Samstag, 10. Oktober 2009

Finishline mit Gänsehaut

Selten war die Finishline mit so viel Spannung versehen. Ich konnte den Zieleinlauf von Reinhold Humbold bei seinem mittlerweile nun dritten Altersklassenrekord (10:27:28, M60-64) hautnah miterleben. An der Finishline auf dem Alii Drive war dann endgültig die Hölle los, als ein Casting-Kandidat Matt Hoover der TV-Show "The Biggest Loser" nur um Minuten an der Cut-Off Zeit von 17:00 Stunden scheiterte. Hut ab aber trotzdem, weil er das Projekt Ironman erfolgreich und sichtlich fit überstanden hat.

Für viele Besucher der letzten Minuten sichtlich ergreifend wurde der Gesang der Hawaiianerin Ante, die den offiziellen Zielschluss melodisch verkündete und dabei nicht nur Chrissie Wellington zu Tränen rührte. Bernhard vorn Powerbar war an diesem Abend trotz Seeigelstacheln im Fuß endgültig von seinem Kurztrip überzeugt und dürfte wieder Blut geleckt haben.

Bild (c) Ironman.com

Die offiziellen Ergebnisse der 2009 Ford Ironman World Championship

Nach der DQ der Australierin Rebekah Keat sind nach den inoffiziellen die offiziellen Ergebnisse als PDF auf Ironman.com verfügbar. Die Deutschen können mit einmal mehr - auch mit Leihgabe aus Luxemburg (Bockel) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (Al-Sultan) - überzeugen, wenngleich die absolute Top-Platzierung ausbleibt: 6. Timo Bracht (GER), Dirk Bockel (LUX), 8. Sandra Wallenhorst (GER) und 10. Faris Al-Sultan (GER).

2009 Ford Ironman World Championship, Chrissie Wellington schafft den Hattrick

Chrissie Wellington (GBR) hat die 2009 Ford Ironman World Championship in 8:54:02 Stunden zum dritten Mal hintereinander gewonnen und damit den Hattrick geschafft und zugleich den 17 Jahre alten Rekord von Paula Newby-Fraser unterboten. Dieses Kunststück gelang seit dem ersten Ironman Hawaii im Jahr 1978 nur Paula Newby-Fraser und Natascha Badmann. Bei ihrem souveränen Sieg mit Ankündigung nach 3,8 km Schwimmen in der Bucht von Kona, 180 km Radfahren entlang der Kohala Berge und 42,195 km Laufen in den Lavafeldern Big Islands konzentrierte sich Wellington auf ihre Radstärke und suchte früh die Vorentscheidung, als sie die amtierende Ironman 70.3 Weltmeisterin Mirinda Carfrae (AUS, 9:13:59) und Virginia Berasategui Luna (ESP, 9:15:28) auf das Podium führte.

Wellington entstieg nach 54:31 Minuten und damit rund dreieinhalb Minuten dem Pazifik an achter Stelle, um schnell auf die Führenden Lucie Zelenkova (CZE), Leanda Cve (CAN) und Tereza Macel (CZE) aufzuschließen. Schon nach etwa der Hälfte der Radstrecke etablierte sich Berasategui (ESP) in den Top 5, während an der Spitze Wellington ihren Führung auf zwischenzeitlich auf 11:06 Minuten ausbaute. Der nachfolgende stets kontrollierte Marathon von 3:03:06 Stunden brachte ihr einen Vorsprung im Ziel von 19:57 Minuten. "Es war ein fantastischer Tag. Ich habe es nicht erwartet so deutlich zu gewinnen. Ich wollte schon auf dem Rad die Vorentscheidung und habe darum früh hart gedrückt. Dieses Jahr war es hart, weil es keine schützende Wolkendecke gab und es sehr heiß war. Ich bin überglücklich" fasste die dreifache Weltmeisterin im Ziel in Kailua-Kona aus. Zwischenzeitlich löste sich Berasategui Luna Teraza Macel auf dem 2. Platz ab, musste aber selbst Carfrae (AUS) den Vortritt lassen.

Beste Deutsche wurde Sandra Wallenhorst aus Hannover mit Platz 8. Ein Radunfall in der Vorwoche, eine verlorene Armauflage und eine kleiner Infekt verhinderten ein besseres Abschneiden der Bronzemedaillengewinnerin des Vorjahres.

Bild (c) Ironman.com