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Sonntag, 13. Oktober 2019

Ironman Hawaii im Video-Stream: Jan Frodeno (GER) mit Fabelzeit (7:51:13), Anne Haug (GER) stürmt im Marathon mit drittschnellster aller Kona-Zeiten zum Weltmeistertitel (8:40:10)

Historischer Doppelsieg beim Ironman Hawaii. Bei den Männern holt sich Jan Frodeno (GER) die Triathlon-Krone von Kona mit Streckenrekord zurück, bei den Frauen triumphiert mit Anne Haug erstmals eine Deutsche. Insgesamt sind 5 Deutsche in den Top 10.

Der 12. Oktober 2019 wird nicht nur in der Bucht von Kailua-Kona, Hawaii in die Geschichtsbücher des Triathlonsports Eingang finden. Bei widrigen Bedingungen im Schwimmen über 3,8km, wolkigem und windigem Einzelzeitfahren über 180km und einem Marathon in der Lavawüste Ironman Hawaii holt sich Jan Frodeno (GER) mit einer Fabelzeit von 7:51:13 seinen dritten Weltmeistertitel im IRONMAN Triathlon auf Big Island und deklassiert den Wettbewerb. Silber sichert sich Timothy O'Donnel (USA, 7:59:40) vor Sebastian Kienle (GER, 8:02:04).


Der zweifache Olympiasieger Alistair Brownlee (GBR) muss wie viele andere Titelaspiranten Lehrgang entrichten. Eine hohe Trittfrequenz, eine ökonomisch viel Energie vergeudende Fahrweise auf Radstrecke und die sich aufbauende Hitze im Körperkern lassen ihn aus zwischenzeitlicher Führung und Top 3 purzeln. Nach Laufkilometer 15 machte ihm das Rennen zusehends zu schaffen und er verlor Platzierung um Platzierung.

Titelverteidiger Patrick Lange (GER) wird nach sehr gutem Schwimmen und früher Isolation auf dem Rad aus gleich mehreren Radgruppen nach hinten durchgereicht. Er verliert seinen Streckenrekord über  die Gesamtzeit an Frodeno aus dem Vorjahr, den er sich durch Hilfe auf der Radstrecke und historisch milden Bedingungen sichern konnte. Vielleicht sollte er das Jahr 2019 als Strafe durch die hawaiianische Vulkangöttin Madame Pele einordnen. Lange steigt abrupt aus, als er einen Betreuer am Streckenrand sieht: DNF. Fieber in der Nacht auf den Rennmorgen soll die Ursache der Aufgabe sein, so die Auskunft seines Managements.

Anne Haug (GER) stürmt im Marathon (2:51:07) mit drittschnellster aller Kona-Zeiten zum Weltmeistertitel (8:40:10) an der lange führenden Lucy Charles.Barclay (GBR, 8:46:44) und Sarah Crowley (8:48:13) vorbei. Laura Philipp (8:51:42) und Daniela Bleymehl (9:08:30) runden den erfreulichen Tag aus deutscher Sicht ab.


Einen gebrauchten Tag mit erwischte Titelverteidigerin Daniela Ryf (SUI). Sichtbar kraftlos auf dem Fahrrad fand Sie auch im Marathon nicht zu gewohnter Dominanz und verlor erstmalig ein Rennen im IRONMAN. Auf Instagram berichtete die Schweizerin von einem Magen-DarmVirus. Die vierfache Weltmeisterin beendete das Rennen auf Platz 13.

Ergebnisse
IRONMAN World Championship, Kona, Hawaii – Saturday 12th October 2019
3.8km / 180km / 42.2km

Männer
  1. Jan Frodeno (GER) – 7:51:13
  2. Timothy O’Donnell (USA) – 7:59:40
  3. Sebastian Kienle (GER) – 8:02:04
  4. Ben Hoffman (USA) – 8:02:52
  5. Cameron Wurf (AUS) – 8:06:41
  6. Joe Skipper (GBR) – 8:07:46
  7. Braden Currie (NZL) – 8:08:48
  8. Philipp Koutny (SUI) – 8:10:29
  9. Bart Aernouts (BEL) – 8:12:27
  10. Chris Leiferman (USA) – 8:13:37
Frauen
  1. Anne Haug GER) – 8:40:10
  2. Lucy Charles-Barclay (GBR) – 8:46:44
  3. Sarah Crowley (AUS) – 8:48:13
  4. Laura Philipp (GER) – 8:51:42
  5. Heather Jackson (USA) – 8:54:44
  6. Kaisa Sali (FIN) – 8:55:33
  7. Corinne Abraham (GBR) – 8:58:38
  8. Carrie Lester (AUS) – 8:58:40
  9. Daniela Bleymehl (GER) – 9:08:30
  10. Linsey Corbin (USA) – 9:09:06


Wer die Show mit zahlreichen Führungswechseln verpasst hat, kann neben den Zieleinlaufen auch das ganze Rennen auf Facebook in zwei Teilen nachverfolgen.

  1. 2019 IRONMAN Hawaii Teil 1
  2. 2019 IRONMAN Hawaii Teil 2
  3. Alle Ergebnisse auf Ironman.com

Freitag, 5. Juli 2019

Challenge Roth: TV, Livestream und Prognose. Schnelle Zeiten durch Cameron Wurf und Lucy Charles-Barclay?

Am kommenden Sonntag, den 7. Juli 2019 startet ab 6:30 Uhr im fränkischen Roth der Challenge in eine Neuauflage. Vorhergesagte rund 22°C im Tagesverlauf, wenig Wind und kein Regen deuten auf gute bis sehr gute Bedingungen für 3.400 gemeldete Athleten als Einzelstarter, 650 Staffeln, Helfer und Zuschauer. Das Veranstalterteam um Alice Walchshöfer, Kathrin Walchshöfer und Felix Walchshöfer hat sowohl für das Rennen der Damen und der Herren interessante und vergleichsweise offene Startfelder zusammengestellt, die eine Prognose der Podiumsplatzierungen nicht ganz einfach machen.
Der Challenge Roth verspricht in der Auflage 2019 enge Entscheidungen im Feld der Profis bei serhr guten äußeren Bedingungen, die schnelle Zeiten begünstigen können. Photo: Screenshot Challenge-roth.com 

Prognose

Während Daniela Ryf als derzeit beste Athletin über die Langdistanz beim IRONMAN in Klagenfurt startet und Chrissie Wellington als Inhaberin der „Weltbestzeit“ aus dem Jahr 2011 (8:18:13 Stunden) bereits als Profi vom aktiven Triathlonsport zurückgetreten ist, kann die derzeitige Nummer 2, Lucy Charles-Barclay auf ein interessantes Arsenal an Fähigkeiten zurückgreifen. Im Schwimmen, der zeitlich kürzesten Disziplin, kann die Britin Zeiten realisieren, die viele männliche Profis ziemlich glücklich machen würden. Auf dem Rad kann die ehemalige Leistungsschwimmerin sicherlich stärkere Akzente als Landsfrau Wellington setzen, zur Schweizerin Ryf fehlt derzeit ebenfalls nicht mehr viel, um die internationale Einordung abzuschließen. Im Marathon macht die Schwimm-Rad Rakete in den letzten zwei Jahren zügig Boden gut und muss sich nur noch vor wenigen Mitbewerberinnen fürchten. Daher ist Lucy Charles-Barclay klar auf Platz 1 des Podiums gesetzt und wird, wenn es keine Pleiten, Pech und Pannen gibt mit einem Vorsprung von über 5 Minuten gewinnen:

1. Lucy Charles-Barclay
2. Sarah Crowley
3. Daniela Bleymehl, Vorjahressiegerin, die beim IRONMAN in Frankfurt wegen Magenproblemen nach 5 Kilometern auf der Laufstrecke ausgestiegen (DNF) ist

Jan Frodeno, frisch gebackener Europameister im IRONMAN bei der Hitzeschlacht von Frankfurt am Main am vergangenen Wochenende dürfte sich in der Regenerationswoche nach dem Klassiker den anderen Klassiker genau anschauen wollen. Schließlich hält er mit 7:35:39 Stunden aus dem Jahr 2016 die jemals in Roth erzielte Zeit. 2019 wurde die Laufstrecke leicht verändert, die Gesamtlänge hingegen soll sich nicht verändert haben. Ob die Änderungen einen positiven oder negativen Aspekt auf die Gesamtzeiten haben sollten, kann man derzeit noch nicht abschließend sagen. 

Sagen kann man jedoch, dass Cameron Wurf, ehemaliger Profiradsportler und Inhaber der Radrekords beim IRONMAN Hawaii und Streckenrekords beim IRONMAN Australien mit einer klaren Ansage nach Franken gekommen ist: neuer Streckenrekord in Roth, nicht mehr und nicht weniger vollmundig lauteten die Statements in der Woche vor dem Rennen.

Wer könnte ihm dabei in die Suppe spucken? Einige, etwa Andi Böcherer, Bart Aernouts (2. IRONMAN Hawaii), David McNamee (3. IRONMAN Hawaii), Braden Currie, Andreas Dreitz, Andy Potts oder Matthew Russell etwa. Eine Festlegung auf die Top 3 fällt schwer:

1. Cameron Wurf
2. David McNamee
3. Bart Aernouts

Ergebnisse 36. DATEV Challenge Roth, 07.07.2019

Lucy Charles sichert sich nach Schwimmen ohne Neoprenanzug einen ungefährdeten Start-Ziel Sieg bei dem zweiten Start beim Challenge Roth. Neben gewohnt überragendem Schwimmen und sehr starken Radfahren überzeugte die Britin durch einen sehr soliden Marathon, der auch im Blick auf den IRONMAN Hawaii die Rolle als größte Herausforderin für Daniela Ryf unterstreicht.

"Ich bin nach meiner Niederlage um nur 9 Sekunden im letzten Jahr mit 'Feuer' im Magen gestartet. Ich habe heute auf der Strecke viel gelitten und habe viel harte Arbeit geleistet. Ich habe im Marathon viel gelitten." - Lucy Charles-Barclay
Sarah Crowley belegt die mentale Stärke auf der zweiten Hälfte des Marathons nach gutem Einzelzeitfahren, während sich die kurzfristig nachgemeldete Titelverteidigerin Daniela Bleymehl mit deutlichen Mühen im letzten Viertel des Marathons erfolgreich gegen Langstrecken-Rookie Agnieszka Jerzyk wehren kann.

Für eine fausdicke Überraschung sorgte nicht der Sieger Andreas Dreitz, der die Basis für seinen Sieg bei nicht perfekten Bedingungen mit Regen am Morgen und aufkommendem Wind aus Nord, Nord-West in unter 8 Stunden einmal mehr auf dem Rad legte und sich zusammen mit Andi Böcherer durch das Feld wühlte. Während Böcherer bereits früh im Marathon das Tempo nicht mehr mitgehen kann und mit deutlichen Problemen die restlichen 38 Kilometer in Angriff nimmt, zieht Dreitz sein Laufprogramm zu Platz 1 und damit seinen größten sportlichen Triumph stoisch durch.

"Ich bin noch immer sprachlos. Das ist das beste Ergebnis meiner Karriere" - Andreas Dreitz
Ausrufezeichen setzt auch Jesper Svensson. Nach schnellem Schwimmen und starkem Radfahren kämpft er im Marathon lange um den Kontakt an die Spitze und wird mit Platz 2 belohnt.

Enttäuschend auf der einen und zugleich erfreulich auf der anderen Seite verläuft der Challenge für Cameron Wurf. Etwas langsamer als geplant aus dem Wasser kommend, kann der Australier nicht wie geplant den Rekord auf dem Rad und der Gesamtzeit angreifen. Er muss sich erstmalig auf der Laufstrecke nach vorne orientieren. Die Verbesserung im Marathon auf 2:50 Stunden, bestätigt die Zeit beim IRONMAN Australien, der er in Rekordzeit gewann und eröffnet dem ehemaligen Radprofi in naher Zukunft weitere Strategieoptionen, wenn er das Puzzle aus exzellentem Radfahren und befriedigendem Laufen zusammensetzen kann.

Pech hingegen hat David McNamee, der sich trotz Panne beim Radfahren mit bestem Marathon aller Profis knapp Bart Aernouts im Kampf um Platz 4 geschlagen geben muss, der ebenfalls gewohnt stark zu Fuß unterwegs ist aber für eine echte Chance auf Hawaii sein Handicap im Schwimmen reduzieren muss.

Männer
1. Andreas Dreitz (GER) 7:59:02
2. Jesper Svensson (SWE) 8:02.20
3. Cameron Wurf (AUS) 8:04:08
4. Bart Aernouts (BEL) 8:04:48
5. David McNamee (GBR) 8:05:50
6. Alessandro Degasperi (ITA) 8:08:24
7. Andy Potts (USA) 8:09:39
8. Jens Petersen-Bach (DEN) 8:13:01
9. Matthew Russell (USA) 8:18:11
10. Lukas Krämer (GER) 8:19:15

Frauen
1. Lucy Charles-Barcaly (GBR) 8:31:09
2. Sarah Crowley (AUS) 8:38:11
3. Daniela Bleymehl (GER) 8:43:17
4. Agnieszka Jerzyk (POL) 8:48:49
5. Carolin Lehrieder (GER) 8:55:13
6. Rachel Mcbride (CAN) 9:06:47
7. Els Visser (NED) 9:07:49
8. Anja Ippach (GER) 9:23:58
9. Lina-Kristin Schink (GER) 9:27:41
10. Tara Grosvenor (GBR) 9:29:01

Fernseh- und Radioübertragung

Der bayerische Rundfunk berichtet am Renntag rund 9 Stunden aus der Region mit den Co-Moderatoren Timo Bracht, Nils Frommhold, Nicole Leder und Lothar Leder. Der BR übernimmt das produzierte Signal und ist auch mit einem eigenem Internetstream am Start. Vorab werden die Zuschauer bereits eingestimmt:

Donnerstag, 4. Juli
Rundschau (BR Fernsehen, 18.30 Uhr): Vorbericht zum Triathlon mit Stimmen aus der Pressekonferenz der Top-Athleten

Freitag, 5. Juli
Abendschau (BR Fernsehen, 17.30 Uhr): Live-Berichterstattung von den Vorbereitungen zum Challenge Roth
Rundschau (BR Fernsehen, 18.30 Uhr): Live-Schalte zur "Nudelparty" in Roth im Sportblock
Bayern 1 (BR Hörfunk, 12.05 Uhr) Vorberichterstattung in "Mittags in Franken"
BAYERN 3 (BR Hörfunk): Die Story der Rother Triathlon-Familie Walchshöfer (BAYERN 3-Update, 12.00 bis 13.00 Uhr); Berichte von der "Nudelparty" der Athleten (ab 18.00 Uhr)

Samstag, 6. Juli
BAYERN 3 (BR Hörfunk): Stimmungsberichte von der Triathlon-Auftaktparty in Roth ab 16.00 Uhr, Interview mit der BAYERN 3-Staffel

Sonntag, 7. Juli
Blickpunkt Sport (BR Fernsehen): Live-Übertragung des Triathlon - Teil 1 (6.15 bis 11.00 Uhr) 
Blickpunkt Sport (BR Fernsehen): Live-Übertragung des Triathlon - Teil 2 (12.00 bis 15.30 Uhr)
BRsport.de: Der Triathlon Roth in voller Länge, Livestream von 6.15 Uhr bis 15.30 Uhr
Frankenschau (BR Fernsehen, 17.45 Uhr): Live-Schalten ins Zielstadion
Rundschau (BR Fernsehen, 18.30 Uhr): Nachbericht im Sportblock
B5 aktuell (BR Hörfunk): Berichte in den Nachrichten und regelmäßige Live-Einblendungen
BAYERN 3 (BR Hörfunk): Ganztags Berichte von den Highlights entlang der Strecke und aus dem Zielbereich

Montag, 8. Juli
Abendschau (BR Fernsehen, 17.30 Uhr): Nachberichte
Frankenschau aktuell (BR Fernsehen, 17.30 Uhr): Nachberichte

Livestream im Internet

Die Veranstalter der Challenge streamen eine englischsprachige Übertragung mit den ehemaligen Profis und Roth-Veteranen Belinda Granger und Dirk Bockel auf ihrer Website und auf Facebook.
Ergänzend werden die Inhalte später auch auf dem Youtubekanal der Challenge zur Verfügung stehen.

  1. Livestreaming Challenge Roth
  2. Livestreaming BR3
  3. Challenge Roth auf FaceBook
  4. Challenge Roth auf Youtube
  5. Athlete Tracker und vorläufige Ergebnisse

Sonntag, 14. Oktober 2018

Daniela Ryf, die Unbezwingbare: IRONMAN Hawaii Weltmeistertitel Nr. 4 in Folge

Kommentar: Daniela Ryf (SUI) ist bei perfekten klimatischen Bedingungen im Rahmen der 40. Auflage des IRONMAN Hawaii Triathlons auf Big Island der zugedachten Rolle der Top-Favoritin vollends gerecht geworden und siegt mit historischer Gesamtzeit, die für Dekaden bestehen könnte. Ryf zeigte mit der gezeigten Solo-Show die beste Leistung aller Triathletinnen und Triathleten. Der geringe Abstand von nur 33:46 Minuten auf Gesamtsieger Patrick Lange und der unterschiedliche Rennverlauf untermauern diese These eindrücklich. 
In der beeindruckenden Gesamtzeit von 8:26:16 Stunden (57:26 - 4:26:07 - 2:57:05) und neuen Streckenrekorden für die Radstrecke und die Gesamtstrecke hat es die Schweizerin geschafft unmittelbar vor dem Start die Nerven zu behalten, als die Nesselkapseln einer Qualle beide Achselhöhen beim Warmschwimmen in Mitleidenschaft zogen. Ryf reagierte nicht allergisch, vermied eine schockähnliche Schmerzreaktion, obwohl sich die Arme während der 3,86 Kilometer im Südpazifik weiter schmerzten und sich Taubheitsgefühle einstellten. „Aufgeben war trotzdem keine Option“ (DNF is no option) wird Ryf mehrfach nach dem Zieleinlauf sagen - ganz in der Motto-Tradition dieses Blogs.

Unter diesen Umständen war der große Rückstand nach dem Schwimmen auf den aufstrebenden Stern Lucy Charles aus England verschmerzbar, die einen weiteren Rekord aufstellte: 48:13 Minuten für 3,86km auf Solotour im Pazifik! Der Rest ist Geschichte, eine beherzte Attacke auf dem Rad und ein grundsolider Marathon sicherten Sieg Nummer 4 vor Charles und Anne Haug (GER), die ein herausragendes Debüt auf Big Island beim erst zweiten IRONMAN überhaupt in die Lavawüste gebrannt hat. Hopp Schwiiz!

Ryf hat damit Chrissie Wellington (GBR) eingeholt und wandelt mit traumwandlerischer Sicherheit auf den Spuren von Eidgenössin Natascha Badmann, die ganze 6 Titel erreichen konnte.

In den kommenden zwei Jahren sollte eine Daniela Ryf in normaler Verfassung Titel 5 und 6 erreichen können, auch wenn mit Charles, Haug und Sarah True (USA) drei neue Mitbewerberinnen Stück für Stück aufschließen werden. Für die Auflagen des IRONMAN Hawaii der folgenden Jahre können sich aus deutscher Sicht neben Haug auch die Newcomerinnnen Laura Philipp und ggf. Daniela Sämmler Chancen auf die Top 10 ausrechnen.

Hawaiian Ironman World Championships
Kailua-Kona, Hawaii, USA
13. Oktober 2018
Schwimmen 3,86k - Radfahren 180k - Laufen 41,195k

1. Daniela Ryf (SUI) 8:26:16 (57:26 - 4:26:07 - 2:57:05)
2. Lucy Charles (GBR) 8:36:32 (48:13 - 4:38:11 - 3:05:50)
3. Anne Haug (GER) 8:41:57 (54:19 - 4:47:45 - 2:55:22)
4. Sarah True (USA) 8:43:32 (52:04 - 4:49:19 - 2:57:38)
5. Mirinda Carfrae (AUS) 8:50:44 (58:16 - 4:46:05 - 3:01:41)
6. Sarah Crowley (AUS) 8:52:29
7. Kaisa Sali (FIN) 8:54:26
8. Angela Naeth (CAN) 8:57:34
9. Corinne Abraham (GBR) 8:58:57
10. Lindsay Corbin (USA) 9:01:55

Links der Artikel rund um den IRONMAN Hawaii 2018:

Samstag, 21. Oktober 2017

IRONMAN Hawaii 2017: Die Highlights um Ryf, Lange, Charles, Sanders, Corwley und McNamee im Video

Der IRONMAN Hawaii 2017 ist gerade einmal eine Woche her. Die Wartezeit auf den Oktober 2018, wenn der IRONMAN Hawaii Triathlon in eine neue Auflage startet, lässt sich prächtig überbrücken. Das Video ist auch kleine Motiviationshilfe für die trüben, nass-kalten Herbsttage in Nord- und Mitteleuropa bestens geeignet. Wenn man sich neben dem im Video gezeigten 2017er Podium mit Daniela Ryf, Lucy Charles, Sarah Crowley, Rekordhalter Patrick Lange, Lionel Sanders, David McNamee die zwei echten Hochkaräter Javier Gomez Noya und mit einigen Fragezeichen versehenen Alistair Brownlee für die 2018er Auflage der Herren vor das innere Auge führt, kribbelt es nicht nur in den Füßen.

Oder sind es nicht die Altersklassen-Triathletinnen und Triathleten, die den Mythos von Kona am Leben halten? Viel Spaß mit den echten Helden…

Sonntag, 15. Oktober 2017

IRONMAN Hawaii 2017, Daniela Ryf entwickelt sich zum echten Champion

Es ist nur eine kleine  Anekdote in den zahlreichen Interviews, die die Schweizerin Daniela Ryf in den zahlreichen Interviews nach dem IRONMAN Hawaii 2017 erzählt. Sie ist aber wichtig und stellt einen wichtigen Meilenstein beim dritten Sieg in Folge für die Eidgenössin dar. Drei Siege in Folge, ein illustrer Kreis, in dem sich Ryf einreiht: Paula Newby-Fraser, Natascha Badmann, Chrissie Wellington, Dave Scott, Mark Allen – Daniela Ryf. Ein Triumph der Selbstständigkeit, der Rennintelligenz.

Die dreifache IRONMAN World Championesse, Daniela Ryf (SUI) sichert sich im Marathon den dritten Titel in Folge und tritt damit einem sehr exklusiven Club mit wenigen Mitgliedern bei. (Photo by Tom Pennington/Getty Images for IRONMAN)


Nach solidem Schwimmen soll die ehemalige 3-fache Weltmeisterin im IRONMAN 70.3 auf den gesamten 180 Radkilometern nicht so richtig in Tritt kommen. Gerade in der Paradedisziplin drohen ihr neu Wilde, wie Lucy Charles und Sarah Crowley den Rang abzulaufen und uneinholbar zu enteilen. Ryf fasst sich 40 Kilomter vor der zweiten Wechselzone schließlich ein Herz und fegt die letzte knappe Stunde, alle Energie in die Pedale legend, Richtung Downtown Kailua-Kona.

Daniela Ryf feiert im Zielbogen auf den Knien den 3 Sieg in Folge beim IRONMAN World Championship, bevor Sie sich erschöpft bäuchlings auf den Boden austreckt. (Photo by Sean M. Haffey/Getty Images for IRONMAN)


Die Championesse spekuliert nicht auf Platz, sondern setzt den Sieg, pfeffert an den Mitbewerberinnen vorbei und brummt den verbliebenen Damen entscheidende Minuten Rückstand auf. Sie rettet sich durch ihre mentale Stärke, Physis und kluge Ernährungsstrategie über den Marathon bis auf den Ali'i Drive. Eine Taktik echter Weltmeisterinnen, die mit hohem Risiko behaftet, naturgemäß auch in grandiosen Niederlagen münden kann. Doch auch eine Niederlage hätte nach einer solchen Renngestaltung sicher nicht nur ein klein wenig bittersüß geschmeckt.

Samstag, 14. Oktober 2017

IRONMAN Hawaii Triathlon World Championship 2017: „Es kann nur Einen geben“

Nach dem erst zweiten Fall eines rein deutschen Podiums beim IRONMAN Hawaii im Jahr 2016 sind die Erwartungen an die Mitteleuropäer in der Bucht von in Kailua-Kona hoch.

Nach 1997 treffen sich mit Sebastian Kienle (Silber), Jan Frodeno (Gold) und Patrick Lange (Bronze) zum zweiten Mal drei Deutsche auf dem Podium des Ironman Hawaii Triathlons zu Blumenzeremonie und Champagnerdusche. Photo: WTC - Ironman.com

Es gibt jedoch einige Mit-Favoriten aus aller Welt, die die Krone auf dem Queen Ka?ahumanu Highway auf dem Weg hinauf zum Rad-Wendepunkt nach Hawi oder beim Anstieg aus dem Natural Energy Lab auf den letzten Kilometern des Marathons in der Lavawüste an sich reißen möchten. Physisch sind 6-8 Athleten bereit und fähig für den Sieg, mental letztlich nur ein einziger Profi-Triathlet…

 Wer gewinnt bei den Herren? Wie jedes Jahr die Prognose von 3athlon kurz und knapp:


  1. Jan Frodeno (GER)
  2. Patrick Lange (GER)
  3. Lionel Sanders (CAN)
  4. Sebastian Kienle (GER)
  5. Ben Hoffmann (USA)

Jan Frodeno (GER) wird sein Heil in der Flucht und Verbündete in exzellenten Schwimm-Radlern suchen, vielleicht ergänzt um Patrick Lange (GER). Gelingt es Lange nicht Frodeno auf dem Rad massiv unter Druck und in die rote Zone zu zwingen und im Umkehrschluss Frodo nicht, Lange auf dem Rad abzuschütteln wird es für beide Athleten ein spannender Marathon um den Sieg mit der Gefahr, dass sich beide übernehmen und überzocken.

Von hinten rollt zwischenzeitlich der Rad-Brutalo-Express im Duo Sebastian Kienle und Lionel Sanders heran, deren Auftritte in Kona immer mit einem bangen Blick auf den Rückstand im Schwimmen verbunden sind. Schaffen beide zusammen den Sprung in die Spitzengruppe gemeinsam und frühzeitig, wird das Feld umgehend gesprengt. Schafft es nur einer der beiden, hat der Nachzügler fast keine Chance mehr aufzuschließen und legal von der Dynamik der Gruppe mit dem Windschattenverbot von rund 10 Metern zu profitieren. Im Marathon hat Sanders, der rund 60% seines Trainings in allen Disziplinen auf Ergometern absolviert die besseren Karten und verweist Kienle auf den Rang mit der Holzmedaille.

Daniela Ryf hat ebenfalls den Weltmeistertitel verteidigen können. Als Sahnehäubchen gibt es einen neuen Streckenrekord mit 8:46:46 gleich dazu. Photo: WTC - Ironman.com

  1. Daniela Ryf (SUI)
  2. Sarah Crowley (AUS)
  3. Heather Jackson (USA)
  4. Kaisa Lehtonen (FIN)
  5. Lucy Charles (GBR)


Bei den Frauen wird sich Daniela Ryf an einem soliden Tag die Butter nicht vom Brot nehmen lassen, auch wenn die Saison wegen einer hartnäckigen Rückverletzung schleppend verlief. Die Mitbewerberinnen um die Krone der Queen of Kona rücken jedoch beständig auf und besonders beim Marathon, Ryfs „schwächster“ Disziplin, werden einige aus den Top 5 den Druck erhöhen. Das Frauenrennen, wie auch bei den Herren wird 2017 beim Marathon entschieden.

Weiterführende Links: