month: World Triathlon Corporation takes USD 220 million loan and pays out dividend to shareholders

World Triathlon Corporation (WTC) pays out a USD 220 million didvidend to its shareholdes Providence Equity Partners. The USS 220 million term loan is due for repayment in 2021 and a USD 20 million "revolver" (revolving credit facility) is due for repayment in 2019. Standard & Poor’s and Moody's analysts published their rating following the latest developments.

Fortune's analysis, based on Standard & Poor's rating is harsh, but sees some real company value anyway [1]:
The debt left World Triathlon highly leveraged and earned a “B” junk rating from Standard & Poor’s because of the company’s exposure if the economy sours. But the financing, which was oversubscribed, also reflects all the untapped potential Providence still sees in an investment it is likely to hang on to for a few more years. (An IPO is a less likely possibility given the small size of the company.)  
“It’s exciting. We’ve helped build Ironman into a global sports platform and there’s still lots of work to do,” said Davis Noell, a managing director at Providence Equity Partners and an Ironman board member. 
Ironman has one big advantage any corporation would dream of having while it ramps up: its ownership of the “Ironman” name, the result of years of defending its intellectual property. While anyone can put on a triathlon of the same distance, no one else can bestow on finishers the status of “Ironman,” a near mythical status for triathletes. 

Meanwhile Moody's Investors Service has assigned a B2 Corporate Family Rating (CFR) and B2-PD Probability of Default Rating (PDR) to WTC [2].
WTC's B2 CFR reflects its highly predictable and recurring revenue, strong brand loyalty and good free cash flow generation due to its minimal capital requirements. Moody's also expects WTC to benefit from the positive industry trend of higher participation rates in triathlon races as it expands by offering additional events around the world. These strengths are offset by the company's small scale, low margins, its narrow business focus, lack of tangible assets, reputation risks and high leverage from an aggressive financial policy reflected by the dividend recap.
WTC has experienced strong revenue growth over the past several years by introducing new IRONMAN races to additional locations around the world. IRONMAN races continue to experience strong demand , fueled by a higher rate of participation in triathlons globally. The IRONMAN brand is the most valuable aspect of the company and its strong following and high level of awareness, even amongst non-participants, allows WTC to successfully market and sell out many of its races well in advance of the event date. Additionally, due to the high level of brand awareness, Moody's believes that it would be extremely difficult to displace WTC from its current leading position the world of endurance triathlon.
Pro forma for the transaction Moody's expects the company to maintain moderate leverage going forward in the 4x to 5x Debt/EBITDA range(Moody's adjusted).. However given the company's low capital intensity, Moody's expects free cash flow will be over 10% of debt each year over the next several years.
In 2008, New York based private equity company Providence Equity Partners became the new owner of WTC and bought out forme owner Dr. James P. Gills. WTC was under the umbrella of the then created World Endurance Holdings. WTC made during the 6 years ownership some bold and strong acquisitions and is for sale for some time now. Latest aqcquired companies and races are:

  • Auckland Marathon, largest road running event in New Zealand. May 2014
  • Lifesport Properties, Subaru Western Triathlon Series. May 2014
  • Tritlon Spain SL, Challenge Barcelona and Half Challenge Barcelona. April 2014.
  • ChesapeakeMan, race acquisistion from The Columbia Triathlon Association. April 2014
  • YWC Sports, races in Denmark like Copenhagen and Aarhus. June 2013.
  • USM Events,  Australian triathlons in Cairns, Geelong, Mooloolaba, Noosa and Sydney World Triathlon Series. February 2012.
  • North American Sports, U.S. Ironman races. 2009.
  • Xdream Sports & Events, German Ironman races. 2009.
  • Triangle Sports Promotion, Austrian, South African Ironman races. 2009
  • BK Sportpromotion, Swiss Ironman races, 2009.
  • etc.


Samstag, 13. August 2011

Trotz Goldstandard, deutsche Ironman Triathlons in den Printmedien unter Druck

Es ist eine bizarre Situation für Ironman-Renndirektor Kai Walter aus Hanau Steinheim. Bis auf den Ironman 70.3 Wiesbaden prosperieren die ihm unmittelbar unterstellten Ironman Triathlons Frankfurt am Main und Regensburg wie in den Jahren zuvor. Sie sind rasend schnell ausgebucht und platzen aus allen Nähten, neue Events wie auf Mallorca können etabliert werden. Trotzdem scheint die öffentliche Stimmung der Meinungsbildner zu kippen. Dabei setzen die vom mittlerweile aus dem operativen Geschäft ausgeschiedenen Präsidenten der Xdream Sports & Events GmbH Kurt Denk und später berufenen Geschäftsführer Kai Walter initiierten Events den Goldstandard in Europa. Zusammen mit den von der Klagenfurter TRIANGLE Show & Sports Promotion gmbh und der Schweizer BK Sportpromotion AG um Geschäftsführer Patrick Schmid aufgebauten Ironman in der Schweiz, Österreich, Frankreich und Südafrika kann kaum ein anderer Ironman auf der Welt mit der Organisationsqualität mithalten.
Glänzend in Politik und Wirtschaft vernetzt. Kurt Denk mit Hessens jetzigem Ministerpräsidenten Volker Bouffier bei der Pressekonferenz  des Ironman in Frankfurt  2009. Photo: Ingo Kutsche
In den entscheidenden Kriterien Streckenauswahl, Absicherung, Verpflegung gibt es wenige Triathlons weltweit die dieses Niveau mitgehen können. Doch irgend etwas läuft aktuell falsch. Wenn man FAZ, Frankfurter Rundschau, Mittelbayerische Zeitung, Wiesbadener Kurier, Wetterauer Zeitung und Co. aufschlägt liest man zunehmend kritische Zwischen- und Untertöne. Die Luft soll raus sein, die Felder der Profis unattraktiv und zweitklassig, man arbeitet sich an organisatorischen Kleinigkeiten, wie Erntezeiten der Bauern, Bustransfers, Streckenumleitungen, Nachbarschaftsstreitigkeiten, Schäden an Bäumen und angeblicher Geldgier, kombiniert mit Abzocke der öffentlichen Hand ab.

Angefangen hat die Welle negativer Meldungen für den Aussenstehenden mit dem letztjährigen Malheur beim Ironman 70.3 Wiesbaden und den danach bekannt gewordenen Magen-, Darmerkrankungen vieler Teilnehmer. Davor gab es lediglich vereinzelt reißerische Meldungen zur Änderung des zugrunde liegenden Geschäftsmodells. Das bisherige Franchisemodell der World Triathlon Corporation mit verschiedenen eigenständigen Agenturen, wie etwa der Xdream wurde nach dem Einstieg des neuen Eigentümers Providence Equity Partners in der über der WTC angesiedelten World Endurance Holding verworfen. Die Events werden nun selbst oder von Tochtergesellschaften betrieben. Die WTC wird noch immer optimiert und an der ein oder anderen Stelle subtil oder deutlich sichtbar der Rotstift angesetzt, um neben anderen Aspekten natürlich auch die Profitabilität zu trimmen.

Die Kritik in diesem Jahr zeigt jedoch deutlich, dass Xdream das Spiel mit den Medien nicht mehr so gut beherrscht, wie in den Jahren zuvor. Die Qualität der Kritik erreicht ein anderes Niveau. Der  positive Gründergeist scheint verloren - Katerstimmung. Gut, die Special Interest Magazine und Triathlon Postillen haben nach Jahren der Grabenkampfes und Lobbyismus zu neuer Sachlichkeit zurückgefunden. Wo liegen also die Gründe für die Zäsur in den Printmedien?

Der Ironman Germany 2002, noch ganz ohne Aufwertung als Europameisterschaft. Kurt Denk mit Lew Friedland,  damaliger Präsident der World Triathlon Corporation. Denk genießt mittlerweile das Leben des "Elder Statesman" von Xdream und pendelt zwischen verschiedenen Standorten mit besten Möglichkeiten zum alpinen Abfahrtsski und Windsurfen. Photo: TFrahmS
Eine Ursache mag in der Schwächung des in den ersten Jahren perfekt harmonierenden und arbeitsteilig wirkenden Duos Kurt Denk und Kai Walter liegen. Denk, das Gesicht des Ironman, der Netzwerker und Lobbyist, Walter die operativ ausführende Kraft, die zusammen mit Denks Ehefrau Ines Denk die Fäden vieler Aspekte des Tagesgeschäfts in der Hand hielt. Nach dem Rückzug des Visionärs und Machers Kurt Denk in den Ruhestand, der als Reiseveranstalter die Lizenz für den Ironman von Roth nach Frankfurt am Main holte, scheinen die Verbindungen nicht nur nach ganz oben in die Landespolitik und das Bankenwesen der öffentlichen Hand gelitten zu haben. Die sonst konstruktiven und lösungsorientierten Gespräche mit den sanktionierenden Sportverbänden DTU, BTV und HTV wurden von Walter vielleicht mit einer unnötigen Härte geführt, als zu Zeiten eines Kurt Denk. Der entsprechende Gegenwind sorgte schon damals bei der Etablierung des Ironman Regensburg für verstörende öffentliche Äusserungen.
Kai Walter und Kurt Denk sind nicht mehr das eingespielte Team, wie in den Gründungsjahren des Ironman in Frankfurt.  Zerwürfnis ist ein großes Wort, man zieht aber sicherlich nicht mehr an einem Strang. Walter steht unter Druck und muss sich mit einer zunehmend kritischer schreibenden Presse auseinandersetzen. Photo: Ingo Kutsche
Der Druck unter dem Kai Walter steht mag sich auch durch den Umstand ableiten lassen, dass sich Felix Walchshöfer von der konkurrierenden Challenge-Serie aus Roth berufen fühlt, in den lokalen Medien lobend das verbesserte Verhältnis zwischen den beiden Standorten und Geschäftsführern hervorzuheben. Neu gewonnene Stärke aus Roth, neue sachliche Professionalität oder schlicht Ablehnung einer kolportierten Rückkehr von Denk in das operative Geschäft von Xdream? Eine Position, die seit dem Einstieg von Providence für Denk deutlich an Attraktivität und Entscheidungsbefugnis verloren hat?

Zu viel Druck, Luft raus, Sommerloch oder Sommergewitter? Was immer auch die kommenden 2-3 Jahre für den Ironman bringen werden. Dem Standort Deutschland sind die europäischen Ironman Triathlons weiter zu gönnen, als Wirtschaftsfaktor, als Plattform für Profisportler, als erstklassige Sportevents und das Ziel auf das viele Triathletinnen und Triathleten hinarbeiten. Vielleicht konzentriert sich die schreibende Zunft am kommenden Wochenende nicht nur auf zweitklassige Profifelder, Wasserqualitäten, echte Fauxpas' wie mobile Toilettenanlagen auf Gedenkstätten für NS-Opfer und  fehlende Pendelbusse.

Zumindest zur 5. Auflage in Wiesbaden sind packende Positionskämpfe zwischen Sebastian Kienle, Filip Ospaly, Andi Böcherer, Terenzo Bozzone, Mathias Hecht, Alessandro Degasperi bei den Herren und Mary Beth Ellis, Kristin Möller, Karin Thürig, Yvonne van Vlerken, Nicole Woysch, Melanie McQuaid, Sofie Goos, Joanna Lawn und Natascha Badmann bei den Damen zu erwarten. Freuen wir uns darauf. Kai Walter und die österreichische Führung für Europa muss sich danach um einen Masterplan für Public Relations und politisch-wirtschaftlichen Lobbyismus in Deutschland kümmern.