Donnerstag, 30. Mai 2013

Die Triathlon-WM-Serie kommt mit dem Madrider Rennen nach Europa, „aufdieser Strecke ist der komplette Athlet gefragt!“

Mit den Rennen in Madrid kommt die Triathlon-WM-Serie an diesem Wochenende nach Europa. Entsprechend hat die Deutsche Triathlon Union ihre Topstarter um Vize-Weltmeisterin Anne Haug (Bayreuth), Olympiasieger Jan Frodeno und Steffen Justus (beide Saarbrücken) in die spanische Hauptstadt gesandt. Zudem werden Anja Dittmer (Neubrandenburg) und Anja Knapp (Dettingen) sowie bei den Herren Gregor Buchholz (Saarbrücken) und Franz Löschke (Potsdam) um gute Platzierungen und WM-Punkte kämpfen.

„Als Gesamtmannschaft ist unser Ziel schon eine Toppplatzierung und ein Rang unter den besten Zehn“, ist DTU-Cheftrainer Ralf Ebli guter Dinge vor den Wettkämpfen. „Unser Vorbereitungslehrgang, den wir mit allen Kaderathleten in Saarbrücken initiiert hatten, lief ausgezeichnet“, sind die deutschen Triathleten grundsätzlich gerüstet für die kommenden Aufgaben.

Diese ist am Wochenende gleich recht schwierig, da das Rennen im Casa de Campo Madrid charakterisiert ist durch einen Radkurs, auf dem die Athleten eine 500 Meter lange Steigung von bis zu 12 Prozent acht Mal bewältigen müssen. Oftmals konnte sich in den vergangenen Jahren eine Gruppe nach dem Schwimmen beim Radfahren absetzen. Daher gehen insbesondere gute Schwimmer wie Frodeno optimistisch an die Startlinie. „Auf einer solchen Strecke ist der komplette Athlet gefragt, denn es gibt auch ein Radrennen. Daher denke ich, dass für mich hier eine vordere Platzierung möglich ist.“ Viel Selbstvertrauen zieht Frodeno auch aus seinem Sieg beim St. Anthony’s Triathlon Ende April. „Das hat auch meine Herangehensweise an ein Rennen wieder ein wenig verändert, so dass ich mich weniger auf Zielsetzungen fokussiere, sondern mich darauf konzentriere, einfach das Optimale aus Armen und Beinen herauszuholen.“

Der aktuelle WM-Zehnte Steffen Justus formuliert seine Erwartungen dagegen etwas vorsichtiger. „Wenn alles gut läuft, kann es weit nach vorne gehen. Aber ich bin realistisch genug einzuschätzen, dass in Madrid eine Gruppe auf dem Rad wegfahren kann. Wenn mir kein Überschwimmen für meine Verhältnisse gelingt, wäre ich dann in der Verfolgung.“

Für die beiden Jüngeren im DTU-Nationalkader, Buchholz und Löschke, geht es darum wieder an gute Leistungen anzuknüpfen und ein stabiles Ergebnis zu erzielen. „Nachdem beide in den letzten Wochen mit Krankheiten zu kämpfen hatten, geht es für sie darum, ordentliche Anschlussleistungen abzurufen“, so Ebli. Im Kampf um die Podiumsplätze müssen sich die DTU-Starter vor allem mit den Lokalmatadoren Javier Gomez und Mario Mola, dem britischen Weltmeister Jonathan Brownlee und auch Richard Murray (RSA) auseinandersetzen.

Nahezu eins zu eins kann Eblis Prämisse der Anschlussleistungen auch für die beiden „Anjas“ im Frauenrennen übernommen werden. Insbesondere Anja Knapp hatte nach Verletzung in der Vorbereitung gleich beim ersten WM-Rennen in Auckland zwei Rippenbrüche erlitten und konnte somit in den Laufentscheidungen der bisherigen Wettkämpfe nicht mithalten. Ganz anders sieht dies bei der aktuellen deutschen Toptriathletin Anne Haug aus. „Da ich auf dem Gesamtpodium der WM landen möchte, geht es schon darum, in jedem Rennen möglichst auf das Podest zu kommen. Allerdings kann ich meine aktuelle Form schlecht einschätzen, nach dem Wettkampfblock im April und Mai lief die Vorbereitung nicht ganz optimal.“ Dennoch geht sie optimistisch ins Rennen. „Die Strecke kommt mir mit dem schweren Radpart etwas mehr entgegen, aber auch ich muss da erst einmal immer wieder hochfahren“, lacht die 30-Jährige WM. Neben der in der WM führenden Amerikanerin Gwen Jorgensen werden die drei Deutschen unter anderem auch auf die starken Britinnen Jodie Stimpson und Non Stanford treffen.

Wie sich das deutsche Damentrio dabei schlagen wird, zeigt die ARD-Sportschau am Samstag ab 17:03 Uhr, indem sie sich in das laufende Rennen live einschalten wird. Start ist um 15:29 Uhr. Die Herren beginnen am Sonntag um 12:36 Uhr. Auch hier wird die ARD in einer Zusammenfassung ab circa 17:00 Uhr Bewegtbilder zeigen. Beide Rennen live sehen kann man unterwww.triathlon.org/tv.

Mittwoch, 29. Mai 2013

Marc Kiefer neuer Cheftrainer Paratriathlon von Deutschem Behindertensportverband und Deutscher Triathlon Union

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hat die Position des Cheftrainers für die Sportart „Paratriathlon“ besetzt. Marc Kiefer heißt der „Neue“, der die deutschen Paratriathleten in den kommenden Jahren auf ihrem Weg zu nationalen und internationalen Erfolgen unterstützen und betreuen soll. Damit verdeutlicht der DBS auch die wachsende Bedeutung des Paratriathlons. Die Sportart wurde vor wenigen Monaten in das paralympische Programm der Sommerspiele von Rio de Janeiro 2016 aufgenommen.
Marc Kiefer komplettiert zusammen mit Nadine Mielke und Alfred Lipp das Betreungsteam für die Parathriathleten in Kooperation von DBS und DTU. Photo: DBS
Der gebürtige Trierer Kiefer übernimmt die sportliche Leitung der Paratriathlon-Nationalmannschaft in enger Kooperation mit der Co-Trainerin Nadine Mielke, die den Bereich Paratriathlon auch als Mitarbeiterin der Deutschen Triathlon Union (DTU) betreut. Alfred Lipp, langjähriger Beauftragter für die Sportart Paratriathlon der DTU, komplettiert das Team. „Ich freue mich auf die künftigen Aufgaben“, geht Kiefer seine neue Arbeit voller Tatendrang und optimistisch an. „Mit Nadine Mielke und Alfred Lipp haben der DBS und die DTU ein kompetentes Team zusammengestellt, das konstruktiv und vertrauensvoll miteinander arbeiten wird.

Erfahrungen im Leistungssport von Menschen mit einer Behinderung hat der 31-Jährige Sportlehrer, Triathlon-Trainer und Diplom-Sozialarbeiter bereits durch seine Tätigkeit als Leistungssportreferent im DBS sammeln können. Als Triathlon-Trainer, Rad- und Laufcoach hat er auch schon in der Nachwuchsarbeit sowie im ambitionierten Breitensportbereich gearbeitet.

Der Paratriathlonsport wächst“, sieht auch DTU-Geschäftsführer Matthias Zöll den Schritt des DBS sehr positiv. „Der Triathlonsport gewinnt insgesamt immer mehr an Bekanntheit und erhält so zunehmende Bedeutung. Die olympische und paralympische Bewegung registriert das natürlich auch. Zudem haben wir einige starke Para-Athleten innerhalb der DTU, die bereits international aufhorchen ließen. Durch die Anstrengungen des DBS, die Position eines Cheftrainers zu schaffen, werden die deutschen Erfolge sicherlich noch nachhaltiger.