Kai Baumgartner kommentiert den Ironman Hawaii Triathlon, Triathlon bei Olympia und den Lifestyle von Triathleten. Der vertiefende Blick auf weitere Ausdauersportarten, Sportpolitik und Doping gehört ebenso zum Pflichtprogramm, wie die Suche nach den Dingen hinter dem Tellerrand. Per Interview, Kommentar, Reportage in Wort, Podcast, Bild oder als Video.
Freitag, 10. Oktober 2008
Tipps zur Renntaktik, wie den Marathon laufen?
Für den Ironman Hawaii gilt aber eines auf alle Fälle: Suche den ebenen Straßenbelag und bleibe dort! Die Straßen insbesondere auf dem Alii Drive sind an den Seitenrändern derart abgesenkt, daß man überlegen sollte die paar lange Läufe, die es vor dem Rennen benötigt auf dem Highway oder auf höher gelegen Trassen von Big Island zurückzulegen. Ist dies keine Option, dann sollte man zumindest auf dem Hin-und Rückweg die asymmetrischen Belastungen ausgleichen oder auf einer Strecke öfters die Straßenseite wechseln. Die Orthopädie wird es danken und die Gefahr eines Knockouts vor dem eigentlichen Rennen ist drastisch minimiert.
Stimmen der Pressekonferenz
Der Australier und Ironmanlive-Host Greg Welch eröffnete die Pressekonferenz und stellte die Profis auf gewohnt lustiger aber nachhaltiger Weise vor. Die abschließende offene Fragrunde beschäftigte sich hauptsächlich mit den alten Rivalitäten zwischen Weltmeister Chris McCormack und Normann Stadler. Schnell zeichnete sich aber auch eine Gesprächsrunde über Außenseiter, wie Andy Potts und die schnellen Frauenzeiten dieser Saison ab.
Chris McCormack (AUS): „Es ist erstaunlich, ich bin das 7. Mal hier. Jedes Jahr lerne ich dazu. Letztes Jahr war irgendwie die Summe aus den letzten Jahren. Ich habe viel Respekt vor dem Ironman Hawaii und bin mit den Bildern aus Kona aufgewachsen. Die wundervolle TV-Übertragung der NBC hat viel damit zu tun. Ich liebe das Rennen, es ist mein absoluter Top-Triathlon. Jeder möchte das Rennen gewinnen.
Jetzt sind wir nur noch zwei Tage entfernt. Ich habe großen Respekt vor Normann Stadler, er zwingt mich in Kona zu Bestleistungen. 2006 hat er mich zu meinem besten Rennen je hier angetrieben und ich wurde mit 71 Sekunden Rückstand Zweiter. Eneko Llanos ist ebenfalls gereift. Er hat mich mit den Ergebnissen in Wildflower und auch den anderen des Jahres beeindruckt. In Frankfurt hat er mich zwischenzeitlich abgehangen und ich habe ihn in wirklich guter Form noch anfangen können. Er mag heißes Wetter, eine gefährliche Kombination hier auf Big Island.”
Chrissie Wellington (GBR): „Ich bin furchtbar aufgeregt, wieder hier zu sein. Letztes Jahr bin ich blind und ohne Vorerfahrung gekommen. In diesem Jahr ist mir der Stellenwert des Ironman Hawaii bewusst. Ich hatte eine sehr gute Saison mit guten Ergebnissen.
Es sind viele starke Frauen am Start, daher kann man nicht davon ausgehen, dass es ein leichtes Rennen wird. Ich denke, es wird ein spannendes Rennen. Ich werde mich aber auch zukünftig nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Ich kann schneller laufen, als im letzten Jahr, das gibt mir Zuversicht. Es hat mir auch Zuversicht gegeben, dass ich [Yvonne] Van Vlerken in diesem Jahr förmlich zerschmettert habe.”
Craig Alexander (AUS): „Ich habe kleine Änderungen in diesem Jahr vorgenommen, da ich noch nicht so viel Erfahrung habe. Ich habe mehr Umfänge eingebaut – insbesondere auf dem Rad und auch beim Laufen. Ich musste mich auch mehr um die Ernährung kümmern, da sie auf der Langstrecke sehr viel wichtiger ist als auf den kurzen Strecken Man muss sich mit der Ernährung und dem Pacing auseinandersetzen. Zudem ist die mentale Dimension nicht zu unterschätzen, wie es erfahrene Athleten, wie Normann [Stadler]und Chris [MCormack] angedeutet haben.“
Torbjörn Sindballe (DEN): „Ich bin bereit Normann auf dem Rad herauszufordern. Am liebsten wäre ich alleine, da Normann und ich andere Herangehensweise auf der Radstrecke haben. Ich habe alle drei Disziplinen verbessert. Mein Fokus lag auf dem Schwimmen und ich habe mich nach einer längeren Verletzungspause im Frühjahr neu sortiert und mit dem Laufen gesteigert. Das Wetter tangiert mich natürlich. Wenn es sehr feucht ist, habe ich Probleme aber ich habe es besser im Griff als im letzten Jahr. Ich mache mir auch keine richtigen Sorgen um die starken Schwimmer, wie Potts – auch wenn der Kurs ihm liegen könnte. Trotz allem ist er ein Darkhorse, ein Favoritenschreck. Die neue Regelauslegung, dass es keine mündlichen Warnungen mehr vorab gibt sollte das Rennen noch fairer machen.“
Marino Vanhoenacker (BEL): „Ich bin gut vorbereitet und hoffe im nächsten Jahr mit Startnummer 1 hier zu sitzen.“
Normann Stadler (GER): „Ich habe gut trainiert, ich bin soweit. Ich bin gesund und habe wie in den letzten 9 Jahren 6 Wochen in San Diego mit meinen Teammitgliedern der Dresdner Kleinwort trainiert. Sie pushen mich jeden Tag und es ist wie ein zweiter Frühling. Ich bin das Comeback des Jahres. Ich freue mich auf mein Comeback. Seit 2006 habe ich keinen Ironman mehr nach Hause gebracht.“