Samstag, 20. April 2013

1433 Punkte, Anne Haug verlässt auch San Diego als WM-Führende im Triathlon: „Das war insgesamt ein gutes Rennen“

1433 Punkte bedeuten nach zwei Rennen der Triathlon-WM-Serie weiterhin die Führung im Gesamtranking für Anne Haug. Die Bayreutherin wurde nach ihrem Sieg zum Auftakt vor 14 Tagen in Auckland nun in San Diego Vierte. Nur sieben Sekunden fehlten auf die Siegerin Gwen Jorgensen (USA) und drei auf Platz drei, aber in diese Richtung dachte die 30-Jährige gar nicht im kurzen Gespräch nach dem Rennen, sondern freute sich über eine gute Leistung.

Anne Haug kann als Führende der Gesamtwertung nach den beiden Triathlons von Auckland und San Diego weiterhin die Sektkorken knallen lassen. Photo: Delly Carr - ITU Media
Hallo Anne Haug, Glückwunsch zum Wettkampf, am Ende Rang vier in San Diego. Wie lautet Ihre erste Bilanz?
Ja, vielen Dank. Ich bin glücklich mit dem Wettkampf, es hat etwas der letzte Punch gefehlt, auch weil ich vielleicht ein wenig müde vom Rennen in Auckland war. Ich hatte mich auf das Schwimmen besonders fokussiert und war dann auf dem Rad auch in der großen Gruppe. Insgesamt war das heute ein gutes Rennen.

Der Rückstand vor dem Laufen betrug über eine Minute. Am Ende fehlten dann wenige Sekunden…
Ich hatte schon ein sehr hartes Laufen erwartet. Und Gwen Jorgensen und Non Stanford haben das Tempo auch sehr hoch gehalten. Letztlich bin ich zufrieden, dass ich bis 200 Meter vor der Ziellinie gemeinsam mit Non im Kampf um die Podiumsplätze dabei war. Wie schon erwähnt, denke ich, ein wenig noch das Rennen aus Auckland in den Beinen gehabt zu haben. Aber ebenso, dass es ein gelungenes Rennen war.

Die Führung im WM-Ranking bleibt bestehen…
Ja, das freut mich auch. Es ist halt eine Serie, und da kann und muss man nicht jedes Rennen gewinnen. Ich sage mal, wenn man unter die ersten Fünf kommt, ist das dann auch schon in Ordnung.


  1. http://www.anne-haug.de/

DTU: Anne Haug schrammt wenige Sekunden am Podium vorbei in San Diego „Der letzte Punch hat etwas gefehlt“


Mit sieben Sekunden Rückstand auf die Siegerin Gwen Jorgensen (USA) beendete Anne Haug (Bayreuth) nach 2:00:06 Stunden das zweite Rennen der Triathlon-WM-Serie in San Diego auf Rang vier. Noch knapper vor der 30-Jährigen DTU-Athletin lagen Non Standford (GBR) als Zweite und Emma Moffat (AUS). Anja Dittmer (Neubrandenburg, 2:02:33 Stunden) erreichte Platz 16 und Anja Knapp (Dettingen, 2:04:04 Stunden) kam, gehandicapt durch eine lädierte Rippe, als 27. über die Ziellinie. Mit ihrem vierten Rang behielt Haug aber unangefochten die Führung im Gesamtranking (1433 Punkte).
Anne Haug (rechts), fehlten nur wenige Sekunden auf das Podium, um der U23-Weltmeisterin Non Standford Paroli bieten zu können. Haug hält weiterhin mit deutlichem Vorsprung die Führung der Gesamtwertung der World Championship Series. Photo: Delly Carr - ITU Media

Und Haugs Strahlen bei der Siegerehrung belegte, dass sie trotz des knapp verpassten Podiums zufrieden war. „Ich bin glücklich mit dem Wettkampf, es hat etwas der letzte Punch gefehlt, auch weil ich ein wenig müde vom Rennen in Auckland war, aber insgesamt war das heute ein gutes Rennen.“ So sah es auch Bundestrainer Dan Lorang, der sich über „Annes stabile Leistung zur Sicherung der Führung in der WM-Serie“ freute. Mit etwas gemischten Gefühlen schaute er indes auf das Gesamtergebnis aus DTU-Sicht. „Insgesamt kann ich aber nicht unzufrieden sein. Anja Dittmers Wettkampf zeigt im Vergleich zum ersten Rennen eine Tendenz in die richtige Richtung und Anja Knapp hatte deutlich sichtbar Probleme mit ihrer Verletzung, so dass keine gute Laufleistung möglich war.“

Gleich die erste Disziplin war im Pazifischen Ozean eine sehr schnelle Angelegenheit und erbrachte nach dem ersten Wechsel selbst einer  schnellen Schwimmerin wie Knapp einen Rückstand von 39 Sekunden ein. Gut hielt sich da sogar mit „nur“ 1:03 Minuten Rückstand Anne Haug, die noch vor Anja Dittmer in die erste Wechselzone kam.

Diese verließ ein Quartett in Führung liegend, in dem mit Sarah Groff (USA) und Emma Moffat (AUS) zwei der Favoritinnen waren. Dahinter ordneten sich zunächst in Radrunde eins zwei Gruppen, eine zehnköpfige mit Anja Knapp, die 31 Sekunden hinterherfuhr und das große Feld mit den anderen beiden DTU-Starterinnen weitere elf Sekunden zurück. Entsprechend dauerte es nicht lange, bis das Renngeschehen sich auf zwei Radgruppen konzentrierte, die vier Führenden und die Verfolgerinnen auf der Jagd dahinter.

In der Folge entwickelte sich ein untypisches Bild, denn Anne Haug machte nicht - wie schon oft gesehen - das Tempo in der Nachführarbeit, sondern hielt sich zurück. Da dies auch der Großteil der Top-Damen tat, wuchs die Differenz zur Spitze: zwar nicht kontinuierlich, weil sich in der Mitte des Radsplits das Rennblatt etwas wendete und der Vorsprung in Sekundeneinheiten pro Runde kleiner wurde oder stabil blieb, doch am Ende auf etwas über eine Minute. Vor allem auf den abschließenden zehn Kilometern der zweiten Disziplin arbeitete im Verfolgerfeld niemand mehr, so dass beim Wechsel in die Laufschuhe Moffat und Groff in äußerst günstiger Rennposition waren.

Als erste auf die Verfolgung aus dem großen Feld machte sich Anne Haug, die als schnellste aus der Wechselzone kam, direkt dahinter Anja Knapp, dann die starken Läuferinnen wie Non Stanford und Jodie Stimpson (beide GBR) sowie Gwen Jorgensen (USA). An der Spitze liefen Groff und Emma Moffat in einem Tempo an, das selbst die Verfolgerinnen – mit deutlich weniger Radarbeit in den Beinen – gerade mithalten konnten. Nach einer von drei Laufrunden setzte sich Moffat ab, Groff wurde zunehmend langsamer und Haug hatte in einer Vierergruppe einen Rückstand von 51 Sekunden, während die beiden „Anjas“ sich auf den Plätzen 22 (Dittmer) und 25 (Knapp) eingeordnet hatten.

In Runde drei zündete die junge Amerikanerin Jorgensen eine Art Laufturbo und sicherte sich mit der schnellsten Laufzeit des Tages (33:10 Minuten) ihren ersten Sieg bei einem Wettkampf der Triathlon-WM-Serie. Auch die Distanz der anderen Verfolgerinnen mit Haug zu Moffat wurde anhaltend kleiner und auf der Zielgeraden sprintete Non Stanford auf Rang zwei. Allerdings konnte die australische Weltmeisterin von 2009 und 2010 sich noch vor Anne Haug ins Ziel retten, die mit sieben Sekunden Rückstand auf die Siegerin wieder ein tolles Rennen lieferte. „Gwen Jorgensen und Non Stanford haben das Tempo sehr hoch gehalten beim Laufen. Letztlich bin ich zufrieden, dass ich bis 200 Meter vor der Ziellinie im Kampf um die Podiumsplätze dabei war.“

Ergebnisse:

1. GWEN JORGENSEN                   USA       01:59:59 Stunden
2. NON STANFORD                         GBR       +00:04 Sekunden
3. EMMA MOFFATT                       AUS       +00:04 Sekunden
4. ANNE HAUG                                GER       +00:07 Sekunden
5. JODIE STIMPSON                       GBR       +00:32 Sekunden
6. ANDREA HEWITT                        NZL        +01:23 Minuten
7. SARAH GROFF                             USA       +01:28 Minuten
8. BARBARA RIVEROS DIAZ         CHI        +01:42 Minuten
9. ASHLEIGH GENTLE                     AUS       +01:47 Minuten
10. JURI IDE                                       JPN        +01:57 Minuten
16. ANJA DITTMER                         GER       +02:34 Minuten
27. ANJA KNAPP                             GER       +04:05 Minuten