Wer vermisst ihn? Den Bundestags-Wahlkampf um die Spitzenpositionen in Deutschland? Oder gar das lärmend-dröhnende Geschepper des us-amerikanischen Fähnchenschwenker-Wahlkampfs bei dem Abersummen verpulvert werden? Die Medien überschlagen sich, Prognose folgt auf Prognose. Doch vermissen tut ihn eigentlich keiner der 61,8 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland.
Stell Dir vor es ist Wahl und kein Kandidat ist bekannt! Passiert in einer Demokratie nicht? Doch, in schönster Regelmäßigkeit in den Sportverbänden. Gemeinnützige Institutionen, die sich systematisch der Kontrolle entziehen. Sie tun sich traditionell unglaublich schwer mit ausreichender demokratischer Transparenz das Tages-Wahlgeschäft anzugehen. Über die Ursachen lässt sich trefflich streiten. Fehlende Kandidaten, der Wunsch keinen Einfluss auf die Wahlen nehmen zu wollen sind zwei harmlose Beispiele. Korruption, Klüngelei und Gschmäckle die dunkle Seite des Systems. Der Triathlonsport in Deutschland ist reich an personellen Fehlbesetzungen, die sich aus intransparenten Wahlen und fehlendem Wahlkampf ergeben haben: Claudia Wisser und Ralf Eckert gehören als ehemalige Amtsträger der Deutschen Triathlon Union (DTU) zu dieser Gruppe.
Am 18. Januar 2014 findet im Baden-Württembergischen Triathlonverband (BWTV) im Rahmen eines Außerordentlichen Verbandstages in Stuttgart die Wahl des Präsidiums statt. Das neue Präsidium besetzt auch die Spitzenposition neu, nach Susanne Mortier, der gescheiterten Kandidatur von Stephan Vuckovic und dem abgewählten Björn Steinmetz steht der Vorsitz seit Dezember 20013 leer.
DNF-is-no-option.com sind drei mögliche Kandidaten durch Eigenrecherche bekannt. Interviewfragen wurden verschickt, um der Öffentlichkeit in Baden-Württemberg und den restlichen Bundesländern zu informieren. Substanzielles Feedback steht noch aus. Man tariert wohl noch in den Netzwerken und über die stille Post im Ländle aus, welche Person unter welchen Voraussetzungen für ein Amt zur Verfügung stünde und mehrheitsfähig ist. Stehen die Schattenkabinette? Man weiß es nicht - Transparenz sieht anders aus.
Zeitgemäss wäre eine Vorstellung aller möglichen Kandidaten mit kurzem Bewerberprofil 4-8 Wochen vor einer Wahl in den offiziellen Verbandsorganen oder im Internet, Nachrücker am Wahltag sind (vielleicht / natürlich ausdrücklich) erlaubt. Nur so lässt sich die bestmögliche Besetzung wichtiger ehrenamtlicher Positionen in einem sich zunehmend professionalisierendem Umfeld gestalten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wenn dabei auch noch langfristig Spaß und Freude erlebt wird, um so besser. Traut euch, Demokratie beißt nicht...