Sonntag, 9. Dezember 2012

Die Krux des Ehrenamts und wirtschaftlicher Abhängigkeiten am Beispiel Roland Knoll

Roland Knoll ist ein verdienter Elite-Triathlet und erfolgreicher Trainer. Schließlich fällt der für die Deutsche Triathlon Union (DTU) größte Erfolg, die Goldmedaille von Jan Frondeo bei den olympischen Spielen von Beijing in seine Mitverantwortung. Bei der Analyse der sportpolitischen Manöver des außerordentlichen Verbandstages des Bayerischen Triathlon Verbands (BTV) soll nur exemplarisch ein einzelner Aspekt herausgegriffen werden. Er verdeutlicht plastisch, über wie wenig Handlungsfreiraum das Team um den politisch gescheiterten Ex-Präsidenten Peter Pfaff verfügte.
Roland Knoll, ehemaliger Trainer der Deutschen Triathlon Union wird zukünftig im Österreichischen Triathlon Verband und Bayrischen Triathlon Verband Aufgaben übernehmen. Daneben kandidierte er für einen Tag als Vizepräsident des BTV. Photo: Felix Rüdiger
Knoll, designierter Honorar-Trainer des BTV und von TriAustria sollte sich in der geplante Rolle des BTV-Vizepräsidenten und "Sidekicks" von Präsidentschaftskandidat Pierre Jander allen Ernstes im weiteren Sinne selbst kontrollieren. Eine Konstellation, die in der Nachbetrachtung reichlich bizarr anmutet. Wie unter solchen Voraussetzungen 120 Stimmen der Delegierten für den Präsidentschaftskandidaten Jander und damit sein Team zusammengekommen sind, bleibt eines der letzten Geheimnisse Tittings. Ebenfalls mysteriös, dass sich arrivierte Trainer wie Knoll und Jander für solchen sportpolitischen Mumpitz haben einspannen lassen. [1-3]

Samstag, 8. Dezember 2012

Tobias Heinze neuer Präsident des Bayerischen Triathlon Verbands

Tobias Heinze ist der neue Präsident des Bayerischen Triathlon Verbandes (BTV). Der Gundelsheimer setzte sich beim rund achtstündigen außerordentlichen Verbandstag in einer knappen Entscheidung mit 129 zu 120 Stimmen gegen Pierre Jander aus Weiden durch. Jander, seit 2009 Landesjugendwart des BTV galt als der Wunschkandidat der scheidenden Präsidiumsmitglieder um den politisch gescheiterten Ex-Präsidenten Peter Pfaff und wurde von BTV-Honorartrainer Roland Knoll vorgeschlagen. Knoll selbst kandidierte für die Position des Vizepräsidenten. Wie dieses Amt der Aufsicht mit seiner Aufgabe als abhängiger Honorartrainer in Einklang zu bringen ist, blieb die Versammlung schuldig. Jander distanzierte sich jedoch bei der Vorstellung der Kandidaten vom Alt-Präsidium, indem er ähnlich wie Heinze für eine schnellstmögliche Rückkehr des BTV in die DTU plädierte.


Weitere Informationen zur Wahl der anderen Präsidiumsmitglieder, Vizepräsident Harald Funk, Schatzmeister Max Dachauer (Wiederwahl), Schriftführer Christian Wierer, den beiden Regelbeauftragten Nord/ Süd Bernd Stühlein und Georg Welsch (jeweils Wiederwahl), Sportwart Christian Ruttor, Jugendwart Pierre Jander (Bestätigung durch Jugendversammlung am Sonntag), Ausrichtervertreter Jan Peter Lassen (Wiederwahl), Sprecher der Bezirke Gerd Rucker (neues Amt mit Stimmrecht im Präsidium), Antrittsrede und Agenda folgen im Laufe der nächsten Tage.


Auf Antrag der Delegierten waren auch DTU-Präsident Dr. Martin Engelhardt und Geschäftsführer Matthias Zöll anwesend, um auf alle aufkommenden Fragen Rede und Antwort zu stehen. Ihre Argumente und die sachliche Diskussionskultur überzeugten letztlich die Versammlung für eine schnelle Rückkehr in die DTU. Diese muss formal durch einen neuerlichen Aufnahmeantrag des BTV auf einem außerordentlichen Verbandstag der DTU im kommenden Jahr stattfinden. Diesbezügliche Termine stehen im Januar oder Februar zur Diskussion, um insbesondere den Aktiven keine weiteren Hindernisse in den Weg zu legen. vom 1. Januar 2013 bis zur Wiederaufnahme können BTV-Athleten, Trainer und Kampfrichter nur eingeschränkt, bzw. gar nicht an den Maßnahmen der DTU (Wettkämpfe, Lehrgänge, Einsätze, etc.) teilnehmen. Daher ist ein Termin in den ersten drei Januarwochen wahrscheinlich.

Hitzige Diskussionen fanden um die Entlastung des Vorstandes statt. Erwartungsgemäß stand die Entlastung des Präsidiums um Pfaff längere Zeit auf der Kippe, weil derzeit noch völlig unklar ist, welche Kosten die letzten Amtsjahre des Ingenieurs verursachen werden. Die Delegierten entschieden sich letztlich für diesen Schritt und einen klaren Cut, um alle Energien auf die Zukunft richten zu können. Durch Entscheidungen des alten Präsidiums möglicherweise entstandene Schäden können zukünftig nur mehr schwer eingefordert werden. Sie müssen von BTV und der Solidargemeinschaft der Triathleten zunächst beziffert und schlussendlich selbst getragen werden.

Einen persönlichen Hintergrundbericht liefert auch Präsident Heinze zu den skurrilen Bemühungen der Seilschaft um Ex-Präsident Pfaff: "Jetzt ging es darum, einen neuen Präsidenten für den BTV zu wählen. Zur Überraschung aller, stellte sich das alte Präsidium mit vertauschten Rollen wieder zur Wahl. Die beiden Posten Präsident und Vizepräsident sollten nun durch den Jugendwart Pierre Jander und den Trainer Roland Knoll besetzt werden. Noch überraschender sollte die Vorstellung des zur Wahl stehenden Kandidaten sein, der nun auf einen völligen Kurswechsel bestand, also nicht wofür er kurz vorher noch eingetreten war, ein eigenständiger BTV, sondern auch das alte Präsidium wolle nun wieder zurück in die DTU. Der andere Kandidat, das war seit einigen Wochen in Insiderkreisen bekannt und seit dem offenen Brief der breiten Mehrheit, war Tobias Heinze. So ging der Verbandstag in die Personenwahl und wählte das alte Präsidium entgültig ab und somit Tobias Heinze als Präsidenten des BTV für die nächsten vier Jahre."[1]

[1]: Tricamp.de/blog/entry/was-lange-wahrt-wird-endlich-gut-oder-btv-nachrichten-iii.html