Montag, 23. Dezember 2013

Der Kampf um Challenge Kraichgau geht weiter: IRONMAN sieht lokales Organisationsteam auf ihrer Seite

Kaum hat die TEAMChallenge Gmbh am 23. Dezember ihre Pressemitteilung durch die digitalen Kanäle gejagt, reagiert die World Triathlon Corporation (WTC) mit einer eigenen Meldung in der auf verschiedenen Ebenen argumentiert wird. In der Meldung kommt zum Ausdruck, dass sich das "lokale Organisationsteam" nicht als Unterstützer der Rother TEAMChallenge GmbH sieht.

Der heutige 23. Dezember 2013 wird als der vorläufige Höhepunkt im "PR-Krieg" zwischen WTC und TEAMChallenge eingehen. Fortsetzung folgt... Logokollage: DNF-is-no-option.com auf Basis der Logos von TEAMChallenge und World Triathlon Corporation

Um die Verwirrung zu vervollständigen scheinen sich - wie von DNF-no-option.com vor Wochen prognostiziert - die lokalen Helfer in mindestens zwei Gruppierungen aufgespalten zu haben. Eine fundierte Aussage zur Qualität und Quantität der jeweiligen Gruppierungen bleiben beide Veranstalter derzeit schuldig. Eine Definition des Begriffs "lokales Organisationsteam" , "bisheriges Organisationsteam", "ortsfremdes Organisationsteam" und die Darstellung bis auf welche Ebene diese jeweils definiert sind erfolgt ebenfalls von keiner Partei. Nicht eindeutig kommuniziert wurde von beiden Seiten, wie etwa die Akzeptanz der jeweiligen ehrenamtlichen Führungsspitzen der in Konkurrenz stehenden (lokalen) Organisationsteams bei der Masse der Helfer und den Bürgermeistern ausschaut. Erhellung kann hier nur eine Umfrage unter allen Ehrenamtlichen inklusive der "aktuellen" Bereichsleiter beider Parteien schaffen.

Schwerer wiegt allerdings der zweite Aspekt der Pressemeldungen vom 23. Dezember. Die TEAMChallenge GmbH hat sich offenbar die Unterstützung und Genehmigungszusagen aller 8 Bürgermeister ab dem Jahr 2015 gesichert. Die WTC verweist hingegen ausdrücklich auf ein rund zwei Tage zurückliegendes Gespräch mit dem "Sprecher der Triathlon-Bürgermeister" im Kraichgau. Zu diesem Zeitpunkt sollen noch alle Optionen als verfügbar kommuniziert worden sein. 
Augenscheinlich haben sich die Gemeinden nun doch schon entschieden. Offensichtlich ist die WTC über diesen Umstand noch nicht in Kenntnis gesetzt worden. Anders kann man ihre Pressemitteilung nicht verstehen, sofern sie den der WTC bekannten Sachstand spiegelt. Die WTC appelliert dabei in ungewohnter Form an die Gemeinden und Helfer bis zu einer endgültigen Entscheidung zu warten - ungeachtet der augenscheinlich geschaffenen Tatsachen.

Die Austragung im Jahr 2014 muss aus vertraglichen Gründen unter dem Challenge Label stattfinden. Ausgeführt wird der  Event aus anderen  vertraglichen Gründen wahrscheinlich von der WTC. Um die Verwirrung in den letzten Stunden vor Weihnachten vollends komplett zu machen verweist die Mitteilung der WTC noch auf ein mögliches Konkurrenzrennen, das in der Nachbarschaft in Planung befindlich sei.    [1, 2]

Pressemitteilung, WTC vom 23.12.2013

Lokales Organisationsteam wendet sich gegen Team Challenge GmbH 

Mit Verwunderung wird im Kraichgau und bei IRONMAN die Nachricht aufgenommen, dass das Rennen 2015 von der TeamChallenge GmbH organisiert werden soll. Dies vor allem deshalb, da in einem Gespräch zwischen Bürgermeister Klaus Detlev Huge, Sprecher der "Triathlon-Bürgermeister" im Kraichgau und Thomas Dieckhoff von IRONMAN vor zwei Tagen, ein Termin für eine Diskussion über die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und IRONMAN avisiert wurde. Gleichzeitig hat das bisherige Organisationsteam schriftlich erklärt, zukünftig nicht mit der TeamChallenge GmbH zusammenarbeiten zu wollen. 
"Auch wenn wir die Emotionen verstehen können, so schlagen wir vor, den Bürgermeistern und Gemeinden die Zeit und die Möglichkeit zu geben, unter Berücksichtigung aller involvierten Parteien und Fakten die richtige Entscheidung zu treffen. Dies ist bisher noch nicht geschehen. Das lokale Organisationsteam freut sich auf jeden Fall darauf, gemeinsam mit IRONMAN das Rennen im Kraichgau ins Rampenlicht der Triathlon-Weltöffentlichkeit zu heben. Wir können nicht verstehen wie ausgerechnet Felix Walchshöfer, dem der Triathlon-Sport so am Herzen liegt, sich mit einem eigenen, ortsfremden Organisationsteam den Bürgermeistern anbietet, nachdem sich das bisherige, lokale Organisationsteam klar gegen eine Zusammenarbeit mit seinem Unternehmen und ihm ausgesprochen hat. Das Rennen hat seine Wurzeln im Kraichgau und hier sollen sie auch bleiben. Genau dies garantiert IRONMAN. Das Beispiel Kopenhagen – ebenfalls eine ehemalige Veranstaltung unter dem Markennamen der TeamChallenge GmbH – hat das mit einer fulminanten wirtschaftlichen, organisatorischen und emotionalen Entwicklung seit der Loslösung von der TeamChallenge GmbH und der Zusammenarbeit mit IRONMAN eindrucksvoll bewiesen. Die Athleten und die beteiligten Gemeinden waren und sind auf jeden Fall begeistert. Und genau das garantieren wir auch für den Kraichgau", betont Thomas Dieckhoff, CEO IRONMAN Europe, Middle East & Africa. 
Dieckhoff fährt fort: "Ich bin auch aus einem anderen Grunde über diese Mitteilung erstaunt. Wir wissen, dass Herr Walchshöfer Gespräche über ein zukünftiges Challenge-Rennen in einer der Nachbargemeinden geführt hat. Dort ist man ebenfalls sehr verwundert. Auch dies passt nicht zu einem Engagement, wie es das Rennen im Kraichgau verdient und benötigt."
  1. Dnf-is-no-option.com/2013/12/vorentscheidung-im-tauziehen-um.html
  2. Eu.ironman.com

Vorentscheidung im Tauziehen um Kraichgau: Bürgermeister der Gemeinden stehen voll hinter Challenge

Im Tauziehen um den Triathlon in Kraichgau hat die TEAMChallenge GmbH zusammen mit den Gemeinden und genehmigenden Behörden offensichtlich über das Jahr 2015 hinaus den Zuschlag erhalten. Damit hat sich bewahrheitet, dass die genehmigenden Gemeinden und ehrenamtlichen Helfer geschäftliche Entscheidungen mittragen müssen. Dafür muss man sie aber rechtzeitig in Entscheidungsprozesse einbinden.



Zwischen den Triathlons unter den Marken Challenge und IRONMAN findet ein reger Wettbewerb um Athleten, Zuschauer, Medien, Sponsoren und last but not least Veranstaltern statt. Nachdem die WTC bei der Abwerbung der Rennen in Cairns, Kopenhagen und Aarhus erfolgreich war, konterte Challenge mit der Übernahme von Penticton. Aktuell streiten sich die beiden Parteien nach der "Einigung" im Kraichgau zu Gunsten der Challenge um die geplante Veranstaltung im Seebad Binz auf Rügen. Logokollage: DNF-is-no-option.com auf Basis der Logos von TEAMChallenge und World Triathlon Corporation
Björn Steinmetz, ehemaliger Inhaber der Kraichgau Sports Promotion UG hat die Einbindung dieser zwei Interessensgruppen versäumt. Er hatte faktisch ab dem Bekanntwerden des Verkaufs seiner Firma keine Kontrolle mehr über Gemeinde und meuternde Helfer. Steinmetz hatte im November seine Firma an die World Triathlon Corporation (WTC, IRONMAN) veräußert und sah sich über die Art und Weise der Umstände der Transaktion starker Kritik ausgesetzt.

Die Spannung wird dem Zuschauer bei der weiteren Entwicklung der beiden Kontrahenten WTC und TEAMChallenge nicht ausgehen. Aktuell wird der Streit über eine Triathlonveranstaltung im Ostessbad Binz auf der Insel Rügen seine Fortsetzung finden. Diese hatte Steinmetz zusammen mit Kraichgau veräußert, obwohl die Idee und wesentliche Teile der Geschäftsanbahnung als Challenge Event stattgefunden haben. Dies wird sicherlich nicht der einzige zukünftige Reibungspunkt zwischen den beiden Rennserien sein. Vielmehr ist mit einer Verschärfung von Gangart und Ton zukünftiger Expansionsstrategien beider Unternehmen zu rechnen. [1-6]


Pressemitteilung vom 23.12.2013 [1]

Kraichgau bleibt langfristig Challenge: Bürgermeister der Gemeinden stehen voll hinter Challenge 

Die Bürgermeister der acht Triathlon-Gemeinden im Kraichgau* bleiben der Qualitätsmarke Challenge treu. Ab 2015 wird der Halbdistanz-Triathlon Sparkasse Challenge Kraichgau präsentiert von Kraichgau Energie - nach dem „Zwischenjahr“ 2014 - langfristig vonTEAMCHALLENGE, dem Veranstalter des legendären DATEV Challenge Roth, ausgerichtet. Das neue Organisationsteam darf auf die volle Unterstützung der Gemeinden rechnen und wird eng mit ihnen zusammenarbeiten.

Bei einer Sitzung der Bürgermeister* und der TEAMCHALLENGE GmbH am 20. Dezember in Bad Schönborn beschlossen alle Beteiligten übereinstimmend, an der Challenge-Idee festzuhalten und das Rennen auch in Zukunft gemeinsam mit dem fränkischen Familienunternehmen durchzuführen. Bereits im November hatten die Challenge-Geschäftsführer Felix und Kathrin Walchshöfer den Bürgermeistern ihre Vision von der Zukunft des Kraichgau-Klassikers präsentiert und konnten mit ihren Argumenten voll überzeugen. In einem gemeinsamen Statement gaben die Bürgermeister Einblick in die Gründe, die zu ihrer Entscheidung „pro Challenge“ geführt haben:
„Die Bürgermeister der acht Triathlon-Gemeinden im Kraichgau freuen sich über das große Interesse der Triathlon-Veranstalter an diesem besonderen Event. Nach konstruktiven Gesprächen mit den möglichen neuen Partnern haben wir uns wegen der stärkeren regionalen Verankerung und der Breitensportausrichtung für eine 2015 beginnende langfristige Partnerschaft mit der Challenge-Family entschieden. Wir sind davon überzeugt, dass diese Entscheidung sowohl im Sinne der Sportler wie im Sinne der zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ist, ohne die dieses Großereignis gar nicht durchführbar wäre.“

Erleichterung und Freude herrschte auch bei Felix Walchshöfer: „Ich bin sehr froh, dass nun endlich alle Unklarheiten und Irritationen bezüglich der Organisation und künftigen Ausrichtung des Sparkasse Challenge Kraichgau präsentiert von Kraichgau ab 2015 beseitigt sind. Vor allem freue ich mich für die teils verunsicherten, teils auch zu Recht verärgerten Athleten, die nun ab 2015 wieder eine neue Perspektive und Planungssicherheit haben. Ich bin sicher, dass der Sparkasse Challenge Kraichgau präsentiert von Kraichgau Energie unter unserer Führung und mit loyalen und kompetenten Partnern wieder in ruhigeres Fahrwasser gerät und wir die Zukunft des Rennens gemeinsam mit allen Kommunen und vor allem den engagierten Helfern aus der Region gemeinsam gestalten können“.
Bürgermeister Klaus Detlev Huge, Bad Schönborn
Bürgermeister Tony Löffler, Ubstadt-Weiher
Bürgermeister Jürgen Heß, Kronau
Oberbürgermeister Martin Wolff, Bretten
Bürgermeister Thomas Nowitzki, Oberderdingen
Bürgermeister Wolfgang Bratzel, Zaisenhausen
Bürgermeister Felix Geider, Östringen
Bürgermeister Ulrich Hintermayer, Kraichtal
  1. Challenge-roth.com/de/news/newsmeldungen/2013_12_23-1.html
  2. Dnf-is-no-option.com/2013/12/bjorn-steinmetz-verliert.html
  3. Dnf-is-no-option.com/2013/11/kraichgau-sports-promotion-geht-nach.html
  4. Dnf-is-no-option.com/2013/11/ironman-703-kraichgau-oder-challenge.html
  5. Dnf-is-no-option.com/2013/11/challenge-vs-ironman-die.html
  6. Dnf-is-no-option.com/2013/10/bjorn-steinmetz-wechselt-zu-ironman.html