Posts mit dem Label Edgar Michel werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Edgar Michel werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 12. Oktober 2012

Bayerischer Triathlon Verband vs. Deutsche Triathlon Union, das Ass im Ärmel könnte die Bayerische Triathlon-Union sein.


Am kommenden Wochenende werden die entscheidenden Weichen für den Triathlonsport in Bayern gestellt. Die in die Kritik geratene Führung des Bayerischen Triathlon Verbandes (BTV) steht nach dem Auschluss[1] aus der Deutschen Triathlon Union (DTU) massiv unter Druck. BTV-Präsident Peter Pfaff möchte sich nach aktuellem Sachstand trotz aller Kritik an seiner Person zur Wiederwahl stellen. Unklar ist, ob er eine Mehrheit[2] hinter sich vereinen kann.
Dem Bayerischen Triathlon Verband droht nach dem Ausschluss aus der Deutschen Triathlon Union ein Konkurrenzverband mit der Bayerischen Triathlon-Union. Logo: BTV
Zwischenzeitlich verselbständigen sich die ersten Bezirke des BTV und öffnen den Raum für erste Auflösungserscheinungen. Zusätzlich haben 16 Bezirksvertreter am 7. Oktober die Gründungsversammlung der Bayerischen Triathlon-Union (BTU) abgehalten. Sie wollen bei einer Wiederwahl von Pfaf und seinen engsten Vertrauten einen eigenen Weg gehen und sich um Anerkennung als Verband und Aufnahme in die DTU bemühen. Als Vizepräsident der BTU fungiert hier der Vorsitzende des Bezirks Mittelfranken. Allen Beteiligten der BTU ist die Weiterführung des BTV lieber, darum wird erst nach der fraglichen Sitzung des BTV der Gang zum Vereinsgericht angetreten. Ob sich aus den Reihen der BTU Gegenkandidaten für das Präsidium des BTV finden, ist ebenfalls noch nicht kommuniziert.

Die Deutsche Triathlon Union (DTU) reagiert indessen vor der BTV-Wahl am 13. Oktober u. A. auf ein Schreiben[3] des nach eigenen Angaben als Rechtsanwalt des BTV tätigen ehemaligen DTU-Vizepräsidenten Dr. Ralf Eckert. Die Pressemitteilung ist kommentarlos angefügt.

Pressemitteilung der Deutschen Triathlon Union vom 12.10.2012[4]:

DTU: Geschäftsführer Matthias Zöll über den Konflikt mit dem BTV „Das kann so nicht weitergehen!


Der Bayerische Triathlon Verband (BTV) ist am 16. September 2012 aus dem Dachverband, der Deutschen Triathlon Union (DTU), ausgeschlossen worden. Einstimmig hatten die anderen vertretenen Landesverbände, auf deren Initiative ein außerordentlicher Verbandstag einberufen werden musste, gegen eine weitere Mitgliedschaft des BTV votiert. Das ist der bisherige Höhepunkt eines mehrjährigen satzungswidrigen Verhaltens des BTV und des Konfrontationskurses den die bayerischen Verantwortlichen seit vielen Monaten gegen die DTU und die anderen Landesverbände eingeschlagen haben. „Die Konsequenzen für den Triathlon in Bayern sind verheerend“, äußerte sich DTU-Präsident Dr. Martin Engelhardt, der sich als einziger der Stimme enthielt, unmittelbar nach dem Verbandstag.

Hintergrund des Ausschlusses ist, dass der BTV seine satzungsmäßig verankerten Beitragspflichten als einziger Landesverband nicht vollständig anerkennt. In der Summe geht es um etwa 50.000 Euro ausstehende Beiträge aus den Jahren 2008 bis 2011. „Dies ist ein klares und geschlossenes Zeichen an die Führung des BTV, wie alle weiteren Mitglieder der DTU bestehendes Satzungsrecht zu akzeptieren“, erklärt Björn Steinmetz, Sprecher der Landesverbände. „Wir leben in einer Demokratie, in der man nicht Regeln bricht, um sie zu ändern.“ „Ich möchte dabei ausdrücklich betonen, dass der Ausschluss des BTV aus der DTU in keinem Zusammenhang mit den vom BTV gegen die DTU geführten Rechtsstreitigkeiten steht“, erklärte der Sprecher der Landesverbände weiter. „Die Mitgliedsbeiträge basieren auf einer seit Jahren unveränderten Satzungsbestimmung und haben inhaltlich nichts mit der Klage des BTV zu tun.“

Juristische Offensiven gegen die Triathlongemeinschaft

Parallel zu dieser Weigerung, die Satzung und die Beitragspflicht anzuerkennen, hat der BTV mehrere juristische Angriffe gegen die Triathlongemeinschaft, vertreten durch die DTU als Dachverband, unternommen: beginnend Ende 2011 mit einer Nichtigkeitsfeststellungsklage gegen die Beschlüsse des DTU-Verbandstags vom 5. November 2011 vor dem Landgericht Frankfurt am Main, die in der Berufung vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main fortgesetzt wird. Es folgte ein einstweiliges Verfügungsverfahren vor dem Landgericht Frankfurt am Main im Frühjahr 2012 sowie ein Verfahren über die Kostenfrage der abgewiesenen einstweiligen Verfügung, welches vom BTV ebenfalls bis zum Oberlandesgericht Frankfurt am Main gebracht und dort zu Gunsten der DTU entschieden wurde. Einher gingen sich an die Klagen anschließende - im Ergebnis ebenfalls erfolglose - Abmahnungen und Aufforderungen gegenüber den Verantwortlichen der DTU, in denen diese vertragsstrafbewehrte Unterlassungserklärungen abgeben sollten. Aktuell letzter Schritt ist nunmehr das durch den BTV angekündigte Vorgehen gegen die DTU mit einer „Beschwerde“ beim Bundeskartellamt.

Klage vom Landgericht Frankfurt am Main abgewiesen

Das Landgericht Frankfurt am Main hat am 10. Mai 2012 die Nichtigkeitsfeststellungsklage des BTV gegen die Beschlüsse des Verbandstags vom 5. November 2011 abgewiesen. Bestandteil der Klage sind unter anderem die Wahl des Präsidenten Engelhardt und eine neue Gebührenordnung, die mit überwältigender Mehrheit allein gegen die Stimmen des BTV beschlossen wurden. Auch der Versuch der zuvor genannten einstweiligen Verfügung des BTV blieb erfolglos.
Rätselhaft ist den Verantwortlichen der DTU nach wie vor der Antrieb dieses Vorgehens. „Die Motivation, die hinter den Bestrebungen des BTV steht, ist der DTU bislang verborgen geblieben. Aber offensichtlich ist, dass es nicht um Kosteneinsparungen zu Gunsten der Athleten gehen kann, wie behauptet wird. Denn das rechtliche Vorgehen des BTV führt bei allen Beteiligten zu personellen und finanziellen Aufwendungen. „Die gerichtlichen Verfahren werden letztlich auf Kosten der - insbesondere auch bayerischen - Sportgemeinschaft ausgetragen“, wundert sich Engelhardt.

BTV-Anwälte 2010 als Präsident und Vize-Präsident der DTU zurückgetreten

Die Personenkonstellation, die in Bayern aktuell die Angriffe gegen die DTU und die anderen Landesverbände initiiert, gibt indes einigen Anlass für Spekulationen. Federführend werden die Interessen des Verbandes von der Anwaltskanzlei Eckert & Wisser betreut. Beide waren bis 2010 in der DTU aktiv: Claudia Wisser als Präsidentin und Ralf Eckert als Vize-Präsident in einem dreiköpfigen geschäftsführenden Präsidium. Die Amtszeit, die aufgrund fehlender Rückendeckung der Landesverbände endete, war von einigen Diskussionen begleitet.
Medial und in der Triathlonszene haben aber vor allem der so genannte „Maulkorberlass“ und die Abwahl eines Kassenprüfers für Aufsehen gesorgt. Dem ordentlich bestellten Kassenprüfer Carsten Bieler, seinerzeit und aktuell Präsident des Landesverbands Schleswig-Holstein, wurde 2010 die Kassenprüfung verweigert. Auf dem folgenden Verbandstag in Worms erhielt Bieler Hausverbot und seine Person wurde durch eine Strafanzeige, deren Ermittlungen auf Grund der haltlosen Vorwürfe inzwischen eingestellt wurden, öffentlich diskreditiert. Vor diesem Verbandstag hatte das Präsidenten-Duo Eckert/Wisser einen Antrag auf Abschaffung der Rede- und Pressefreiheit gestellt. Wäre es nach ihnen gegangen, sollte in § 4.4.4 der DTU-Satzung folgender Passus eingefügt werden: „Die Landesverbände, ihre Organe und die Mitglieder dieser Organe sind verpflichtet, ihre mitgliedschaftlichen Treuepflichten zu erfüllen; insbesondere Kritik gegenüber der DTU, ihren Organen und den Mitgliedern der Organe sachlich und unmittelbar den Betroffenen gegenüber bzw. in den dafür vorgesehenen Organen Verbandstag und Verbandsrat zu üben und jede Kritik gegenüber Dritten, insbesondere der Presse zu unterlassen.“

Nebenbei sei erwähnt, dass die nun beschlossene Gebührenordnung ihren Anstoß in der Amtszeit von Claudia Wisser und Ralf Eckert hatte. Der DTU-Anteil am DTU-Startpass sollte auf 30 Euro erhöht werden. Momentan klagt man im Namen und Auftrag des BTV gegen die Erhöhung auf 25 Euro. Diese Erhöhung der Startpassgebühr gegenüber den Sportlern gleicht bei der neuen DTU-Gebührenregelung der Wegfall des DTU-Anteils an der so genannten „Veranstalterabgabe“ aus. Triathlonveranstalter haben diese Abgabe zu entrichten und bis zum Vorjahr ist die Summe zu jeweils 50 Prozent dem jeweiligen Landesverband und der DTU zugute gekommen. Diese soll jetzt vollständig bei den Landesverbänden verbleiben: ein Modell, bei dem der BTV nebenbei Vorreiter war Ende 2011 und das er aktuell juristisch angreift.

Weiterer juristischer Schauplatz gegen die DTU

Groteskerweise greifen die Rechtsanwälte Eckert & Wisser auf einem weiteren juristischen Schauplatz gegen die DTU namens und im Auftrag eines kommerziellen Veranstalters unter anderem diese Veranstalterabgabe - die eine wesentliche und vom Präsidenten des BTV, Peter Pfaff, in der Vergangenheit hoch gehaltene Finanzierungsquelle des BTV darstellt - als rechtswidrig an. Dazu haben sie gegen die DTU und einen Landesverband im Juli 2012 beim Bundeskartellamt eine „Beschwerde“ eingereicht. Weshalb Peter Pfaff diesen Umstand gegenüber den Mitgliedern des BTV zuletzt mit den Worten „Die DTU ist also beim Bundeskartellamt kein Unbekannter.“ triumphierend mitteilte, bleibt sein Geheimnis.
Auch gegen dieses Vorgehen müssen sich die DTU und der betroffene Landesverband rechtlich wehren. Dass Rechtsanwalt Eckert gegenüber Vertretern bayerischer Vereine die vermeintlich hohen Anwaltskosten der DTU moniert, kann nur noch als absurd bezeichnet werden.

DTU weiter kompromissbereit

Die Hand der DTU und der Landesverbände bleibt allerdings trotz des fortgesetzt massiven Vorgehens des BTV gegen die DTU und ihre Mitglieder weiter ausgestreckt, auch wenn alle Lösungsbemühungen seitens der Triathlongemeinschaft bisher ignoriert wurden.
Die aktuell beste deutsche Triathletin, Anne Haug, die sich berechtigte Hoffnungen auf eine WM-Medaille in der ITU Triathlon Series macht, stammt aus Bayern und gehört dem BTV an. Anne Haug wird ihre äußerst erfolgreiche Saison 2012 hoffentlich mit einer Medaille krönen. Für die kommende Saison wird die DTU sich intensiv darum bemühen, eine tragfähige Lösung auch hier zu finden, so dass weder Anne Haug noch sonst ein bayerischer Sportler Nachteile aus der derzeitigen Situation erleidet.
Ausdrücklich weist Engelhardt darauf hin, dass der Weg zurück in die DTU dem BTV nicht verschlossen sei. „Ich werde alles daran setzen, auch die bayerischen Athleten wieder in die Gemeinschaft zurückzuholen.“ Insofern bleibt zu hoffen, dass in Bayern ein Meinungswandel stattfinden wird: im Interesse des bayerischen Athleten, des BTV und des deutschen Triathlonsports generell.

Ob ein solcher Wandel realistisch ist, bleibt abzuwarten. „Ein Vorwurf des BTV ist die fehlende Transparenz“, so Engelhardt. „Dieser ist in einem Sportverband schon systembedingt unhaltbar, weil die Landesverbände den Dachverband wählen, ein Haushaltsplan abgestimmt wird und Kassenprüfer aus den Landesverbänden eingesetzt werden. Aber der BTV hat auch unsere zusätzlichen Angebote zur Haushaltseinsicht schlicht ignoriert.“ Schließlich hat Herr Pfaff das Angebot des Präsidenten der DTU, auf dem am kommenden Samstag anstehenden Verbandstag des BTV Rede und Antwort zu stehen, ausdrücklich und eindeutig abgelehnt.


[1]: Dnf-is-no-option.com/2012/09/dtu-pressemitteilung-landesverbande.html
[2]: Dnf-is-no-option.com/2012/09/unruhe-im-bayerischen-triathlon-verband.html
[3]: Dnf-is-no-option.com/2012/09/rechtsanwalt-eckert-ubernehmen-sie.html
[4]:  via E-Mail

Samstag, 22. September 2012

Unruhe im Bayerischen Triathlon Verband: Oberbayern und Mittelfranken skeptisch über aktuellen Weg von Peter Pfaff

Dr. Edgar Michel, Vorsitzender des Bezirks Mittelfranken gilt als pragmatischer Vertreter seiner Zunft. Lange Jahre trug er die Entscheidungen des Präsidiums des Bayerischen Triathlon Verbands unter der Führung von Peter Pfaff mit. Diesen Zeiten scheinen nach langem Kampf um mehr Offenheit, Transparenz und demokratische Diskussionskultur innerhalb des BTV vorbei. Mittlerweile stellen sich zwei große Bezirke mehr oder minder öffentlich gegen die Wiederwahl von Peter Pfaff, weitere der fünf verbleibenden Bezirke sollen folgen. Oberbayern etwa ist der größte Bezirk in Bayern. Er repräsentiert 110 Vereine, das sind mehr als ein Drittel aller Triathlonvereine in Bayern. Gemeinsam kratzen die beiden großen Bezirke Oberbayern und Mittelfranken bereits an der einfachen Mehrheit bei den Abstimmungen im BTV.
Die Vorsitzenden der Bezirke Oberbayern und Mittelfranken sprechen sich gegen eine Wiederwahl von Peter Pfaff aus. Sofern der aktuelle Kurs beibehalten wird und keine massive Korrektur stattfindet. Unter dem Vorbehalt, dass alle angeschlossenen Vereine den Empfehlungen der beiden Bezirksvorsitzenden folgen, könnte schon jetzt eine Mehrheit bei den Wahlen am 13. Oktober 2012 erreicht sein. Welche Kandidatin oder welcher Kandidat vereint dann die Stimmen auf sich und kann ein arbeitsfähiges Präsidium aufbauen? Der 13. Oktober 2012 wird es zeigen. Photo: Wikimedia - CeCILL-Lizenz 
Ausschlaggebend für den Stimmungswechsel war wohl ein Veranstaltertreffen innerhalb Bayerns.  Zu diesem Treffen im Februar 2012 waren auch Björn Steinmetz als stellvertretender Sprecher aller 16 Landespräsidenten und DTU-Geschäftsführer Matthias Zöll informell aus den bayerischen Bezirken eingeladen worden. Die Sichtweise der DTU und auch des Sprechers zum schwelenden Disput zwischen BTV und DTU, bzw. den restlichen Landespräsidenten sollte gehört und diskutiert werden. Das erklärte Ziel war die Schaffung eines objektiven Meinungsbildes, um eine bestmögliche demokratische Entscheidungsfindung der bayerischen Delegierten sicherzustellen. Nachdem sowohl Zöll, als auch Steinmetz, der neben der Präsidentschaft im BWTV auch erfolgreicher Eventveranstalter im Kraichgau ist, auf der Versammlung nicht zugelassen wurden und auch Felix Walchshöfer durch Präsident Peter Pfaff erfolglos des Raumes verwiesen werden sollte, ist etwas klar geworden*. Dem Bezirksvorsitzenden Edgar Michel ist deutlich geworden, dass es offensichtlich ein massives Kommunikations- und Diskussionsdefizit in der Spitze des BTV gibt.
Ein Phänomen, das sich auch im selektiven und ganz speziellen Umgang mit der Fachpresse und ihren zugehörigen Triathlon-Foren darstellt. Diese Kommunikationsdefizite, wenn man sie so nennen möchte, sollen bei den Präsidiumswahlen am 13. Oktober 2012 in Emsing durch personelle Umstellungen in der Führung oder einen expliziten Auftrag der Bezirke für eine geänderte Politik behoben werden. Alle Beteiligten haben das Wohl des BTV im Blick und sehen den Disput um Kommunikationsstil, die ausstehenden Abgaben und den daraus folgenden DTU-Ausschluss als zentrale Punkte die einer Neuregelung bedürfen.

Der Bezirk Mittelfranken probt spätestens seit dem Rauswurf von Zöll und Steinmetz den Aufstand gegen den Kurs des BTV und seinen Präsidenten Peter Pfaff. Sicherlich auch ein Grund für das Ausscheren ist die geografische Nähe zu Challenge Roth Boss Walchshöfer. Grund in dem Sinne, dass die Meinungsbildung und der Erkenntnisgewinn in Mittelfranken schlicht und ergreifend weiter vorangeschritten sein dürften, als in anderen Bezirken des BTV. Michel ist aber nicht alleine. Wolfgang Klinger, Bezirksvorstand Oberbayern hat in einem Schreiben an die Vereine diese gebeten gegen die Wiederwahl von Peter Pfaff zu stimmen und schreibt bereits von einer Trendwende. Die Unterstützung von Pfaff bei den Bezirken sei im Umbruch befindlich:

"Für mich steht auf alle Fälle fest, dass Peter Pfaff um keinen Preis bereit ist, mit der DTU zu verhandeln oder sich auf eine offene Diskussion im Rahmen einer Veranstaltung wie den beiden oben erwähnten einzulassen, sondern beschränkt sich rein auf juristische Mittel.


Einen Verband auf diese Art und Weise zu führen, das geht m.E. überhaupt nicht. Ich selbst bin ja eher jemand, der auf Harmonie und gute Zusammenarbeit setzt. Interessant ist auch, dass Bayern als einziges Land gegen die Beschlüsse der DTU zur neuen Gebührenordnung gestimmt hat, also 15:1 war damals die Abstimmung. Und noch interessanter die Begründung, warum Bayern so allein da steht: die anderen Länder hätten von der DTU Geschenke bekommen, das wollte Peter Pfaff bei dem Veranstaltertreffen aber nicht näher erörtern. Auch der Beschluss, den BTV auszuschließen, erfolgte mit 15:0 Stimmen. Meint der BTV, dass die Vertreter aller anderen Länder willenlose Ja-Sager sind, die den Vorschlägen der DTU zustimmen, ohne darüber nachzudenken ? Ich kann mir das jedenfalls nicht vorstellen. Zu bedenken ist auch, dass mit dem Prozess des BTV gegen die DTU viel Geld ausgegeben wird – ich schätze zwischen 5.000 und 10.000 Euro [Anm. d. Red.: laut Recherche beträgt der Kostenaufwand bis dato 2.490,19 Euro inkl. Umsatzsteuer], Geld, das ja aus Eurem Geldbeutel kommt, sprich Startpass –und Veranstaltergebühren.

[...]

Die Forderungen der DTU gegen den BTV sind sicher überzogen und Dr. Martin Engelhardt hat sicher keine saubere Weste, was seine Vergangenheit als Funktionär angeht, aber sich so konsequent einer Suche nach einem Kompromiss aus dem Weg zu gehen wie es der BTV derzeit macht, kann ich nicht nachvollziehen.

[...]

Ich empfehle den Vereinen daher, gegen eine Wiederwahl von Peter Pfaff als BTV-Präsident zu stimmen. Und bitte Euch zugleich, so zahlreich wie möglich beim Verbandstag am 13. Oktober zu erscheinen. Unter den Bezirksvorsitzenden ist schon eine Mehrheit gegen Peter Pfaff."

Parallel zur Diskussion um die Wahlen im Oktober bereiten einige Vereine bereits die Gründung eines alternativen Triathlon Verbands für den Fall vor, dass sich der aktuell eingeschlagene Kurs des BTV nicht mehr korrigieren lässt. Ein Szenario, das sich weder der Triathlon in Bayern, noch die DTU und die restlichen 15 Landesverbände wirklich wünschen können.

Wie die nächsten Wochen bis zum 13. Oktober auch weiter verlaufen werden, Wiederwahl, Entlastung des Präsidenten und des Vorstands oder genau das Gegenteil... Für die Bezirke Oberbayern (Wolfgang Klinger), Niederbayern (Wolfgang Schlicht), Oberpfalz (Gerd Rucker), Oberfranken (Wilfried Ullmann), Mittelfranken (Dr. Edgar Michel), Unterfranken (Georg Welsch) und Schwaben (Erich Gruber) stehen intensive Zeiten bevor, die das Ehrenamt zusätzlich belasten. Sportlich verspricht der 13. Oktober mit der Weltmeisterschaften im Ironman Hawaii Triathlon zumindest die ein oder andere solide Leistung aus Bayern. Schließlich sind zahlreiche bayerische Altersklassenathleten und Profis für Kona qualifiziert. Peter Pfaff wird derweil sicherlich an seinem allerletzten offenen Brief feilen...


* Update vom 27.09.2012: in einer ersten Version wurde irrtümlich nicht BTV-Präsident Peter Pfaff für den versuchten Rauswurf von Felix Walchshöfer verantwortlich gemacht. Bitte die entsprechende Richtigstellung beachten.

Donnerstag, 15. März 2012

Klage des BTV gegen die DTU: Bezirk Mittelfranken äußert Zweifel an Sinnhaftigkeit des Vorgehens von BTV-Präsident Peter Pfaff

In dem aktuell vom Bayerischen Triathlon Verband (BTV) gegen die Deutsche Triathlon Union (DTU) angestrengten Verfahren vor dem Landsgericht Frankfurt kommt Bewegung. Aus dem Herzen Bayerns wurden in einem Rundschreiben des Bezirksvorsitzenden Dr. Edgar Michel an die Mitgliedsvereine des Bezirks Mittelfranken vom 9. März 2012 zentrale und zum Teil sehr interessante Aspekte des Konflikts aufgeworfen.
Jan Frodeno möchte in London seinen Titel verteidigen.
Tritt der Sport erneut in einem wichtigen Jahr für die Deutsche Triathlon Union wegen interner Scherereien in den Hintergrund? Olympiasieger Jan Frodeno und die Kaderathleten der DTU werden in der heißen Phase der Vorbereitung für die Spiele in London wenig Notiz von den Querelen zwischen dem Bayerischen Triathlon Verband gegen den Rest der Landesverbände und den Dachverband DTU nehmen. Photo: Delly Carr/ITU Media
Neben den auf der Hand liegenden Fragestellungen, welchen Nutzen oder Vorteil der BTV bei aktuell aufgelaufenen Kosten der Klage von rund 3.000 Euro habe, bemängelt Michel insbesondere die Weigerung des BTV-Präsidenten Peter Pfaff mit der DTU und den Landesverbänden über die strittigen Punkte ohne den Einsatz von Anwälten an einem runden Tisch sprechen zu wollen.

Pikanterweise übernimmt die anwaltliche Vertretung des BTV das nicht mehr zu Wahl angetretene ehemalige Führungsduo der DTU. Claudia Wisser und Ralf Eckert aus Hallbergmoos bei München sollen nach zahllosen im Rahmen ihrer Tätigkeiten bei der DTU angestrengten Prozesse, die alle nicht gewonnen wurden, die Etappe für Pfaff gewinnen. Zusehends verdichten sich die Anzeichen für ein im stärker werdendes protektionistisches Handeln Pfaffs. Aus persönlichen Animositäten und Niederlagen soll augenscheinlich die Klage gegen die DTU auf Kosten des "Verbandsfriedens" und der zahlenden Mitglieder in Bayern und den anderen Landesverbänden mit aller Gewalt vorangetrieben werden. Finanzielle Profiteure? Die beiden Anwälte Eckert und Wisser. Immer fraglicher wird daher, wessen Interessen Pfaff wirklich vertritt und ob die finanziellen Mittel des BTV sinnvoll und im Interesse seiner Mitglieder eingesetzt werden.

Einmal mehr wird wohl der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) als Schlichter und Mediator im Rahmen eines Wechsels an der Spitze der DTU in Erscheinung treten (müssen). Im Jahr der Titelverteidigung von Olympiasieger Jan Frodeno eine kaum überbietbare Glanz- und Meisterleistung, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von Nebensächlichkeiten wie den Olympischen Spielen von London auf die Niederungen der Sportpolitik in Bayern zu lenken.

Nach der empfehlenswerten Lektüre der E-Mail ist eine individuelle Meinungsbildung auch für in der Sportpolitik weniger bewanderte Triathleten bestimmt gut möglich.

Zu den interessanten Themenfeldern gehören z.B. Gegenüberstellung alte und neue Gebührenordung und Auswirkung in der Region Bayern, Umsetzung der Gebührenordnung in 10 Landesverbänden, direkter Bezug des Startpasses für bayerische Triathleten bei der DTU, Mitgliedersprung des BTV von 5.500 auf 11.000 innerhalb eines Jahres und dessen Auswirkungen auf Stimmrechte und Abrechnungen in DTU und LSB und last but not least der Ausschluss des BTV aus der DTU.

Zur Veröffentlichung freigegebene E-Mail von Dr. Edgar Michel, Vorsitzender BTV-Bezirk Mittelfranken, 09.03.2012 23:51 Uhr:

An alle Vereine und Triathleten im BTV Bezirk Mittelfranken

Bitte nehmt euch die Zeit um die folgende Email zu lesen

Liebe Triathletinnen und Triathleten,

ihr habt vermutlich alle vor etwa einer Woche einen Brief vom BTV-Präsidium erhalten. Ich habe daraufhin einige Anrufe und Emails von Sportlern und Abteilungsleitern erhalten, die näheres wissen wollten. Ich habe mich daher entschlossen euch allen meine Sicht der aktuellen Sachlage zu schildern d.h. ich möchte euch die Information zukommen lassen die ich entweder mündlich oder schriftlich in den letzten Wochen bezüglich des Konflikts zwischen DTU und BTV erhalten habe:

Im November 2011 hat der Bayerische Triathlon Verband BTV eine Klage gegen die Deutsche Triathlon Union DTU am Landgericht Frankfurt eingereicht. Als Gründe wurden benannt bzw. beanstandet: 
•    Gebührenordnung
•    die Wahl des neuen DTU Präsidenten 
•    Satzungsänderung bzgl. der Abwahl des DTU-Präsidenten

Der BTV wird hierzu von den Anwälten Claudia Wisser und Ralf Eckert vertreten. Wie euch sicherlich bekannt ist, sind beide ehemalige DTU-Präsidenten bzw. Vertreter und sind 2010 zurückgetreten bzw. nicht wiedergewählt worden.
Alle anderen Landesverbände haben zu o.g. Punkten zugestimmt und 10 Verbände haben die neue Gebührenordnung bereits mittels ihrer Verbandstage umgesetzt!

Ich habe von dieser Klage Anfang Februar erfahren. Ich habe daraufhin 2 Emails mit Fragen bzgl. dieser Klage an das BTV Präsidium geschickt mit der Aufforderung den BTV-Verbandsrat über diese Klage zu unterrichten. 

Am 25. Februar fand ein Ausrichtertreffen in Emsing statt. Das BTV-Präsidium hat alle Verbandsratsmitglieder eingeladen und vor dem geplanten Workshop (Diskussion über zukünftige Veranstalterabgaben) informiert. Auf meine Anregung sind auch der Sprecher der DTU-Landesverbände Björn Steinmetz und der DTU Geschäftsführer Matthias Zöll nach Emsing gekommen mit dem Ziel den BTV zur Rücknahme der Klage zu sprechen, oder zumindest zu einem Meinungsaustausch zu hören. Peter Pfaff hat dies abgelehnt. Er wird über diese Sache nicht ohne Beisein seiner Anwälte Wisser/Eckert sprechen.

Eine für mich entscheidende Frage wurde auf diesem Treffen von Peter Pfaff nicht beantwortet: 

Was hat der BTV von der Klage?? 

Es mag sein, dass Peter Pfaff als Vertreter des BTV vor dem Landgericht in Teilen Recht bekommt. Vielleicht – wenn auch aus meiner Sicht unwahrscheinlich – muss die Satzung korrigiert werden. Jedoch alles würde in diesem Fall in einer erneuten DTU-Verbandstag[s]sitzung  entsprechend korrigiert zur Abstimmung vorgelegt werden. 
Bisher kostete dieses Verfahren laut Peter Pfaff den BTV € 3000,- . Bis zur Klage kommen noch einige Kosten hinzu. Wird die Klage verloren wäre das eine Katastrophe. Selbst bei einem Erfolg oder Teilerfolg – die Kosten müssten wir alle tragen über unsere Abgaben und das, ohne jemals über die Probleme ohne Juristen gesprochen zu haben!  

Zum Thema Gebührenordnung:


In dem o.g. Brief kritisiert das BTV-Präsidium die neue Gebührenordnung der DTU. Jeder mag sich ein eigenes Bild machen. Diese Ordnung ist unter http://www.dtu-info.de/ordnungen.html
verfügbar. Darüber wurde am 25. Februar in Emsing diskutiert. Leider wurde von Seiten des BTV-Präsidiums kein Vergleich alte Ordnung und neue Ordnung vorgelegt. An dem Verbandstag im Oktober soll über eine neue Gebührenordnung des BTV abgestimmt werden. Man darf gespannt sein.

Die DTU wird sich künftig über Startpässe (Erhöhung von €14 auf 25€ des DTU Anteils) , Tageslizenzen (Erhöhung von €4 auf  €8 des DTU Anteils) und Mitgliedsbeiträge (€3,- pro Triathlet voher ebenfalls €3,-) finanzieren. Dafür fallen jedoch die Veranstalterabgaben des BTV an die DTU weg!! Gerade in einem veranstaltungsreichen Landesverband wie Bayern, ein großer Anteil, der jetzt komplett dem Landesverband überlassen bleibt. In der letzten Bezirkstagssitzung des BTV-Mfr. am 29. Februar habe ich dies beispielhaft für die Abgaben unseres Bezirks vorgelegt. In dem Protokoll wird dies dann nachzulesen sein. Mein Ergebnis: Unter der Annahme die Veranstalter geben die Kosteneinsparung aufgrund der Reduzierung der Veranstalterabgaben 1-1 an die Athleten weiter, ergeben sich keine bzw. nur eine geringe Kostenerhöhung für die Vereine bzw. Athleten.

Was sind die Konsequenzen aus all dem:
Momentan wird versucht eine friedliche Lösung zu finden und es liegt ein Vorschlag des DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) vor, dem die DTU und auch die LVs zustimmen würden. Man wartet jetzt auf eine Aussage des BTV. Einig sind sich die Landesverbände jedoch darin, dass ihre Beschlüsse sowie die Wahl des Präsidenten, rechtskräftig sind. Daher haben sie sich auch ohne Gegenstimme dazu bekannt, sämtliche Beschlüsse jederzeit wieder in dieser Form zu treffen. Eine Klage, egal wie sie ausgeht, hätte demnach keinen Einfluss auf die Resultate und insbesondere die Gebührenordnung, welche auch unter Einbindung des BTV zu Stande gekommen ist und dem BTV seit Mai 2011 bekannt war! Von Seiten des BTV war Wolfgang Pirl beteiligt (der leider im November 2011 verstorben ist).

Sollte der BTV einer Einigung auf Basis des DOSB Vorschlags nicht zustimmen, werden die Landesverbände gezwungen sein, Maßnahmen zu ergreifen, die den Verbandsfrieden sichern. Unter Umständen kann eine dieser Maßnahmen der Ausschluss des BTV aus der DTU sein!

Es gibt weitere Unstimmigkeiten bzgl. der Abrechnung des BTV mit der DTU über die vergangenen Jahre. Der BTV hat seine Abrechnung für 2011, die bereits zum 30.11.2011 angefertigt sein sollte, gegenüber der DTU noch nicht erstellt. Ein weiterer Grund der Unstimmigkeiten sind die vom BTV gemeldeten Mitgliederzahlen, die laut DTU Satzung die Zahl der beim Landessportbund gemeldeten Mitglieder sein muss. In 2011 erhöhte sich die Zahl von ca. 5.500 auf 11.000, man geht der Frage nach wie hoch die wirklichen Zahlen vor 2011 waren. 
Die Statistik des BLSV ist unter http://www.blsv.de/blsv/download/statistiken.html  nachzuschlagen.
Natürlich bedeutet diese höhere Zahl auch ein größeres Stimmengeicht von Bayern im Verbandtag.

Der BTV hat noch keine Startpässe bekommen. Der Grund hierfür liegt vermutlich in den finanziellen Unstimmigkeiten.

Damit die Sportler nicht durch den Konflikt betroffen sind, plant die DTU euch alle anzuschreiben, für den Fall dass es kein Einlenken des BTV gibt. Euch wird die dann Möglichkeit gegeben, direkt von der DTU die Startpässe zu erhalten unter direkter Bezahlung des DTU-Startpass Anteils. Das genaue Verfahren wird in dem Brief beschrieben sein.

Sollte ich neue Informationen erhalten, werde ich euch darüber schnellstmöglich informieren.

Mit sportlichen Grüßen

Dr. Edgar Michel
Vorsitzender BTV Bezirk Mittelfranken