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Donnerstag, 22. September 2011

Der FC Bayern im Triathlon, die neue feste Institution EJOT TV Buschhütten

Der Turnverein Germania Buschhütten 1885 e.V. ist ein traditioneller Verein im Siegerland. Wohl kein Außenstehender, geschweige denn eines der 661 Vereinsmitglieder hätte davon zu träumen gewagt, dass der erste in Buschhütten abgehaltene Triathlon aus dem Jahr 1987 mehr als einen kleinen regional begrenzten Boom auslösen würde. Zieht man Parallelen zum Fußball müssen das nach einem Sponsor benannte Team und der  FC Bayern München in einem Satz dicht nebeneinander fallen. Der Erfolg ist bei beiden Institutionen hausgemacht. Ist das Verschieben des Kräftegleichgewichts in der Triathlon-Bundesliga mittelfristig ein Problem für Attraktivität und Erfolg der Wertung?
Das EJOT Team Buschhütten ist in der ersten  und zweiten Bundesliga der Herren eine feste  Bank. Photo: TV Buschhütten
Bereits im vierten Jahr nach der Erstauflage des familiär und hochprofessionell durchgeführten Triathlons wird die zentrale Schnellstraße in dem schmalen von Wäldern umgebenen Tal ehemaliger Schwerindustriegewerbe freigegeben. Ein erster und wichtiger politischer Erfolg für die regionale Triathlonentwicklung. Was danach folgt räumte die Bahn frei für eine einmalige Erfolgsgeschichte, die dabei ganz bodenständig daherkommt. Welche Auswirkungen hat der mittel- und langfristige Erfolg eines Teams auf die Deutsche Triathlonliga, wenn er mit zunehmender Dominanz gelingt?

Fleiß, Integrität und Loyalität aller Beteiligten bahnen den Weg für erste sportliche Erfolge, als 1994 Stefan Balzer in den Kader des  NRWTV aufgenommen und Erhard Hofmann Westdeutscher Meister wird. Erstaunlich skandalfrei und ohne Allüren konnte das große, ehrenamtlich tätige Team um die Organisatoren Sabine und Rainer Jung, Hauke Horstmann, Marco Göckus, Ralf Schneider, Carsten Wunderlich sowie dem Vereinsvorsitzendem Volker Knuff wichtige regionale Sponsoren, wie EJOT, Siegerländer Industrieverpackung (SIV) und Krombacher hinter Veranstaltung und Teams vereinen. Der stetig wachsende Erfolg der letzten Jahre seit dem Debüt in der Bundesliga 2001 sorgt allerdings nicht nur in der Liga für Unmut und Neid.
Teammanager Rainer Jung hat zusammen mit seinem Team wahrscheinlich die wenigsten Managementfehler aller Teams der letzten Jahre gemacht. Die nächsten drei Jahre könnte die Buschhüttener Ära in der Bundesliga werden. Photo: TV Buschhütten 
„Es macht keinen Sinn mehr Talente aufzubauen, ab einem gewissen Punkt fischt sie uns Buschhütten ab“ hört man von einem Verein aus dem Rheinland, der viel Ressourcen in die Nachwuchsarbeit steckt und selbst Ambitionen in der Liga hat. Richard Gutt, Teamleiter aus Witten, die über Jahre auf Platz und Sieg in den Ligen der Damen und Herren gebucht waren, wird konkreter. „Buschhütten hat einen Kader von etwa 24 Personen. Wo soll das denn noch hinführen?“ führt er die Probleme aus, an leistungsfähige Triathleten zu kommen.
Witten, 2011 von vier verletzungsbedingten Ausfällen hart getroffen, hadert sichtlich mit der „neuen Rolle“ als Nummer 2 bei den Herren, trägt das durch viele Pleiten Pech und Pannen geprägte aktuelle Jahr aber mit sportlicher Fassung. Dabei wird die wahrscheinliche, nachträgliche Zusprechung des Meistertitels 2010 in der Affäre um Thomas Springer ein kleiner Trost für die völlig verkorkste Saison 2011 sein.

Tatsächlich könnte Buschhütten bei konservativer Kalkulation relativ leicht und selbstbewusst 2-3 Teams in die höchste deutsche Spielklasse entsenden. Neben deutschen Talenten und Stars, versammelt sich bei Starts der Buschhüttener regelmäßig eine kleine Weltauswahl, angeführt von deutschen Top-Stars –  kostenfrei ohne jedes Antrittsgeld für die Veranstalter eines Ligarennens:  Maik Petzold, Andreas Raelert, Michael Raelert, Jonathan Zipf, Brad Kahlefeldt, Frederic Belaubre, Ivan Vasiliev und Denis Vasiliev sind nur die Spitze des Eisbergs.
Zwischenzeitlich waren sie wohl alle einmal nicht nur in Buschhütten, sondern auch für Buschhütten am Start. Photo: TV Buschhütten
Ausleihen von Athleten? Nicht machbar. Durch die Präsenz in zwei Ligen und zahlreichen höherklassigen Einsätze der Top-Scorer in European Cup, Weltcup und World Series oder im Ironman Triathlon schrumpft der auf dem Papier unerschöpfliche Kader  anhand von Terminkollisionen deutlich zusammen.

Banker und Teammanager Jung fasst den momentanen Drive bei Germania Buschhütten zusammen. „Bei Erfolg arbeiten viele Vereinsmitglieder gerne ehrenamtlich mit. Wir müssen sehen, dass es so bleibt, wenn es mal nicht mehr ganz so gut laufen sollte.“ Derzeit gibt es keine Anzeichen, dass es für die selbstbewussten und streitbaren Siegerländer, die aktuell auch eine Einbindung ihres eigenen Rennens in die Bundesliga nicht fördern, nicht weitergehen sollte.

Was müssen die DTU, die mit der Ligadurchführung beauftragte Triathlon Bundesliga GmbH und anderen Vereine also tun, damit die Bundesliga nicht an sportlicher Spannung verliert?

Aktuell spielen neben Witten lediglich zwei oder drei andere Vereine in vergleichbarer wirtschaftlicher und sportlicher Klasse. Die Schere zwischen Spitze und abfallendem Mittelfeld und hinterem Drittel wird von Jahr zu Jahr größer. Tatsächlich droht der DTL durch die Buschhüttener Übermacht bei den Herren gepflegte Langeweile. Auch daher kommt, wie in guten Münchener Ligajahren der Vergleich mit dem FC Bayern.

Ein Finanzausgleich und wirtschaftliche Regulierung durch den Verband, wie bei den maßlos überschuldeten Fußballvereinen aus England oder dem FC Barcelona ist im Triathlon nicht nötig. Die anderen Vereine müssen schlicht die Qualität ihrer Arbeit in vielen Bereichen optimieren und finanziell einen wichtigen Schritt nach vorne schaffen. Sonst droht der Anschluß dauerhaft verloren zu gehen.

Der Siegerländer Erfolg ist selbstgemacht, Versäumnisse anderer Vereine können und dürfen Buschhütten nicht negativ auferlegt werden. Vielleicht kann Buschhütten auf den ein oder anderen Athleten im Kader verzichten, ihn an den erweiterten Wettbewerb oder andere Ligen ausleihen und dadurch auch den Druck vom Transfermarkt nehmen. Eine Beschränkung der Kader ist auch der einzige Ansatzpunkt, an dem die Deutsche Triathlon Union oder die Triathlon Bundesliga GmbH als Regulativ eingreifen könnten. Zwingender Bedarf für diesen Eingriff von Außen ist nicht in Sicht.

Donnerstag, 8. September 2011

Auf Wanderschaft, Migranten und Wanderarbeiter im Olympischen Triathlon

Beim Gedanken an Wanderarbeiter denkt man unwillkürlich an Millionen Chinesen, die es von einem Industriestandort zum nächsten zieht, um unter zum Teil schwierigsten Bedingungen Verbrauchsgüter, die wir auch in unseren Sport nutzen zu fertigen. Doch auch im Triathlon, vor allem auf der finanziell für eine breit aufgestellte Weltspitze immer lukrativer werdenden Kurzstrecke ist die Karawane schon lange in Bewegung und gewinnt immer unmittelbar nach den olympischen Spielen an Fahrt.
Olympiasiegerin Kate Allen schaffte den Sprung ins Lager der erfolgreichen Ironman Hawaii Triathletinnen nicht. Erfolgreicher verlief der Wechsel von Australien nach Österreich. Photo: Kai Baumgartner
Angefangen hat es schon kurz nach der ersten Boom-Phase im Triathlon, als die deutschen Triathleten um Wolfgang Dittrich, Jürgen Zäck oder auch Dirk Aschmoneit im sonnigen Kalifornien nicht nur ihr Trainingslager aufgeschlagen hatten. Die lukrative Wettkampfsaison in den USA lockt die Zugvögel an die Westküste. Unmerklich später erfolgte eine Gegenbewegung, bei der die Stars aus den USA nicht nur auf der Langstrecke auftauchten, sondern auch die starken Ligen und Serien der Franzosen und Deutschen mit Exotik und Performance anreicherten.

Bekannt für das saisonale Wettkampfhopping sind auch die Australier und Neuseeländer, die noch immer den Weg in die Deutsche Bundesliga, französischen Serien und in die USA schaffen. Chris McCormack, Brad Beven, Miles Stewart sind nur wenige der triathletischen Zugvögel, die sich von Event zu Event treiben ließen, um vom Sport leben zu können.
Australien als Exportweltmeister im Triathlon. Ob als Saisonarbeiter oder dauerhafter Wechsel des Startsrechts, der Druck des australischen Teams sorgt für beständigen Exodus von Talenten wie Miles Stewart oder Greg Bennett. Photo:  3athlon.de
Dann kam der olympische Gedanke und die Premiere bei Olympia 2000 in Sydney. Ab da wurde vieles anders. Der harte Selektionsdruck in der zu seiner Zeit alles dominierenden Nation Australien sorgte für einen Exodus von australischen Talenten, die jede andere Nation mit Handkuss nahm. In Olymsiegerin Kate Allen (Athen 2004), die bis zu ihrem Karriereende für Österreich an den Start ging und Weltcup-Dominator Greg Bennett, der in den USA eine neue Heimat finden konnte sind nur zwei Beispiele.

Simon Lessing, überragender Triathlet einer ganzen Dekade wechselte vergleichsweise logisch innerhalb des Commonwealth von Südafrika nach Großbritannien. Die Queen of Kona, Paula Newby-Fraser machte sich von Zimbabwe in die USA. Doch auch im kleinen Umfang gibt und gab es Migrationen. Aus Deutschland ist Dirk Bockel bekannt, der nach Differenzen im deutschen Team zusammen mit Marko Albert und Axel Zeebroeck einen Fluchtversuch bei den Olympischen Spielen von Beijing 2008 initiieren konnte und an seinem endgültigen Durchbruch beim Ironman Hawaii feilt.

Der Brite Simon Lessing wechselte politisch gesehen nur in die Nachbarschaft. Sein Weg führte von Südafrika nach Großbritannien. Photo: 3athlon.de 
Ebenfalls gewechselt hat wegen des Konkurrenzdrucks im deutschen Team Thomas Springer. Österreich seit Oktober 2010 seine neue Wahlheimat. Der Triathlet, der seit Jahren mit einer Österreicherin liiert ist, konnte die rot-weißen Farben in der wichtigen olympischen Qualifikationssaison 2011 kaum vertreten. Beim Alanya Triathlon im Oktober 2010 stürzte Springer während des Radfahrens und zog sich dabei eine Oberschenkelhalsfraktur zu. Seit diesem Unfall konnte er keinen weiteren Triathlon bestreiten, befindet sich aber im Aufbautraining. 
Thomas Springer kämpft um seinen Platz bei den Olympischen Spielen von London. In das Renngeschehen eingreifen wird er wohl erst in der frühen Saison 2012 und muss bis dahin auf wertvolle Punkte aus den verschiedenen Cup-Serien der ITU verzichten. Photo: Thomas Springer
Springer will im Herbst und Winter einige Trainingslager auf Fuerteventura und Mallorca absolvieren. Dort sollen Grundlagen gelegt werden, um früh in die Saison 2012 einzusteigen, um eine letzte Chance auf ein Ticket für London 2012 wahrnehmen zu können. "Olympia in London habe ich noch nicht abgeschrieben", gibt sich der Deutsche Meister von 2009 kämpferisch. Doch auch der vor seinem Wechsel auf dem Papier stärkste "Österreicher" Springer muss sich zur Nominierung erst einmal der internen Konkurrenz entledigen, bevor der Migrant in London 2012 seinen nächsten Zwischenstop einlegen darf.

Kauf dir dein Team und deine Medailenchance. Steigende Geldbörsen, zunehmender Leistungsdruck und eine weitere Professionalisierung im Triathlon wird die Wanderschaft und den Tausch von Pass und Startrecht weiter forcieren. Der Import von Talenten wird weitergehen. Andere Sportarten in Deutschland haben massiv vom Ende des Kalten Kriegs und Ende des Ostblocks profitiert. In der heutigen Gesellschaft, in der nationale Grenzen trotz aller Krisen im Euro-Raum zusehends verwischen, sind Ausscherer aus dem System nicht mehr stigmatisiert. Der nächste große Name auf den "Transferlisten" ist nur eine Frage der Zeit. Vielleicht finden die Vereinigten Arabischen Emirate oder Kathar noch Gefallen am Triathlon?!

Dienstag, 30. August 2011

Deutsche Triathlon-Liga, juristisches Gezerre um alte und neue Titel

Thomas Springer hat es eilig in Gladbeck. Gehetzt sprintet der damalige Deutsche Meister am 16. Mai 2010 an sein Rad, fährt nur mit einem Schuh bekleidet im Rennen und wird im Anschluss an den Grand Prix per Tatsachenentscheidung disqualifiziert. Nach Ansicht des Ligateams von Witten ein Fehlurteil und ein wichtiger Baustein zum Verlust aller Chancen einer Meisterschaft bei den Männern an Erzrivale Buschhütten. 
Ein verlorener Schuh von Thomas Springer war 2010 der Auslöser für einen Gang vor das Sportgericht, dessen Urteilsumsetzung der DTU Kopfschmerzen bereitet. Photo: Thomas Springer
Im Verlauf der juristischen Auseinandersetzungen soll von Witten glaubhaft nachgewiesen worden sein, dass Springer von einem Mitbewerber einer dritten Mannschaft der Radschuh "abgefahren" worden sein soll. Die Disqualifikation (DQ) sei in der Folge unverhältnismässig gewesen. Augenzeugen berichten jedoch vom Verlust des Schuhs bereits vor Verlassen der Wechselzone, ohne Einfluss dritter Athleten. Ein Novum, eine einmalige Argumentationskette, die zukünftig noch auf viele Rennen Auswirkungen haben wird. Besonders unter dem Aspekt, dass Stefan Kundel beim Hannover Triathlon im vergangenen Jahr wegen eines vergleichbaren Barfussfahrens disqualifiziert wurde. Bisher war jeder Athlet für sich und seine Ausrüstung selbst verantwortlich, wie etwa auch für alle Stoffe, die sich bei einer Dopingkontrolle in seinem Körper befinden.
Mittlerweile hat nach einem Urteil des Verbandsgerichts der DTU vom Juli 2010 auch die letztmögliche sportrechtliche Instanz, das Deutsche Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) die Rücknahme der Strafe (DQ) bestätigt. Ein Gang vor das  Court of Arbitration for Sport (CAS) scheint in diesem Fall überzogen und laut DTU Satzung nicht möglich. Buschhütten hat mögliche Fristen für einen Einspruch ungenutzt verstreichen lassen.

DTU-Geschäftsführer Matthias Zöll steht nun vor der unangenehmen Aufgabe zusammen mit den ehrenamtlichen Ligaverantwortlichen und dem Präsidium der DTU am grünen Tisch Änderungen mit etwaigen Auswirkungen auf die Tageswertung und damit die Endwertung der Meisterschaft vornehmen zu müssen. Wie genau die Rechnung aufzugehen hat ist noch Spekulation und birgt Zündstoff. Ebenfalls sind die mit Mängeln behafteten Ordnungen der DTU mittelfristig zu überarbeiten.

Schlichtungsversuche durch den ehemaligen DTU-Präsidenten Reinhold Hemker, der zwei erste Plätze mit einem fairen Split des Preisgelds von Platz 1 und 2 vorgeschlagen hatte wurden von Buschhütten abgelehnt. Mittlerweile lehnt Witten, auf die richterliche 51seitige Entscheidung vom DIS bauend jeden Kompromiss in dieser Richtung ab.

Buschhüttens Teamleiter Rainer Jung findet gegenüber dem Westen deutliche Worte und trägt einen in der DTU schwelenden Konflikt um die Vormachtstellung zwischen den beiden Ligavereinen mit dem Interview in die Öffentlichkeit. Der Westen, auf die unrühmliche Tradition der DTU blickend, kolportiert zwischen den Zeilen Interessenskonflikte und Mauscheleien, die Witten bevorzugen könnte. Er führt aus, dass Zöll ehemaliger Wittener Mannschaftskapitän sei. Jung ergänzt, dass derzeit nur die mathematische Variante kommuniziert würde, die Witten zum Meister mache. Andere Optionen seien nicht an ihn herangetragen worden und seinerzeit sei der Protest aus Witten am Vormittag negativ beschieden worden. Ein Gedanke, der der aktuellen Nummer 1 im Herren-Triathlon natürlich ganz und gar nicht zu schmecken scheint.

Eine tragfähige Lösung und damit Siegerehrung soll gemeinsam mit der Ehrung zum Finale der Saison 2011 präsentiert werden. Zuvor soll aber eine Ehrung im Anschluss an die DM in Grimma geplant gewesen, nach informellen Protesten aber zurückgezogen worden sein und auch teilweise Preisgelder der Saison 2010, etwa an das hansgrohe Team Schwarzwald ausgezahlt worden sein. Eine bereits durchgeführte inoffizielle Ehrung am Schliersee durch die damalige Präsidentin Claudia Wisser hat keinen endgültigen Charakter gehabt und soll auf Wunsch der Buschhüttener durchgeführt worden sein. Wahrscheinlich nur ein neuerlicher Alleingang der Juristin.

Die Einigkeit der beiden Teamleiter Richard Gutt (Witten) und Jung (Buschhütten) in Sachfragen ist Geschichte. Vorbei ist es mit dem Schulterschluss, als durch den Druck der Delegierten die ehemalige DTU-Führung Claudia Wisser und Ralf Eckert quasi aus dem Amt gejagt wurde und nicht mehr zur Wahl antrat. Der Elan bei der Ausgestaltung einer autonomen Gesellschaft zur Durchführung für die Bundesliga-Rennen ist auch unter dem Druck der erfolgreichen ITU World Championship Series verflogen. Es wird zwischen den beiden Großmächten der Deutschen Bundesliga um Sponsoren, Veranstaltungen, Athleten und Medienaufmerksamkeit geschachert und gekämpft, als gäbe es kein Morgen.

Gutt indessen wird das vergangene Wochenende in Grimma in schlechter Erinnerung behalten. Beim dritten Lauf der Deutschen Triathlon-Liga kamen dem Wittener Micha Zimmer als wichtigen letzten und vierten Athleten in der Wechselzone vom Radfahren zum Laufen die Laufschuhe und die Startnummer abhanden. Ein übereifriger Helfer hatte die Schuhe des Triathleten vorzeitig entfernt und Zimmer kam nicht in die Wertung und verhagelte die Teambilanz. Witten musste diese Kröte ohne Murren schlucken.
Sabotage oder unglücklicher Zufall? Parallelen zum unrühmlichen Einsatz eines Helfers werden wach, der absichtlich Wettkampfbeutel beim Köln Triathlon 2010 versteckte. Ein Vorfall tatsächlicher Sabotage, der auf Youtube derzeit nicht mehr frei verfügbar ist.

Teile des Verbands tragen Konflikte primär noch immer öffentlich in den Medien aus, vielleicht auch um auf Geschäftsführer und Gremien Druck auszuüben. "Wie im Kaninchenzüchterverein", ein seinerzeit von Gutt selbst in den Medien lancierter Ausdruck zum Possenspiel bei der DTU kehrt nun in die Gefilde der Triathlonliga zurück. Vertrauen in die neuen Strukturen und handelnden Personen der DTU oder eine sichtbare Lernkurve aus der tragischen Vergangenheit des Verbandes? Nicht überall erkennbar, Fortsetzung folgt.

Wie immer auch das Finale der Saison 2010 am grünen Tisch ausgehen wird. Weder DTU, Bundesliga noch Witten oder Buschhütten werden aus dem Konflikt als Sieger hervorgehen. Sportlich ist, wenn man auch mal Fünfe gerade sein lässt. Doch dazu scheint es im Stellungskampf "Meisterschaft 2010" zu spät.

Update vom 20.19.2011: Die Deutsche Triathlon Union hebt die Disqualifikation von Thomas Springer auf Weisung des DIS auf.