Dienstag, 2. Oktober 2012

Gelöstes Wadenbeinköpfchen: Jan Frodeno bricht Triathlon-Saison ab

Für den Olympiasieger von 2008 kommt es in der Triathlon-Saison 2012 weiterhin knüppeldick. Nach einer langwierigen und zunächst falsch diagnostizierten Wadenverletzung mit Symptomatiken in der Achillessehne verletzt sich Deutschlands erster und einziger Goldmedaillengewinner im Triathlon bei einem Laufwettkampf. "Frodo" rutschte in einer seifenglatten Kurve bei der Premiere des Sofis City Cross bereits wenige hundert Meter nach dem Startschuss der 7,5 Kilometer Laufstrecke unglücklich aus und Riß sich dabei im rechten Knie das Wadenbeinköpfchen aus seiner knöchernen Verankerung. Frodeno geht derzeit noch davon aus, dass die Verletzung konservativ ohne komplizierte Operationen behandelt werden kann.
Das rechte Wadenbeinköpfchen (roter Kreis bei Rückansicht des Unterschenkels) ist bei Jan Frodeno aus der Verankerung herausgerissen und kann die Saisonvorbereitung um Wochen hinauszögern. Photo: public domain modifiziert nach Gray's Anatomy of the Human Body, originally published in 1918 
Vom Rennkalender mit sofortiger Wirkung gestrichen wurden der Dallas-Triathlon, das Finale der ITU-Weltmeisterschaften in Auckland und die WM der Crosstriathleten im Rahmen des XTERRA Mauis: DNS. Weitere Informationen über die lästige Verletzung in Jan Frodenos Video-Blog unter Frodeno.com/index.php?videoblog-statement-zur-verletzung.

Montag, 1. Oktober 2012

Ralf Ebli und Dan Lorang verantworten für Deutsche Triathlon Union dasTraining der Elite-Triathleten, Roland Knoll zieht es nach Österreich

Die Deutsche Triathlon Union (DTU) ändert nach mäßigem Abschneiden bei den olympischen Spielen von London die Strukturen des Elitetrainings an den Stützpunkten Frankfurt am Main und Saarbrücken. Eine Mischung aus alten und neuen Trainern, sowie Strukturen soll zukünftig die Geschicke der Elite-Triathleten steuern.
Ralf Ebli (li.) und Dan Lorang an ihrem künftigen Arbeitsort: Die beiden Trainer werden am Olympiastützpunkt in Saarbrücken die Athleten des DTU-Nationalkaders betreuen. Photo: DTU
Routinier Ralf Ebli und Newcomer Dan Lorang folgen quasi Wolfgang Thiel, Roland Knoll und Wolfram Bott nach. Die Geschäftsführerin der Saarländischen Triathlon Union (STU), Rabea Dastbaz wird neue Leistungssportreferentin der DTU, weitere Positionen sollen neu besetzt werden.

Knoll wird zukünftig die Triathleten des Österreichischen Triathlon Verbands (ÖTRV) betreuen. "Wir erhoffen uns von der Zusammenarbeit mit Roland Knoll eine maßgeblichen Impuls für unsere Athleten. Seine Erfolge versprechen die Etablierung einer Hochleistungskultur im österreichischen Triathlonsport, der mit der entsprechenden Einstellung und Professionalität unserer AthletInnen Erfolge bringen soll“, hoffen Präsident Walter Zettinig und Sportdirektor Robert Michlmayr auf einen weiteren Aufschwung im Triathlonsport in Österreich.

Dorang folgen im BWTV für die Position des Landestrainers Julia Seibt und Johannes Gesell nach.
Roland Knoll, ehemaliger Trainer der Deutschen Triathlon Union wird zukünftig im Österreichischen Triathlon Verband Aufgaben übernehmen. Photo: Felix Rüdiger

DTU: Neue Strukturen für den Leistungssportsbereich im kommenden Jahr - Ralf Ebli ab 2013 als Cheftrainer für die Elite-Triathleten verantwortlich.

Mit einer neuen Struktur und mit neuen Gesichtern wird die Deutsche Triathlon Union ab dem kommenden Jahr ihren Leistungssportbereich umstellen. Künftig werden die Geschicke des DTU-Nationalkaders von einem Cheftrainer verantwortet, dem drei Bundestrainer und eine Leistungssportreferentin zur Seite stehen werden. Die Position eines Sportdirektors, die auch viele administrative Aufgaben beinhaltete, entfällt. Da der Cheftrainer regelmäßig an den Standorten Saarbrücken und Frankfurt wirken wird, hat sich Wolfgang Thiel, in den letzten vier Jahren als Sportdirektor tätig, entschlossen, nicht mehr in der ersten Reihe zu agieren. Der neue Kopf der Mannschaft wird Ralf Ebli sein, der bereits von 1999 bis 2006 für die DTU als Trainer gearbeitet hatte.

„Mit dem Abschluss des Olympiazyklus haben wir den Entschluss gefasst, uns im Leistungssport etwas anders aufzustellen“, erklärt der für diesen Bereich zuständige Vize-Präsident Reinhold Häußlein. „Hintergrund sind auch die Anforderungen des internationalen Wettkampfsystems um die ITU Triathlon-Serie, denen wir uns damit noch mehr anpassen wollen.“ Dem Cheftrainer obliegt in erster Linie die sportfachliche Steuerung, zu der aber auch Verbandsarbeit und Sportpolitik gehören. Er wirkt damit als Bindeglied zum DTU-Präsidium und der Geschäftsstelle. „Dies zeigt auch, dass die Position des Cheftrainers den Sportdirektor nicht ersetzt, sondern eine andere Aufgabe umfasst. Dieser wird ab 2013 sowohl am Olympiastützpunkt in Saarbrücken und in der Verbands-Geschäftsstelle in Frankfurt regelmäßig aktiv sein.“

Eine solche Doppelpräsenz möchte Wolfgang Thiel nicht ausfüllen. „Ich habe sechs sehr erfolgreiche Jahre in vorderster Front gearbeitet. Nun ist ein olympisches Jahr ein guter Schnitt, um etwas kürzer zu treten“, so der 61-Jährige. Da auch die beiden DTU-Trainer Wolfram Bott und Roland Knoll neue Herausforderungen suchen, stellt der Verband um Ralf Ebli ein Team mit mindestens drei weiteren Trainern zusammen.

Wie dieses Team genau aussehen wird, ist noch ein laufender Prozess. Definitiv mit dabei sein wird Dan Lorang, der bisher als Landesstrainer in Baden-Württemberg tätig war und zukünftig die U23-Athleten an die internationale Klasse heranführen soll. Die Position der Leistungssportreferentin wird Rabea Dastbaz übernehmen. „Auf jeden Fall zwei Trainer werden am Olympiastützpunkt Saarbrücken arbeiten, so dass unsere Athleten immer eine garantierte Betreuung haben“, führt Häußlein aus, der sich auf die Zusammenarbeit mit der neuen Mannschaft freut.

Dies gilt ebenso für Ebli, der nach sechs Jahren wieder große Lust hat, im Triathlon-Dachverband etwas zu bewegen. „Für mich ist der neue Job eine Art Heimkehr, da ich ja schon viele Jahre für die DTU auch hier in Saarbrücken tätig war. Die Aufgabe ist sehr reizvoll“, so der 46-Jährige Erfolgstrainer, der aktuell und bis zu seinem Einstieg im Januar unter anderem ein Langdistanzteam betreut. „Zu meinem Entschluss, im nächsten Jahr wieder für die DTU tätig zu werden, hat auch die Zusammensetzung des Präsidiums und der Geschäftsstelle beigetragen. Einige der Verantwortlichen kenne ich, andere, etwa Rabea Dastbaz, habe ich kennengelernt und ein gutes Gefühl. Und überzeugt hat mich in den ersten Gesprächen auch sofort Dan Lorang, mit dem wir sicher erfolgreiche Entwicklungen anstoßen werden.“

Hintergrundinformationen

Ralf Ebli (46 Jahre)
  • Studium der Sportwissenschaft
  • Trainertätigkeit seit 1990
  • seit 1995 als Trainer im Triathlon aktiv (Stützpunkttrainer Südhessen, später Landestrainer Hessen)
  • von 1999 bis 2006 für die DTU tätig: zunächst als Bundestrainer für den Nachwuchs, ab 2001 als Bundestrainer für die Elite
  • Geschäftsführer des Instituts für Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung
  • Mitarbeit, sportliche Leitung und Trainer verschiedener Triathlonteams im Langdistanzbereich, z.B. Commerzbank-Team
Dan Lorang (33 Jahre)
  • Studium der Sportwissenschaft
  • Sportwissenschaftliche Tätigkeiten in diversen Sportarten wie Biathlon, Radsport, Triathlon
  • Sportwissenschaftliche Betreuung und Trainingsplanung des Radprofiteams Cervélo Testteam
  • Dozent an der Universität Basel
  • Produktmanager der Firma LMT
  • Referent für Aus- und Fortbildungen im Leistungssport
  • langjähriger Trainer und Berater von Anne Haug
  • Landestrainer Baden-Württembergischer Triathlonverband