Dienstag, 13. Oktober 2009

Neues aus dem Regelwerk-Dschungel oder Dinge, die ich gerne anders haben würde

Reißverschlüsse sollten, dem ITU-Dogma folgend, maximal 10cm auf der Brust lang sein dürfen oder noch besser gleich auf den Rücken verbannt werden. Compression Socks gehören alleine aus optischen Gründen verboten. Der Markt für die sexy Strumpfware wäre auch noch unter den Aspekten der Regeneration und des Thromboseschutzes bei Anreise vorhanden und man könnte endlich wieder medientaugliche Waderln sehen. Wenn man dann schon bei der Kleiderordnung ist, gleich die Armlinge, Halstücher, Handschuhe und diversen anderen Applikationen mit verbieten - braucht ein Ironman nicht, weil es ja kein Karneval für Warmduscher und Wärmflachennutzer ist.

Nicht mehr ganz dem Oberthema Kleiderordnung folgend könnte man auch den wirtschaftlich für die Industrie interessanten aber den sportlichen Wettbewerb verzerrenden Innovationstrieb der Schwimmanzughersteller eindämmen. Es sollte zumindest dem Regelwerk der FINA gefolgt werden. Schließlich haben, wie Weltmeister Craig Alexander (AUS) anführte, schlechte Schwimmer einen deutlichen Vorteil (a: Auftrieb, b: Kompression, c: Gewichtsverteilung, d: Aquadynamik), der dann nicht mehr mit anderen Innovationen im Sport zu vergleichen ist. Ein Aerolaufrad ändert nicht die Trettechnik und stützt alle Triathletinnen und Triathleten gleichermassen (bei gleichen Tempi). Ein Anzug macht aus einem durchschnittlichen Schwimmer mit passabler Wasserlage vielleicht sogar einen sehr guten Schwimmer. Ein sehr guter Schwimmer profitiert jedoch weniger von der Lageverbesserung, da er schon eine - nahezu - optimale - Lage hat.

Bild (c) Ironman.com

Neuordnung des Profifeldes

Die World Triathlon Corporation (WTC) wird nach der Neustruktur des Antidoping-Programms mit Zeichnung des WADA Codes und exklusivem Vertrag mit der WADA in einem nächsten Schritt die Felder der Profis ausdünnen und konsolidieren. Details wird die WTC sicherlich in den nächsten Wochen veröffentlichen.

Als Nebeneffekt wird neben einem bezahlbarem Programm gegen Doping die Qualität der Felder weiter ansteigen. Ganz nebenbei könnte ein Feld von 70-100 Triathleten mit Profi-Status zur Teilnahme bei der WM auf Hawaii dann auch von einem Ponton starten, um den Stress mit dem Wasserstart für alle Beteiligten geringer zu halten. Ironman Hawaii Weltmeister von 2005, Faris Al-Sultan sieht die Sache pragmatisch: "Die haben doch die Navy als Sponsor. Da sollen doch einfach mal die Pioniere ein Ponton aufziehen und die 90 Hanseln da runterspringen lassen."

Bild (c) Ironman.com

Montag, 12. Oktober 2009

Mehr Geschwindigkeit in die Rennen...

Die Ford Ironman World Championship haben einen Faktor mehr als deutlich gezeigt. Immer mehr Triathleten aus den Serien über die Kursstrecke werden sehr erfolgreich den Sprung auf die Ironman und Ironman 70.3 Distanz schaffen.

Alleine in diesem Jahr haben drei männliche Rookies und ein weiblicher Rookie ihre Fähigkeiten angedeutet. Mirinda Carfrae (AUS) kommt mit Marathonrekord auf den Silberplatz, Andreas Raelert (GER) steht dem Projekt Ironman WM mit der Bronzemedaille kaum nach. Rasmus Henning (DEN) behauptet sich trotz Handbruch mit Platz 5, Dirk Bockel (LUX) folgt nur 2 Positionen später. Spannend bleibt es, wenn im Jahr 2 oder 3 nach dem Wechsel von der ITU-Serie zum Ironman das Fazit gezogen wird. Denn schon oft zehrten die Quereinsteiger von den Unterdistanzen 1 bis 2 Jahre von ihrem Geschwindigkeitsvermögen, bevor es systematisch durch überhohe Umfangseinheiten und begleitende Verletzungen gänzlich verloren ging. Ich bin aber überzeugt, dass die Athleten der Generation Bockel-Henning-Raelert diese bisher oft gesehenen Fehler vermeiden werden und Ihnen die Optionen für einen Sieg in den nächsten 2-3 Jahren offen stehen.

Bild (c) Ironman.com