Freitag, 18. Januar 2013

Mathematics according to Lance Armstrong, 2005 + 8 = 2013

If Lance Armstrong is able to negotiate with United States Anti Doping Agency (USADA) and World Anti Doping Agency (WADA), he might be able to race again in 2013 or 2014 in Triathlon and of course Ironman Triathlon legally. How it works?
2005 + 8 = 2013. In a perfect world, with mathematics according to Lance Armstrong, he could race in Triathlon and  Ironman already in 2013 or 2014. Photo: Xterraplanet.com
Anti Doping Authorities can reduce in exchange of new and substantial information Armstrong's lifetime ban from sport down to 8 years. Assuming above substantial information is given (under oath), this might settle the upcoming federal whistleblower lawsuit too. For a 41 year old professionell athlete 8 years are quite a long and career threatening time. In another perspective they're not!

Lance Armstrong confessed in his interview with Oprah Winfrey (1st part), that he doped until 2005, neither during his second comeback in 2009/2010 or between 2006 and 2008. If you match these 8 years with his last known doping violation it's an easy fix. He could race Ironman Hawaii in 2013 or 2014, if he can push some doubts and clouds for the years 2006-2010 away. [1] The USADA report is refering to Armstrong's biological passport as "fully consistent with blood doping" and a raid in 2009 revealed blood doping kits at his Astana Team. Terry Madden, former USADA Boss confirms Travis Tygart's statement regarding a USD 200,000 or 250,000 bribe donation offer from "one of Lance Armstrong's closest representatives" in 2004 and that USADA's board of directors was informed later. [2]
  • 2005 + 8 = 2013
  • Confessed last doping year + reduced WADA ban = back to racing date.[1]

Alte Freunde: Lance Armstrong gesteht Doping, Hintermänner bleiben unbenannt

Lance Armstrong hat im ersten Teil des Interviews mit Oprah Winfrey Doping mit Wachstumshormonen, Epo, Testosteron, Kortison und Bluttransfusionen gestanden. Doping sei bei seinen sieben Tour de France Siegen wie "Luftaufpumpen" und das "Auffüllen der Trinkflaschen" gewesen. Armstrong hat Fehler eingeräumt, sich bei seinen Fans für den jahrelangen Betrug und die Lügen entschuldigt und sich selbst Charakterschwächen attestiert. "Es waren meine Fehler, und ich sitze hier heute, um zu sagen, dass es mir leid tut. Ich betrachte das als eine große Lüge, die ich sehr häufig wiederholt habe." [1, Youtube]
Wie erwartet hat Lance Armstrong bei Oprah Winfrey ein unspektakuläres Dopinggeständnis ohne konkrete Namensnennung abgeliefert. Screenshot: oprah.com
Dennoch war das Interview gerade wegen seiner guten Inszenierung und Choreografie erstaunlich substanzlos und blieb hinter den (übersteigerten) Erwartungen zurück. Statt wie angekündigt 1,5 Stunden blieben die Uhren nach 55 Minuten stehen. Was mit den herausgeschnittenen 35 Extraminuten geschehen ist, die wohl auch nicht im zweiten Teil erscheinen werden, bleibt eine der vielen Fragen am Ende der letzten Antwort. Es war zwar vorab klar, dass er sich nicht selbst unnötig belasten würde und zum Beispiel eine Druckausübung auf nicht dopende Teamkollegen von sich weisen wird. "Wir waren alle erwachsene Männer, wir haben alle unsere eigenen Entscheidungen getroffen."

Wer belastende Aussagen gegenüber dritte Parteien, seien es Fahrer, Trainer, Mediziner, Manager, Funktionäre oder Sponsoren erwartet hatte, wurde ebenfalls enttäuscht. "Ich fühle mich nicht wohl, über andere Personen zu sprechen. Es ist alles da draußen" [im USADA-Bericht, Anm. d. R.]. Armstrong verteidigte indirekt Dr. Michele Ferrari, den er als "guten Mann", als "sehr schlauen" Mediziner wahrnehmen würde. Ob Ferrari stärker in das "sehr konservative, sehr risikoscheue" Doping-System eingebunden gewesen sei oder es sogar gesteuert habe, bleibt Armstrong dem Publikum schuldig. Trotz Zahlungen von rund einer Millionen US Dollar von Armstrong an Ferrari. Das Doping-System "war auf jeden Fall professionell, es war auf jeden Fall schlau."

Ob sich Armstrong im Rahmen zukünftiger Entwicklungen äußern wird oder die Hauptschuld weiterhin selbst tragen möchte bleibt eine der offenen Fragen der nächsten Jahre. Sein Netzwerk, das ihn über eine Dekade lang zu einem Giganten des Sports hat werden lassen, ist vorerst gedeckt und geschützt. Meine persönliche Einschätzung ist, dass die Omerta im Radsport intakt geblieben ist und das Armstrong-Netzwerk auf die ein oder andere Weise schon bald wieder Fahrt aufnehmen kann und wird und sich an Armstrong wohlwollend erinnern wird. Andere, weniger kritische Zeitgenossen würden das gezeigte Verhalten Armstrongs Integrität nennen.

Armstrong verweigerte auch mehrfach eine Antwort auf die Frage nach dem Dopinggeständnis bei seinem Aufenthalt im Krankenhaus von Indiana im Jahr 1996, als ihm Hodenkrebs diagnostiziert wurde. Betsy Andreu, Frau seines Teamkollegen Frankie Andreu hatte unter Eid ausgesagt, dass Armstrong auf Frage des Arztes Doping mit diversen Mitteln wie Wachstumshormonen zu diesem frühen Zeitpunkt seiner Karriere zugegeben habe. Dopingmittel, die durchaus als Co-Faktoren bei seiner Krebserkrankung eine Rolle gespielt haben könnten und das Märchen vom Kämpfer gegen den Krebs erst ermöglichten. Die Andreus haben später unter Eid die Vorwürfe wiederholt, andere im Raum anwesende Personen, wie Erfolgstrainer Chris Carmichael oder Sportmanagerin Stephanie McIlvain haben z.T. unter Eid das genaue Gegenteil ausgesagt.

Armstrong hatte in den Jahren danach, wie bei vielen seiner Widersacher systematisch die Karriere angreifen lassen und durch kostspielige Rechtsstreitigkeiten für erhebliche finanzielle Belastungen gesorgt. Andreu wie auch Greg LeMond kämpft noch immer mit den Folgen. Emma O'Reilly, ehemalige Masseurin und eine kleinere Widersacherin hatte da mehr Glück. Bei ihr entschuldigte sich Armstrong im Vorfeld und während des Interviews halbwegs glaubwürdig. "Sie ist eine der Personen, bei denen ich mich entschuldigen muss. Sie ist eine der Personen, die überfahren und gemobbt wurden."

Alte Freunde und Feinde vergisst ein Lance Armstrong eben nicht...

P.S.: Eine vortreffliche Analyse des Interviews liefert Paul Kimmage (Audio) ab. Absolut hörens- und lesenswert  [2,3] Jens Weinreich ist ebenfalls gewohnt bissig. [4]

[1]: Lance Armstrong bei Oprah Winfrey, Teil 1
[2]: Soundcloud.com/off-the-ball/paul-kimmage
[3]: Guardian.co.uk/sport/2013/jan/19/lance-armstrong-cycling
[4]: Jensweinreich.de/2013/01/18/doprah-oder-the-yes-man/