Mittwoch, 21. Oktober 2009

Mirinda Carfrae, schneller als viele Männer

Was haben Chrissie Wellington und Mirinda Carfrae gemeinsam? Beide stehen für Rekorde. Während Wellington die Männer mit ihrer Gesamtleistung schockiert, überzeugte Carfrae als Kona Rookie mit einem bravourösen Marathon von 2:56:51 Stunden - Streckenrekord für die 42.000 und ein paar wenige Meter.

Für die kleine Australierin gerieten der Anstieg an der Palani Road und der Weg aus dem Natural Energy Lab zum Triumphmarsch. Mit einem Stakkato - wie aufgezogen - fegte die Ironman 70.3 Weltmeisterin von 2007 schneller als die meisten männlichen Kollegen die Anstiege hinauf.

Von 3athlon.de auf ihre Ziele in den nächsten zwei Jahren befragt entgegnete die Ironman-Debutantin selbstsicher und weitsichtig: "Ich möchte mich auf dem Bike verbessern, um näher an Chrissie und die anderen Girls heranzukommen. In Kona kann einem so leicht etwas dazwischenkommen." Die nächsten 2-3 Jahre werden zeigen, ob sie das Zeug zur Queen of Kona hat.

Bild (c) Ironman.com

Dienstag, 20. Oktober 2009

Chrissie Wellington, auf der Suche nach mehr

Wer in der Annahme ist, Chrissie Wellington als dreifache Weltmeisterin im Ford Ironman Triathlon unter die Rubrik Talent des Jahrzehnts ablegen zu können, wird der agilen Britin nicht gerecht. Sportlich gesehen hat sie im Ironman Triathlon eigentlich schon jetzt alles erreicht. Weltbestzeit auf der Langdistanz, Streckenbestzeit auf dem Kurs der WM auf Big Island, drei Siege in Folge.

Jetzt fehlen der vor der Kamera stets gut aufgelegten ehemaligen Entwicklungshelferin nur noch die offizielle Weltbestzeit auf einem Original Ironman Kurs - sofern darauf Wert gelegt wird - und noch der ein oder andere Sieg in Kailua-Kona. Ob tatsächlich etwas an den Gerüchten dran ist, den olympischen Spielen von London 2012 eine Chance gegeben zu wollen, wollte uns die ehemalige Europameisterin im Ironman bei einem Gespräch im Lava Java nicht offenbaren.

Offenbart hat uns die mediengewandte, in diesem Jahr austrainierter und noch dünner wirkende Triathletin aber schließlich dann doch etwas. Triathlon "hat mir in den letzten 2 bis 3 Jahren so viel gegeben. Ich möchte dies gerne irgendwann dem Sport zurückgeben." Schon jetzt spürt man den Drang nach mehr, den Wunsch als Botschafterin, vielleicht auch als Politikerin des Sports den Lifestyle und das Mission Statement für einen gesunden Lebensstil zu kommunizieren.
Wenn das Wunder aus den Bergen des Himalajas den Schritt schafft, authentisch zu bleiben scheint die Karriere schon zur Zeit als Aktive vorgezeichnet.

Wellingtons erschreckender 23 Platz in der Gesmatwertung führte im tendenziell gehässigen Smalltalk der "Post Post-Awards Party" im Huggos schon zur Empfehlung, dass alle männlichen Profis, die hinter Wellington im Gesamtklassement liegen im Folgejahr zwangsweise ins Amateurlager zurückwechseln sollten.

Montag, 19. Oktober 2009

Craig Alexander, mit Höhenluft, Understatement und Zielstrebigkeit zum Titel

"Ich wollte eine würdige Titelverteidigung zeigen und einen würdigen Titelverteidiger" erklärte Craig "Crowie" Alexander am Renntag. Dies ist dem zweifachen Gewinner des Ford Ironman Hawaii auch mehr als gelungen. Herausragend wird der zweite Sieg des Australiers, wenn man betrachtet wie wenigen anderen Triathleten die Titelverteidigung geglückt ist!

Das Bravourstück verlangte dem Aussie nach dem deutlichen Sieg von 2008 mehr ab, als er gedacht hatte. Hitze, ein brutales Tempo auf dem Rad und zu Beginn des Marathons zwangen den ehemaligen Ironman 70.3 Weltmeister zu einer taktischen Meisterleistung.

Ganz tief unten in der Senke am des Natural Energy Labs, als die Hitze und Müdigkeit kurz vor dem Maximum standen, setzte sich der Schulter an Schulter mit dem Deutschen Andreas Raelert laufende Champion durch einen Zwischenspurt ab. Durch die Kraftanstrengung verschaffte er sich einen ausreichend großen Vorsprung, um die letzten 400 Meter auf dem Alii Drive austrudeln und ausgiebig feiern zu können. Noch hat der familienorientierte Australier die ITU WM in der Heimat im Rennkalender stehen. 3athlon.de gegenüber zeigte er sich kurz vor seiner Abreise noch unschlüssig - Tendenz: DNS oder DNF.